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KONNeKtivität wittstOcK bAhNhOF <strong>EUROPAN</strong> <strong>11</strong> WÜRZBURG / NUTZUNGEN FL 012 HELIANTHUS Der Entwurf ist gestalterisch und bezogen auf die Durcharbeitung ein schlüssiger und interessanter Vorschlag. Er entwickelt eine radikale Alternative zu den Vorgaben des Masterplans und setzt die Konzeption konsequent bis in die Grundrisse um. Die angebotenen Wohnungstypologien und die Idee der eingeschobenen Maisonettes überraschen und zeigen zugleich, dass die Verfassser dezidierte Überlegungen angestellt haben, wie diese Großform dem Einzelnen ein Zuhause bieten kann. Das 1,8 Kilometer lange Gebäude erinnert an die großmaßstäblichen Wohnbauprojekte, wie von Emile Aillaud in Paris. Dabei ist sowohl im Ergebnis als auch in der Bewirtschaftung die Erkenntnis gereift, dass solche Großformen weder dazu in der Lage sind, Nachbarschaften zu bilden noch robust auf Veränderungen reagieren können. Es bestehen große Zweifel, ob die Aufständerung ein Angebot zur Nutzung der offenen Landschaft sein kann. Vielmehr wird vermutet, dass hier Dunkel- und Angsträume entstehen würden. Das Gebäude manifestiert ein Angebotsdenken im Wohnungsbau, das seit Jahren kritisch diskutiert wird. Es bietet wenig Möglichkeiten, sich individuell mit der Wohnung oder dem Haus zu identifizieren. Zudem ist zu bezweifeln, dass die Nachfrage für diese Menge und Art an Wohnungen in Würzburg mittelfristig groß genug sein wird. Positiv hervorzuheben ist, dass der Entwurf mit der landschaftlichen Großform der Startbahn bricht und hier eine Zäsur formuliert. Dies ist ein klares Statement gegenüber dem bisher Gedachten und kann neue Qualitäten eröffnen. HT 029 LE NOUvEAU TRIANON Die freche und selbstbewusste Neuinterpretation der ehemaligen Landebahn als barocke Achse ist zunächst verblüffend und auf den zweiten Blick überzeugend. Mit Bezug auf „Le Petit Trianon“ in Versailles wird eine stärkere Verknüpfung der naturräumlichen Qualitäten der landschaftlich geprägten Lehnleiten und der geplanten geometrischen Parkanlage ebenso wie der städtebaulichen Strukturen zwischen der künftigen großmaßstäblichen Universitätserweiterung und der kleinteiligen Wohnbebauung des Masterplans eingefordert. Die Verfasser orientieren sich an der Rottendorfer Straße sowie der ehemaligen Landebahn und entwickeln eine geteilte räumliche Struktur: in die Tiefe gehende Haus- 16 WÜRZBURG / USES FL 012 HELIANTHUS REPORT ON THE JURY MEETING The design and detailing of the submission are plausible and well thought out. The proposal develops a radical alternative to the requirements of the master plan and implements this alternative consistently, including layout plans. The housing typologies and the idea of inserted maisonette flats are surprising and show that the author considered in depth how this large-scale format can offer a home to the individual parties. This 1.8 kilometre long building reminds one of Emile Aillaud’s large-scale residential building projects in Paris, although both social outcome and facility management problems showed that such large-scale projects are neither able to form neighbourhoods nor to respond to changes in an appropriate manner. There are considerable doubts about whether the elevation actually provides an offer to use the open landscape. It can be assumed that this will actually more tend to create spaces of darkness and fear. The submission manifests an approach to residential buildings which has been critically discussed for years. There are poor options for people to identify themselves with the flat or the building. Furthermore it is doubtful whether there will be enough demand for this quantity and type of flats in the medium term in Würzburg. As a positive aspect it has to be mentioned that the submission breaks with the large-scale landscape form of the runway, formulating a turning point. This constitutes a clear statement compared to considerations made so far and can establish new qualities. HT 029 LE NOUvEAU TRIANON The bold and self-assured new interpretation of the former runway as a Baroque axis is initially baffling. After a closer look it is, however, convincing. With reference to “Le Petit Trianon” in Versailles the draft proposal calls for a stronger combination of the natural landscape qualities of the Lehnleiten and the planned geometrical park, likewise the urban structures between the future large-scale university extensions and the small-scale residential development of the master plan. The authors orientate themselves to Rottendorfer Strasse and the former runway, developing a divided spatial structure: perpendicularly oriented row
