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Sozialraumanalyse und Befragungsergebnisse - Region in Aktion

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Amadeu Antonio Stiftung<strong>Region</strong> <strong>in</strong> <strong>Aktion</strong> – Kommunikation im ländlichen RaumWird die Zeitung also über kurz oder lang aussterben? Der Medienwissenschaftler LeifKramp glaubt nicht an e<strong>in</strong>e Abwärtsspirale der Zeitungen. Er stellte bei demPodiumsgespräch vielmehr die Lokalzeitung als b<strong>in</strong>dendes Instrument <strong>in</strong> den Vordergr<strong>und</strong>.„Redaktionen müssen vor Ort se<strong>in</strong>. Nur so fühlen sich die Bürger wahrgenommen.“ MichaelSeidel, der Chefredakteur des Nordkuriers, versucht mit unterschiedlichen Ansätzen dem„Zeitungssterben“ entgegenzutreten: „Wir ziehen uns ganz bewusst nicht aus den <strong>Region</strong>enzurück <strong>und</strong> versuchen mit unseren Lesern <strong>in</strong> Interaktion zu treten.“ So führte der Nordkuriersogenannte „Leserstammtische“ <strong>in</strong> verschieden <strong>Region</strong>en <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern e<strong>in</strong>,um e<strong>in</strong>en offenen Dialog mit den Menschen zu stärken. „Nur so können wir <strong>in</strong> Erfahrungbr<strong>in</strong>gen, was die Menschen vor Ort bewegt. Wir wollen ke<strong>in</strong>e Zeitung mehr aus derRedaktionsstube se<strong>in</strong>, sondern offen unter den Menschen se<strong>in</strong>, um sie direkt bei ihrenProblemen abholen zu können“, so Michael Seidel weiter.Demokratien leben von KommunikationLesertreffs wie diese s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> erster Anknüpfungspunkt, um e<strong>in</strong>e lokale Kommunikationwieder herzustellen. Der Leiter der Landeszentrale für Politische Bildung Mecklenburg-Vorpommerns, Jochen Schmidt, warnt jedoch vor Bestrebungen von außen <strong>in</strong> ländlichen<strong>Region</strong>en Kommunikation zu beleben. Hier darf nicht etwas aufoktroyiert werden, was vonder Bevölkerung als Bevorm<strong>und</strong>ung <strong>in</strong>terpretiert wird. Benno Plassmann ist Theaterregisseur<strong>und</strong> Künstlerischer Leiter von The Work<strong>in</strong>g Party, die die Idee verfolgen "Theater als Kunstdes Öffentlichen Raums" zu betrachten. Er bedauert die befristeten Laufzeiten von Projekten,die oftmals nur punktuell agieren <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> fehlender F<strong>in</strong>anzierung auf ke<strong>in</strong>e dauerhafteAuse<strong>in</strong>andersetzung stoßen. Kulturelle Veranstaltungen e<strong>in</strong>er <strong>Region</strong> dürften nicht zu e<strong>in</strong>erMarket<strong>in</strong>gstrategie der Stadt verkommen, um nach außen h<strong>in</strong> e<strong>in</strong> positives Image zu erhalten.Veranstaltungen sollten demnach nicht für die Außenwirkung gemacht werden, sondern als„Katalysator dienen, um <strong>in</strong> der <strong>Region</strong> e<strong>in</strong>en Prozess der Selbstf<strong>in</strong>dung voranzutreiben“. Nurso wird es möglich se<strong>in</strong>, die Identifikation mit der eigenen <strong>Region</strong> wieder zu stärken.Das Projekt <strong>Region</strong> <strong>in</strong> <strong>Aktion</strong> – Kommunikation im ländlichen Raum wird <strong>in</strong> Zukunft verstärkt<strong>in</strong> Kooperation mit se<strong>in</strong>en lokalen Partnern, dem Vere<strong>in</strong> schloss bröll<strong>in</strong> <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern <strong>und</strong> der Bürger<strong>in</strong>itiative Zossen zeigt Gesicht <strong>in</strong> Brandenburg diesen Problemenentgegenwirken. Ziel ist es, angepasst an die Bedürfnisse vor Ort, öffentliche Treffpunkte zufördern, um Kommunikation <strong>und</strong> gesellschaftspolitische Debatten im Nächstraum zu stärken.Diese Interaktion hat nicht nur e<strong>in</strong>en identitätsstiftenden Effekt mit der <strong>Region</strong>, sondernbefördert vor allem auch die Wertschätzung untere<strong>in</strong>ander <strong>und</strong> die Stärkung e<strong>in</strong>erdemokratischen Kultur.Anna Brausam10.4 held/<strong>in</strong> dorfheld/<strong>in</strong>_dorf, oder: e<strong>in</strong>e etwas andere Busreise.Reportage vom <strong>Aktion</strong>stag am 8. September <strong>in</strong> <strong>und</strong> um Schloss Bröll<strong>in</strong>Landidylle kl<strong>in</strong>gt anders: Als sich am Mittag des 8. September die ersten BesucherInnen aufSchloss Bröll<strong>in</strong> e<strong>in</strong>f<strong>in</strong>den, werden sie von merkwürdigen Geräuschen begrüßt. DumpfeSchreie dr<strong>in</strong>gen aus e<strong>in</strong>em Trakt des Gebäudes <strong>und</strong> verteilen sich auf dem großzügigen41

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