Gemeindebrief 3 | 2012 - Ev.-Luth. Kirchengemeinde Heiligengeist
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Die Begegnung zweier Cousinen<br />
Maria läuft zu Elisabeth.<br />
Sie will schnell zu ihrer Cousine.<br />
Sie muss weg.<br />
Sie braucht eine Freundin zum Reden.<br />
Sie ist schwanger.<br />
Sie weiß nicht, ob sie dieses Kind will.<br />
Wer ist der Vater?<br />
Sie kann nicht zu Hause bleiben.<br />
Josef versteht sie nicht.<br />
Was werden die Leute sagen?<br />
Es war nicht ihr Wille.<br />
Sie wurde nicht gefragt.<br />
Was tun?<br />
Maria hat es sehr eilig.<br />
Sie kommt zu Elisabeth.<br />
Elisabeth freut sich.<br />
Sie empfängt sie liebevoll.<br />
Sie macht ihr keine Vorwürfe.<br />
Auch Elisabeth ist schwanger.<br />
Sie freut sich auf ihr Kind.<br />
Sie freut sich auch über Marias Kind.<br />
Die Freude steckt an.<br />
Maria fühlt sich verstanden.<br />
Vielleicht ist es doch gut.<br />
Es ist auch ihr Kind.<br />
Maria nimmt ihre Schwangerschaft<br />
an.<br />
Sie freut sich auf ihr Kind.<br />
Elisabeth hat ihr die Augen geöffnet.<br />
Dies Kind ist ein Kind Gottes.<br />
Gott sieht nicht auf Maria und ihr Kind<br />
herab.<br />
8 | <strong>Gemeindebrief</strong> 3 | <strong>2012</strong><br />
Er setzt sie ins Recht.<br />
Maria lobt Gott.<br />
Vielleicht war s auch so:<br />
Maria läuft zu Elisabeth.<br />
Sie will schnell zu ihrer Cousine.<br />
Der Engel hat ihr das Kind angekündigt<br />
und jetzt ist sie schwanger.<br />
Sie freut sich.<br />
Sie muss schnell laufen.<br />
Sie ist ganz aufgeregt.<br />
Ihr Kind wird einzigartig sein.<br />
Gott hat Großes mit ihm vor.<br />
Er will dem Unrecht ein Ende machen.<br />
Gerechtigkeit soll herrschen.<br />
Gott hat es ihr versprochen, und er hat<br />
dies Versprechen an ihr ungeborenes<br />
Kind geknüpft.<br />
Jetzt weiß sie, wie sie zu dem kommenden<br />
Reich Gottes beitragen kann.<br />
Sie, eine einfache jüdische Mutter.<br />
Sie wird ihren Sohn unter die Tora<br />
stellen.<br />
Sie wird ihm erzählen von der Leidenschaft<br />
Gottes für Gerechtigkeit.<br />
Sie wird ihm vorsingen von einer<br />
besseren Welt, in der die Armen nicht<br />
hungern müssen und die Reichen leer<br />
ausgehen.<br />
Machthaber werden vom Thron gestürzt<br />
und Israel, das am Boden liegt,<br />
wird wieder aufgerichtet.<br />
Immer wieder macht Maria sich<br />
Sorgen.<br />
Was wird mit ihrem Kind geschehen?<br />
Wird sie ihm beistehen können, wenn<br />
es nötig ist?<br />
Aber dann denkt sie glücklich: Gott<br />
wird es gelingen lassen.<br />
Er ist ein Gott, der sich der Menschen<br />
annimmt.<br />
Er hat Israel nicht vergessen.<br />
Er hat sich auch an Elisabeth erinnert,<br />
die schon alt ist, alt und kinderlos.<br />
Er hat sich ihrer erbarmt, als kein<br />
Mensch mehr daran geglaubt hat, und<br />
hat sie schwanger werden lassen.<br />
Er ist wirklich ein Gott, der die Niedrigen<br />
erhebt.<br />
Maria läuft Elisabeth entgegen.<br />
Pastorin Sigrun König