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Tagungsunterlagen Fachtagung „Kampfmittelbeseitigung“ 2010 des ...

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Deutsche<br />

Feuerwerker<br />

Ausbildungs- und<br />

Beratungsgesellschaft mbH<br />

<strong>Tagungsunterlagen</strong><br />

<strong>Fachtagung</strong><br />

„Kampfmittelbeseitigung“ <strong>2010</strong><br />

<strong>des</strong> BDFWT<br />

am 22. und 23. Februar <strong>2010</strong><br />

im Hotel Sonnenhügel, Bad Kissingen<br />

Leitung und Moderation<br />

Gerhard Schmitt, Ehrenvorsitzender<br />

Bund Deutscher Feuerwerker und Wehrtechniker e.V.<br />

Vorwort<br />

Programm<br />

Verzeichnis der Aussteller<br />

Verzeichnis der Referenten<br />

Viten der Referenten und Kurzfassungen der Vorträge<br />

Teilnehmerverzeichnis<br />

Hinweis auf die Durchführung von<br />

Wiederholungslehrgängen bei der DFAB GmbH<br />

„Verfahren der Kampfmittelbeseitigung“<br />

1 / <strong>2010</strong> vom 10. – 13.03.<strong>2010</strong><br />

2 / <strong>2010</strong> vom 15. – 18.12.<strong>2010</strong><br />

www.dfabgmbh.de


Herzlich willkommen,<br />

Sie sind der Einladung <strong>des</strong> Bund Deutscher Feuerwerker und Wehrtechniker e.V. zur<br />

<strong>Fachtagung</strong> „Kampfmittelbeseitigung“ <strong>2010</strong> gefolgt. Dafür danken wir Ihnen. Wir wissen es<br />

zu schätzen, dass Sie sich als Referent/(in) zur Verfügung gestellt haben, dass Sie als<br />

Tagungsteilnehmer/(in) sich von Ihrer täglichen Arbeit frei gemacht haben, um in den<br />

nächsten zwei Tagen Neues zu erfahren, Informationen auszutauschen und Menschen kennen<br />

zu lernen, wir wünschen Ihnen angenehme und gute Gespräche.<br />

Kampfmittelbeseitigung ist hochaktuell. Auch 64 Jahre nach Ende <strong>des</strong> Zweiten Weltkrieges<br />

sind die Gefahren noch nicht gebannt, die dieser hinterlassen hat. Die Statistik der einzelnen<br />

Bun<strong>des</strong>länder zeigt immer noch hohe Tonnagen, die je<strong>des</strong> Jahr als Kampfmittel aller Art pro<br />

Jahr in Deutschland geborgen werden. Es ist derzeit keine Tendenz erkennbar, wonach sich<br />

das Aufkommen in naher Zukunft wesentlich verringern wird.<br />

Die Abwehr der von Kampfmitteln ausgehenden Gefahren ist und bleibt ein wesentliches<br />

Element in der Sicherung der Lebensgrundlagen unserer Gesellschaft und ihrer<br />

wirtschaftlichen und infrastrukturellen Entwicklung.<br />

Wie schon bei den vergangenen <strong>Fachtagung</strong>en ist es uns gelungen, namhafte Referenten für<br />

die Vorträge zu gewinnen. Dabei ist das Ziel unverändert geblieben. Die Teilnehmer sollen<br />

Grundlagen für gemeinsames Verständnis, Handeln und Wissen im interdisziplinären<br />

Aufgabengebiet „Kampfmittelbeseitigung“ gewinnen. Dabei gilt es insbesondere, die<br />

scheinbaren Widersprüche und Gegensätze zwischen Kreativität, Improvisationsgabe,<br />

Qualitätssicherung und wirtschaftlichem Denken aufzulösen.<br />

Die <strong>Fachtagung</strong> Kampfmittelbeseitigung <strong>2010</strong> wurde als Fortbildungsmaßnahme von der<br />

Ingenieurkammer Bau NRW mit der Reg.-Nr.: 13096 vom 19.11.2009 anerkannt. Gerne<br />

stellen wir Ihnen eine Teilnahmebestätigung aus.<br />

Im Schwerpunkt stehen folgende Themen:<br />

• Vorstellung einer Konzeption zur Gestaltung der Ausbildung von fachtechnischem<br />

Aufsichtspersonal in der Kampfmittelbeseitigung mit einer Diskussionsrunde im<br />

Anschluss an die <strong>Fachtagung</strong>,<br />

• Maßnahmen der Kampfmittelräumung beim Bau <strong>des</strong> JadeWeserPorts in<br />

Wilhelmshaven,<br />

• Ergebnisse von Untersuchungen von Sprengplätzen einst und aktuell,<br />

• Erkenntnisse über den Verbleib von Munition, die „weggeschafft“ werden musste,<br />

• der Arbeits- und Sicherheitsplan gem. der Anlage 4 der BGI 833 als Teil der<br />

Leistungsbeschreibung,<br />

• Überlegungen und Versuche zur Reduzierung von Gefahrenradien auch durch passive<br />

Schutzmassnahmen,<br />

• Verantwortlichkeiten bei Kampfmittelverdacht bei Infrastrukturplanungen und<br />

• einige Themen aus dem Bereich der Detektionstechnik.<br />

Wir hoffen, dass Ihnen die inhaltlichen Aussagen zu den Themen in Ihrem Aufgabenbereich<br />

weiterhelfen oder auch nur Anregungen sind.<br />

Für die Planung der kommenden <strong>Fachtagung</strong>en erbitten wir Ihre Unterstützung, indem Sie<br />

uns auf Interessantes aufmerksam machen, Referenten empfehlen oder sich selbst anbieten,<br />

mitzuwirken.<br />

In einem gemeinsamen Interesse wollen wir der Sache dienen.


Änderungen vorbehalten<br />

22.02.<strong>2010</strong> Aktivität<br />

bis 10:45 Uhr Anreise und Check In - Begrüßungskaffee - Hotel Sonnenhügel Bad Kissingen<br />

A 11:00 - 11:10 Begrüßung Gerhard Schmitt<br />

Ehrenvorsitzender BDFWT<br />

1 11:10 - 11:40 Die Ausbildung von fachtechnischem Aufsichtspersonal in der<br />

Kampfmittelbeseitigung unter Einbeziehung <strong>des</strong> Unternehmens als<br />

"Ausbildungs- und Qualifizierungsbetrieb"<br />

-Konzeption für eine qualifizierte Ausbildung-<br />

2 11:45 - 12:15 Fachkunde bei Tätigkeiten im Rahmen der Kampfmittelbeseitigung aus<br />

dem Blickwinkel <strong>des</strong> Sprengstoffrechtes<br />

Gerhard Schmitt<br />

Projektorganisation<br />

Brigitte Schulz<br />

Ministerium für Gesundheit und<br />

Soziales Sachsen-Anhalt<br />

A 12:15 - 13:30 Mittagessen Hotel Sonnenhügel<br />

3 13:30 - 14:00 Die Darstellung <strong>des</strong> Sicherheitskonzeptes der JadeWeserPort<br />

Realisierungsgesellschaft mbH & Co.KG, mit dem Ausschnitt<br />

"Kampfmittelbeseitigungsmaßnahmen“<br />

4 14:05 - 14:25 Die Wahrnehmung der fachlichen Aufsicht durch den KMBD<br />

Niedersachsen<br />

am Beispiel "JadeWeserPort Wilhelmshaven"<br />

5 14:30 - 15:00 Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee<br />

Mythen, Fakten, Lösungen<br />

Dipl.-Ing. Axel Kluth<br />

Geschäftsführer der<br />

JadeWeserPort Realisierungs-<br />

gesellschaft mbH & Co.KG<br />

Wilhelmshaven<br />

PHK Thomas Bleicher<br />

Dezernatsleiter Zentrale<br />

Polizeidirektion Dezernat 55<br />

Kampfmittelbeseitigung<br />

Dr. Stefan Nehring<br />

56068 Koblenz<br />

A 15:00 - 15:45 Kaffeepause Hotel Sonnenhügel<br />

6 15:45 - 16:15 Der Arbeits- und Sicherheitsplan gem. Anhang 4 der BGI 833 als<br />

Bestandteil der Leistungsbeschreibung - Die Pflicht <strong>des</strong> Bauherren -<br />

7 16:20 - 16:50 Die "Arbeitsprobe" als Entscheidungshilfe bei der Vergabe von<br />

Kampfmittelräumleistungen<br />

8 16:55 - 17:25 Planung, Ausschreibung, Vergabe und Projektsteuerung von<br />

Kampfmittelräumungen durch öffentliche Auftraggeber am Beispiel der<br />

ehemaligen Lufthauptmunitionsanstalt Hambühren in Niedersachsen<br />

9 17:30 - 18:00 Die Untersuchung von Sprengplätzen<br />

- Beispiele aus der Praxis -<br />

10 18:05 - 18:35 Überlegungen und Versuche zur Reduzierung von Gefahrenradien bei<br />

der Entschärfung von Großbomben<br />

Dipl.-Geol. Martin Kötter<br />

IFAH GbR<br />

Hannover<br />

Dipl.-Ing. Armin Gebhard<br />

Referent Kampfmittelbeseitigung IM NRW<br />

Dipl.-GeoPhys Gudela von Gronefeld<br />

Bezirksregierung Düsseldorf<br />

Dipl.-Biol. Jürgen Agarius<br />

Agarius & Dr. Weth<br />

Beratende Ingenieure<br />

Dipl.-Geol. A. Schwendner<br />

LGA Nürnberg<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Spyra<br />

Lehrstuhl Altlasten<br />

Brandenburgische Technische Universität<br />

Cottbus<br />

A 19:30<br />

23.02.<strong>2010</strong><br />

Abendveranstaltung DFAB GmbH / BDFWT<br />

11 09:00 - 09:30 „Passive Schutzmassnahmen mit Wasserschaum“ Dr. André Koch<br />

armasuisse Wissenschaft und Technologie<br />

Fachbereich Explosivstoffe,<br />

Wirkung und Schutz<br />

CH-3609 Thun<br />

12 09:35 - 10:05 Historisch genetische Erkundung - Erfahrungen aus der Sicht eines<br />

europäischen Nachbars<br />

drs. Patrick Folkersma<br />

CQ-COLOGNE<br />

13 10:10 - 10:40 CPT und LIF Sensorik - Anwendungsbeispiele und -grenzen Dr. Michael Neuhaus<br />

FUGRO CONSULT GMBH Burgwedel<br />

14 10:45 - 11:15 Bombensuche – VALLON EVA2000®<br />

Von Datenerfassung bis Datenauswertung - alles aus einer Hand<br />

Dr. Jürgen Braunstein<br />

Vallon GmbH<br />

A 11:15 - 12:00 Imbiss, Kaffee oder (Tee) -pause Hotel Sonnenhügel<br />

15 12:00 - 12:30 Werden die Verantwortlichkeiten bei "Kampfmittelverdacht" bei<br />

Infrastrukturplanungen angemessen wahrgenommen?<br />

Rechtsanwalt Wolfgang Baumann<br />

Kanzlei Rechtsantwälte Baumann<br />

Würzburg<br />

16 12:35 - 13:05 "Tiefenreichweite" von Magnetometern - was ist (un)möglich? Dr.-Ing. Kay Winkelmann<br />

Dr.-Ing. Andreas Fischer<br />

SENSYS<br />

Sensorik & Systemtechnologie GmbH<br />

17 13:10 - 13:40 Die unmagnetische Bombe - ein Märchen? Prof. Dr. Dr. habil. Kord Ernstson<br />

Ebinger<br />

Prüf- und Ortungstechnik GmbH<br />

A 13:40 - 13:50 Schlusswort und Abreise Gerhard Schmitt<br />

Ehrenvorsitzender BDFWT<br />

18 14:00 - 15:00 Diskussionsrunde zum Thema: Ausbildung von fachtechnischem<br />

Aufsichtspersonal<br />

(Diese Diskussion wird allen Interessierten, aber im Besonderen den<br />

Unternehmensleitungen der Fachfirmen angeboten und empfohlen)<br />

Gerhard Schmitt<br />

Ehrenvorsitzender BDFWT


Verzeichnis der Aussteller<br />

ANT- Applied New Technologies AG<br />

Hinter den Kirschkaten 32<br />

23560 Lübeck<br />

Phone: 0451/58380-0<br />

Fax : 0451/5838099<br />

info@ant-ag.com<br />

Wasserstrahlschneidtechnikanlagen<br />

compositionX GmbH<br />

Langerweher Straße 13<br />

52355 Düren<br />

Phone: 02421/207680<br />

Fax : 02421/207681<br />

arnd.lemhoefer@compositionX.de<br />

Entschärfungstechnik<br />

Schlöffel – Pyrotechnik<br />

Ralf Schlöffel<br />

Dammershausen 92<br />

49406 Barnstorf<br />

Phone: 05442/8033848<br />

Fax : 05442/8033849<br />

info@schloeffel-pyrotechnik.de<br />

www.Schloeffel-Pyrotechnik.de<br />

Explosivstoffe / Pyrotechnik<br />

UTM<br />

Umwelt Technik Metallrecycling GmbH<br />

Séché global solutions<br />

Alt Herrenwyk 12<br />

D-23569 Lübeck<br />

frank.bargmann@utmluebeck.de<br />

Tel.: +49 451 3020940<br />

www.utmluebeck.de,<br />

www.groupe-seche.com,<br />

Transport und Bergebehälter<br />

Ebinger Prüf- und<br />

Ortungstechnik GmbH<br />

Vulkanstraße 14<br />

54578 Wiesbaum<br />

Phone: 06593/9989414<br />

Fax : 06593/9989450<br />

eifel@ebingergmbh.de<br />

Detektionstechnik<br />

SENSYS GmbH<br />

Rabenfelde 5<br />

15526 Bad Saarow OT Neu Golm<br />

Phone: 033631/59650<br />

Fax : 033631/59652<br />

info@sensys.de<br />

Sensorik & Systemtechnologie<br />

VALLON GmbH<br />

Im Grund 3<br />

72800 Eningen<br />

Phone: 07121/9855-0<br />

Fax : 07121/83643<br />

info@vallon.de<br />

Detektionstechnik


Referenten<br />

Gerhard Schmitt Projektorganisation Gerhard Schmitt<br />

Stein-Neukirch<br />

Brigitte Schulz Ministerium für Gesundheit und Soziales <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> Sachsen-Anhalt<br />

Magdeburg<br />

Dipl. – Ing. Axel Kluth JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft mbH &<br />

Co.KG<br />

Wilhelmshaven<br />

Polizeihauptkommissar Thomas Bleicher Zentrale Polizeidirektion<br />

Dezernat 55 Kampfmittelbeseitigung<br />

Hannover<br />

Dipl. – Geol. Martin Kötter<br />

IFAH GbR<br />

Garbsen<br />

Dr. Stefan Nehring Dr. Stefan Nehring<br />

Koblenz<br />

Dipl. – Ing. Armin Gebhard Innenministerium NRW<br />

Referent Kampfmittelbeseitigung<br />

Düsseldorf<br />

Dipl. – GeoPhys. Gudela von Gronefeld Bezirksregierung Düsseldorf<br />

Kampfmittelbeseitigungsdienst<br />

Düsseldorf<br />

Dipl. – Biol. Jürgen Agarius Agarius & Dr. Weth<br />

Beratende Ingenieure<br />

Hannover<br />

Dipl. – Geol. Alexander Schwendner LGA Institut für Umweltgeologie und Altlasten<br />

GmbH<br />

Nürnberg<br />

Prof. Dr. - Ing. Wolfgang Spyra Brandenburgische Technische Universität<br />

Lehrstuhl Altlasten<br />

Cottbus<br />

Dr. André Koch armasuisse Wissenschaft und Technologie<br />

Fachbereich Explosivstoffe Wirkung und Schutz<br />

Thun<br />

Drs. Patrick Folkersma CQ-COLOGNE<br />

Köln<br />

Dr. Michael Neuhaus FUGRO CONSULT GMBH<br />

Burgwedel<br />

Rechtsanwalt Wolfgang Baumann Kanzlei Rechtsanwälte Baumann<br />

Würzburg<br />

Dr. Jürgen Braunstein VALLON GmbH<br />

Eningen<br />

Dr. – Ing. Kay Winkelmann SENSYS<br />

Sensorik & Systemtechnologie GmbH<br />

Neu - Golm<br />

Prof. Dr. Dr. habil. Kord Ernstson Ebinger Prüf- und Ortungstechnik GmbH<br />

Köln/Würzburg


Gerhard Schmitt<br />

Projektorganisation<br />

Zum Nöchel 2<br />

56479 Stein-Neukirch<br />

Tel 02667 309<br />

Mobil 0172 6140893<br />

Fax 02667 1574<br />

E-Mail g.schmitt@onlinehome.de<br />

Persönliche Angaben:<br />

Geburtstag: 28. April 1949<br />

Familienstand: verheiratet, 2 Kinder,<br />

Schulausbildung: Volksschule, Fachschulreife Technik<br />

Beruf: Lehre 1963 – 1966<br />

Fachtätigkeit 1966 - 1967<br />

Soldat 1967 bis 31.12. 2004, Oberstleutnant a.D.,<br />

Feuerwerker und Kampfmittelbeseitiger EOD/IEDD<br />

Tätigkeiten:<br />

Von 1967 – 2004 Soldat:<br />

� Luftfahrzeugmechaniker<br />

� Fahrlehrer<br />

� Kompanietruppführerfeldwebel<br />

� Logistikfeldwebel<br />

� Feuerwerker in Stäben und auf Truppenübungsplätzen<br />

� Schießsicherheitsoffizier, Leiter Schießbetrieb<br />

� Kommandant eines Truppenübungsplatzes<br />

� Inspektionschef für die Ausbildung der Kampfmittelbeseitiger der Bun<strong>des</strong>wehr<br />

� Sachbearbeiter Grundsatzfragen der Munitionstechnischen Sicherheit<br />

� Dezernatsleiter Kampfmittelabwehr der Bun<strong>des</strong>wehr im SKUKdo.<br />

Seit 03.01.2005 selbständiger Berater für den Bereich:<br />

� Ausbildung von fachtechnischem Aufsichtspersonal in der<br />

Kampfmittelbeseitigung<br />

� Entschärfungstechniken und<br />

� Verfahren der Kampfmittelbeseitigung.<br />

Hobbies:<br />

Verbandspolitik, von 1995 bis 2007 Bun<strong>des</strong>vorsitzender <strong>des</strong> Berufsverban<strong>des</strong><br />

Bund Deutscher Feuerwerker und Wehrtechniker e.V.


