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Heft Seckau heute 830311_Heftlayout - Abtei Seckau

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nach Innen führt und die Hoffnung, der Mitte schon ganz nahe zu sein, der bitteren Enttäuschung<br />

weichen muss. Hier ist das Vertrauen unentbehrlich, dass jeder, der sich auf den Weg<br />

begibt, geführt wird. Das Vorankommen hängt von der Zuversicht ab, dass nicht die eigene<br />

Überlegung und Fähigkeit darüber entscheiden, ob das Begonnene zu Ende geführt werden<br />

kann, sondern von der Gewissheit, geführt und getragen, gestärkt und begleitet zu werden.<br />

„Zeige mir, Herr, deine Wege, lehre mich deine Pfade! Führe mich in deiner Treue und lehre<br />

mich, denn du bist der Gott meines Heiles“ (Psalm 25, 4-5). Der Bitte dessen, der sich an<br />

Gott wendet, um sich seines Beistands zu vergewissern, entspricht die Antwort: „Gut und<br />

gerecht ist der Herr, darum weist er die Irrenden auf den rechten Weg. Die Demütigen leitet<br />

er nach seinem Recht, die Gebeugten lehrt er seinen Weg. Alle Pfade des Herrn sind<br />

Huld und Treue denen, die seinen Bund und seine Gesetze bewahren“ (Psalm 25, 8-10).<br />

Das Wichtigste und Bedeutsamste besteht darin, auf dem Weg zu bleiben, sich nicht durch<br />

Enttäuschungen, Zweifel, Verlockungen davon abbringen zu lassen, unverdrossen voranzuschreiten.<br />

Wenn es auch Mühe bedeutet, Überwindung kostet, das Durchhalten und die<br />

Beharrlichkeit führen an das Ziel. „Bleibe nicht zurück auf deinem Weg. Kehre nicht um und<br />

verlasse den Weg nicht. Wer nicht vorangeht, bleibt zurück. Wer zu dem zurückläuft, was er<br />

verlassen hat, der geht rückwärts. Besser der Lahme auf dem Weg als der Läufer auf dem<br />

Irrweg“ (Aurelius Augustinus). Der unbestreitbare Gewinn, der durch diese Erfahrungen für<br />

die fortschreitende Selbsterkenntnis zustande kommt, sollte nicht zu gering veranschlagt<br />

werden. Die Höhen und Tiefen, die auf den einzelnen Wegstrecken zu durchmessen sind,<br />

erproben die Entschlossenheit, befähigen zum Festhalten an der einmal getroffenen Entscheidung.<br />

Sie fordern zum Einsatz bisher verborgener Kräfte heraus, die erstaunliche Wirkungen<br />

zeigen. „Kein Weg ist zu lang für den, der langsam und ohne Eile vorwärts schreitet;<br />

kein verlockendes Ziel liegt zu fern für den, der sich mit Geduld rüstet“ (Jean de la Bruyere).<br />

Seite 12<br />

Auf die Mitte zugehen und von der Mitte herkommen<br />

Die Ermutigung, die unentbehrlich ist, um in den Schwierigkeiten durchzuhalten und nicht<br />

aufzugeben, kommt von der Anziehungskraft, die von der Mitte auf alle von ihr Berührten<br />

übergreift.. Sie übt eine Wirkung aus, die Aufmerksamkeit erregt, Spannung erzeugt und niemanden<br />

loslässt, der von ihr ergriffen und durchdrungen wird. Die Sehnsucht, sie zu erreichen,<br />

das Verlangen, mit ihr eins zu werden, beflügelt die Schritte, hilft über Enttäuschungen<br />

und Zweifel hinwegzukommen, rechtfertigt das unaufhaltsame Voranschreiten auf dem einmal<br />

entdeckten Weg und in die Ziel führende Richtung. Die Gebetssprache des Gottesvolkes<br />

Israel und der Kirche Jesu Christi fasst dieses Drängen auf die Mitte hin in die jederzeit gültigen<br />

Worte: „Gott, du mein Gott, dich suche ich. Meine Kehle dürstet nach dir, nach dir verlangt<br />

mein Leib wie dürres lechzendes Land ohne Wasser. Darum halte ich Ausschau nach dir<br />

im Heiligtum, um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen“ (Psalm 63, 2 – 3). Worauf der von

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