05.12.2012 Aufrufe

Lebensnerv der Gemeinde - Gemeinde Neftenbach

Lebensnerv der Gemeinde - Gemeinde Neftenbach

Lebensnerv der Gemeinde - Gemeinde Neftenbach

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Römer als Wegbereiter<br />

Die Römer waren die ersten Wegbauer. Die Strasse von<br />

Vitudurum an die Römerwarten des Limes am Rhein<br />

führte durch <strong>Neftenbach</strong>. Die Wege waren den damaligen<br />

Bedürfnissen angepasst: Fuss-, Reit- und Karrenwege.<br />

Eigentliche Hauptstrassen wurden erst im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

erstellt. Eine dieser für die weitere industrielle Entwicklung<br />

wichtigen Verbindungen war die Strasse Winterthur –<br />

Weiach. Als Brückenkopf über die Töss wurde die uralte<br />

Furt im Bruni, nahe <strong>der</strong> alten Ziegelei Pfungen, gewählt.<br />

1839 gebaut, diente die gedeckte, einspurige Bruni-<br />

Brücke bis 1974 ihrem Zweck, bis sie durch die heutige<br />

Betonbrücke ersetzt werden musste. Die alte Holz-<br />

Konstruktion wurde, da <strong>Neftenbach</strong> nicht für <strong>der</strong>en<br />

Unterhalt aufkommen wollte, abgebrochen und oberhalb<br />

des Winterthurer Reitplatzes im Linsental wie<strong>der</strong><br />

aufgebaut. Die Lager <strong>der</strong> alten Brücke, knapp oberhalb<br />

des heutigen Übergangs, sind immer noch zu sehen.<br />

Üble Gerüche<br />

Staubig und holprig waren die unbefestigten Strassen.<br />

Sie waren dem zunehmenden Motorfahrzeugverkehr<br />

nicht gewachsen. Mit Sulfitablauge und an<strong>der</strong>en chemischen<br />

Mitteln wurde <strong>der</strong> Staub bekämpft. Allerdings mit<br />

begrenztem Erfolg. Nur wenige wichtige Strassen konnten<br />

regelmässig mit einem provisorischen (und teuren)<br />

Teerspritzbelag versehen werden. Erst ab Mitte <strong>der</strong> 50er<br />

Jahre des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts wurden schrittweise auch<br />

auf den <strong>Gemeinde</strong>strassen feste Beläge eingebaut.<br />

Den Zug verpasst?<br />

Dass die <strong>Neftenbach</strong>er keine rauchenden Züge in ihrer<br />

<strong>Gemeinde</strong> wollten, um ihre Reben vor dem gefürchteten<br />

«neuen Teufelswerk» zu schützen, trifft nicht zu. Vielmehr<br />

waren es handfeste wirtschaftliche Gründe, welche die<br />

heutige Linienführung bestimmten.<br />

Angestrebt wurde durch unsere <strong>Gemeinde</strong> eine Doppelstation<br />

<strong>Neftenbach</strong> / Pfungen in <strong>der</strong> Hard. Durchgesetzt<br />

haben sich jedoch die Interessen <strong>der</strong> Industrie in<br />

Winterthur, welche die für sie vorteilhaftere Linienführung<br />

über das Dorf Töss bevorzugte («Zeit ist Geld»).<br />

Auch <strong>der</strong> Rotfarb lag die Station Pfungen nahe genug.<br />

Am 1. August 1876 fuhr <strong>der</strong> erste Zug auf <strong>der</strong> neuen<br />

Linie <strong>der</strong> Nordostbahn. Die «Einweihung <strong>der</strong> Elektrifikation»<br />

erfolgte am 14. Juli 1945. So blieb <strong>Neftenbach</strong> sowohl von<br />

einem Zugang zu den Bahnlinien Winterthur – Schaffhausen<br />

als auch Winterthur – Bülach – Koblenz ausgeschlossen.<br />

Also dann per Tram nach Winterthur<br />

1907 wurde das Projekt einer eingleisigen «elektrisch<br />

betriebenen Trambahn» vorgestellt, Spurweite: 1 Meter.<br />

Vom Hauptbahnhof Winterthur sollte sie via Wülflingen<br />

zur Kirche <strong>Neftenbach</strong> führen. 9 Wagen waren geplant.<br />

Für die 6 Kilometer lange Strecke wurde ein Kostenvoranschlag<br />

über 670'000 Franken veranschlagt. Mit einem<br />

Betriebsdefizit wurde von Beginn an gerechnet. Dem<br />

entgegengehalten wurden die erwarteten positiven<br />

Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung. Trotzdem:<br />

Das finanzielle Risiko wurde als zu hoch betrachtet<br />

und das Projekt beerdigt.<br />

Uns bleibt <strong>der</strong> Bus<br />

Zu Beginn des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts kamen die ersten<br />

Automobile auf. Dieses neue Transportmittel wurde rasch<br />

auch für den öffentlichen Verkehr eingesetzt. Ab März<br />

1906 betrieb die Mobil A.G. Zürich mit ihren Benzinbussen<br />

einen regelmässigen Kurs von <strong>Neftenbach</strong> nach Winterthur.<br />

Acht Kurse pro Tag! Erlaubte Höchstgeschwindigkeit:<br />

20 km/h. Die Fahrkosten waren aber nur für wenige erschwinglich.<br />

Im gleichen Jahr musste <strong>der</strong> Betrieb wie<strong>der</strong><br />

eingestellt werden.<br />

Anschliessend übernahm ein Gipsermeister aus Wülflingen<br />

auf eigene Rechnung Fahrten nach <strong>Neftenbach</strong>. Ab 1922<br />

bestand ein regulärer Kurs von Wülflingen nach <strong>Neftenbach</strong><br />

und Buch am Irchel. Die Strassen waren dannzumal<br />

<strong>der</strong>massen holprig, dass einmal ein heftiger Westwind<br />

das hochgebaute Fahrzeug auf <strong>der</strong> Strasse nach <strong>Neftenbach</strong><br />

zum Kippen brachte. Die Verbindung war aber rentabel,<br />

worauf die Postdirektion den Busbetrieb übernahm.<br />

Nach laufenden Fahrplanverbesserungen stellen heute<br />

die Bus-Linien 665 und 670 die regelmässigen Verbindungen<br />

Richtung Winterthur, Pfungen und Rafz sicher.<br />

Und das Busangebot wird weiter ausgebaut.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!