Konzeption zur Neuausrichtung der Ausbildung von fachtechnischem<br />

Aufsichtspersonal in der Kampfmittelbeseitigung<br />

für das Geschäftsfeld Aus- und Weiterbildung der DFAB GmbH<br />

Veranlassung:<br />

Die Ausbildung von fachtechnischem Personal in der Kampfmittelbeseitigung wird<br />

derzeit von drei Unternehmen in der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland durchgeführt. Als<br />

Grundlage gelten die lan<strong>des</strong>spezifischen Anerkennungen für die Ausbildung, die auf<br />

den Grundsätzen für die Anerkennung und Durchführung von Lehrgängen nach dem<br />

Sprengstoffgesetz (Stand 18.12.2001) beruhen. Es wurden in der Zeit nach dem<br />

18.12.2001 weitere Entwürfe durch einen Arbeitskreis „Fachkunde<br />

Kampfmittelbeseitigung“ erarbeitet, die bislang nicht veröffentlicht wurden.<br />

Nach Auskunft <strong>des</strong> BMI KM 5 - Herrn Fischer - am 13.08.2009 sollten diese Entwürfe<br />

bei den Länderministerien vorliegen. Herr Fischer sagte in diesem Telefonat: „Die<br />

Kreativität hat bei der Ausgestaltung freien Lauf!“<br />

BMI KM 5 sieht im Moment keinen Grund, diesen Verfahrensweg zu ändern, bzw. zu<br />

reglementieren. Mit einer Überarbeitung <strong>des</strong> SprengG und den dazu zu erlassenen<br />

VwV ist in naher Zeit nicht zu rechnen.<br />

Diese „Kreativität“ lässt zu, dass Lehrpläne aufgestellt und umgesetzt werden, die<br />

das Ziel einer qualitativ hochwertigen Ausbildung aus wirtschaftlichen Gründen<br />

verfehlen können.<br />

Der Berufsverband BDFWT bemängelt diesen Ablauf seit Jahren und hat <strong>des</strong>halb<br />

bislang über seine Wirtschaftsgesellschaft, der DFAB GmbH, sich auf die<br />

Durchführung von Wiederholungslehrgängen nach §32 (4) 1. SprengV „Verfahren<br />

der Kampfmittelbeseitigung“ in der Weiterbildung beschränkt.<br />

Offensichtlich gibt es ein Angebot von „fachtechnischem Personal in der<br />

Kampfmittelbeseitigung“, wobei die Unternehmen <strong>des</strong>sen Qualität, zumin<strong>des</strong>t hinter<br />

vorgehaltener Hand, anzweifeln.<br />

Anregungen/Meinungen/Bedürfnisse aus dem Bereich der Fachunternehmen, diesen<br />

offensichtlichen Mangel abzustellen, wurden identifiziert und im Vorfeld dieser<br />

Konzeption mit Verantwortlichen aus Unternehmen und KMBD der Länder diskutiert.<br />

Die Diskussion ist weiterhin offen!<br />

Ziel:<br />

Sicherstellung einer Aus- und Weiterbildung von fachtechnischem Aufsichtspersonal<br />

in der Kampfmittelbeseitigung, das<br />

� mit hoher fachlicher Qualität<br />

� mit wirtschaftlich vertretbarer Belastung für den Kostenträger<br />

� mit Beteiligung der Fachunternehmen in der Kampfmittelbeseitigung so<br />

umgesetzt wird,<br />

dass das Fachunternehmen nach Abschluss der Ausbildung<br />

� eine höchst qualifizierte Fachkraft zur Verfügung hat, die das<br />

Qualitätsmanagement <strong>des</strong> Unternehmens sicherstellt.


� einen Beitrag zur öffentlichen Ordnung und Sicherheit leisten kann, welches<br />

den Bedürfnissen der Kampfmittelverordnungen der Bun<strong>des</strong>länder in vollem<br />

Umfang entspricht und damit<br />

� eine Langzeitbindung für den Mitarbeiter bietet, weil es bei der Durchführung<br />

und Ausrichtung der Ausbildung durch eigene Kräfte und Mittel mitgewirkt hat.<br />

Mit dieser Konzeption soll erreicht werden, dass auf dem Gebiet der<br />

Kampfmittelbeseitigung qualifiziertes Personal generiert wird, welches<br />

� den Ansprüchen der Gefahrenabwehrbehörden<br />

� den Dienststellen der öffentlichen Ordnung und Sicherheit<br />

� den Arbeitsschutzbehörden<br />

� den Berufsgenossenschaften und<br />

� den Arbeitgebern<br />

gerecht wird.<br />

Darüber hinaus soll die Berufszufriedenheit und Leistungsbereitschaft der<br />

Arbeitnehmer verbessert und gesteigert werden.<br />

Möglichkeiten:<br />

A. Ausbildung in einem theoretischen und einem praktischen Block in<br />

einem Lehrgang.<br />

B. Ausbildung in einem theoretischen Block in einem Lehrgang und einem<br />

praktischen Ausbildungsblock am Arbeitsplatz.<br />

Bewertung:<br />

Möglichkeit A:<br />

Der Auszubildende ist die gesamte Lehrgangszeit am Ausbildungsort <strong>des</strong><br />

Lehrgangsträgers und wird dort durch Personal <strong>des</strong> Lehrgangsträgers geschult und<br />

auf die Abschlussprüfung vorbereitet.<br />

Vorteile:<br />

� Einheitlichkeit von Lehre und Ausbildung<br />

� gute Beobachtungs- und Beurteilungsmöglichkeit der Fähigkeiten <strong>des</strong><br />

Auszubildenden in Theorie und Praxis<br />

� dem Unternehmen wird ein „fertiger“ Mitarbeiter zur Verfügung gestellt.<br />

Nachteile:<br />

� Auszubildender ist lange Zeit vom Arbeitsplatz (und von der Familie) getrennt<br />

� relativ hohe Ausbildungskosten<br />

� Ausbildung wird eher an den wirtschaftlichen Parametern ausgerichtet<br />

� das erreichte Wissen ist eher zu theoretisch, querschnittlich flach und nicht am<br />

unmittelbaren Bedarf <strong>des</strong> Unternehmens ausgerichtet.<br />

Möglichkeit B:<br />

Diese Möglichkeit orientiert sich an dem auch heute noch akzeptierten<br />

Ausbildungsgang in der üblichen Lehre eines Facharbeiters.<br />

Der Auszubildende wechselt in der Ausbildungszeit zwischen theoretischem<br />

Blockunterricht und praktischer Ausbildung am Arbeitsplatz. Somit wechselt auch das<br />

Ausbildungspersonal in den unterschiedlichen Phasen (Personal <strong>des</strong><br />

Lehrgangsträgers und <strong>des</strong> Unternehmens).<br />

Im Abschlussblock - Prüfung - werden alle Teilnehmer einem Standard unterstellt.


Vorteile:<br />

� die Einheitlichkeit von Lehre und Ausbildung ist nur für den theoretischen Teil<br />

und die gemeinsame Abschlussprüfung optimal sicher gestellt<br />

� die zum Teil erheblich kürzere Abwesenheit vom Unternehmen und Familie<br />

wirkt motivierend<br />

� die Kostenbelastung für die Blockausbildung ist erheblich geringer und damit<br />

die Investition in den Mitarbeiter lohnenswerter<br />

� Die Bindungsfähigkeit <strong>des</strong> Mitarbeiters an das Unternehmen ist größer<br />

� Kontakt zum Unternehmen bleibt erhalten<br />

� Unternehmen wirkt bei der Ausbildung mit und übernimmt Mitverantwortung<br />

bei der Qualität der Ausbildung.<br />

Nachteile:<br />

� der Lehrgangsträger hat eine höhere Abstimmungsleistung zu erbringen, um<br />

die Einheitlichkeit der Ausbildung sicher zu stellen<br />

� das entsendende Unternehmen hat einen Ausbilder/Ausbildungsbeauftragten<br />

bereitzustellen, der entsprechend <strong>des</strong> Lehrplanes den praktischen Block<br />

durchführt<br />

� das Unternehmen wird durch den Lehrauftrag belastet.<br />

Ergebnis der Bewertung<br />

Die Möglichkeit A ist das bislang praktizierte Verfahren und zeigt die bekannten<br />

Argumente zur Qualität, es ist <strong>des</strong>halb nicht weiterzuentwickeln.<br />

Aus heutiger Sicht ist der Möglichkeit B der Vorzug einzuräumen. Dies bedeutet nicht<br />

nur das Beschreiten eines neuen Weges, sondern auch, dass die Unternehmen<br />

selbst mit Verantwortung übernehmen und damit auch wesentlich die künftige<br />

Qualität der Ausbildung mitbestimmen. Der vorgesehene Abschlussblock „Prüfung“<br />

stellt darüber hinaus sicher, dass die Bedingungen querschnittlich gleich hoch sein<br />

werden.<br />

Erste Schätzungen zeigen auf, dass sich die Lehrgangskosten (Block, Theorie und<br />

Prüfung) um ca. 20% gegenüber den bekannten Ausbildungskosten reduzieren<br />

könnten.<br />

Entscheidungsvorschlag/Umsetzung<br />

� Fortsetzung der Diskussion mit Unternehmen<br />

� Diskussion im Verband<br />

� Gespräche mit der Industrie- und Handelskammer<br />

� Gespräche mit der Aufsichtsbehörde<br />

� Gespräche mit den Leitern der Kampfmittelbeseitigungsdienste der Bun<strong>des</strong>länder<br />

� Erarbeiten von Lehrplänen<br />

� Erarbeiten von Kostenstrukturen durch die Geschäftsführung der DFAB GmbH


Brigitte Schulz,<br />

Ministerium für Gesundheit und Soziales<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Sachsen-Anhalt<br />

Referat 25b<br />

Turmschanzenstraße 25<br />

39114 Magdeburg<br />

Tel. 0391 567 4643<br />

E-Mail: Brigitte.Schulz@ms.sachsen-anhalt.de<br />

Zur Person:<br />

- 1981 Abschluss als Diplom-Chemiker<br />

- Nach fast 10-jähriger Tätigkeit in der Wirtschaft<br />

Wechsel zum öffentlichen Dienst<br />

- Seit 1993 im Ministerium für Gesundheit und Soziales im Bereich<br />

Arbeitsschutz, insbesondere auch für das Sprengstoffrecht zuständig<br />

Zum Thema:<br />

Fachkunde bei Tätigkeiten im Rahmen der Kampfmittelbeseitigung aus dem<br />

Blickwinkel <strong>des</strong> Sprengstoffrechtes<br />

(Stand: Februar <strong>2010</strong>)<br />

Bei Tätigkeiten im Rahmen der Kampfmittelbeseitigung (KMB) ist ohne jeglichen<br />

Zweifel fachliche Kompetenz ein Muss und von besonderer Bedeutung!<br />

Jeder, der auf diesem Gebiet Tätigkeiten ausüben will bzw. soll, muss<br />

nachweislich für die auszuübenden Tätigkeiten ausreichende Kenntnisse,<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzen.<br />

Jedoch ist die KMB was das „Lernen“ allgemein betrifft - kein Einzelfall. Direkt<br />

oder indirekt begleiten uns die Wörter „Lernen“ („Wissen“) und „Können“ überall,<br />

das ganze Leben (lebenslanges Lernen).<br />

Wo gibt es z.B. Regelungen/Vorgaben zum „Lernen“? Was beinhalten sie?<br />

- im Schul- und Berufsausbildungsbereich<br />

(Ausbildungsverordnungen o.ä.).<br />

Diese beinhalten insbesondere, welche Kenntnisse, Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten in welchen Abschnitten bzw. am Ende der Ausbildung erreicht<br />

werden sollen.<br />

- bei der beruflichen Tätigkeit<br />

(Zum Beispiel: im Sprengstoffrecht, ggf. in BG- oder betriebsinterne<br />

Vorschriften o.a., auch in Dienstvorschriften der Bun<strong>des</strong>wehr) mit<br />

Regelungen zu „ergänzenden Qualifikationen“.<br />

Werden bei einer beruflichen/dienstlichen Tätigkeit – nach einer<br />

Ausbildung - zusätzlich bestimmte Kenntnisse, Fähigkeiten und


Fertigkeiten benötigt, die bisher noch nicht vorhanden sind, sind diese<br />

i.d.R. vor Beginn/Ausführen der Tätigkeit zu erwerben.<br />

Meistens sind dann entsprechende Nachweise erforderlich, die nur durch<br />

erfolgreiche Teilnahme an weiteren Ausbildungen/ Schulungen/<br />

Lehrgängen erlangt werden können (z.B. Fahren von Gabelstaplern).<br />

Die „eine“ Fachkunde für „den in der KMB Tätigen“ – gibt es nicht.<br />

Von wesentlicher Bedeutung sind die Unterscheidung der in der KMB Tätigen<br />

nach ihrer „Zugehörigkeit“ (Bun<strong>des</strong>wehr, Kampfmittelbeseitigungsdienst der<br />

Länder, gewerbliches Unternehmen) und die Unterscheidung der Art der<br />

konkreten Aufgaben.<br />

Werden gewerbliche Unternehmen im Rahmen der KMB tätig, findet für sie das<br />

Sprengstoffrecht Anwendung. Im Sprengstoffgesetz und seinen Verordnungen ist<br />

der Umgang und Verkehr mit sowie die Einfuhr von explosionsgefährlichen<br />

Stoffen geregelt.<br />

Für die Bun<strong>des</strong>wehr und die für die KMB zuständigen Dienststellen der Länder<br />

gilt das Sprengstoffrecht nicht.<br />

Im Folgenden wird im Vortrag insbesondere auf die im Sprengstoffgesetz und in<br />

der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz enthaltenen Regelungen zum<br />

Thema Fachkunde eingegangen. Damit werden die Bedeutung und die<br />

Verwendung <strong>des</strong> Begriffes Fachkunde und der Zweck, das Ziel und der Inhalt der<br />

„Lehrgänge“ im Sinne <strong>des</strong> Sprengstoffrechtes klar dargestellt.<br />

Mit der Erweiterung <strong>des</strong> Anwendungsbereiches <strong>des</strong> Sprengstoffgesetzes ab dem<br />

1.09.1998 bei den Tätigkeiten im Rahmen der KMB gab es auch wesentliche<br />

Ergänzungen hinsichtlich der speziellen Lehrgänge. Die mit der Erweiterung <strong>des</strong><br />

Anwendungsbereiches erforderlichen „neuen“ Lehrgänge wurden in das seit<br />

vielen Jahren praktizierte Grundkonzept der Lehrgänge/ Lehrgangsgestaltung<br />

eingearbeitet. Besondere Bestimmungen bei der Zulassung der Teilnehmer<br />

berücksichtigen notwendige Vorkenntnisse und Erfahrungen bei den Lehrgängen<br />

zu den entsprechenden Tätigkeiten mit Fundmunition.<br />

Schlussfolgerungen:<br />

- Es gilt zu unterscheiden, was durch die Regelungen <strong>des</strong><br />

Sprengstoffrechtes zum Einen fest vorgeschrieben ist und was zum<br />

Anderen an Flexibilität - mit Gestaltungsspielraum – gegeben ist.<br />

Wie je<strong>des</strong> andere System auch, hat dieses im Sprengstoffrecht<br />

vorhandene „Lehrgangs-System“– je nachdem von welchem Standpunkt<br />

man es betrachtet – diese oder jene Vor- oder Nachteile.<br />

Es ist jedoch festzustellen, dass die bisher immer wieder neu<br />

hinzugekommenen „Tätigkeiten mit explosionsgefährlichen Stoffen“ (z.B.<br />

Airbags und Gurtstraffer, Fundmunition) in das „System“ integrierbar<br />

waren. Wie auch weiterhin von neuen Entwicklungen im Bereich der<br />

Wirtschaft auszugehen ist, die ggf. auch wieder im Sprengstoffrecht<br />

entsprechend Berücksichtigung finden werden.


- In der Praxis kommt es darauf an, die Flexibilität, die das Sprengstoffrecht<br />

im Bereich der Fachkunde/ Lehrgänge bietet, optimal zu gestalten.<br />

- Ebenso sollte aber auch jeder, soweit möglich, zur Verbesserung von<br />

Qualität und Quantität der „Lehrgänge“ beitragen.<br />

Im Rahmen der rechtlichen Vorgaben müssen die „Lehrgänge“ so gestaltet<br />

sein, wie es die entsprechenden Tätigkeiten mit den entsprechenden<br />

Stoffen in der Praxis erfordern. Dabei kann es z.B. bei der Fundmunition<br />

jedoch nicht die Forderung sein, je<strong>des</strong> Einzelstück an möglicher Munition<br />

oder Teile haarklein im Lehrgang zu betrachten. Die Anforderungen<br />

werden zunehmend darauf abzustellen sein, dass mit möglichst vielen<br />

Detailkenntnissen dem Lernenden die Befähigung mitgegeben wird, die<br />

entsprechenden Anforderungen in der Praxis z.B. durch Verknüpfen von<br />

Bekanntem, durch Erkennen von Regelmäßigkeiten, durch<br />

Analogieschlüsse zu meistern. Es kommt nicht immer darauf an, alle<br />

Details vom Lehrgang nur 1:1 zu reproduzieren, es sind auch Situationen<br />

zu meistern, in denen bislang Unbekanntes im Vordergrund steht.<br />

- Die Fachkunde nach Sprengstoffrecht kann aber nur das sein, was sie<br />

rechtlich ist.<br />

Sie kann nicht als „Komplettausbildung“ für diese oder jene „Position“ im<br />

Unternehmen betrachtet werden - Es ist ja auch keiner bei der<br />

Bun<strong>des</strong>wehr gleich „Offizier“ – nur auf der Grundlage der<br />

„Zusatzqualifikation“ zur Kampfmittelbeseitigung.


Dipl.-Ing. Axel Kluth<br />

Geschäftsführer<br />

JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG<br />

Kutterstr. 3<br />

26386 Wilhelmshaven<br />

Tel: 04421 40980-20<br />

e-Mail: a.kluth@jadeweserport.de<br />

Geboren in Berlin, 1951, verheiratet, 2 Kinder<br />

Schule und Studium in Berlin an der Technischen Universität,<br />

Fakultät Bauwesen mit Vertiefung konstruktiver Wasserbau<br />

1978 – 1998 beschäftigt bei dem Bauunternehmen Dyckerhoff & Widmann AG<br />

mit einem<br />

1986 – 1988 Abstecher als Bauleiter zur Firma WOLFF & MÜLLER, München<br />

Stationen bei der DYWIDAG<br />

- Technisches Büro in München<br />

- Bauleitung Berlin<br />

- Kalkulation München<br />

- Bereichsleitung und Niederlassungsleitung in Nürnberg<br />

1998 Wechsel zur Josef Riepl Bau GmbH, Regensburg,<br />

Übernahme der Regionalleitung für den gesamten Hoch- und<br />

Ingenieurbau<br />

2000 Ernennung zum stellvertretenden Geschäftsführer<br />

Übernahme der Josef Riepl GmbH durch die Strabag<br />

Wechsel in die technische Leitung der Direktion Hochbau Ost der<br />

Strabag AG mit<br />

Verantwortung für den gesamten Hoch- und Ingenieurbau im<br />

Bereich der neuen Bun<strong>des</strong>länder<br />

2006 Versetzung zur Züblin AG (Tochterunternehmen im Strabag-<br />

Konzern)<br />

Übernahme der Leitung der neu aufzubauenden Direktion<br />

Kraftwerksbau, Duisburg<br />

Seit 01.08.2008 Geschäftsführer der JadeWeserPort<br />

Realisierungs GmbH & Co. KG


JadeWeserPort Wilhelmshaven - Hafenbau und Logistik<br />

Axel Kluth, Geschäftsführer der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG<br />

Das Land Niedersachsen und die Freie Hansestadt Bremen haben im Juni 2002<br />

eines der größten norddeutschen Infrastrukturvorhaben der vergangenen 50 Jahre<br />

auf den Weg gebracht: den JadeWeserPort in Wilhelmshaven, Deutschlands<br />

einzigen Container-Tiefwasserhafen für Großcontainerschiffe. Dieser soll mit den<br />

ersten 1.000 Metern Kaje im Herbst 2011 seinen Betrieb aufnehmen.<br />

Der Standort <strong>des</strong> Hafens direkt am Westufer der Innenjade ca. 9 km nordöstlich <strong>des</strong><br />

Stadtzentrums von Wilhelmshaven ist ideal gewählt: Der Hafen kann mit einer kurzen<br />

Revierfahrt von 23 Seemeilen tideunabhängig von Großcontainerschiffen angelaufen<br />

werden, also auch von Schiffsgrößen mit einer Kapazität von mehr als 10.000 TEU<br />

(= Standard-Containern), bis zu 430 m Länge, 58 m Breite und Tiefgängen bis zu<br />

16,50 m. Nach Fertigstellung ist der JadeWeserPort neben Rotterdam der einzige<br />

Container-Tiefwasserhafen der europäischen Nordrange. Seine<br />

Jahresumschlagskapazität liegt bei ca. 2,7 Mio. TEU. Die Umschlaganteile im „main<br />

hub“ Wilhelmshaven werden sich (in Modal Split) zu ca. 60 % see(schiffs-)seitig und<br />

zu 40 % landseitig - je zur Hälfte auf die Verkehrsträger Straße und Schiene -<br />

verteilen. Wobei davon ausgegangen wird, dass Teile der in Wilhelmshaven<br />

umgeschlagenen Waren vor dem Weitertransport regional weiterverarbeitet werden<br />

(Localquote). Die europäischen Hauptmarktgebiete liegen für den JadeWeserPort als<br />

östlichster Container-Tiefwasserhafen der Nordrange naturgemäß in den<br />

Ostseeanrainerstaaten mit Skandinavien, Russland, dem Baltikum und Polen mit<br />

ihren zukunftsorientierten Märkten. Der JadeWeserPort wird als Common User<br />

Terminal betrieben und steht allen Reedereien offen.<br />

An die Terminalfläche mit 130 ha schließt sich der Hafengroden an, eine<br />

Logistikzone mit 160 ha Fläche zur Ansiedlung hafennaher Industrie- und<br />

Logistikunternehmen. Die Verkehrsträger Bahn und Straße werden leistungsfähig<br />

angeschlossen. Das Investitionsvolumen beträgt insgesamt ca. 950 Mio. Euro. Die<br />

EUROGATE-Gruppe, als Betreiber <strong>des</strong> Hafens, wird bis zu 350 Mio. Euro davon für<br />

die Suprastruktur aufbringen.<br />

Projektaufgaben<br />

Das in dem Verfahren nach WaStrG beantragte Vorhaben zum Bau <strong>des</strong><br />

JadeWeserPort umfasst die folgenden Maßnahmen:<br />

• Herstellung einer neuen Hafenfläche,<br />

Landgewinnung mit Ufereinfassungen<br />

Herstellung von Kaje sowie Flügel- und Uferwänden<br />

• Wasserseitige Verkehrsanbindung,<br />

Verlegung <strong>des</strong> Jadefahrwassers<br />

Herstellung der Zufahrt zum Terminal<br />

Verlegung einer Richtfeuerlinie<br />

• Landseitige Verkehrsanbindung,<br />

Herstellung der Straßenanbindung<br />

Herstellung der Schienenanbindung<br />

• Sicherung der Niedersachsenbrücke.


