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Heft Seckau heute 830311_Heftlayout - Abtei Seckau

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In der Ostermeditation inspirierten zusätzlich Musik und der Gesang, in diesem Artikel<br />

muss ich hierauf verzichten, ich werde aber immer wieder auch auf Beispiele aus der Musik<br />

verweisen, so dass sie vielleicht im Anschluss oder begleitend gehört werden kann..<br />

Seite 20<br />

1. Gebet als Lob, Preis und Dank<br />

Gemeinhin wird „Beten“ als „Bitten“ übersetzt. Und tatsächlich erinnern wir uns ja meist<br />

dann an einen gütigen Gott, wenn wir in Not und Bedrängnis sind und unser Leid und<br />

unsere Bitten vor Gott tragen wollen.Tatsächlich ist die Bitte, die erlaubt ist und ja auch<br />

von Christus selbst im „Vaterunser“ vorgelebt wurde, aber nur eine Seite und eine Form<br />

des Gebets. In den Psalmen (wörtl. psalmoi = Lieder), wohl mit die ältesten schriftlichen<br />

und musikalischen Zeugnisse der jüdisch-christlichen Kultur, fällt auf, dass der große<br />

Schwerpunkt immer wieder auf dem Lob Gottes ruht, das die Dankbarkeit des Geschöpfes<br />

zu seinem Schöpfer zum Ausdruck bringt. Viele wunderbare Gebete und musikalische<br />

Werke sind dafür Vorbild, so sei der Sonnengesang des Hl. Franz von Assisi erwähnt, die<br />

vielen Psalmvertonungen z.B. von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Gesänge der Hildegard<br />

von Bingen und den Kantaten von Johann Sebastian Bach.<br />

So möchte auch ich hiermit beginnen und mich dem Lob und der Danksagung als erstes<br />

zuwenden. „Im Lobpreis und im Gesang wird der Mensch den Engeln gleich“, sagte Hildegard<br />

von Bingen, aber so manch einer von uns „Heutigen“ tut sich da eher schwer damit. Lob<br />

und Preis, Danksagung – sind das eher altmodische Werte? Haben sie ihre Gültigkeit auch<br />

für uns moderne Menschen in unserem Alltag?<br />

Psychologische Studien haben sich mehrfach damit befasst, was Menschen widerstandsfähig<br />

macht in Krisensituationen, welche Umstände und Kräfte hilfreich sind, um trotz<br />

ungünstiger Lebensumstände und Startbedingungen ein gutes gelingendes Leben zu führen<br />

und Krisen und Niederlagen zu meistern.<br />

Das hieraus resultierende „Resilienzkonzept“ 1) besteht aus sieben Säulen an Voraussetzungen,<br />

Kräften und Ressourcen, die für ein gelingendes Leben wichtig sind. Eine davon ist Optimismus.<br />

Optimismus aber ist nicht angeboren, er ist eine Sichtweise, ein Übungsweg und<br />

eine wichtige Übung hierin ist die Dankbarkeit. So kann man z.B. jeden Abend reflektieren,<br />

was ist <strong>heute</strong> gut gelaufen, wofür kann ich dankbar sein. Anfangs mag das ungewohnt sein,<br />

mag sogar sein, dass einem wenig, schlimmstenfalls gar nichts einfällt, je mehr wir dies aber<br />

einüben, werden wir feststellen, dass es Tag für Tag Grund zu ganz persönlicher Freude und<br />

Dankbarkeit gibt. Wir können üben, unseren Fokus darauf zu richten, vielleicht anfangs ein<br />

keines Tagebuch darüber führen, was <strong>heute</strong>, gestern und rückblickend in unserem Leben<br />

Grund zu unendlicher Dankbarkeit gibt, denn nichts ist selbstverständlich und vieles ist

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