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Söflinger Zeitbeer-Anzeiger vom Juni 2013 (PDF 7,9 MB)

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Ausgabe 02 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>Sommer<strong>Söflinger</strong> <strong>Anzeiger</strong> | 3BeilagenhinweisSchnabel:Lasst die Leute unbeschwert!Kommandiert: Abteilungkehrt,hinterwärts von Söflingen.Und zu Ehren des Mirakulumsist alljährlich ein Spektakulum,das man nennt das <strong>Zeitbeer</strong>fest,wo man´s Geld in Kübelnmesst.Freiheit und Viktoria!Michael Enderle war der damaligeAmtsschultheiß, dersich 1799 auf Grund des Protestesdes Gemeindegerichtsgegen den von der Äbtissin desKlosters bestimmten Kandidatendurchgesetzt hatte. Und„Baunzen“ sind dicke, längliche,in Schmalz gebackeneMehlnudeln. Dies war derSpottname der Stadtleute vonUlm für die armen <strong>Söflinger</strong>,die sich von Mehlspeisen „ernähren“mussten.Zum Dank soll es bereits 1805ein <strong>Zeitbeer</strong>fest gegeben haben,und in beiden Liedern –auch in dem zum Erntefest –deutet der Siegesruf „Freiheitund Viktoria“ ja auf die RettungSöflingens hin.Vom<strong>Söflinger</strong> WeinDie Ursprünge als Erntefestdürften aber wohl weiter zurückreichen.Bekanntlich wurdeim Mittelalter in Söflingenan den Hängen des Eselsberges,aber auch im Lehrer Tal,am Michelsberg und am Safranberg,Wein angebaut. Sosoll es in manchen Jahrennicht nur viel, sondern auch einenrecht guten Wein gegebenhaben. 1483 z.B. „war alles inÜberfluss, dass man für einleeres ein volles Fass Wein bekam,auch wurde der Kalkzum Bauen damit angemacht“.Für 1540 heißt es: „Der Weinwar so gut, dass ein Becher einenbezechte“.Er soll manchmal aber auchäußerst sauer gewesen sein.Als die Ulmer nämlich ihrMünster erbauten und die <strong>Söflinger</strong>um Unterstützung baten,lieferten diese ihrenWein. Der war aber sosauer, dass man ihn fürden Mörtel verwendete.Seitdem halten die Mauerndes Münsters, siewerden durch den saurenWein „zusammengezogen“,heißt es.Mit dem 30jährigenKrieg endete der <strong>Söflinger</strong>Weinanbau: die Weinstöckewaren größtenteils zerstört,und die Weinberge wurdenfür einenlebensnotwendigen Anbau ingutes Ackerland und in ObstundGemüsegärten verwandelt.Trotzdem blieben nochbis 1803 die früheren Weinanbaugebiete<strong>vom</strong> Eselsberg bishinüber zum Safranberg in einerWeinbrudergenossenschaftzusammengeschlossen.Zwar wurden 1824 wieder Versuchemit Weinreben aus demElsaß angestellt. Der Weinanbauerholte sich aber nur langsamund nur vorübergehend.Auf dem Eselsberg finden sichheute Straßennamen wieWeinbergweg und Kelternweg,und andere Wege erinnern anWeinsorten: Burgunder-, Trollinger-,Riesling-, Traminer-,Muskateller-, Silvaner-, Veltliner-,Ruländer- oder Tokajerweg.Eine Bushaltestelle heißtsogar „<strong>Söflinger</strong> Weinberge“,und älteren <strong>Söflinger</strong>n ist das„Weinberghäusle“ in den <strong>Söflinger</strong>Weinbergen als beliebtesAusflugsziel heute nochein Begriff.Nach dem Ende des Weinanbauswurden nun vor allem Johannisbeerenangebaut, undan Stelle eines früheren Weinherbstfestestrat dann wohldas <strong>Zeitbeer</strong>fest als Erntefestder Gärtner. Dieses <strong>Zeitbeer</strong>festwurde dann bis zum 1.Weltkrieg abgehalten.Das heutige <strong>Zeitbeer</strong>festIn den 1970er- Jahren suchteder damalige Vorsitzende desLiederkranzes, GünterKaupper, nach den Ursprüngenvon bodenständigen Festen.Dabei stieß er auf das <strong>Zeitbeer</strong>lied,und im Notenarchivdes Liederkranzes, der ja schon1822 gegründet worden war,entdeckte er einen vergessenenvierstimmigen Chorsatz desLiedes aus dem Jahre 1805. WederKomponist noch genauesEntstehungsdatum sind aberbekannt.1990 komponierte es der damaligeDirigent des Liederkranzes,Hermann Runge, fürgemischten Chor mit Streichorchesterbegleitungum. 2005schrieb der derzeitige DirigentHorst Müller anlässlich des100jährigen Eingemeindungsjubiläumsvon Söflingen nachUlm einen Satz für gemischtenChor, der dem ursprünglichenLied eher entspricht. Zeitgleichzeichnete Christl Wagner-Kuhrdt zu jeder Strophe einpassendes großes Bild. Diese Illustrationenwurden dann zusammenmit dem Lied 2005auf dem Meinloh-Forum vorgestellt.Zurück zum <strong>Zeitbeer</strong>fest:Nachdem der Liederkranz seit1969 regelmäßig ein Sommerfestveranstaltet hatte, regteGünter Kaupper an, diesesnach der früheren Tradition in„<strong>Zeitbeer</strong>fest“ um zu taufen. Eswurde erstmals am 5. 8. 1978durchgeführt. Im Laufe derJahre rückte es <strong>vom</strong> August immerweiter nach vorn, und 1993wurde es erstmals im <strong>Juni</strong> gefeiert.Seitdem findet es immerum den 24. <strong>Juni</strong> herum statt –eben dem Johannistag -, und eswurde bald zu einem Publikumsmagneten.So erinnert das Fest zum einenan den General Moreau, derSöflingen verschonte, und zumandern an die Zeiten, als dieBürger der Stadt Ulm gernenach Söflingen wanderten, umhier mit zu feiern und Träubleskuchenund <strong>Zeitbeer</strong>wein zugenießen.Otto Schempp (Quellen: Fraidel:<strong>Söflinger</strong> Chronik; H. Pflüger)Hmmmm.... der Träubleskuchenschmeckt lecker.Haarer(Vollbelegung)Wir bringen auch IhrenProspekt sicher undpreiswert zu Ihren Kunden.Infos und Beratung:0731/156-652

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