Terminalfläche und Kaje<br />

Die Terminalfläche wird eine Kajenlänge von 1.725 m und eine Flächentiefe von<br />

650 m erhalten. Diese Abmessungen ergeben sich aus dem zum Umschlag der<br />

prognostizierten Containermengen erforderlichen Flächenbedarf unter<br />

Berücksichtigung der erwarteten Schiffsgrößen und -mengen.<br />

Die Kaje erhält eine hochwassersichere Endausbauhöhe von NN +7,50 m. Bei einer<br />

Hafensollsohle von NN –20,10 m wird mit der Kaje ein Gelän<strong>des</strong>prung von<br />

min<strong>des</strong>tens 27,60 m abgefangen. Dieses Maß erhöht sich um einen Zuschlag für<br />

Baggertoleranzen und Kolkbildung von insgesamt 3 m. Die Maximallängen der<br />

Tragbohlen der im Ausführungsvorschlag gewählten kombinierten Spundwand<br />

belaufen sich auf rd. 43 m. Die Kaje wird damit von der Höhe her eine der größten<br />

weltweit.<br />

Die Herstellung der neuen Hafenfläche einschließlich der Ufereinfassungen wird<br />

durch das Einbringen von Sand auf einer Gesamtfläche von ca. 360 ha erfolgen. Für<br />

die Landgewinnung sind insgesamt ca. 48 Mio. m3 Sand erforderlich. Die benötigten<br />

Sandmengen werden aus den Baggerungen der neuen Fahrrinne und <strong>des</strong> Zufahrtsbereichs<br />

einschließlich der Liegeplätze sowie aus zwei Sandentnahmefeldern<br />

nördlich und südlich der zukünftigen Hafenfläche bis zu einer Tiefe von –35 m NN<br />

gewonnen.<br />

Landseitige Verkehrsanbindung<br />

1. Straßenanbindung<br />

Die Anbindung <strong>des</strong> JadeWeserPort an das Bun<strong>des</strong>fernstraßennetz erfolgt über die<br />

A29, die direkt vor dem Hafen endet.<br />

2. Schienenanbindung<br />

Die Schienenanbindung <strong>des</strong> JadeWeserPort erfolgt über die DB-Strecke<br />

Wilhelmshaven – Oldenburg, das davon abzweigende Industriestammgleis Nord und<br />

die 4 km lange lan<strong>des</strong>eigene Zuführungsstrecke mit 16-gleisiger Vorstellgruppe und<br />

der KV-Umschlaganlage auf dem Terminal.<br />

Das Ausbaukonzept enthält die umfassende Erneuerung der Gleisanlagen sowie die<br />

Nachrüstung <strong>des</strong> Industriestammgleises mit der erforderlichen Signaltechnik, dem<br />

zweigleisigen Ausbau von zwei eingleisigen Abschnitten zwischen Wilhelmshaven<br />

und Oldenburg und der durchgehenden Elektrifizierung der Strecke.<br />

Logistics Zone<br />

Durch die sich direkt an die Terminalfläche anschließende Logistics Zone mit ca.<br />

160 ha und optimale Anbindungen an die Verkehrsträger wird zur Optimierung der<br />

Warenströme das GVZ Wilhelmshaven eingerichtet. Hierzu wird im GVZ ein<br />

logistikorientiertes Servicespektrum aufgebaut und in Verbindung mit der Deutschen<br />

GVZ-Gesellschaft mbH (DGG) die Zusammenarbeit der kombinierten Verkehre auf<br />

den Ebenen lokal, regional, national und europäisch angestrebt. Die Logistics Zone<br />

bietet für Ansiedler Grundstücke mit hoher Variabilität hinsichtlich Größe und Lage,<br />

wobei die Ansiedlung unter Berücksichtigung der logistischen Prozesse erfolgen<br />

wird.


Thomas B l e i c h e r,<br />

Polizeihauptkommissar<br />

Dezernatsleiter –Kampfmittelbeseitigungsdienst-<br />

Zentrale Polizeidirektion<br />

Dezernat 55<br />

Marienstr. 34<br />

30171 Hannover<br />

Telefon 0511 – 109 6301 Fax 0511 – 109 6395<br />

e-Mail thomas.bleicher@polizei.niedersachsen.de<br />

Geboren am 26. April 1960 in Großburgwedel, Region Hannover<br />

Ausbildung / Studium / Berufliche Tätigkeiten<br />

1978 Realschulabschluss<br />

1978 Grundausbildung für den Polizeivollzugsdienst in Niedersachsen<br />

1979 Übernahme in die Technische Einsatzeinheit (TEE) der<br />

Bereitschaftspolizei Hannover als techn. Einsatzbeamter<br />

1980 Ausbildung zum Polizeitaucher und Verwendung als Einsatztaucher<br />

1983 Fortbildung zum Gruppenführer für taktische und technische Einsätze<br />

und Bestellung zum Tauchergruppenführer<br />

1987 Fachhochschulreife und Studium an der FH für Verwaltung und<br />

Rechtspflege in Hil<strong>des</strong>heim<br />

1991 Abschluss zum Diplomverwaltungswirt (FH)<br />

1991 Technischer Einsatzleiter in der TEE Hannover und Ausbildung zum:<br />

- Polizeitauchlehrer und Fahrlehrer für Wasserfahrzeuge der TEE<br />

- Leiter für die Anwendung polizeilicher Sprengverfahren<br />

- Leiter für polizeiliche Maßnahmen zum Auffinden von USBV<br />

Projektleiter für Beschaffungsmaßnahmen <strong>des</strong> BMI im Bereich techn.<br />

Einsatzmittel<br />

Ausbildungsleiter für Polizeitaucher in Norddeutschland und Kroatien<br />

2006 Techn. Berater für die Polizeieinsatzleitung während der<br />

Fußballweltmeisterschaft in Hannover<br />

2006 Stellv. Hundertschaftsführer einer Einsatzhundertschaft in Hannover<br />

Nov. 2006 Mit der Wahrnehmung der Geschäfte <strong>des</strong> Dezernatsleiters –<br />

Kampfmittelbeseitigungsdienst- beauftragt worden


Die Wahrnehmung der fachlichen Aufsicht durch den KBD Niedersachsen<br />

Einführung<br />

Am Beispiel: „Jade-Weser-Port Wilhelmshaven“<br />

-Organisation-<br />

Nach Auflösung der Bezirksregierung Hannover im Dezember 2004 wurde der<br />

Kampfmittelbeseitigungsdienst ab Januar 2005 in die Zentralen Polizeidirektion als<br />

Fachdezernat integriert. Die oberste Fachaufsicht liegt beim Niedersächsischen<br />

Ministerium für Inneres, Sport und Integration -Lan<strong>des</strong>präsidium für Polizei, Brand-<br />

und Katastrophenschutz- Referat B 21.<br />

Der KBD verteilt sich auf drei Standorte mit folgenden Zuständigkeitsbereichen:<br />

Hannover -Polizeidirektion Hannover und Göttingen<br />

Munster -Polizeidirektion Lüneburg und Braunschweig<br />

Achternholt -Polizeidirektion Oldenburg und Osnabrück<br />

-Zuständigkeit-<br />

In Niedersachsen gibt es keine Kampfmittelverordnung, die Zuständigkeit für die<br />

Kampfmittelbeseitigung ergibt sich aus dem Zuständigkeitserlass der ehem.<br />

Bezirksregierung Hannover vom 08.12.1995.<br />

„Die Kampfmittelbeseitigung ist eine Aufgabe der Gefahrenabwehr. Für die<br />

grundsätzlich die Gemeinden zuständig sind. Zur Unterstützung der Behörden<br />

der Gefahrenabwehr hält das Land personelle und technische Mittel zur<br />

Kampfmittelbeseitigung vor, die im Rahmen der Amtshilfe für die zuständigen<br />

Behörden eingesetzt werden“<br />

Konsequenz:<br />

- Der Kampfmittelbeseitigungsdienst ist keine Gefahrenabwehrbehörde<br />

- Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat keine Anordnungsbefugnis<br />

- Der Kampfmittelbeseitigungsdienst ist keine Aufsichtsbehörde<br />

- Der Kampfmittelbeseitigungsdienst gibt ausschließlich nur Empfehlungen<br />

- Der Kampfmittelbeseitigungsdienst ist ein Dienstleister<br />

-Aufgaben-<br />

- Luftbildauswertung für die Bauantragsbearbeitung und gezielte Blindgängersuche<br />

- Führung eines lan<strong>des</strong>weiten Kampfmittelräumkatasters<br />

- Abwicklung von Räummaßnahmen auf Rüstungsaltlastenstandorten<br />

- Bergung, Entschärfung, Transport und Entsorgung von Fundmunition<br />

- gezielte Blindgängersuche und Bergung im Rahmen der Gefahrenabwehr<br />

(Lan<strong>des</strong>räumprogramm)<br />

- fachliche Aufsicht über Kampfmittelräummaßnahmen gewerblicher Firmen<br />

- Ausstellung von Freigaben für Räumstellen auf Antrag<br />

Projektbegleitung „Jade-Weser-Port“ durch den KBD<br />

Im Oktober 2002 wurde im Rahmen <strong>des</strong> Bauleitverfahrens eine systematische<br />

Luftbildauswertung für die landseitigen Erschließungsflächen vorgenommen, wobei<br />

Kampfmittelverdachtspunkte lokalisiert wurden. Für die wasserseitigen


Erschließungsflächen konnte keine Auswertung vorgenommen werden. Zu den<br />

Sandentnahmeflächen wurde eine Abgrenzung zu dem Munitionsversenkungsgebiet<br />

„Hooksiel Plate“ festgelegt, um dortige Eingriffe zu vermeiden. Anhand der<br />

Historischen Erkundungen war bekannt, dass Wilhelmshaven stark in das<br />

Kriegsgeschehen eingebunden war und im Zuge der Munitionsverklappungsfahrten<br />

mit Unregelmäßigkeiten bei deren Durchführung zu rechnen ist, sodass dem<br />

Antragsteller Maßnahmen der Gefahrenerforschung und Baubegleitung empfohlen<br />

wurden.<br />

In den folgenden Jahren wurden die landseitigen Flächen untersucht und beräumt,<br />

die Spundwandachsen und Teilflächen (Teststreifen) aufgezeichnet.<br />

Die magnetischen Aufzeichnungen zeigten keine besonderen Auffälligkeiten, die sich<br />

durch die extremen Sand- und Sedimentablagerungen erklären lassen.<br />

Von weitergehenden Untersuchungen durch Taucher wurde abgesehen, da die<br />

örtlichen Verhältnisse wie<br />

- große Wassertiefe (bis 16m)<br />

- starke Strömung (2m/sec. und mehr)<br />

- eingeschränkte Tauchzeiten durch Gezeiten<br />

- keine Sicht unter Wasser<br />

- hohe Sand und Sedimentschichten<br />

keine zuverlässigen Arbeitsergebnisse erwarten ließen. Die Empfehlung der<br />

baubegleitenden Kampfmittelräumung konzentrierte sich im weiteren Verlauf auf die<br />

Sandentnahme und das Spülfeld. Für die Sandentnahme wurden durch die Betreiber<br />

dem KBD verschiedene Verfahren vorgestellt, die Fördertechnik und die individuelle<br />

Sandaufnahme der einzelnen Arbeitsgeräte erörtert, um den Förderweg gegen die<br />

Aufnahme von Kampfmitteln abzusichern. Bei der Überlegung <strong>des</strong> Einsatzes von<br />

Schutzgittern stieß man schnell auf technische Grenzen wie<br />

- extreme Minderung der Förderleistung<br />

- Verstopfung der Schneidköpfe durch bindige<br />

Bodenschichten,<br />

daher war für alle fünf Baggerschiffe eine individuelle Lösung erforderlich, da auch<br />

gleich zu Beginn der Arbeiten Kampfmittel unterschiedlicher Kaliber auftraten.<br />

Da der KBD eine ständige vor Ort Betreuung nicht gewährleisten konnte wurde<br />

empfohlen, eine Kampfmittelräumfirma zu Baubegleitung heranzuziehen, was auch<br />

zeitnah erfolgte.<br />

Zur unverzüglichen Sicherung der Arbeiten wurde in Abstimmung mit dem KBD vom<br />

Auftraggeber ein beraten<strong>des</strong> Sicherheitsgremium einberufen, welches sich wie folgt<br />

zusammensetzte:<br />

- Bauherr (J-W-P)<br />

- Ausführende Baufirmen (Bunte/Möbius)<br />

- Sicherheitskoordinator<br />

- Berufsgenossenschaft<br />

- Gewerbeaufsichtsamt<br />

- Lan<strong>des</strong>amt für Bergbau, Energie und Geologie<br />

- Bun<strong>des</strong>wehr (WTD 91)<br />

- Kampfmittelbeseitigungsdienst<br />

Ergebnisse:<br />

Gefahr I:<br />

Die größte Gefahr einer detonativen Umsetzung besteht bei der ersten<br />

mechanischen Beanspruchung am Schneid- oder Saugkopf!


Sicherungsmaßnahmen:<br />

Eingeschränkte Detonationswirkung durch eine ständige Wasserüberdeckung von<br />

min<strong>des</strong>tens 10m und kein Personenaufenthalt im Außenbereich während der<br />

direkten Sandaufnahme. (Betriebsanweisung)<br />

Gefahr II:<br />

Eindringen von Kampfmitteln in das Fördersystem und dort detonative Umsetzung im<br />

Bereich der Arbeitsgeräte.<br />

Sicherungsmaßnahmen:<br />

Festlegung auf ein Grenzrisiko von 1kg NEM durch entsprechende Maschenweite<br />

der Schutzgitter.<br />

Aufenthaltsbeschränkungen für das Betriebspersonal. (Betriebsanweisung)<br />

Spliterschutzmaßnahmen durch zusätzliche Stahlplatten und Schutzverglasung.<br />

Gefahr III:<br />

Durchfluss von Kampfmitteln durch das gesamte Fördersystem und Anlandung im<br />

Spülfeld.<br />

Sicherungsmaßnahmen:<br />

Aufenthaltsverbot im Bereich der Austrittsöffnungen und Einhaltung von<br />

Sicherheitsabständen.<br />

Splitterschutz für Raupenfahrzeuge.<br />

Regelmäßige und Schichtenweise Sondierung <strong>des</strong> Spülfel<strong>des</strong> mit punktueller<br />

Bergung von Anomalien zur Gewährleistung eines kampfmittelfreien Baugrun<strong>des</strong>.<br />

Vorlage der Ergebnisse und Kontrolle durch den KBD<br />

Gefahr IV: Restrisiko<br />

„Als Restrisiko wird die Gefährdung bezeichnet, die einer Tätigkeit, einer Methode,<br />

einem Verfahren oder einem technischen Prozess nach dem Stand der Wissenschaft<br />

und Technik selbst bei Anwendung aller theoretisch möglichen<br />

Sicherheitsvorkehrungen noch anhaftet“.<br />

Sicherungsmaßnahmen:<br />

Das o.g. Gremium hat einvernehmlich anerkannt, dass nach bestem Wissen, dem<br />

Stand der Technik und Abwägung der Verhältnismäßigkeit, sowie einer Prüfung<br />

zwischen Durchführbarkeit und noch akzeptabler Wirtschaftlichkeit ein Restrisiko<br />

verbleibt und von allen mitgetragen werden muss. Dieser Beschluss ist protokolliert<br />

und von den Teilnehmern gegengezeichnet worden.<br />

Baubegleitende Maßnahmen:<br />

- Einsatz einer Kampfmittelräumfirma im 24 Stunden Dienst<br />

- Regelmäßige Munitionsabholung durch den KBD<br />

- Bereitstellung von Ansprechpartnern beim KBD für alle Beteiligten rund um die<br />

Uhr.<br />

- Kontinuierliche Teilabnahmen von Flächen auf dem Spülfeld<br />

- Fachliche Aufsicht<br />

Anmerkungen zum Unfall vom 03.10.<strong>2010</strong>:<br />

Das betroffene Baggerschiff hat mit seinem Schneidkopf in ca. 21m Wassertiefe ein<br />

Kampfmittel mechanisch beansprucht und dadurch eine detonative Umsetzung<br />

ausgelöst.<br />

Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf die Identität <strong>des</strong> Kampfmittels.


