thema - Lutherisch in Nordhorn
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Zum Schwerpunkt<strong>thema</strong> dieser<br />
Brücke „Kirche ohne Geld“:<br />
Eigentlich braucht man immer Geld. Selbst<br />
Menschen, die offenbar genug davon haben, stehen<br />
wohl unter e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>neren Zwang, noch mehr<br />
verdienen, gew<strong>in</strong>nen oder ergaunern zu müssen.<br />
Und noch etwas gehört zu menschlicher Erfahrung:<br />
irgendwie hat man es ja immer geschafft, mit der<br />
Vergangenheit fertig zu werden – auch ohne Geld<br />
und wenn es noch so schlimm war. Aus dem<br />
Grunde ist die Gegenwart wichtig: jetzt wird das<br />
Geld gebraucht..... sonst fehlt jetzt etwas und <strong>in</strong><br />
Zukunft sowieso. Und diese „Lust“ auf Geld wird<br />
natürlich durch die Lebensumstände (wie immer<br />
die aussehen) und die politische Entwicklung (wie<br />
immer die aussieht) aktuell verschärft. Wie gesagt,<br />
Geld kann man immer gebrauchen.<br />
Wie ist das nun mit der Kirche?? Jesus selber<br />
sche<strong>in</strong>t mit Geld nicht allzu viel am Hut gehabt<br />
zu haben – wie man so lesen kann. Es gibt sogar<br />
Tendenzen (Jesus und die Wechsler), die e<strong>in</strong>e<br />
negative Grundhaltung andeuten. Spötter mögen<br />
sagen, dass sich Jesus das, was er brauchte (etwa<br />
Nahrung für 5000), „legal“ besorgte (Wunder).<br />
Nach Jesu Tod g<strong>in</strong>g das nicht mehr: der erste<br />
dicke Streit <strong>in</strong> der Urkirche zwischen Petrus (dem<br />
Fels der Kirche) und Paulus (dem berühmten<br />
Apostel), bei dem es darum g<strong>in</strong>g, ob jemand, der<br />
Christ werden wollte, erst e<strong>in</strong>mal Jude werden<br />
musste, wurde durch Geld geschlichtet. Paulus<br />
durfte fortan auch Nichtjuden taufen, schickte aber<br />
dafür Geld zu Petrus nach Jerusalem.<br />
Und so g<strong>in</strong>g es weiter, Geld spielte immer e<strong>in</strong>e<br />
große Rolle <strong>in</strong> der Kirchengeschichte. Wir<br />
Lutheraner er<strong>in</strong>nern uns ja an den Ablassstreit<br />
zwischen Luther und Tetzel, der Geld für den Bau<br />
des Petersdomes e<strong>in</strong>trieb.<br />
Und nun ist es mal wieder besonders brenzlig:<br />
Durch die Koppelung der Kirchensteuer an die<br />
Lohnsteuer (die gesenkt wurde), durch die<br />
Bevölkerungsentwicklung und viele Gründe mehr<br />
fehlt der Kirche jetzt plötzlich viel Geld. Und wie<br />
immer <strong>in</strong> solchen Fällen gilt es: Sparen und Geld<br />
besorgen.<br />
Und an diese eher pessimistische Sicht haben wir<br />
uns zu gewöhnen. In unser Bewusstse<strong>in</strong> muss<br />
e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen, dass wir uns <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Umbruch-<br />
Situation bef<strong>in</strong>den.<br />
Und dieser Situation müssen wir uns alle kreativ –<br />
optimistisch stellen. Resignation wäre das falsche<br />
Signal. Das deutlich zu machen, ist sicherlich die<br />
Hauptaufgabe dieser Brücke.<br />
bl<br />
Lise weiß es...<br />
Geld, Geld, Geld<br />
– ich kann es nicht<br />
mehr hören. Gibt es<br />
da nicht den<br />
Schlager : money,<br />
money, money???<br />
Ist doch klar, Geld will jeder haben. Möglichst<br />
ohne was zu tun. Und wie es der „Zufall“ so<br />
will: Jetzt braucht die Kirche auch Geld.<br />
Mal wieder. Oder?? Dass ich nicht lache. Alles,<br />
was mit Kirche zu tun hat, kostet, kostet, kostet.<br />
Nun gehe ich ja nicht zu oft <strong>in</strong> den Gottesdienst.<br />
Zu oft kann ich es mir ja auch nicht<br />
leisten. Mitten im Gottesdienst kommt da<br />
jemand vom Kirchenvorstand und will Geld.<br />
Für den Kl<strong>in</strong>gelbeutel. Ziemlich gefräßig, so<br />
e<strong>in</strong> Kl<strong>in</strong>gelbeutel. Gottesdienst zuende, stehn<br />
die da schon wieder und wollen me<strong>in</strong> Geld.<br />
Und dabei wurde mir schon vorher die<br />
Kirchensteuer weg geholt.<br />
Und jetzt kommt die Höhe: Flattert mir da doch<br />
so e<strong>in</strong> Wisch <strong>in</strong>s Haus, von der Kirche natürlich,<br />
ich soll auch noch, wie heißt das doch,<br />
Kirchgeld zahlen!!!<br />
Und was war letztes Jahr? Da wurde doch me<strong>in</strong>e<br />
Ulrike konfirmiert. Da sollte ich schon wieder<br />
löhnen. In e<strong>in</strong>em Umschlag. Sehr diskret.<br />
Ich denke, wenn das jetzt angeblich knapper<br />
wird mit dem Geld bei der Kirche, will der<br />
Pastor, wenn er uns nach dem Gottesdienst<br />
e<strong>in</strong>en schönen Sonntag wünscht, <strong>in</strong> Zukunft<br />
auch noch was haben. Diskret. Im Umschlag.<br />
Wetten?