PDF herunterladen - DB Schenker Rail
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Coverstory<br />
Für alle Eventualitäten gerüstet<br />
Mitte 2009 fiel dann die Entscheidung für die Streckenführung<br />
von Sluiskil in Südholland über Gent, Roosendaal und Osnabrück<br />
nach Böhlen; die Strecke über Aachen wurde als Back-up vorgesehen,<br />
falls zusätzliche Kapazitäten gebraucht würden. „Dieses<br />
Routing stellte am besten sicher, dass die Kesselwagen für Dow<br />
zuverlässig und pünktlich ihr Ziel erreichten“, sagt Jan Elfenhorst.<br />
„Allerdings mussten wir noch eine ganze Reihe von Vorarbeiten<br />
leisten, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein.“ Mit dem<br />
Duisburger KundenServiceZentrum von <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und<br />
der Cargo-Leitzentrale in Frankfurt wurde vereinbart, dass<br />
die Dow-Züge mit höchster Priorität eingestuft wurden. Bei Stre-<br />
ckenkonflikten erhielten sie damit Vorfahrt vor anderen Zügen<br />
und wurden bei planmäßigem oder außerplanmäßigem Loko-<br />
motiven- oder Personalwechsel vorrangig mit Ersatz versorgt.<br />
Für den Fall geplanter Streckensperrungen wurden Alternativrouten<br />
fest gelegt, die notfalls eine rechtzeitige Belieferung gewährleisten<br />
konnten.<br />
Eine lückenlose Überwachung und klare Informations- und<br />
Entscheidungsprozesse stellten sicher, dass bei Störungen schnell<br />
die nötigen Maßnahmen eingeleitet wurden. Beim Servicebereich<br />
Chemie/Mineralöl/Düngemittel im KundenServiceZentrum von<br />
12 | <strong>Rail</strong>ways<br />
Der Cracker in Böhlen ist das Herzstück des Chemiestandorts.<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> war ein „Rotes Telefon“ rund um die Uhr besetzt;<br />
die Bereitschaft hatte Zugang zu allen fachlichen Ansprechpartnern<br />
und Entscheidungsträgern, um im Eskalationsfall<br />
schnelle Entscheidungen herbeiführen zu können. Da die Strecke<br />
außer in Deutschland auch Abschnitte in den Niederlanden und<br />
in Belgien umfasste, waren auch die Bahnen dieser Länder in die<br />
Prozessplanung einbezogen. Während die Cargo-Leitzentrale von<br />
<strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong> und das KundenServiceZentrum die Transporte<br />
in Deutschland überwachte, übernahm das deutsch-belgische<br />
Gemeinschaftsunternehmen Cobra diese Aufgabe für die Strecke<br />
von Gent bis zur deutschen Grenze. Regelmäßige Telefonkonferenzen<br />
sorgten für eine enge Abstimmung zwischen allen Beteiligten,<br />
Federführung und Gesamtverantwortung für das Projekt<br />
aber lagen zu jedem Zeitpunkt bei <strong>DB</strong> <strong>Schenker</strong> <strong>Rail</strong>.<br />
Dank minutiöser Planung, klarer Prozesse und professioneller<br />
Abwicklung ist die komplexe Operation gelungen. Im ersten<br />
Halbjahr erreichten 8307 Kesselwagen ihr Ziel pünktlich oder<br />
innerhalb tolerierbarer Zeitfenster. Verspätungen, die einen<br />
Anlagenausfall zur Folge gehabt hätten, gab es nicht. Jetzt laufen<br />
die Transporte für Dow wieder im Normalbetrieb – bis zum nächs-<br />
ten Cracker-Shutdown in fünf Jahren.