Aufgrund der starken Detonationswirkung muss von einem Kampfmittel größer als<br />

125kg NEM ausgegangen werden, es ist nicht auszuschließen, dass es sich um eine<br />

Seemine handeln könnte, deren ehemalige Position nicht bekannt war. Die im<br />

Vorfeld vereinbarten Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz <strong>des</strong> Betriebspersonals<br />

wurden hier vorbildlich umgesetzt, sodass es zu keinen Personenschäden kam.<br />

Dieser sehr bedauerliche Unfall, mit seinem hohen wirtschaftlichen Schaden, ist in<br />

das verbliebene Restrisiko einzustufen.<br />

Schlussbemerkungen:<br />

In der Zeit von Mai 2008 bis zum 10.02.<strong>2010</strong> wurden ca. 40 Mio. Kubikmeter Sand<br />

gefördert, in denen sich 352 einzelne Munitionsteile und Kampfmittel (3,1 t brutto)<br />

befanden. Die Kampfmittel waren überwiegend nicht bezündert.<br />

Kampfstoffmunition wurde nicht gefunden.<br />

Bleicher<br />

KBD Niedersachsen


Dipl.-Geol. Martin Kötter<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Heinkelstr. 8<br />

30827 Garbsen<br />

Telefon: (0 51 31) 84 62<br />

Telefax: (0 51 31) 9 13 27<br />

e-mail: m.koetter@ifah.de<br />

Internet: http://www.ifah.de<br />

Geboren am 27. Februar 1960 in Dinslaken/Ndrrh., verheiratet<br />

1979 Abitur in Dinslaken<br />

1980 Wehrdienst (Luftwaffe)<br />

1982 Studium der Geologie an der Universität Münster<br />

1985 Studium der Geologie an der Universität Tübingen<br />

1986 Aufbaustudium "Hydrogeology and Engineering Geology of Tropical and<br />

Subtropical Regions" an der Universität Tübingen<br />

1987 Auslandsaufenthalt an der Suez-Canal-University, Ismailia, A.R.E.<br />

1989 Studienbegleitend: Freier Mitarbeiter bei Enmotec GmbH, Tübingen<br />

1990 Diplom; Projektbearbeiter/-leiter bei IFAH GbR<br />

1994 Geschäftsführender Gesellschafter der IFAH GbR<br />

Der Arbeits- und Sicherheitsplan gem. Anhang 4 der BGI 833<br />

als Bestandteil der Leistungsbeschreibung<br />

- Die Pflicht <strong>des</strong> Bauherren -<br />

Die BGI 833 in der heutigen Form – früher nur die „Informationen für den Einsatz von<br />

Separieranlagen bei der Bergung von Fundmunition“ – heute dagegen eine<br />

„Handlungsanleitung zur Gefährdungsbeurteilung und Festlegung von<br />

Schutzmaßnahmen bei der Kampfmittelräumung“ ist nunmehr, u.A. mit einem<br />

Anhang 4, dem „Muster für Gliederung und Inhalte <strong>des</strong> Arbeits- und<br />

Sicherheitsplanes“, seit über 2 Jahren „auf dem Markt“.<br />

Wie oft in diesen Fällen stellt sich die Frage, ob und inwieweit den Empfehlungen<br />

einer BGI gefolgt wird bzw. ein solches Muster in der Praxis Verwendung findet. Bei<br />

einigen Ausschreibungen öffentlicher Auftraggeber ist der A+S-Plan inzwischen<br />

fester Bestandteil der Verdingungsunterlagen, leider aber wird er vielfach noch als zu<br />

aufwändig oder gar unnötig angesehen. Verwunderlich erscheint dabei, dass in all<br />

den Jahren – selbst von öffentlichen Auftraggebern – noch immer nicht verinnerlicht<br />

wurde, das es zum einen Bauherrenpflichten gibt, die nicht übertragbar sind und zum<br />

anderen nur vollständige und umfassende Verdingungsunterlagen (inkl. A+S-Plan)<br />

die Möglichkeit einer sachgerechten und vor allem auch wirtschaftlichen Ausführung<br />

bieten.


Zur Stellung <strong>des</strong> A+S-Plans gem. Anhang 4 sei verdeutlicht: die BGI 833 ist eine<br />

„HANDLUNGSANLEITUNG“ – nicht mehr und nicht weniger. Sie richtet sich primär<br />

an den Unternehmer, enthält aber durchaus auch Dinge, die für den<br />

Auftraggeber/Bauherrn von Interesse sein sollten. Sie legt nämlich noch einmal dar,<br />

dass der Bauherr die Pflicht hat, dem Unternehmer all das mitzuteilen, was ihm zum<br />

Standort/der Baufläche bekannt ist, und rät dem Bauherrn, diese Pflicht u.A. mit Hilfe<br />

eines A+S-Plans nach Muster Anhang 4 zu erfüllen. Die generelle Pflicht <strong>des</strong><br />

Bauherrn zur Mitteilung entsprechender Sachverhalte gründet auf der<br />

Rechtssprechung zu § 645 BGB, nach der der Bauherr das Baugrundrisiko trägt.<br />

Zumin<strong>des</strong>t für öffentliche Auftraggeber resultiert diese Anforderung schon aus der<br />

Verpflichtung zur Anwendung der Verdingungsordnungen (hier: Regelungen <strong>des</strong> § 9<br />

VOB (demnächst § 7) zur Anforderung an die Leistungsbeschreibung).<br />

Die wesentliche Veranlassung – neben der Leistungsbeschreibung – einen<br />

separaten, und gemäß Muster Anhang 4 recht umfangreichen A+S-Plan für<br />

Maßnahmen der Kampfmittelräumung zu fertigen, liegt wohl darin, dass in der KMR,<br />

neben den allgemeinen, besondere bzw. besonders hohe „Baugrundrisiken“<br />

existieren – der Baugrund, um den es geht, ist i.d.R. mit Kampfmitteln befrachtet, die<br />

unmittelbar das Leben und die Gesundheit von Menschen gefährden!<br />

Diesem Umstand sollte man Rechnung tragen, indem man – nicht zuletzt in Hinblick<br />

auf mögliche juristische Konsequenzen bei Unterlassung – einen A+S-Plan erstellt,<br />

der an die jeweiligen standort- und projektspezifischen Gegebenheiten und<br />

Randbedingungen angepasst ist.<br />

Insofern ist bzgl. <strong>des</strong> Erfordernisses der in Anhang 4 der BGI 833 dargelegten Inhalte<br />

eines A+S-Plans von Fall zu Fall zu entscheiden („Muster“!). Dabei stellen die Kapitel<br />

1 bis 5 nach Auffassung <strong>des</strong> Verfassers den absoluten Min<strong>des</strong>tumfang dar,<br />

insbesondere die „Ermittlungen zu den vermuteten und/oder festgestellten<br />

Kampfmitteln“ (Kap. 3), die „Ermittlung der Arbeitsbereiche, Arbeitsverfahren,<br />

Tätigkeiten und der arbeitsbereichs- und tätigkeitsbedingten Faktoren der<br />

Gefährdung“ (Kap. 4) sind als Gefahrenanalyse und Arbeitsbereichsanalyse<br />

unerlässlich. Sie bilden die Grundlage – in Kombination mit den<br />

Standortgegebenheiten (Kap. 2) – für die „Gefährdungsbeurteilung“ (Kap. 5), die im<br />

Wesentlichen auf Beurteilungen gründet, ob die vorliegenden Kampfmittel eine<br />

unmittelbare Gefahr für Leben und Gesundheit von Menschen darstellen können (Art<br />

der KM, deren Zustand und deren (mögliche) Wirkung), ob die Möglichkeit <strong>des</strong><br />

Zugriffs gegeben ist (Menge, Tiefenlage) und wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines<br />

Zugriffs ist (Nutzung).<br />

Ungeachtet der grundsätzlich vorzunehmenden Einzelfallbetrachtung ist nach<br />

Auffassung <strong>des</strong> Verfassers das Kap. 2, die „Standortbeschreibung“ im A+S-Plan<br />

entbehrlich – diese ist wesentlicher Bestandteil der Leistungsbeschreibung (LB).<br />

Analoges gilt für Einzelaspekte <strong>des</strong> Kapitels 4, sowohl die „Einteilung in<br />

Räumbereiche“ als auch die „Beschreibung der Verfahren und Arbeitsweisen“<br />

müssen bereits Teil <strong>des</strong> Räumkonzeptes bzw. nachfolgend auch der LB sein.<br />

Querverweise dürften hier – da der A+S-Plan Bestandteil der Verdingungsunterlagen<br />

ist – ausreichen.<br />

Die weiteren im Muster <strong>des</strong> Anhang 4 aufgeführten Kapitel, wie die<br />

Vorgaben/Randbedingungen für „Allgemeingültige Schutzmaßnahmen“ (Kap. 6.1)<br />

oder die „Arbeitsbereichs- bzw. tätigkeitsbezogene Festlegungen zu technischen und


organisatorischen Schutzmaßnahmen und zu persönlichen Schutzausrüstungen“<br />

(Kap. 6.2) und mehr noch die nachfolgenden Kap. 7 und 8 („Messkonzepte“ und<br />

„Entsorgung“) sind im besonderen Maße aufgabenbezogen und damit hinsichtlich<br />

ihrer Notwendigkeit eine Einzelfallentscheidung.<br />

In einfachen Fällen mag mit Vorlage der Gefährdungsabschätzung dem<br />

Auftragnehmer eine<br />

hinreichende Grundlage zur Erarbeitung seiner Betriebsanweisungen, die die<br />

konkreten Maßnahmen<br />

zum Arbeits- und Gesundheitsschutz beinhalten, vorliegen.<br />

Sofern aber noch standortspezifische Randbedingungen, wie z.B. die Gefahr <strong>des</strong><br />

Antreffens von<br />

Bodenkontaminationen, oder Vorgaben, wie z.B. an die Räumstelleneinrichtung oder<br />

das<br />

Bereitstellungslager für Kampfmittel, existieren, sind die Angaben im A+S-Plan<br />

entsprechend zu<br />

erweitern.<br />

Maßgabe muss sein, dem Bieter/Auftragnehmer alle Informationen zu geben, die er<br />

benötigt, um seinen Aufgaben und Pflichten gerecht werden zu können.<br />

Wenn man diese Maßgabe mit einem A+S-Plan gemäß Anhang 4 (als Richtschnur)<br />

erfüllt, hat dies u.A. den Vorteil, dass in der LB das ein oder andere Kapitel entfallen<br />

kann und auch der Sicherheits und Gesundheitsschutzplan (sofern erforderlich) ganz<br />

erheblich entfrachtet werden kann.<br />

Damit relativiert sich auch das „Schreckgespenst“ eines hohen zusätzlichen<br />

Aufwan<strong>des</strong> – aus der Erfahrung <strong>des</strong> Verfassers entsteht hier kaum zusätzlicher<br />

Aufwand, zusätzliche Kosten – die erforderlichen Sachverhalte werden nur<br />

konsequent dort zugeordnet, wo sie hingehören.<br />

Garbsen, im Februar <strong>2010</strong>


Dr. Stefan Nehring<br />

Bismarckstraße 19<br />

56068 Koblenz<br />

Telefon 0261 / 13303-98<br />

Fax 0261 / 13303-99<br />

E-Mail stefan-nehring@web.de<br />

Promovierter Diplom-Biologe, Universität Kiel<br />

Betriebsbeauftragter für Abfall gem. KrW-/AbfG i.Vbdg.m. BImSchG<br />

Betriebsbeauftragter für Gewässerschutz gem. WHG<br />

Tätigkeiten bei Lan<strong>des</strong>- und Bun<strong>des</strong>behörden und als freiberuflicher Gutachter, u.a.<br />

- Umweltverträglichkeitsprüfung technischer Eingriffe in Gewässern<br />

- Rüstungsaltlasten in Gewässern: historische Erkundung, Risikoanalysen,<br />

Managementmaßnahmen<br />

- Wasserrahmenrichtlinie: Analyse anthropogener Belastungen, Sanierungskonzepte<br />

- Fachberatung für Ministerien, nachgeordnete Behörden, Unternehmen,<br />

Verbände<br />

Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee - Mythen, Fakten, Lösungen<br />

Still ruht das Meer – diese Vision gerät zunehmend in schwere See, zumin<strong>des</strong>t was<br />

das mehr als sechzig Jahre alte Erbe <strong>des</strong> letzten Weltkrieges betrifft, nämlich die in<br />

Nord- und Ostsee versenkten Munitionsbestände. Viele um und über diese Altlasten<br />

propagierten Mythen erweisen sich bei genauerem Hinsehen als Blindgänger, die<br />

Fakten jedoch als hochexplosiv.<br />

Auch wenn das Thema Munition im Meer bisher nicht bei jedem Entscheidungsträger<br />

auf der Agenda ganz oben steht, besitzt es auf Grund der allgegenwärtigen<br />

Gefahrenlage doch eine hohe Brisanz. Am Beispiel der deutschen Küstengewässer<br />

und sechs ausgewählten aktuellen und zentralen Mythen soll für das Thema<br />

sensibilisiert und aufgezeigt werden, dass es bis heute keine zufriedenstellenden<br />

Antworten gibt, die die Hoffnung auf ein gefahrloses einfaches Wegrosten aller<br />

Probleme rechtfertigen.<br />

1. Mythos: Größenordnung 10.000 Tonnen<br />

FAKTEN<br />

• An der deutschen Nordseeküste liegt die aktuelle Belastung zwischen 400.000<br />

und 1,3 Mio. Tonnen konventioneller Munition. Rund 75% davon lagert vor der<br />

niedersächsischen Küste.<br />

• Die aktuelle Belastung an der deutschen Ostseeküste ist unbekannt; sie liegt<br />

vermutlich in einer Größenordnung von bis zu 100.000 Tonnen Munition.


LÖSUNGEN<br />

• Weitergehende Recherche nach Dokumenten über Munitionsversenkungen<br />

und -bergungen.<br />

• Überprüfung der Munitionsbelastung Vorort.<br />

• Aufstellung eines flächendeckenden Munitionskatasters.<br />

2. Mythos: alle bekannten Munitionsflächen sind in Seekarten verzeichnet<br />

FAKTEN<br />

• Es gibt mehr als doppelt so viel bekannte munitionsbelastete Flächen in den<br />

deutschen Küstengewässern als die 33 Flächen, die aktuell in den amtlichen<br />

Seekarten mit „Unrein (Munition)“ verzeichnet sind.<br />

LÖSUNGEN<br />

• Aus Fürsorgepflicht gegenüber jedem Besucher und Nutzer der<br />

Küstengewässer Eintragung aller munitionsbelasteten Flächen und<br />

Verdachtsflächen in Seekarten mit eindeutiger Bezeichnung.<br />

3. Mythos: keine Versenkungen chemischer Kampfstoffe<br />

FAKTEN<br />

• Es hat Versenkungen chemischer Kampfstoffe in den deutschen<br />

Küstengewässern gegeben, deren genaues Ausmaß aber bislang unbekannt<br />

ist.<br />

• Behördlicherseits als akzeptiert gilt seit kurzem die Versenkung von 90<br />

Tonnen Tabun-Granaten bei Helgoland im Jahr 1949.<br />

• Aufgrund von Unfällen, Dokumenten und Berichten von Augenzeugen sind<br />

Versenkungen momentan aber auch für Ems-Ästuar, Jade, Flensburger<br />

Förde, Kieler Förde, Lübecker Bucht, Libben und Pommersche Bucht nicht<br />

auszuschließen.<br />

• 1969 wurde die amtliche Vermutung geäußert, dass bei allen bekannten<br />

Munitionsversenkungsgebieten auch Gasmunition (mit)versenkt worden sein<br />

könnte.<br />

LÖSUNGEN<br />

• Offenlegung aller Unfälle und Erkenntnisse über Versenkungen chemischer<br />

Kampfstoffe.<br />

• Umfassende Recherche nach Dokumenten über Versenkungen chemischer<br />

Kampfstoffe.<br />

• Durchführung von Vorort-Untersuchungen an bekannten und potenziellen<br />

Versenkungsstellen chemischer Kampfstoffe.<br />

• Aus Fürsorgepflicht gegenüber jedem Besucher und Nutzer der<br />

Küstengewässer Bezeichnung aller bekannten Versenkungsstellen mit<br />

chemischen Kampfstoffen in Seekarten mit „Gasmunition“.<br />

4. Mythos: keine Gefahr für die Umwelt<br />

FAKTEN


• Das Gewicht der chemischen Inhaltsstoffe in Munitionskörpern beträgt<br />

durchschnittlich 30% <strong>des</strong> Gesamtgewichtes.<br />

• Daraus folgt, dass an der deutschen Nord- und Ostseeküste heute noch bis zu<br />

420.000 Tonnen diverser Sprengstoffe, Treibladungs- und Zündmittel lagern.<br />

• Die Menge an Quecksilber in der Munition entspricht der bis zu fünfzigfachen<br />

Jahresfracht an Quecksilber, die aktuell über die Elbe in die Nordsee<br />

eingeleitet wird.<br />

• Fast alle Inhaltsstoffe und auch deren Abbauprodukte gelten als toxisch,<br />

krebserzeugend und/oder erbgutverändernd.<br />

• Die Munitionsaltlasten sind daher eine Gefahr für die Umwelt, das genaue<br />

Ausmaß an Auswirkungen ist aber bislang unbekannt.<br />

LÖSUNGEN<br />

• Umfassende Untersuchung der Umweltgefahren durch Munitionsaltlasten.<br />

• Umfassende Risikoanalyse durch ausgewiesene Experten.<br />

5. Mythos: keine Gefahr für den Menschen<br />

FAKTEN<br />

• Seit Ende <strong>des</strong> 2. Weltkrieges sind min<strong>des</strong>tens 581 Opfer, davon 283<br />

To<strong>des</strong>fälle, an der deutschen Küste und in der deutschen Fischerei durch<br />

versenkte Munition zu beklagen. Diese vor kurzem erstmals publizierten<br />

Zahlen geben nur eine Größenordnung wieder; es ist mit einer hohen<br />

Dunkelziffer zu rechnen!<br />

• In den letzten 30 Jahren konzentrieren sich die Vorfälle auf Unfälle mit Lost in<br />

der Fischerei und mit Weißem Phosphor bei Strandbesuchern. Der bisher<br />

letzte tödliche Unfall in Deutschland ereignete sich 1985 bei Helgoland in der<br />

Fischerei mit einem aufgefischten neuen Kampfmittel der Bun<strong>des</strong>wehr bzw.<br />

der NATO.<br />

• Die alten und neuen Munitionsaltlasten sind daher eine Gefahr für den<br />

Menschen.<br />

LÖSUNGEN<br />

• Erstellung einer erweiterten Statistik über alle Unfälle mit Munition.<br />

• Einführung einer Meldepflicht und eines öffentlichen Zentralregisters für<br />

Unfälle mit Munition.<br />

• Umgehende Sicherungsmaßnahmen für Gebiete mit Phosphorproblemen oder<br />

versenkten chemischen Kampfstoffen.<br />

• Einführung einer Meldepflicht für alle Kampfmittelverluste durch Bun<strong>des</strong>wehr<br />

und NATO-Verbände.<br />

• Umfassende Risikoanalyse durch ausgewiesene Experten.<br />

6. Mythos: Laien sind perfekte „Munitionsräumer“<br />

FAKTEN<br />

• In deutschen Küstengewässern nimmt ein Fischer mit seinem<br />

Grundschleppnetz pro Jahr bis zu 3 Tonnen Munition an Bord. Nach


Vorgaben der See-Berufsgenossenschaft hat ein Fischer aus<br />

Sicherheitsgründen aufgefischte Munition sofort wieder zu versenken.<br />

• In niedersächsischen Gewässern werden munitionsbelastete Flächen nicht<br />

professionell geräumt. Um das Gefahrenpotenzial trotzdem zu verringern,<br />

startete das Land Niedersachsen 1995 ein Projekt, aufgefischte Munition<br />

durch Fischer gegen eine kleine Entschädigung in Häfen anlanden zulassen.<br />

Im Jahr 1997 wurden hierfür aus dem Lan<strong>des</strong>haushalt 2.950,- DM an Fischer<br />

ausgezahlt und zur Absicherung von Unglücksfällen 60.824,30 DM für<br />

Versicherungsprämien ausgegeben. Ab dem Lan<strong>des</strong>haushalt 2009 wurden für<br />

dieses Projekt keine Gelder mehr zur Verfügung gestellt; Fischer dürfen aber<br />

in Niedersachsen weiterhin aufgefischte Munition generell in Häfen anlanden.<br />

• Laien als „Munitionsräumer“ zu benutzen, ist unverantwortlich.<br />

LÖSUNGEN<br />

• Sofortige Einstellung <strong>des</strong> niedersächsischen Projektes, Fischern generell<br />

Munitionsanlandungen zu gestatten.<br />

• Erarbeitung und Umsetzung eines Sanierungskonzeptes zum Schutz der<br />

Fischerei.<br />

• Einführung einer Meldepflicht für Kampfmittelfunde in der Fischerei.<br />

Fazit: Jede munitionsbelastete Stelle besitzt ein eigenes spezifisches Risiko für<br />

