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Heft Seckau heute 830311_Heftlayout - Abtei Seckau

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ich bin gemeint und niemand anders, ich bin aus der anonymen bezugslosen Masse „der<br />

Menschen“ herausgenommen.<br />

So rief Gott Moses aus dem brennenden Dornbusch mit seinem Namen an und viele weitere<br />

Zitate und Beispiele aus der Bibel geben von dieser dialogischen Beziehung Zeugnis:<br />

„Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn in Wahrheit anrufen“ (Ps.145,18)<br />

„Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich“ (Joh.10)<br />

„Wenn du mich rufst, höre ich dich und rette dich aus jeder Not“. (Ps.34,18)<br />

„Ich habe dich schon gekannt, ehe ich dich im Mutterleib bildete“. (Jeremia 1,4-5)<br />

So gesehen ist das „Herzensgebet“ eine innere Haltung der liebenden Beziehung und des<br />

Ausrichtens auf Gott in allen Lebenslagen. Und dann kann es plötzlich auch sehr entlastend<br />

sein: ich muss keine großen Worte machen oder Gebete auswendig aufsagen – nein<br />

– Liebende brauchen nicht viel Worte - der Name des Herrn genügt und bin mir seiner liebenden<br />

Gegenwart bewusst. Und in dieser Beziehung hat alles seinen Platz und Raum, das<br />

Lob darf sein und auch die Klage.<br />

Einer, der dies wunderbar in seiner Kantate „Bist Du bei mir“ (BWV 208) vertont hat ist<br />

Johann Sebastian Bach (1685-1759), der nicht umsonst der „5. Evangelist“ genannt wird.<br />

Tiefes Vertrauen spricht aus diesen Worten und schwingt hinter den Tönen. Vertrauen<br />

aber ist die Brücke zur Liebe, die alle Gegensätze verbindet und die Vielheit zur Einheit<br />

bündelt.<br />

Ein „Namensgebet“, in welchem durch beständige Anrufung göttlicher Namen eine Annäherung<br />

an Gott oder eine Vergegenwärtigung Gottes erreicht werden soll, kennen auch verschiedene<br />

Formen des Hinduismus und Buddhismus, so dass man hier nicht nur von einem<br />

ökumenischen sondern sogar von einer überkonfessionellen Gebetsform sprechen kann.<br />

Als Beispiel sei hier die Bhagavad Gita 5), das Hl. Buch des Hinduismus genannt, in dem Gott<br />

Krishna den Menschen belehrt.<br />

Meditation: Welcher Name oder Anruf Gottes würde mir spontan gefallen?<br />

4. „Singt dem Herrn ein neues Lied“ – Fazit<br />

Natürlich ist es gut und hilfreich, die alt bewährten Gebete zu sprechen und jeder von uns hat<br />

sicherlich seine ganz persönlichen „Lieblingsgebete“.Aber ebenso wichtig, denke ich, wäre es,<br />

Lieder und Gebete einmal in unseren heutigen ganz persönlichen Kontext zu übersetzen.<br />

Ein musikalisches Beispiel hierfür sind u.a. die „Lieder aus Taize“. Diese Lieder sind Lieder der<br />

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