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Sozialraumanalyse und Befragungsergebnisse - Region in Aktion

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Amadeu Antonio Stiftung<strong>Region</strong> <strong>in</strong> <strong>Aktion</strong> – Kommunikation im ländlichen RaumAlle <strong>in</strong>terviewten Personen äußerten Interesse an andere Kulturen. Für die meisten standKul<strong>in</strong>arisches im Vordergr<strong>und</strong>, drei der Befragten hatten Interesse an Buddhismus, e<strong>in</strong>e anTanz. Das Interesse am Reisen wurde von der Hälfte der Befragten benannt. E<strong>in</strong>enorganisierten Vere<strong>in</strong>saustausch mit polnischen Partnerkreisen fänden e<strong>in</strong>ige Befragte reizvoll.Fünf der Befragten haben punktuell beruflich <strong>in</strong> Polen zu tun.Das Interesse an Fremden sche<strong>in</strong>t durch die Neugierde auf das „Exotische“ der Anderengeweckt. Beispielsweise besuchte e<strong>in</strong>e der <strong>in</strong>terviewten Personen e<strong>in</strong>en Bauchtanzkurs. ZumTeil ist das Fremde jedoch auch nur im Rahmen e<strong>in</strong>er Reise <strong>in</strong>teressant.„Ich guck mir gerne Sendungen über andere Länder an. Ich habe auch Gelegenheit, mich imFrauenvere<strong>in</strong> über andere Kulturen zu <strong>in</strong>formieren. In dem Vere<strong>in</strong> gibt es dazu e<strong>in</strong> breitesAngebot.“ Frau F. DonnerstagNur wenige der <strong>in</strong>terviewten Personen gaben an, dass sie mehr Angebote im Umland sowie <strong>in</strong>Polen nutzen würden, wenn sie bessere Informationen über das Angebot hätten.Fazit: Zu dem Thema „Fremde“ wurde von allen Befragten am wenigsten erzählt <strong>und</strong> dieAussagen waren zum Teil sehr widersprüchlich, was mehrere Schlüsse zulässt. „Fremdheit“ist e<strong>in</strong> Thema, mit dem sich die Befragten bisher wenig beschäftigt haben. Das kann daranliegen, dass es kaum people of color <strong>in</strong> der <strong>Region</strong> gibt <strong>und</strong> die Zivilgesellschaft relativhomogen ersche<strong>in</strong>t. Es ist jedoch auch denkbar, dass hier das Problem der sozialenErwünschtheit e<strong>in</strong>e Rolle spielt <strong>und</strong> die Befragten nicht sicher s<strong>in</strong>d, was sie gegenüber e<strong>in</strong>emInterviewer erzählen können.Obwohl fast alle der Befragten polnische Nachbarn haben <strong>und</strong> Stett<strong>in</strong> als nächste Großstadte<strong>in</strong>ige Angebote zur Verfügung stellt, die es <strong>in</strong> der <strong>Region</strong> nicht gibt, äußerte die Hälfte derBefragten, dass die Nähe zu Polen für sie überhaupt ke<strong>in</strong>e Rolle <strong>in</strong> ihrer Lebenswirklichkeitspiele. Auf Nachfrage, warum Stett<strong>in</strong> nicht als Bezugspunkt wahrgenommen wird, wurdenVerständigungsschwierigkeiten angeführt, aber auch Vorurteile genannt, wie die Angst vore<strong>in</strong>em Autodiebstahl.Für die andere Hälfte der Befragten ist der Austausch mit Polen selbstverständlicher Teil desAlltags. Diese Befragten haben familiäre oder berufliche Kontakte zu Polen <strong>und</strong> fahrenregelmäßig <strong>in</strong>s Nachbarland.Durch diese Aussagen wird deutlich, dass persönliche Kontakte zu Fremden wichtig s<strong>in</strong>d, umdie Scheu vor Fremdheit abzubauen <strong>und</strong> diese zunehmend selbstverständlich als Etablierte zu<strong>in</strong>tegrieren. Wer über mehr (positive) Kontaktmöglichkeiten verfügt, ist <strong>in</strong> der Regelaufgeschlossener gegenüber anderen.23

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