Mensch und Umwelt, da jede Versenkung unterschiedliche Munitionstypen und<br />

-mengen beinhaltet und je<strong>des</strong> Gebiet eigene spezifische Rahmenbedingungen<br />

besitzt. Eine allgemein gültige Aussage über die Ungefährlichkeit von<br />

explosionsfähiger und schadstoffhaltiger Munition im Meer ist auf Basis der<br />

vorliegenden eingeschränkten Erkenntnisse nicht möglich. Aus diesem Grund sind<br />

die zuständigen Behörden auch mit Blick auf ihre Selbstverpflichtungen gefordert,<br />

nach mehr als 60 Jahren endlich umfassend das Problem der Rüstungsaltlasten in<br />

unseren Gewässern zu lösen. Entsprechende Vorschläge durch unabhängige<br />

Experten liegen vor!<br />

Schriften:<br />

Schriften mit ausführlicheren Informationen zum Problem der subaquatischen<br />

Rüstungsaltlasten mit Möglichkeiten zum Download von pdf-files finden sich unter<br />

http://www.stefannehring.de/publikationen.htm


GUDELA VON GRONEFELD<br />

seit August 2005 Bezirksregierung Düsseldorf,<br />

Kampfmittelbeseitigungsdienst, Dezernentin für den<br />

Bereich Detektion und Geophysik<br />

April 2004 -Juli 2005 Universität zu Köln, Institut für Geophysik und<br />

Meteorologie, wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

Okt. 1998 - März 2004 Studium der Geophysik an der Christian-Albrechts-<br />

Universität zu Kiel<br />

ARMIN GEBHARD<br />

seit Juli 2009 Innenministerium Nordrhein - Westfalen, Referent für den<br />

Bereich Kampfmittelbeseitigung<br />

Dez. 2003 - Juni 2009 Bezirksregierung Arnsberg, Leiter<br />

Kampfmittelbeseitigungsdienst, Dezernent,<br />

1988 - August 2000 Zeitsoldat, zuletzt Technische Schule <strong>des</strong> Heeres,<br />

Aachen, Weiterentwicklung der mil.<br />

Kampfmittelbeseitigung<br />

Abstract<br />

Die "Arbeitsprobe" als Entscheidungshilfe bei der Vergabe von<br />

Kampfmittelräumleistungen<br />

Armin Gebhard / Gudela von Gronefeld<br />

Öffentliche Auftraggeber sind bei der Ausschreibung von Leistungen der<br />

Kampfmittelbeseitigung an die Regeln <strong>des</strong> Vergaberechts gebunden. Für NRW<br />

bedeutet dies für die ausgeschriebenen Bezugsverträge nach VOL (auch bei<br />

Aufteilung in einzelne regionale und fachliche Lose) unter anderem eine europaweite<br />

Ausschreibung.<br />

Im Bereich der Kampfmittelbeseitigung sind kaum verbindliche Normen gesetzt, die<br />

eine Ausschreibung vereinfachen würden. Hier muss der Auftraggeber die von ihm<br />

erwarteten Leistungen umfassend beschreiben. Gleichzeitig steht der staatliche<br />

Kampfmittelbeseitigungsdienst vor dem Problem, seine Leistungen günstigst<br />

einzukaufen aber auch Qualitätsstandards für diese sicherheitsrelevante Tätigkeit<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

So existiert ein Spannungsfeld zwischen staatlichem Kampfmittelbeseitigungsdienst,<br />

örtlicher Ordnungsbehörde, Räumfirma und oftmals dem Bauherrn. Auf der einen<br />

Seite die Kosten der Kampfmittelbeseitigung in Zeiten immer knapperer öffentlicher


Dr. Stefan Nehring<br />

Bismarckstraße 19<br />

56068 Koblenz<br />

Telefon 0261 / 13303-98<br />

Fax 0261 / 13303-99<br />

E-Mail stefan-nehring@web.de<br />

Promovierter Diplom-Biologe, Universität Kiel<br />

Betriebsbeauftragter für Abfall gem. KrW-/AbfG i.Vbdg.m. BImSchG<br />

Betriebsbeauftragter für Gewässerschutz gem. WHG<br />

Tätigkeiten bei Lan<strong>des</strong>- und Bun<strong>des</strong>behörden und als freiberuflicher Gutachter, u.a.<br />

- Umweltverträglichkeitsprüfung technischer Eingriffe in Gewässern<br />

- Rüstungsaltlasten in Gewässern: historische Erkundung, Risikoanalysen,<br />

Managementmaßnahmen<br />

- Wasserrahmenrichtlinie: Analyse anthropogener Belastungen, Sanierungskonzepte<br />

- Fachberatung für Ministerien, nachgeordnete Behörden, Unternehmen,<br />

Verbände<br />

Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee - Mythen, Fakten, Lösungen<br />

Still ruht das Meer – diese Vision gerät zunehmend in schwere See, zumin<strong>des</strong>t was<br />

das mehr als sechzig Jahre alte Erbe <strong>des</strong> letzten Weltkrieges betrifft, nämlich die in<br />

Nord- und Ostsee versenkten Munitionsbestände. Viele um und über diese Altlasten<br />

propagierten Mythen erweisen sich bei genauerem Hinsehen als Blindgänger, die<br />

Fakten jedoch als hochexplosiv.<br />

Auch wenn das Thema Munition im Meer bisher nicht bei jedem Entscheidungsträger<br />

auf der Agenda ganz oben steht, besitzt es auf Grund der allgegenwärtigen<br />

Gefahrenlage doch eine hohe Brisanz. Am Beispiel der deutschen Küstengewässer<br />

und sechs ausgewählten aktuellen und zentralen Mythen soll für das Thema<br />

sensibilisiert und aufgezeigt werden, dass es bis heute keine zufriedenstellenden<br />

Antworten gibt, die die Hoffnung auf ein gefahrloses einfaches Wegrosten aller<br />

Probleme rechtfertigen.<br />

1. Mythos: Größenordnung 10.000 Tonnen<br />

FAKTEN<br />

• An der deutschen Nordseeküste liegt die aktuelle Belastung zwischen 400.000<br />

und 1,3 Mio. Tonnen konventioneller Munition. Rund 75% davon lagert vor der<br />

niedersächsischen Küste.<br />

• Die aktuelle Belastung an der deutschen Ostseeküste ist unbekannt; sie liegt<br />

vermutlich in einer Größenordnung von bis zu 100.000 Tonnen Munition.


LÖSUNGEN<br />

• Weitergehende Recherche nach Dokumenten über Munitionsversenkungen<br />

und -bergungen.<br />

• Überprüfung der Munitionsbelastung Vorort.<br />

• Aufstellung eines flächendeckenden Munitionskatasters.<br />

2. Mythos: alle bekannten Munitionsflächen sind in Seekarten verzeichnet<br />

FAKTEN<br />

• Es gibt mehr als doppelt so viel bekannte munitionsbelastete Flächen in den<br />

deutschen Küstengewässern als die 33 Flächen, die aktuell in den amtlichen<br />

Seekarten mit „Unrein (Munition)“ verzeichnet sind.<br />

LÖSUNGEN<br />

• Aus Fürsorgepflicht gegenüber jedem Besucher und Nutzer der<br />

Küstengewässer Eintragung aller munitionsbelasteten Flächen und<br />

Verdachtsflächen in Seekarten mit eindeutiger Bezeichnung.<br />

3. Mythos: keine Versenkungen chemischer Kampfstoffe<br />

FAKTEN<br />

• Es hat Versenkungen chemischer Kampfstoffe in den deutschen<br />

Küstengewässern gegeben, deren genaues Ausmaß aber bislang unbekannt<br />

ist.<br />

• Behördlicherseits als akzeptiert gilt seit kurzem die Versenkung von 90<br />

Tonnen Tabun-Granaten bei Helgoland im Jahr 1949.<br />

• Aufgrund von Unfällen, Dokumenten und Berichten von Augenzeugen sind<br />

Versenkungen momentan aber auch für Ems-Ästuar, Jade, Flensburger<br />

Förde, Kieler Förde, Lübecker Bucht, Libben und Pommersche Bucht nicht<br />

auszuschließen.<br />

• 1969 wurde die amtliche Vermutung geäußert, dass bei allen bekannten<br />

Munitionsversenkungsgebieten auch Gasmunition (mit)versenkt worden sein<br />

könnte.<br />

LÖSUNGEN<br />

• Offenlegung aller Unfälle und Erkenntnisse über Versenkungen chemischer<br />

Kampfstoffe.<br />

• Umfassende Recherche nach Dokumenten über Versenkungen chemischer<br />

Kampfstoffe.<br />

• Durchführung von Vorort-Untersuchungen an bekannten und potenziellen<br />

Versenkungsstellen chemischer Kampfstoffe.<br />

• Aus Fürsorgepflicht gegenüber jedem Besucher und Nutzer der<br />

Küstengewässer Bezeichnung aller bekannten Versenkungsstellen mit<br />

chemischen Kampfstoffen in Seekarten mit „Gasmunition“.<br />

4. Mythos: keine Gefahr für die Umwelt<br />

FAKTEN


• Das Gewicht der chemischen Inhaltsstoffe in Munitionskörpern beträgt<br />

durchschnittlich 30% <strong>des</strong> Gesamtgewichtes.<br />

• Daraus folgt, dass an der deutschen Nord- und Ostseeküste heute noch bis zu<br />

420.000 Tonnen diverser Sprengstoffe, Treibladungs- und Zündmittel lagern.<br />

• Die Menge an Quecksilber in der Munition entspricht der bis zu fünfzigfachen<br />

Jahresfracht an Quecksilber, die aktuell über die Elbe in die Nordsee<br />

eingeleitet wird.<br />

• Fast alle Inhaltsstoffe und auch deren Abbauprodukte gelten als toxisch,<br />

krebserzeugend und/oder erbgutverändernd.<br />

• Die Munitionsaltlasten sind daher eine Gefahr für die Umwelt, das genaue<br />

Ausmaß an Auswirkungen ist aber bislang unbekannt.<br />

LÖSUNGEN<br />

• Umfassende Untersuchung der Umweltgefahren durch Munitionsaltlasten.<br />

• Umfassende Risikoanalyse durch ausgewiesene Experten.<br />

5. Mythos: keine Gefahr für den Menschen<br />

FAKTEN<br />

• Seit Ende <strong>des</strong> 2. Weltkrieges sind min<strong>des</strong>tens 581 Opfer, davon 283<br />

To<strong>des</strong>fälle, an der deutschen Küste und in der deutschen Fischerei durch<br />

versenkte Munition zu beklagen. Diese vor kurzem erstmals publizierten<br />

Zahlen geben nur eine Größenordnung wieder; es ist mit einer hohen<br />

Dunkelziffer zu rechnen!<br />

• In den letzten 30 Jahren konzentrieren sich die Vorfälle auf Unfälle mit Lost in<br />

der Fischerei und mit Weißem Phosphor bei Strandbesuchern. Der bisher<br />

letzte tödliche Unfall in Deutschland ereignete sich 1985 bei Helgoland in der<br />

Fischerei mit einem aufgefischten neuen Kampfmittel der Bun<strong>des</strong>wehr bzw.<br />

der NATO.<br />

• Die alten und neuen Munitionsaltlasten sind daher eine Gefahr für den<br />

Menschen.<br />

LÖSUNGEN<br />

• Erstellung einer erweiterten Statistik über alle Unfälle mit Munition.<br />

• Einführung einer Meldepflicht und eines öffentlichen Zentralregisters für<br />

Unfälle mit Munition.<br />

• Umgehende Sicherungsmaßnahmen für Gebiete mit Phosphorproblemen oder<br />

versenkten chemischen Kampfstoffen.<br />

• Einführung einer Meldepflicht für alle Kampfmittelverluste durch Bun<strong>des</strong>wehr<br />

und NATO-Verbände.<br />

• Umfassende Risikoanalyse durch ausgewiesene Experten.<br />

6. Mythos: Laien sind perfekte „Munitionsräumer“<br />

FAKTEN<br />

• In deutschen Küstengewässern nimmt ein Fischer mit seinem<br />

Grundschleppnetz pro Jahr bis zu 3 Tonnen Munition an Bord. Nach


Vorgaben der See-Berufsgenossenschaft hat ein Fischer aus<br />

Sicherheitsgründen aufgefischte Munition sofort wieder zu versenken.<br />

• In niedersächsischen Gewässern werden munitionsbelastete Flächen nicht<br />

professionell geräumt. Um das Gefahrenpotenzial trotzdem zu verringern,<br />

startete das Land Niedersachsen 1995 ein Projekt, aufgefischte Munition<br />

durch Fischer gegen eine kleine Entschädigung in Häfen anlanden zulassen.<br />

Im Jahr 1997 wurden hierfür aus dem Lan<strong>des</strong>haushalt 2.950,- DM an Fischer<br />

ausgezahlt und zur Absicherung von Unglücksfällen 60.824,30 DM für<br />

Versicherungsprämien ausgegeben. Ab dem Lan<strong>des</strong>haushalt 2009 wurden für<br />

dieses Projekt keine Gelder mehr zur Verfügung gestellt; Fischer dürfen aber<br />

in Niedersachsen weiterhin aufgefischte Munition generell in Häfen anlanden.<br />

• Laien als „Munitionsräumer“ zu benutzen, ist unverantwortlich.<br />

LÖSUNGEN<br />

• Sofortige Einstellung <strong>des</strong> niedersächsischen Projektes, Fischern generell<br />

Munitionsanlandungen zu gestatten.<br />

• Erarbeitung und Umsetzung eines Sanierungskonzeptes zum Schutz der<br />

Fischerei.<br />

• Einführung einer Meldepflicht für Kampfmittelfunde in der Fischerei.<br />

Fazit: Jede munitionsbelastete Stelle besitzt ein eigenes spezifisches Risiko für<br />

Mensch und Umwelt, da jede Versenkung unterschiedliche Munitionstypen und<br />

-mengen beinhaltet und je<strong>des</strong> Gebiet eigene spezifische Rahmenbedingungen<br />

besitzt. Eine allgemein gültige Aussage über die Ungefährlichkeit von<br />

explosionsfähiger und schadstoffhaltiger Munition im Meer ist auf Basis der<br />

vorliegenden eingeschränkten Erkenntnisse nicht möglich. Aus diesem Grund sind<br />

die zuständigen Behörden auch mit Blick auf ihre Selbstverpflichtungen gefordert,<br />

nach mehr als 60 Jahren endlich umfassend das Problem der Rüstungsaltlasten in<br />

unseren Gewässern zu lösen. Entsprechende Vorschläge durch unabhängige<br />

Experten liegen vor!<br />

Schriften:<br />

Schriften mit ausführlicheren Informationen zum Problem der subaquatischen<br />

Rüstungsaltlasten mit Möglichkeiten zum Download von pdf-files finden sich unter<br />

http://www.stefannehring.de/publikationen.htm


Kassen, auf der anderen die hohen Anforderungen an Qualität ,damit verbundener<br />

Sicherheit aber auch anderer Faktoren wie z.B. Termintreue. Denn billig eingekaufte<br />

„schlechte“ Qualität führt immer zu einem erhöhten Kontrollaufwand der<br />

Leistungserbringung, Nacharbeit und Zeitverlust.<br />

Nach einer Ausschreibung, bei der im Rahmen einer Präqualifikation nur anhand der<br />

„Papierlage“ der Räumfirmen über deren Leistungsfähigkeit und Qualität entschieden<br />

wurde, hat sich NRW bereits 2007 dafür entschieden, die Bewerber eine<br />

Arbeitsprobe durchführen zu lassen.<br />

Aufgrund <strong>des</strong> guten Erfolgs dieser Arbeitsprobe im Rahmen der Vergabe wurde<br />

dieses Verfahren der Arbeitsprobe bei den Ausschreibungen 2009 für die<br />

Bezugsverträge erneut beibehalten.<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Vortrags werden die grundsätzlichen Überlegungen dargestellt, die<br />

uns erneut zur Durchführung einer Arbeitsprobe veranlasst haben. Die Vorgaben der<br />

VOL zur Transparenz <strong>des</strong> Verfahrens mittels eindeutiger Kriterien werden ebenso<br />

dargestellt wie auch die Eignung von Papierunterlagen zur Prognosefähigkeit. Im<br />

Detail wird die Durchführung der Arbeitsprobe für den Schwerpunktbereich<br />

Detektion dargestellt. Es wird der Aufbau und Ablauf der Detektionsaufgaben<br />

dargestellt, sowie die damit verknüpften Vermessungsleistungen.


Dipl.-Biol. Jürgen Agarius<br />

Beratender Ingenieur<br />

Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Altlastuntersuchung und –<br />

sanierung (IngK. Nds.)<br />

Büro Hannover Büro Fürstenau<br />

Geibelstr. 63 Zum Wingerberg 5<br />

30173 Hannover 49584 Fürstenau<br />

Telefon: 0511 21 55 650 05901 517 480<br />

Fax: 0511 21 55 651 05901 517 481<br />

Internet: www.iggh.de<br />

e-Mail: agarius@iggh.de<br />

Geboren am 18. Juni 1967 in Itzehoe<br />

1987 Abitur in Handrup<br />

1987 Diplomstudium der Biologie an der Universität Osnabrück<br />

1993 Diplom – Schwerpunkt Ökotoxikologie<br />

1994 Fachgutachter im Bereich Boden- und Grundwasserschutz, Fa. EN-<br />

PRO-TEC, Nordhorn<br />

1998 Projektleiter bei der Treuhand Liegenschaftsgesellschaft, Niederlassung<br />

Magdeburg, Abteilung Umwelt/Altlasten<br />

2000 Technischer Angestellter bei der Leitstelle <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> für Boden- und<br />

Grundwasserschutz, Oberfinanzdirektion Hannover<br />

seit 2002 Selbständig tätig als Beratender Ingenieur und Fachgutachter im<br />

Bereich Boden- und Grundwasserschutz sowie Kampfmittelräumung<br />

Mitglied in der Güteschutzgemeinschaft Kampfmittelräumung Deutschland e.V.<br />

Mitglied in der Ingenieurkammer Niedersachsen<br />

Mitglied im Ingenieurtechnischen Verband Altlasten (ITVA)<br />

Planung, Ausschreibung, Vergabe und Projektsteuerung von<br />

Kampfmittelräumungen durch öffentliche Auftraggeber am Beispiel der<br />

ehemaligen Lufthauptmunitionsanstalt Hambühren in Niedersachsen<br />

Zur wirtschaftlichen Verwendung von öffentlichen Geldern bedarf es durch den<br />

Auftraggeber im Vorfeld von Kampfmittelräummaßnahmen einer intensiven Planung


zur Ausschreibung und Vergabe. Hierzu sind vorliegende Unterlagen von<br />

Historischen Recherchen, Technischen Erkundungen sowie Dokumentationen von<br />

ggf. im Umfeld stattgefundenen Kampfmittelräumungen auszuwerten. Nach<br />

Auswertung der Unterlagen wird ein Räumkonzept entwickelt, dass auf die<br />

Standortgegebenheiten unter Betrachtung der Folgenutzung angepasst sein sollte.<br />

Um vergleichbare Angebote im Wettbewerb zu erhalten, wird auf Grundlage <strong>des</strong><br />

Räumkonzeptes die Leistungsbeschreibung mit zugehörigem Leistungsverzeichnis<br />

erstellt. Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung kann der Bieter mit dem<br />

wirtschaftlichsten Angebot ausgewählt und mit den Leistungen beauftragt werden.<br />

Aufgrund von begrenzten Personalkapazitäten der öffentlichen Hand sind die<br />

umfangreichen Planungs- und Ausschreibungsleistungen sowie die Projektsteuerung<br />

im Regelfall nicht vom Auftraggeber selbst zu leisten. Aus diesem Grund kann sich<br />

der Auftraggeber eines externen Projektsteuerers mit entsprechenden<br />

umfangreichen Erfahrungen im Bereich der Kampfmittelräumung bedienen. Hierbei<br />

ist zu beachten, dass auch die Vergabe der Planungs- und Steuerungsleistungen im<br />

Vorfeld durch den Auftraggeber im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung, z.B.<br />

als Preisanfrage in Anlehnung an die VOL, vergeben werden kann.<br />

Am Beispiel der ehemaligen Lufthauptmunitionsanstalt Hambühren wird die<br />

Vorgehensweise von der Beauftragung <strong>des</strong> Projektsteuerers über die Entwicklung<br />

<strong>des</strong> Räumkonzeptes bis zur Vergabe und Durchführung der<br />

Kampfmittelräummaßnahmen vorgestellt.