PROTOKOLL DER JURY-SITZUNG IDENTITY KONNeKtivität zeilen mit Reihenhäusern und Geschosswohnungsbau sowie Angeboten für studentisches Wohnen, die an der Rottendorfer Straße durch 3-geschossige Kopfbauten zur U-Form zusammengefasst werden und südlich der Straße, orientiert auf den zukünftigen Park, gemischt genutzte Baukörper mit 5- bis 8-geschossiger Bauweise. Diese Baukörper fassen Gemeinschaftsnutzungen, Mehrgenerationenwohnen, Professorenwohnen und junges Wohnen zusammen, mit attraktiven Grundrissformen. Dieses Ziel einer solcherart gemeinschaftlichen Mischung im Gebäude und im Quartier verpflichteten Wohnidee ist für einen neuen Stadtteil von wesentlicher Bedeutung und wird von der Jury positiv gewürdigt, selbst wenn manche Zuordnungen der Nutzungen hinterfragt werden. Die Straßenorientierung definiert den öffentlichen Raum, der zugleich Verkehrsraum ist, und bevorzugt die Seite zum Park mit dem attraktiven Blick über die Stadt bis zur Festung. Das Durchfließen öffentlicher Nutzungen im Erdgeschoss relativiert die Riegelwirkung der Bebauung. Das Parken wird über Tiefgaragen südlich der Rottendorfer Straße gelöst. Die Zeilenbebauung im nördlichen Bereich erhält eine konventionelle Erschließung, die auch dem Parken dient. Mobilitystandorte mit Bikeangeboten und Park-and-Ride-Plätze im Bereich der Straßenbahnwendeschleife unterstützen alternative Mobilitätsformen. Die Anordnung von Biomasse als Energiequelle sowie das vorgeschlagene Rigolensystem im nördlichen Quartier sind begrüßenswerte ökologische Bausteine des Konzeptes, auch wenn sie noch nicht hinreichend ausgereift erscheinen und teilweise zu Nutzungskonflikten im Freiraum führen können. Die Entwurfsidee aus einer Kombination des „Englischen Gartens“ als Metapher für das aufgelockerte Bauen und dem „Barock-Garten“ als Metapher für das Urbane wird über das Betrachtungsgebiet hinaus fortgesetzt. SELB / NUTZUNGEN SL 151 SELBLAND Das sorgfältig strukturierte städtebauliche Konzept stärkt in Selbland die wesentlichen öffentlichen Räume und setzt spannende neue Akzente für diese Stadt. Die Verfasser stellen Stadtreparatur auf zeitgemäße Weise mit präzise gesetzten baulichen Implantaten und ökonomisch interessanten Motivationen für die Bewohner, nämlich Impulse wie „selber und gemeinsam“ zu entwickeln, vor. Dabei geht es darum, mit intelligenten Denkansätzen und spielerisch-humorvollen Erklärungsmotiven Selb räumlich zu fassen, zu ordnen und vitale neue Chancen im Bestand zu eröffnen – ohne wie die „Elefanten im Porzellanladen“ bestehende Qualitäten zu zerstören. USES CONNECTIvITY houses, multi-storey residential and student accommodation, framed by 3-storey head-end structures on Rottendorfer Strasse to form a U-shape. On the south side of the road, oriented to the future park, are mixed-use 5- to 8-storey buildings. These structures enclose the communal uses, multi-generation living, as well as accommodation for professors and young people with attractive floor layouts. This goal of mixed communities within the buildings and neighbourhood is of great significance for a new urban neighbourhood and rated positively by the jury, even though the assignment of uses should in some cases be reconsidered. The road orientation defines the public open space, which is at the same time road traffic space, and provides the park side with an attractive view over the city up to the fortress. The penetration of public uses on the ground floor reduces its barricade effect. Parking is provided in underground car parks on the south side of Rottendorfer Strasse. The row housing in the northern part has conventional access with parking. Bike stands and park-and-ride facilities near the tram turning loop promote alternative forms of mobility. Biomass as a mandatory energy source and the proposed drain system in the northern neighbourhood are welcome ecological components of the concept, even though they do not appear to be technically mature and may result in conflicts of use in the open space. The concept of a combination of an “English landscape” as a metaphor for low-density development and the “Baroque garden” for the urban environment is continued above and beyond the study area. SELB / USES SL 151 SELBLAND The carefully structured urban concept of Selbland strengthens main public spaces, and places interesting new accents for the city. The authors introduce a contemporary repair of the city with precisely set architectonic implants and economically interesting motivations for the residents, that means impulses to develop something “themselves and together”. The idea is to spatially define Selb with intelligent thinking approaches and playful-humorous explanatory motifs, to newly arrange it and to open up new vital opportunities in the existing structure – without demolishing existing qualities by moving like a “bull in a china shop”. 17 wittstOcK bAhNhOF
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