Diplom Geologe Alexander Schwendner<br />

Staatlich anerkannter Kampfmittelsondierer<br />

Mitglied im Bund Deutscher Feuerwerker und Wehrtechniker e.V.<br />

LGA Institut für Umweltgeologie und Altlasten GmbH<br />

Tillystraße 2<br />

90431 Nürnberg<br />

Tel. 0911 / 655 55 66<br />

Fax. 0911 / 655 56 99<br />

alexander.schwendner@lga.de<br />

www.LGA.de<br />

Geb. 21.01.1963 in Nürnberg<br />

1983 Abitur<br />

1980 - 1990 ABC-Trupp Stadt Nürnberg<br />

1991 Geologie-Diplom an der FAU in Erlangen<br />

Seit 1991 bei der LGA in Nürnberg.<br />

Seit 1994 Spezialisierung auf Rüstungsaltlasten; Schwerpunkte Schießbahnen,<br />

Sprengplätze;<br />

Seit 2002 Mitglied im ITVA - Fachausschuss Rüstungsaltlasten.<br />

Seit 2009 "Staatlich anerkannter“ Kampfmittelsondierer".<br />

Seit <strong>2010</strong> Inspektor für Rüstungsaltlasten und Kampfmittel"<br />

Die Untersuchung von Sprengplätzen<br />

- Erfahrungen aus der Praxis -<br />

Sprengplätze zur Massenvernichtung von Munition stellen zahlenmäßig einen<br />

bedeutenden Anteil an den Rüstungsaltlastverdachtsstandorten Deutschlands dar.<br />

Sprengungen gab es in mehreren Phasen und von verschiedenen Stellen zu Ende<br />

<strong>des</strong> WKII und in der Zeit danach.<br />

Durch die spezielle Art der Vernichtung sind Rückstände der Ladungen verblieben.<br />

Sie waren in erster Linie am Auswurf gebunden. Durch wiederholtes Nutzen der<br />

Sprengstellen bildeten sich Trichter heraus. In vielen Fällen wurden sie nach<br />

Beendigung mit dem kontaminierten Auswurf rückverfüllt. Hierdurch kam es zu einer<br />

Aufkonzentrierung. Daneben wurde bei den Massensprengungen ein erheblicher Teil<br />

der zur Vernichtung bestimmten Munition nicht umgesetzt und im Untergrund der<br />

Sprengstellen sowie im Umfeld verteilt. Trotz Entmunitionierungen in den<br />

Nachkriegsjahren sind Kampfmittel im Untergrund verblieben. Der Belastungsgrad<br />

der Plätze ist vermutlich sehr unterschiedlich. Die Größenordnung kann im ein- bis<br />

dreistelligen Bereich liegen. Sprengplätze tangieren daher Ordnungs- und<br />

Umweltrecht.<br />

Werden Sprengplätze erkundet – sei es von Kampfmittelseite oder von Umweltseite<br />

– ist aus fachlicher Sicht stets eine fachübergreifende Zusammenarbeit essentiell.<br />

Hierbei ist ein gemeinsames Vokabular erforderlich, um Missverständnisse zu<br />

vermeiden. Die <strong>2010</strong> erschienene Arbeitshilfe Sprengplätze <strong>des</strong> LfU Bayern gibt<br />

Anregungen für eine Untersuchung von Sprengplätzen nach BBodSchG. Sie ist nicht<br />

für die Begleitung von Kampfmittelräummaßnahmen konzipiert.<br />

Bei der Erkundung eines Sprengplatzes sind stets die vier Aspekte „Trichter“,<br />

„Auswurf“, „Kampfmittel mit offenen Sprengstoffoberflächen“ und „lose<br />

Sprengstoffbrocken“ zu berücksichtigen.


Vor Beginn der Feldarbeiten muss ein ASi-Plan erstellt werden. Er muss u. a. auch<br />

Gefahren aus physikalischen Einwirkungen abschätzen, d. h. vor den Feldarbeiten ist<br />

eine Kampfmittelanalyse durchzuführen und die Detonationsmöglichkeit<br />

abzuschätzen. Hierbei ist eine Zusammenarbeit mit dem betreuenden<br />

Munitionsfachkundigen erforderlich.<br />

Die exakte Rekonstruktion von Anzahl und Lage der Sprengtrichter ist von zentraler<br />

Bedeutung. Fehlen Luftbilder oder Geländemerkmale, kann die Lokalisierung über<br />

computergestützte geomagnetische Flächensondierungen gelingen, bei welchen sich<br />

die Trichter meist abbilden. Für die Interpretation der Messwerte sind weitere<br />

Erfahrungen notwendig. Ein „Freimessen“ von Schürfansatzstellen in<br />

Trichterbereichen ist nicht möglich.<br />

Im Boden stellen oft TNT und <strong>des</strong>sen ADNT-Abbauprodukte die relevanten<br />

Schadstoffparameter dar. Im Grundwasser dagegen kann Hexogen dominieren.<br />

Das verbreitete Auftreten dieses Sprengstoff erscheint derzeit unplausibel. Die<br />

Sprengstoffrückstände liegen in Partikelform vor. Hierdurch wird die<br />

Auflösungsgeschwindigkeit durch Sickerwasser stark herabgesetzt. Es ist daher<br />

davon auszugehen, dass der Eintrag „auf Dauer“ erfolgt und sich das „Problem<br />

Sprengplätze nicht von selbst auflösen wird“. Phthalate werden ebenfalls häufig in<br />

Boden- und Grundwasserproben nachgewiesen. Sie sind nach derzeitigem<br />

Kenntnisstand jedoch nicht abschließend bewertbar, da sie sowohl laborbedingt als<br />

auch ubiquitär auftreten können.<br />

Für die Erkundung der Umweltgefahren aus losen Sprengstoffbrocken, die zu den<br />

Kampfmitteln zählen, stehen noch keine geeigneten Methoden zur Verfügung.<br />

Derzeit können die Frachten nur in einer best-/worst-case Betrachtung abgeschätzt<br />

werden.<br />

Zur Erkundung der Gefahren aus Kampfmitteln mit offenen<br />

Sprengstoffoberflächen müssen Testfeldsondierungen und eine quantitative<br />

Erfassung der offenen Flächen erfolgen. Die wenigen bisher vorliegenden<br />

Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Grundwassergefährdung nur bei hohen<br />

Kampfmittelbelastungen (im dreistelligen Bereich) zu erwarten ist. Für eine<br />

fundiertere Beurteilung sind weitere Daten erforderlich.<br />

Nach derzeitigem Kenntnisstand sind nicht alle Sprengplätze „Schädliche<br />

Bodenveränderungen“ bzw. Altlasten im Sinne <strong>des</strong> BBodSchG, die saniert werden<br />

müssen. Im Regelfall ist der Gefährdungspfad Boden – Mensch nicht betroffen, da<br />

die Konzentrationsniveaus der Prüfwerte sehr hoch sind und auf Sprengplätzen<br />

üblicherweise bei weitem nicht erreicht werden. Der Pfad Boden - Grundwasser kann<br />

dagegen relevant sein. Die tatsächliche Gefährdung hängt vor allem von der Menge<br />

und der Art bzw. Sorte der umgesetzten Munition, dem Sorptionspotenzial <strong>des</strong><br />

Untergrunds und der Ergiebigkeit <strong>des</strong> unterlagernden Grundwasserleiters ab.<br />

Nur wenige Sprengplätze sind bisher saniert. Es besteht Bedarf an innovativen<br />

Sanierungsverfahren, da Aushub und Deponierung keine Lösung auf Dauer<br />

darstellen. Natural Attenuation scheint bei Sprengplätzen nicht anwendbar, da die<br />

Abbauprodukte vom Gefährdungspotenzial ähnlich zu bewerten sind.<br />

Auch bei Sanierungen ist ein Hand- in Hand-Arbeiten von Kampfmittel- und<br />

Umweltfachkundigen erforderlich.


BTU Cottbus<br />

Lehrstuhl Altlasten<br />

Prof. Dr. - Ing. Wolfgang Spyra<br />

1943 geb. in Friesack/ Brandenburg<br />

1959 - 1963<br />

1963 - 1966<br />

Chemielaborantenlehre und Chemielaborant, Schering AG/<br />

Berlin<br />

Studium Technische Chemie, Staatliche Ingenieurakademie<br />

Beuth/ Berlin, Abschluß: Ingenieur (grad.)<br />

1966 - 1971 Studium Chemie, TU Berlin, Abschluß: Diplomingenieur<br />

1980 Promotion Dr.-Ing., TU Berlin<br />

1980 - 1983<br />

1983 - 1994<br />

1994 - heute<br />

1994 - 1997<br />

Kurzfassung Vortrag<br />

Technischen Universität Berlin, Leiter <strong>des</strong> Präsidialamtes<br />

Wissenschaftsmanagement<br />

Der Polizeipräsident in Berlin, Leiter der Direktion<br />

Polizeitechnische Untersuchungen<br />

Universitätsprofessor, Inhaber <strong>des</strong> Lehrstuhls Altlasten an der<br />

BTU Cottbus<br />

Dekan der Fakultät Umweltwissenschaften und<br />

Verfahrenstechnik der BTU Cottbus<br />

Blind gegangene Kampfmittel stellen generell, auch noch mehr als 60 Jahre nach<br />

Ende <strong>des</strong> Zweiten Weltkrieges ein großes Problem für die öffentliche Sicherheit dar.<br />

Von ihnen gehen akute Gefahren für Leben, Gesundheit und hochwertige Sachgüter<br />

aus, da sie sich mit und ohne äußere Einflüsse ihrer ursprünglichen Bestimmung<br />

gemäß, umsetzen können. Diese Gefahren sind nach dem Polizei- und<br />

Ordnungsrecht der Länder unverzüglich durch Sofortmaßnahmen zu beheben. Mit<br />

der Gefahrenbeseitigung sind Sicherheitsabstände wegen der zu besorgenden<br />

Schäden durch die Splitter-, Druck-, Schock- und Brandwirkung, vor Beginn der


Arbeiten umzusetzen. Die genauen Abstände <strong>des</strong> Sicherheitsbereichs legt der<br />

Feuerwerker fest. Für Stahlsprengungen sind 1000 m Sicherheitsabstand empfohlen,<br />

was in der Regel einen erheblichen Eingriff in das öffentliche Leben bedeutet. Die<br />

Vorbereitungen, wie Evakuierungen, Herausnahme <strong>des</strong> Fern- und ÖPN - Verkehrs,<br />

etc. sind kostenintensiv und für die Öffentlichkeit belastend. Daher wären<br />

Maßnahmen sehr willkommen, die es erlauben, den Sicherheitsabstand zu<br />

reduzieren. Eine deutliche Reduzierung <strong>des</strong> Sicherheitsabstan<strong>des</strong> bei der<br />

Entschärfung von Großbomben erscheint möglich. Erste Versuche haben gezeigt,<br />

dass die Druck- und Splitterwirkung erheblich eingeschränkt werden kann und<br />

bezüglich der Reduzierung der Wirkung der Schockwelle Vorstellungen entwickelt<br />

worden sind, die auch diese Wirkung reduzieren. Es werden Versuchsergebnisse<br />

und Überlegungen zu weiteren Experimenten vorgestellt, die bei positivem Nachweis<br />

der Effektivität der Maßnahmen zur Schadensbegrenzung zu geringeren<br />

Sicherheitsabständen führen sollten.


Dr. André Koch<br />

armasuisse<br />

Sciences et Technologies<br />

General-Herzog-Haus<br />

Feuerwerkerstrasse 39<br />

CH - 3602 Thun<br />

Tel. (0)33 228 34 00<br />

E-Mail andre.koch@ar.admin.ch<br />

Wichtigsten beruflichen Stationen<br />

1978 – 1983 Studium der Physik an der “Université de Lausanne”.<br />

1983 – 1988 Doktorarbeit auf dem Gebiet der kolloidalen Kristallen.<br />

1991 – 1993 Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie, Bereich “mathematische<br />

Modelle für die Morphogenese”.<br />

1997 – 2000 Firma RUAG , Mitarbeiter im Bereich “ Hohlladungssysteme und<br />

Raketenmotoren”.<br />

2000 – <strong>2010</strong> Mitarbeiter im Fachbereich “Explosivstoffe, Wirkung und Schutz” bei<br />

armasuisse, Wissenschaft und Technologie. Tätigkeiten auf dem<br />

Gebiet der Detonik.


Passive Schutzmassnahmen mit Wasserschaum<br />

Splitterabbremsung und Überdruckdämpfung mit Wasserschaum<br />

Wasserschaum ist für seine Schutzeigenschaften gegen Stosswellen bekannt. Leider stehen<br />

nur wenige Grundlagen zur Verfügung, um die Dämpfung einer Schockwelle durch eine<br />

gegebene Schicht Wasserschaum berechnen zu können. Da solche Kenntnisse im Bereich der<br />

Kampfmittelbeseitigung von grossem Interesse sind, haben wir uns entschieden, die<br />

notwendigen Daten experimentell zu erarbeiten. Das Ziel unserer Untersuchung ist hauptsächlich<br />

so zu verstehen, welche Eigenschaften <strong>des</strong> Schaums wichtig sind, um sich gegen<br />

Splitter oder Stosswellen zu schützen.<br />

Als Wasserschaum bezeichnet man ein disperses System aus Gas und Wasser, wobei der<br />

Volumenanteil der Gasphase überwiegt. Je nach Wasseranteil im Schaum, unterscheidet man<br />

zwischen Leichtschaum (Dichte kleiner als ~6.2 kg/m 3 ), Mittelschaum (Dichte zwischen 6.2<br />

kg/m 3 und 51.2 kg/m 3 ) und Schwerschaum (Dichte über ~51.2 kg/m 3 ). Um Schaum zu bilden,<br />

ist ein Schaummittel notwendig; davon haben wir verschiedene Arten untersucht und<br />

festgestellt, dass für unsere Zwecke nur die Schaumdichte und die Wasserhalbzeit (Zeit in der<br />

die Hälfte der im Schaum enthaltene Flüssigkeitsmenge ausgeschieden wird) wichtig sind.<br />

Die Wasserhalbzeit sollte über 15 Minuten liegen, so dass man nach der Schaumherstellung<br />

noch über genügend Zeit verfügt, um weitere Schutzmassnahmen zu treffen.<br />

Die Bremswirkung von Splittern durch Wasserschaum wurde gemessen. Für grössere Splitter<br />

(Masse über 1 g), kann der Schaum als eine homogene Flüssigkeit betrachtet werden. Die Abbremsung<br />

entspricht dann einer klassischen aerodynamischen Kraft, welche proportional zur<br />

Mediumdichte und zur Splittergeschwindigkeit im Quadrat ist. Damit ist ersichtlich, dass<br />

Wasserschaum wegen seiner geringen Dichte gegen Splitter ineffizient ist. Folgender Vergleich<br />

von Wasserschaum mit anderen Stoffen verdeutlicht diesen Punkt: ein 5 g natürlicher<br />

Stahlsplitter fliegt mit der Anfangsgeschwindigkeit von 1700 m/s durch homogene Medien;<br />

folgende Schichtdicken L sind notwendig, um ihn auf 4 m/s abzubremsen.<br />

Medium Dichte [kg/m 3 ] L [m]<br />

Trockener Sand 1770 0.10<br />

Wasser 1000 0.50<br />

Schaum 60 8.50<br />

Luft 1.225 300<br />

Daraus folgt, dass Wasserschaum sicht nicht eignet, um Splitter aufzufangen; Sand oder<br />

Wasser sind deutlich wirkungsvollere Materialien.<br />

Anderseits weist Wasserschaum gegen Stosswellen sehr interessante Eigenschaften auf.<br />

Detoniert eine Sprengstoffmasse mitten in einem Schaumbecken, entsteht in der<br />

Umgebungsluft ein deutlich niedrigerer Spitzenüberdruck als wenn die Ladung direkt an der<br />

Luft explodiert. Folgender Versuch veranschaulicht diese Schutzwirkung gegen Stosswellen:<br />

zwei 20 kg Ladungen aus Plastit (TNT-Äquivalenz 1.0) werden gesprengt; die erste ohne<br />

Schutzmassnahmen, direkt an der Luft; die zweite mitten in einem schaumgefüllten Becken<br />

mit Ø4.8 m (Schaumdichte 50 kg/m 3 ). Der Spitzenüberdruck ∆p der entstehenden Stosswellen<br />

wird in verschiedenen Abständen gemessen und verglichen. Druckergebnisse sind in der<br />

nachstehenden Tabelle aufgelistet.


Abstand zur<br />

Ladung [m]<br />

Δp<br />

p<br />

0<br />

1<br />

=<br />

⎛ Z'<br />

⎞<br />

1+<br />

⎜ ⎟<br />

⎝0.<br />

048⎠<br />

∆p0 [mbar]<br />

ohne Schaumschutz<br />

2 ⎡ ⎛ Z'<br />

⎞ ⎤<br />

808 ⎢1<br />

+ ⎜ ⎟ ⎥<br />

⎢⎣<br />

⎝ 4.<br />

5⎠<br />

⎥⎦<br />

2<br />

⎛ Z'<br />

⎞<br />

1+<br />

⎜ ⎟<br />

⎝0.<br />

32⎠<br />

2<br />

⎛ Z'<br />

⎞<br />

1+<br />

⎜ ⎟<br />

⎝1.<br />

35⎠<br />

∆p1 [mbar]<br />

mit Schaumschutz<br />

2<br />

mit<br />

Z'<br />

=<br />

3<br />

Dämpfungsfaktor<br />

∆p0 / ∆p1<br />

10 590 100 5.9<br />

20 180 50 3.6<br />

30 120 35 3.5<br />

40 80 25 3.2<br />

50 60 20 3.0<br />

Folgende physikalische Effekte tragen zur Stosswellendämpfung im Schaum bei.<br />

(1) In der Nähe der Sprengladung verdunstet der Wasserschaum und verdampft teilweise;<br />

die Detonationsschwaden werden dadurch abgekühlt und ihr Druck sinkt entsprechend.<br />

(2) Plastit (wie TNT) kennzeichnet sich durch bedeutenden Sauerstoffmangel; die vollkommene<br />

Oxydation <strong>des</strong> Sprengstoffs benötigt Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Der<br />

Schaum hemmt die Zufuhr von frischer Luft, so dass die Verbrennung <strong>des</strong> Sprengstoffs<br />

nicht vollständig ist.<br />

(3) In grösserer Entfernung der Ladung, wird die Schockwelle auf der Oberfläche von<br />

jeder Schaumblase teilweise reflektiert; dies führt zur Streuung der Stosswelle und zur<br />

Verminderung <strong>des</strong> Spitzendrucks.<br />

Wenn eine Schaummasse M rund um eine Ladung W gepackt wird, zeigt die Analyse der<br />

Druckdaten, dass der Spitzenüberdruck ∆p1 in gegebenem Abstand R zur Ladung einer<br />

Funktion <strong>des</strong> Verhältnis M/W entspricht: je grösser M/W, <strong>des</strong>to kleiner ∆p1, <strong>des</strong>sen Werts mit<br />

folgender Formel abgeschätzt werden kann:<br />

R ⎛<br />

exp ⎜ 0.<br />

282<br />

W ⎝<br />

3<br />

M ⎞<br />

⎟ ,<br />

W ⎠<br />

wobei p0 den atmosphärischen Druck bezeichnet. Wird zum Beispiel ein Grenzwert ∆p1 in<br />

gewissem Abstand R der Ladung W gegeben, kann der entsprechende Wert von Z’ bestimmt<br />

werden. Damit ist man dann in der Lage, die notwendige Schaummasse M zu bestimmen,<br />

welche notwendig ist um den Grenzwert ∆p1 im Abstand R nicht zu überschreiten.<br />

Die Schutzwirksamkeit von Wasserschaum für die Kampfmittelbeseitigung lässt sich wie<br />

folgt zusammenfassen.<br />

1) Wegen seiner geringen Dichte eignet sich Schaum nicht, um Splitter abzubremsen;<br />

andere Materialien (zum Beispiel Wasser oder Sand) wirken deutlich besser.<br />

2) Wasserschaum ist ein ideales Mittel, um den Spitzendruck einer Stosswelle zu<br />

mindern.<br />

Unsere Versuchsergebnisse zeigen, dass eine kleine Änderung der üblichen Formel für den<br />

Spitzenüberdruck ermöglicht, die notwendige Schaummasse zu berechnen um im Rahmen der<br />

Kampfmittelbeseitigung ein Schutzdispositiv zu erzielen.


Drs. Patrick Folkersma<br />

CQ-COLOGNE<br />

Ewaldistraße 12<br />

50670 Köln<br />

Telefon: 0221-1793915<br />

E-Mail: office@cq-cologne.com<br />

Webseite www.cq-cologne.com<br />

Geboren: 21.08.1970 in Coevorden (NL)<br />

Familienstand: verheiratet<br />

Archäologe : Vor- und Frühgeschichte/Archäologie Nordwest-Europas an der<br />

Universität Leiden (NL) und an der Universität Aarhus (DK)<br />

1996 - 2000<br />

Projektleiter für archäologische Projekte in Deutschland (alte und neue<br />

Bun<strong>des</strong>länder) für verschiedene archäologische Fachfirmen in D und NL.<br />

2000 - 2008<br />

Projektleiter für multidisziplinäre Projekte (Bereiche Archäologie,<br />

Kampfmittelräumung, Umwelttechnik) bei einer niederländischen<br />

Kampfmittelräumfirma;<br />

2006 - 2008<br />

Betriebsleiter Kampfmittelräumung /Umwelttechnik bei einer niederländischen<br />

Kampfmittelräumfirma<br />

Seit 1/2008<br />

Selbständiger Berater für Kampfmittelräumung, Archäologie und Geophysik<br />

(europaweit) mit CQ COLOGNE.<br />

Kurzfassung Vortrag - Exposé:<br />

Kampfmittelräumung in den Niederlanden - eine Perspektive<br />

Die meisten von uns beschäftigen sich mit /sind tätig innerhalb der<br />

Kampfmittelräumung in Deutschland und setzen sich täglich mit deren Gesetzen vor<br />

Ort auseinander.<br />

Der Vortrag befasst sich mit der Kampfmittelräumung in den Niederlanden, und will<br />

damit einen Einblick über die Herangehensweise einer unser westlichen Nachbarn in<br />

der Kampfmittelräumung geben.<br />

Dabei werden Ausflüge gemacht:<br />

- in die Geschichte der Kampfmittelräumung in den Niederlanden<br />

- zur Struktur/zum Aufbau der Kampfmittelräumung in den Niederlanden<br />

- in die Gesetzgebung zur Kampfmittelräumung in den Niederlanden<br />

- zum Prozess/Ablauf der Kampfmittelräumung in den Niederlanden<br />

· Historische Erkundung<br />

· Sondierung<br />

· Räumung<br />

Der Vortrag soll schwerpunktmäßig informativ gehalten sein und zu einem Vergleich<br />

der bun<strong>des</strong>deutschen und niederländischen Strukturen einladen, ohne in irgendeiner<br />

Weise jedoch zu werten oder einen „Zeigefinger“ zu erheben.


CPT und LIF-Sensorik - Anwendungsbeispiele und -grenzen<br />

Dr. Michael Neuhaus, FUGRO CONSULT GMBH Burgwedel<br />

In-situ-Messverfahren wie MIP-CPT oder ROST-CPT ermöglichen eine detaillierte<br />

Beschreibung der lateralen und vertikalen Kontaminationsverteilung innerhalb <strong>des</strong><br />

geologischen Bodenschichtaufbaus. Die Methodik hat sich in den letzten Jahren als<br />

Standard bei der Erkundung von kontaminierten Standorten etabliert und wird auch in<br />

aktuellen Richtlinien und Empfehlungen erwähnt (z.B. KORA-Leitfäden).<br />

ROST (Rapid Optical Screening Tool) wird zur kontinuierlichen Direktmessung von<br />

Kohlenwasserstoffverunreinigungen (Diesel, Benzin, Kerosin, Teer etc.) in der<br />

gesättigten und ungesättigten Bodenzone eingesetzt. Typische<br />

Anwendungsbeispiele sind Erkundungen von Treibstoff-, Mineralöl- oder<br />

Teerölkontaminationen auf Tankstellen, Tanklager-, Raffinerie- und<br />

Gaswerkstandorten.


Das Messprinzip der Sonde besteht darin, dass polyzyklische aromatische<br />

Kohlenwasserstoffe (PAK), die in jeder Kohlenwasserstoffverunreinigung min<strong>des</strong>tens<br />

im Spurenbereich enthalten sind, in der unmittelbaren Umgebung der Sonde zur<br />

Fluoreszenz angeregt werden. Dies geschieht mittels Laserlicht, das über optische<br />

Fasern vom Messfahrzeug zu einem Saphirfenster im Sondenmantel übertragen<br />

wird. Die Elektronen der aromatischen PAK-Ringe absorbieren die Laser-<br />

Anregungsenergie und werden dadurch auf ein höheres Energieniveau gebracht.<br />

Anschließend geht das System in den energieärmeren Zustand über, wobei<br />

Photonen charakteristischer Wellenlänge emittiert werden. Diesen Vorgang<br />

bezeichnet man als "laserinduzierte Fluoreszenz" oder kurz "LIF". Die<br />

Anregungswellenlänge <strong>des</strong> ROST-Lasers liegt bei 290 nm, während die Detektion<br />

der Emissionsspektren bei 340, 390, 440 und 490 nm erfolgt. Die Intensität der<br />

Summenfluoreszenzen wird in Prozent relativ zu einem definierten Standard<br />

angegeben.<br />

Eine Besonderheit <strong>des</strong> Systems ist die Fähigkeit zur spektralen Auflösung der<br />

Emissionswellenlängen. So werden die jeweiligen Fluoreszenzintensitäten neben<br />

einer summarischen Darstellung bei den oben genannten vier Wellenlängen getrennt<br />

erfasst, so dass eine Unterscheidung von Kohlenwasserstoffgemischen möglich ist.<br />

Erfassbar sind Stoffgruppen wie Benzin, Diesel, Rohöl, Kreosot, Kerosin oder Teeröl,<br />

deren Wellenlängenmuster typisch sind.<br />

Mit diesem Verfahren kann bei der entsprechenden Anzahl von Aufschlusspunkten<br />

die laterale und vertikale Distribution der Kohlenwasserstoffkontamination sowohl in<br />

der ungesättigten als auch in der gesättigten Bodenzone schnell und exakt<br />

beschrieben werden. Simultan wird aus den Spitzendruck- und Reibungsdaten der<br />

CPT-Sonde das geologische Bodenprofil interpretiert.<br />

Derzeit sind zwei Lasersysteme auf dem Markt (ROST, UVOST), die beide bei<br />

ähnlichen Anregungswellenlängen im UV-Bereich messen.<br />

Der Vortrag stellt die einzelnen Verfahren vor und liefert einen Überblick über deren<br />

Anwendungsmöglichkeiten und –grenzen anhand von Praxisbeispielen.


Rechtsanwalt Wolfgang Baumann<br />

Rechtsanwälte Baumann Würzburg, geb. 1949.<br />

BAUMANN Rechtsanwälte<br />

Annastraße 28<br />

97072 Würzburg<br />

Tel. 0931 460 46-0<br />

Fax 0931 460 46-70<br />

info@baumann-rechtsanwaelte.de<br />

www.baumann-rechtsanwaelte.de<br />

Studium der Rechtswissenschaften in Würzburg, Assessorexamen 1975,<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Völkerrecht, Europarecht und<br />

internationales Wirtschaftsrecht der Universität Würzburg von 1975 bis 1982. Seit<br />

1983 Rechtsanwalt, seit 1989 Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Senior Lawyer der<br />

Kanzlei BAUMANN Rechtsanwälte Würzburg.<br />

1. Funktionen u.a.:<br />

seit 1991 Mitglied <strong>des</strong> Wissenschaftlichen Beirats der Interdisziplinären Gesellschaft<br />

für Umweltmedizin (IGUMED) e. V.; seit 1992 Vorstandsmitglied der Deutschen<br />

Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie (DGUHT) e. V., seit 2001<br />

Vorsitzender <strong>des</strong> Fördervereins „Freunde der Würzburger Philharmoniker e. V.“, seit<br />

2001 Vorsitzender <strong>des</strong> Beirats der Studiengruppe Entwicklungsprobleme der<br />

Industriegesellschaft (STEIG) e. V., seit 2003 Mitglied <strong>des</strong> Juristischen Beirats <strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> WindEnergie e. V. (BWE), seit 2005 Mitglied der Geothermischen<br />

Vereinigung e. V., seit 2005 Mitglied der Satzungsversammlung der<br />

Bun<strong>des</strong>rechtsanwaltskammer<br />

2. Mitgliedschaften u. a. :<br />

- Rechtsanwaltskammer<br />

- Deutscher Juristentag e. V.,<br />

- Deutscher Anwaltsverein e. V.<br />

- Rechtsanwaltsverein Würzburg e. V.<br />

- Deutscher Verwaltungsrichtertag e. V.<br />

- Gesellschaft für Umweltrecht e.V.<br />

- UVP-Förderverein<br />

- Studiengruppe Entwicklungsprobleme der Industriegesellschaft e. V. (STEIG)<br />

- IGUMED, Interdisziplinäre Gesellschaft für Umweltmedizin e. V.<br />

- Verein Deutscher Ingenieure (VDI)<br />

- Verein zur Förderung der kommunalwissenschaftlichen Forschung e. V.<br />

- Verein zur Förderung <strong>des</strong> Instituts für das Recht der Wasser- und<br />

Entsorgungswirtschaft an der UNI Bonn e. V.<br />

- Verein zur Förderung umweltrechtlicher Forschung e.V.<br />

- Förderverein „Freunde der Würzburger Philharmoniker e. V.“<br />

- Interessengemeinschaft Kommunale Trinkwasserversorgung (IKT)<br />

Einschlägige Veröffentlichungen<br />

Der Grundrechtsvorbehalt der „sozialadäquaten technisch-zivilisatorischen Risiken“<br />

und der exekutive Gestaltungsspielraum“, JZ 1982, S. 749ff.; Betroffensein durch


Großvorhaben, BayVBl 1982, S. 257ff. und 292ff.; Risikobewertung und<br />

Schadensobergrenze bei technischen Großvorhaben, in: Kümmel/Suhrcke (Hrsg.),<br />

Energie und Gerechtigkeit, München 1983, S. 213ff.; Das atomrechtliche Verfahren,<br />

in: Bartmann/Hess/Wilberg (Hrsg.), Atomare Wiederaufarbeitungsanlagen, Köln<br />

1984, S. 107ff.; Baumann (Hrsg.), Rechtsschutz für den Wald, Heidelberg 1986; Das<br />

vorläufige positive Gesamturteil, in Roßnagel (Hrsg.), Rechtsprobleme der<br />

Wiederaufarbeitung, 1987, S. 133 - 153; Baumann/Roßnagel/Weinzierl (Hrsg.),<br />

Rechtsschutz für die Umwelt im vereinigten Deutschland, 1992;<br />

Verfassungsrechtliche Fragen der Endlagerung atomarer Abfälle, 1995.;<br />

Baumann/Eiding (Hrsg), Verwaltungsrecht - Muster und Erläuterungen (Deutscher<br />

Anwaltsverlag, Bonn 2002), Die Feststellungs- und Konzentrationswirkung von<br />

luftverkehrsrechtlichen Planfeststellungsbeschlüssen (EurUP, 08/2005, S. 179 ff.)<br />

Rechtsanwalt Wolfgang Baumann, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Würzburg<br />

„Werden die Verantwortlichkeiten bei Kampfmittelverdacht im Rahmen von<br />

Infrastrukturplanungen angemessen wahrgenommen?“<br />

Beim Bau von Straßen und Autobahnen, Eisenbahnen, Flughäfen und anderen<br />

Infrastrukturmaßnahmen ist der jeweilige Projektplaner oftmals mit<br />

Kampfmittelverdachtsflächen konfrontiert. Zum Teil besteht ein konkreter Verdacht,<br />

dass Kampfmittel im Untergrund liegen. Im Rahmen der Projektplanung ist jeweils zu<br />

klären, wer die Verantwortung für die Erkundung und die Beseitigung der<br />

Kampfmittel trägt.<br />

Allgemein gilt der Grundsatz: Wer als Bauherr ein Grundstück bebauen oder<br />

anderweitig nutzen möchte, ist auch für die Gefahren verantwortlich, die eventuell<br />

von Kampfmitteln auf seinem Grundstück ausgehen. Insbesondere trägt er die<br />

Verantwortung für die an der Bauausführung beteiligten Personen und für die<br />

umliegenden Flächen. Wegen <strong>des</strong> hohen Risikos müssen daher bei Anhaltspunkten<br />

für Bombenblindgänger und von Munition konkrete Recherchen,<br />

grundstücksbezogene Nachforschungen oder Räummaßnahmen eingeleitet werden.<br />

In der Praxis können Probleme entstehen, wenn der Projektbetreiber nicht mit dem<br />

Eigentümer identisch ist. Bei der Durchführung eines Infrastrukturprojekts in<br />

staatlicher Hand kann es z. B. eine vorzeitige Besitzeinweisung geben; über die<br />

Besitzfunktion erlangt der Staat dann selbst die Verantwortlichkeit bei<br />

Kampfmittelverdacht. In der Regel ist bei derartigen Projekten noch zu<br />

berücksichtigen, dass auch die Fachplanungsbehörde bei Kampfmittelverdacht<br />

Verantwortung trägt: Im Rahmen von Genehmigungen und Planfeststellungen muss<br />

die zuständige Fachplanungsbehörde die erforderlichen Auflagen erlassen, um<br />

sicherzustellen, dass bei der Projektdurchführung die gebotenen<br />

Kampfmittelerkundungen und –beseitigungsmaßnahmen ergriffen werden, um die<br />

Durchführung <strong>des</strong> jeweiligen Projektes nicht zu gefährden. Die<br />

Fachplanungsbehörden müssen darüber hinaus vor einer Genehmigung bzw.<br />

Planfeststellung sicherstellen, dass die Belastung mit Kampfmitteln das Projekt nicht<br />

praktisch vereitelt; ist die Belastung mit Kampfmitteln so groß, dass das Projekt als<br />

nicht durchführbar erscheint, muss die Infrastrukturmaßnahme an diesem Ort<br />

abgelehnt werden.


Grundsätzlich stellt sich die Frage, nach welchem Rechtsregime sich im Zielkonflikt<br />

zwischen der allgemeinen Zustandsstörerhaftung und den konkreten Regelungen in<br />

einem Zulassungsbescheid für ein Infrastrukturprojekt die Verantwortlichkeiten der<br />

behördlichen Bauleitung richten. Begrenzt ein Fachplanungsbescheid mit<br />

unzulänglichen Auflagenvorschriften zur Kampfmittelbeseitigung die Verpflichtung<br />

<strong>des</strong> Projektträgers zur Erkundung und Beseitigung von Kampfmitteln? Wer haftet bei<br />

Unfällen, die fehlerhaft regelnde Planungsbehörde oder die fahrlässig handelnde<br />

staatliche Bauleitung oder beide?<br />

Auch wenn grundsätzlich die vorsorgliche Nachsuche nach vermuteten Kampfmitteln<br />

im Pflichtenkreis <strong>des</strong> Grundstückseigentümers liegt, kann die örtliche<br />

Sicherheitsbehörde zu Maßnahmen verpflichtet sein. Nach allgemeinem<br />

Sicherheitsrecht kann die Gefahrerforschung zum Schutz von Leben und Gesundheit<br />

sicherheitsrechtlich geboten sein, insoweit ist die Sicherheitsbehörde zum<br />

Einschreiten verpflichtet. Voraussetzung ist ein hinreichend konkreter Verdacht für<br />

das Vorhandensein von Kampfmitteln, insbesondere Bombenblindgängern.<br />

Die Beseitigung der unmittelbaren Gefahr durch aufgefundene Kampfmittel erfolgt<br />

dann durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst. Das Bayerische Staatsministerium<br />

<strong>des</strong> Inneren hält einen Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) vor, der bei Polizei und<br />

den öffentlichen Sicherheitsbehörden zur Beseitigung von Fundmunition <strong>des</strong> 2.<br />

Weltkrieges als freiwillige Leistung kostenfrei zur Verfügung gestellt wird.<br />

Würzburg, den 10.02.<strong>2010</strong>


Dr.-Ing. Jürgen Braunstein<br />

Vertriebsleiter – Prokurist<br />

Vallon GmbH<br />

Im Grund 3<br />

72800 Eningen<br />

Tel. +49 (7121) 98 55-0 oder -11 direkt<br />

Fax. +49 (7121) 8 36 43<br />

Mobil +49 (177) 8734 222<br />

Skype Jurgen_Braunstein<br />

E-Mail: jurgen.braunstein@vallon.de<br />

www.vallon.de für Minen- und Bombendetektoren und Entmagnetisierungsanlagen<br />

www.forceware.de für Schutzausrüstung, Werkzeuge und mehr<br />

born in 1963, Authorised Signatory and Sales Director for Vallon GmbH as of 2005.<br />

is one of the leading companies in the world for metal detection an bomb location –<br />

hardware and software.<br />

2000 – 2005 Technical Director for OSMOS GmbH: Production of sensors and<br />

software for structural safety of civil engineering objects. Recipient of the 2004 Frost<br />

& Sullivan Award for Customer Value Enhancement in the Test & Measurement<br />

industry.<br />

1997 – 2000 Fraunhofer Society, Department Head R&D: High-power diode lasers,<br />

thermal imaging, night vision, search heads.<br />

1996 Fraunhofer Society group leader R&D: Microwave circuits, RF-measurement<br />

techniques, RF circuit <strong>des</strong>ign.<br />

1993 RWTH Aachen, PhD on high-frequency devices and circuits, faculty of electrical<br />

engineering.<br />

Bombensuche – VALLON EVA2000 ®<br />

Von Datenerfassung bis Datenauswertung - alles aus einer Hand<br />

Jürgen Braunstein, Gerhard Vallon, Vallon GmbH, Im Grund 3, 72800 Eningen,<br />

Deutschland<br />

www.vallon.de<br />

Kurzfassung<br />

Die Kampfmitteldetektion hat sich zu einem hochtechnisierten, komplexen Verfahren<br />

entwickelt, wenn man sich die heutige Praxis der Suche von Bombenblindgängern<br />

anschaut. Während noch vor wenigen Jahren in der Regel ein Bediener mit lediglich<br />

einem analogen Detektor unterwegs war, um die Blindgänger zu suchen und


Verdachtspunkte zu markieren, wird heute eine Vielzahl von Techniken eingesetzt,<br />

die hohe Anforderungen an das Bedienpersonal stellen.<br />

Die Komplexität der heutigen Suche nach Bombenblindgängern wird deutlich, wenn<br />

man die oftmals eingesetzten Systeme für die Suche von der Oberfläche auflistet:<br />

• Mehrkanalige Messsysteme mit differenziellen Magnetometern oder aktiven<br />

Messsystemen, manchmal auch kombiniert<br />

• GPS-Systeme mit hoher Ortsgenauigkeit<br />

• Datenaufzeichnungssysteme für GPS und Suchsysteme<br />

• Datenauswertung am Computer<br />

• Export in Datenbanken – Kompatibilität mit GIS-Systemen<br />

• Wiederauffinden der Fundobjekte im Feld nach der Auswertung am PC mit<br />

GPS<br />

Es ist wichtig, dass die Bediener die Vielzahl von Techniken leicht beherrschen<br />

können. Deshalb hat VALLON GmbH einen Schwerpunkt bei der Entwicklung der<br />

Systeme darauf gelegt, dass die Bediener sowohl im Feld bei der Datenaufnahme<br />

als auch im Büro mit einer durchgängigen Software arbeiten können, nämlich der<br />

VALLON EVA2000 ® . Das gilt auch für die Auswertung und die nachfolgende<br />

Markierung der potentiellen Blindgänger im Feld.<br />

Für die Datenaufnahme von ein- und mehrkanaligen Systemen stellt VALLON GmbH<br />

mit der VALLON EVA2000 ® Mobile ein Softwarepaket für einen PDA zur Verfügung,<br />

mit dem die Daten erfasst, dargestellt, gespeichert und exportiert werden können.<br />

Ebenso kann ein GPS-System für die Messung konfiguriert und in die Messung<br />

eingebunden werden.<br />

Das Softwarepaket VALLON EVA2000 ® 2.21 steht für kombinierte Systeme<br />

bestehend aus zum Beispiel differenziellen Magnetometern, elektromagnetischen<br />

Pulsinduktionsdetektoren (EMI) oder Bodenradar (GPR) zur Verfügung. VALLON<br />

EVA2000 ® 2.21 wird auf Tablet-PC oder Laptop installiert und erlaubt zusätzlich zur<br />

Funktionalität von VALLON EVA2000 ® Mobile die Datenaufnahme von vorstehen<br />

beschriebenen kombinierten Systemen.<br />

Das Softwarepaket VALLON EVA2000 ® 2.21 dient außerdem zur Analyse der<br />

aufgenommenen Daten und zur Bestimmung von potentiellen Blindgängern. So<br />

bestimmte verdächtige Objekte können abgespeichert werden und der Bediener<br />

kann sich per GPS im Feld mit VALLON EVA2000 ® Mobile zu der verdächtigen Stelle<br />

navigieren lassen.<br />

VALLON EVA2000 ® 2.21 erlaubt weiterhin das Projektmanagement, Datenimport aus<br />

verschieden Formaten, Datenkonversion in viele gängige Formate und Datenexport.<br />

Es ist wichtig, dass VALLON EVA2000 ® Mobile und VALLON EVA2000 ® 2.21 eine<br />

identische Menüstruktur haben, sodass die Bediener nicht umzudenken brauchen,<br />

wenn sie die Softwarepakete benutzen.


Dr.-Ing. Kay Winkelmann<br />

Dr.-Ing. Andreas Fischer<br />

SENSYS Sensorik und Systemtechnologie GmbH<br />

Rabenfelde 5 „Intersputnik“<br />

15526 Bad Saarow OT Neu Golm<br />

Tel: 033631/596-50 Fax: -52<br />

Internetseite: http://www.sensys.de<br />

Dr.-Ing. Kay Winkelmann<br />

Geschäftsführer<br />

Email: kwinkelmann@sensys.de<br />

1973 geboren in Berlin<br />

1993 Abitur in Münster (Westfalen)<br />

1993 – 1994 Wehrdienst LLSanKP 270 (Varel/Friesland)<br />

1995 – 2000 Studium Umweltingenieurwesen an der Brandenburgischen<br />

Technischen Universität Cottbus, Dipl.-Ing.<br />

2000 – 2005 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Altlasten der<br />

Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus<br />

2005 Dissertation an der Brandenburgischen Technischen Universität<br />

Cottbus, Dr.-Ing.<br />

2006 Umweltreferent der Niederlassung Brandenburg/Berlin der<br />

Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH (BVVG)<br />

seit 2007 Geschäftsführer der SENSYS Sensorik und Systemtechnologie<br />

GmbH in Bad Saarow<br />

Dr.-Ing. Andreas Fischer<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Email: afischer@sensys.de<br />

1957 geboren in Fürstenwalde<br />

1975 Abitur<br />

1975-1981 Studium Elektroniktechnologie an der Humboldt-Universität Berlin,<br />

Dipl.-Ing.<br />

1983 Dissertation an der Humboldt-Universität Berlin, Dr.-Ing.<br />

1983 – 1990 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentralen Armeelazarett der NVA<br />

in Bad Saarow<br />

1990 Gründung der SENSYS Sensorik und Systemtechnologie als<br />

Einzelunternehmen<br />

seit 1992 Entwicklung und Herstellung von Sensoren, Systemen und Software<br />

für die Kampfmittelsondierung, u. a. MAGNETO®, Datalogger DLM-<br />

93 bis DLM-98, Magnetik-Multikanalsystem MAGNETO®-MX,<br />

Elektromagnetik-Multikanalsystem AMOS<br />

1996 Umfirmierung <strong>des</strong> Einzelunternehmens in die SENSYS GmbH


"Tiefenreichweite" bei der Kampfmittelsuche mit Magnetometern<br />

Von Laien und Fachleuten gleichermaßen wird immer wieder die Frage nach der<br />

Tiefenreichweite von Magnetometern bzw. Eisensuchgeräten, wie sie in der<br />

Kampfmittelsondierung eingesetzt werden, gestellt. Prägend für das bis heute<br />

verbreitete Verständnis der Tiefenreichweite ist eine Darstellung in älteren<br />

Bedienungsanleitungen zu verschiedenen Eisensuchgeräten. In dieser Abbildung ist<br />

die Suchtiefe für typische Kampfmittel unterschiedlicher Größe dargestellt.<br />

Abbildungen entsprechender Objekte und horizontale Linien zu einer Tiefenskala<br />

lassen darauf schließen, dass z.B. eine 8,8-cm-Granate bis etwa 3 m unter<br />

Geländeoberkante (GOK), ein 250-kg-Bombenblindgänger bis 4,5 m unter GOK und<br />

eine 500-kg-Bombe bis 6 m unter GOK auffindbar sind. Aus diesen Abbildungen<br />

heraus hat sich ein allgemeines Verständnis der Tiefenreichweite entwickelt, dass in<br />

der Kampfmittelräumung bis heute als "Stand der Technik" angenommen wird.<br />

Die vorgenannte Darstellung suggeriert eine sehr einfach abzuleitende,<br />

allgemeingültige "Tiefenreichweite" von Magnetometern. Tatsächlich ist die Ableitung<br />

dieser aber wesentlich komplexer. Daher muss, wie im Vortrag ausgeführt, von dem<br />

Begriff "Tiefenreichweite" im Zusammenhang mit magnetischen Messungen für die<br />

Kampfmittelsuche grundsätzlich Abstand genommen werden. Die Tiefe, bis zu der<br />

ein einzelnes ferromagnetisches Objekt detektiert werden kann, hängt von einer<br />

Vielzahl von Faktoren ab und ist auch für Objekte gleichen Typs sehr unterschiedlich.<br />

Zu diesen Faktoren gehören<br />

• die Magnetisierbarkeit und die tatsächliche Magnetisierung der Objekte,<br />

• die Geometrie und Orientierung der Objekte im Raum,<br />

• das magnetische Rauschen am Messort,<br />

• die Qualität <strong>des</strong> eingesetzten Magnetometers, und<br />

• die Fähigkeiten <strong>des</strong> Sondierers im Umgang mit dem verwendeten<br />

Magnetometer.<br />

Die vorgenannten Faktoren werden im Vortrag ausführlicher betrachtet. Auf<br />

Grundlage der Ausführungen lassen sich zur Detektionsreichweite bei der<br />

Flächensondierung nach Kampfmitteln mit Magnetometern folgende<br />

Schlussfolgerungen treffen:<br />

• Es gibt keine einheitlichen Detektionsreichweiten für Kampfmittel einer<br />

bestimmten Größe oder eines bestimmten Typs bei magnetischen<br />

Flächensondierungen.<br />

• Die Magnetisierung von Kampfmitteln, auch solchen gleichen Typs und<br />

gleicher Größe unterliegt großen Schwankungen.<br />

• Stark magnetisierte Kampfmittel können in wesentlich größeren Tiefen<br />

gefunden werden, als schwach magnetisierte Kampfmittel gleichen Typs.<br />

• Die messbare Amplitude von magnetischen Störkörpern nimmt bei der<br />

Sondierung mit Fluxgate-Vertikalgradiometern mit der vierten Potenz der<br />

Entfernung ab.


• Die Auswahl der Suchstufe hat entscheidenden Einfluss auf die Entfernung, in<br />

der Objekte noch detektiert werden können. Je empfindlicher die gewählte<br />

Suchstufe, <strong>des</strong>to höher die "Reichweite".<br />

• Auf allen Messflächen ist mit einem mehr oder weniger starken (Umgebungs-<br />

)Rauschen zu rechnen, das die Detektierbarkeit von Objekten mehr oder<br />

weniger stark beeinträchtigt.<br />

• Die Technologie für die Suche und die Bergung muss den qualitativen<br />

Anforderungen an die Beräumung angepasst werden. Gegebenenfalls ist<br />

zunächst die Oberfläche zu beräumen, um anschließend Objekte in größerer<br />

Tiefe detektieren zu können.<br />

• Eine Kampfmittelfreigabe mit dem Zusatz "bis 6 Meter unter<br />

Geländeoberkante" – die nach wie vor häufig als „Stand der Technik<br />

angenommen wird“ nach einer einfachen Flächensondierung ist grundsätzlich<br />

nicht möglich. Hier sind Einschränkungen erforderlich.<br />

• Skalare Totalfeldmagnetometer (Cäsiumdampf-Magnetometer,<br />

Protonenmagnetometer, Kalium-Magnetometer) haben gegenüber den<br />

traditionell in der Kampfmittelsondierung verwendeten vektoriellen<br />

Magnetometern (Fluxgate-Vertikalgradiometer) keinen Vorteil. Ihre höhere<br />

Empfindlichkeit führt nicht zu einer größeren "Tiefenreichweite" bei<br />

Flächensondierungen.<br />

Quellen (Auswahl):<br />

Breiner 1999 Breiner, Sheldon. 1999. Applications Manual for Portable<br />

Magnetometers. Herausgegeben von Inc. Geometrics. San Jose, CA,<br />

USA. Online verfügbar unter www.geometrics.com.<br />

Dietsch 2007 Dietsch, Frank; Ernstson, Kord; Ebinger, Klaus. 2007.<br />

"Hochempfindliche" Magnetometer in der Kampfmittel-beseitigung:<br />

Was ist notwendig und sinnvoll. In: Mitteilungen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong><br />

Deutscher Feuerwerker und Wehrtechniker (BDFWT), H. 02, S. 22–<br />

23.<br />

Militzer 1981 Militzer, Heinz; Scheibe, Reiner. 1981. Grundlagen der angewandten<br />

Geomagnetik. 1. Aufl. Leipzig: VEB Deutscher Verlag für<br />

Grundstoffindustrie (Freiberger Forschungshefte, C352).<br />

Ripka 2007 Ripka, Pavel; Lewis, Adam M.; Kaspar, P.; Vcelak, Jan. 2007. DC<br />

gradiometers for bomb detection: scalar versus vectorial. In: Sensor<br />

Letters, Jg. 5, H. 1, S. 271–275.


Prof. Dr. Dr. habil. Kord Ernstson<br />

* 1942<br />

Studium der Physik, Mathematik, Geophysik, Geologie, Meteorologie und<br />

Ozeanographie<br />

1969 Diplom in Geophysik<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter in verschiedenen Forschungsprojekten an der<br />

Universität Kiel, Schwerpunkte angewandte Geophysik<br />

1974 Promotion in Geophysik<br />

Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Würzburg, Vertretung der Lehre für<br />

Geophysik; zahlreiche Forschungsprojekte zur Geophysik und Geologie<br />

1985 Habilitation für Geologie - seit 2000 Professur an der Universität Würzburg<br />

ab 1988 freiberufliche Tätigkeit als Beratender Geophysiker und Geologe<br />

Gastdozent an verschiedenen Hochschulen und Instituten<br />

ab 1991 Kooperation mit der Kampfmittel-Räumfirma Tauber, Münster: Entwicklung<br />

<strong>des</strong> digitalen Messsystems ETsmart, Hard- und Software, für Magnetik und<br />

Elektromagnetik<br />

Wissenschaftlicher Berater der Ebinger Prüf- und Ortungstechnik GmbH<br />

Internet<br />

www.ernstson.de<br />

www.geophysik.de<br />

www.impaktstrukturen.de<br />

Vortrag: Die unmagnetische Bombe - ein Märchen?<br />

Zusammenfassung. - In vielen Bereichen und auf den verschiedenen Ebenen der<br />

Kampfmittelräumung bestehen immer noch erhebliche Verständnisschwierigkeiten<br />

bei der passiven Ortung mit Magnetfeldmessungen, die vielfach zu untauglichen<br />

Umsetzungen der physikalisch eigentlich klar definierten Vorgaben führen. Der<br />

Vortrag fasst diese Vorgaben zusammen, die über gängige Irrtümer aufklären und<br />

die auch die prinzipiellen Nachteile dieses passiven Ortungsverfahrens aufzeigen.<br />

Eine zeitgemäße Kampfmittelortung nutzt <strong>des</strong>halb vorteilhaft zusätzlich oder<br />

alternativ die aktiven Induktionsverfahren der Frequenz- und Impulselektromagnetik.


Titel Vorname Name Dienststelle/Unternehmen<br />

Dipl.-Biol. Jürgen Agarius Agarius & Dr. Weth - Beratende Ingenieure -<br />

Ing. John Bakker AVG Milieutechniek Heijen BV<br />

Frank Bargmann UTM GmbH<br />

Dr. H.-Joachim Bauer Ministerium für Umwelt u. Naturschutz, Landwirtsch.u.Verbraucherschutz NRW<br />

Rechtsanwalt Wolfgang Baumann Rechtsanwälte Baumann Würzburg<br />

Frank Bender Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (RLP)<br />

PHK Thomas Bleicher Zentrale Polizeidirektion Hannover Dezernat 23<br />

TA Thorsten Bloszyk OFD Koblenz Gbb Bun<strong>des</strong>bau<br />

Dr. Thomas Bollow ACOS - Altlasten Controlling und Servicegesellschaft mbH<br />

Claus Böttcher Innenministerium Schleswig-Holstein - Amt für Katastrophenschutz -<br />

Klaus G. Bouteiller Schlöffel-Pyrotechnik<br />

Dipl.-Geophys. Ulrich Brakemeier OFD Niedersachsen - Bau und Liegenschaften<br />

Dr. Jürgen Braunstein Vallon GmbH<br />

Truppführer Gerhard Breite Hettmannsperger Bohrgesellschaft mbH<br />

Dipl.-Ing. Jens Brokmann Staatliches Baumanagement Lüneburger Heide<br />

Dr.rer.nat. Hans-Georg Carls Luftbilddatenbank Ingenieurbüro Dr. Carls<br />

Geschäftsführer Brian Coll Bitek Bergungsdienst GmbH<br />

Dieter Daenecke Bezirksregierung Düsseldorf, Kampfmittelbeseitigungsdienst Rheinland<br />

Dipl.-Ing. Gerlinde Duda Lan<strong>des</strong>betrieb Bau Sachsen-Anhalt Hauptniederlassung<br />

TA Hans-Peter Düding Amt für Bun<strong>des</strong>bau beim Finanzministerium Schleswig-Holstein<br />

CEO Franz Eder ANT Applied New Technologies AG<br />

Ilona Eisenhut Thüringer Lan<strong>des</strong>verwaltungsamt Referat 230<br />

Stefan Ernst Amt für Neckarausbau Heidelberg<br />

Prof.Dr.Dr. habil. Kord Ernstson Ebinger Prüf- und Ortungstechnik GmbH<br />

Hans-Peter Eser Bezirksregierung Arnsberg<br />

Dr. Andreas Fischer Sensys GmbH<br />

Roger Flakowski TERRASOND GmbH & Co. KG<br />

Gregor Fleischmann Lan<strong>des</strong>hauptstadt Hannover, Fachbereich Feuerwehr<br />

Drs. Patrick Folkersma CQ Cologne<br />

Feuerwerker Hans Frenken Tauber DeDeComp GmbH<br />

Dipl.-Ing. Lutz Fritsche GRV LUTHE Kampfmittelbeseitigung GmbH<br />

RAR'in Angela Gänzle Bun<strong>des</strong>anstalt für Immobilienaufgaben<br />

Dipl.-Ing. Armin Gebhard Innenministerium Nordrhein Westfalen -Referat Kampfmittelbeseitigung<br />

Sven Geisler Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin<br />

Dipl.-Ing. (FH) Hubert Geißler Hessisches Baumanagement RNL Sued DARMSTADT<br />

TROAR Detlef Geister Wehrbereichsverwaltung Ost<br />

Hans-Jörg Glamm Rheinmetall Waffe Munition GmbH<br />

Reg.Amtfrau Ruth Glasner Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (RLP)<br />

TA Gerhard Gossens Regierungspräsidium Darmstadt Dez. I 18 Kampfmittelräumdienst<br />

Dipl.-Ing. Jochen Göttig CEG Consulting-Engineers Göttig<br />

Joanna Göttig CEG Consulting-Engineers Göttig<br />

Sales Manager Manfred Hagenbrink ANT Applied New Technologies AG<br />

Enrico Hämel Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> BRB<br />

Michael Hein Freie- und Hansestadt Hamburg -BfI Kampfmittelräumdienst-<br />

Dipl.-Geol. Karsten Heine OFD Niedersachsen - Bau und Liegenschaften<br />

RAR´in Undine Heise Bun<strong>des</strong>anstalt für Immobilienaufgaben<br />

Jürgen Henker UAB Unterwasserarbeiten und Bauleistungsgesellschaft FFO mbH<br />

TRAR Hans-Joachim Henn Wehrbereichsverwaltung West, Ast Wiesbaden<br />

Thomas Hennicke IBH WEIMAR - Militärische- und Rüstungsaltlasten<br />

Timon Henseler UTM GmbH<br />

OAR'in Beate Hochscheid-Klein Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen<br />

Marco Horn Freie- und Hansestadt Hamburg -Lan<strong>des</strong>betrieb StrBrGew-<br />

Horst Horvath IC TEAM Bautzen, Gesellsch.für Zeitarbeit mbH


Titel Vorname Name Dienststelle/Unternehmen<br />

Renè Huschenbett DFAB GmbH<br />

Sylke Huschenbett DFAB GmbH<br />

Hptm Bernd Immel WBK II<br />

Dipl. jur. Rudi Kampa Kampa Kampfmittelbergung<br />

Dipl.-Ing. Beate Kibelka Gebäudemanagement Schleswig-Holstein<br />

Oliver Kinast Kampfmittelräumdienst Schleswig-Holstein<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Klatt Landkreis Celle -Der Landrat-<br />

Marcus Kluge Mull und Partner Ingenieurgesellschaft mbH<br />

Dipl.-Ing. Axel Kluth JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft mbH & CO.KG<br />

Andreas Knak Sensys GmbH<br />

Dipl.-Ing. Gerhard Knapp Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main<br />

Dr. André Koch armasuisse Wissenschaft und Technologie Fachbereich Explosivstoffe<br />

NL-Leiter Peter Kockel Heinrich Hir<strong>des</strong> Kampfmittelräumung GmbH<br />

Thomas Köhler Staatliches Baumanagement Hannover<br />

Ulfried König Eggers Kampfmittelbergung GmbH<br />

Jürgen Koppelmeyer Zentrale Polizeidirektion Hannover Dezernat 55<br />

Dipl.-Ing. (FH) Harry Kor<strong>des</strong>ch US Army Grafenwöhr<br />

FachObInsp Wolfgang Korner Bun<strong>des</strong>ministerium für Inneres BKA 6.3.2 EMD<br />

Dipl.-Geol Martin Kötter IFAH GbR<br />

RDir Wilfried Krämer Zentraldienst der Polizei KMBD Brandenburg<br />

Eike Kravagna Staatliches Baumanagement Ems-Weser<br />

Torsten Kresse Technisches Polizeiamt Sachsen-Anhalt<br />

Thomas Krohn Lan<strong>des</strong>hauptstadt Hannover, Fachbereich Feuerwehr<br />

Dr. Heinrich Krummel geoFact GmbH<br />

Dipl.-Ök Frank Küchler DAKKS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH<br />

Dr. Andreas Künzler GEKA mbH<br />

Dr. Martin Kussmaul Arge PMK - Projektmanagement Kampfmittel<br />

StHptm Roland Landenberger Bun<strong>des</strong>ministerium der Verteidigung Fü H II 5<br />

Dipl.-Ing. Susanne Langer OFD Niedersachsen - Bau und Liegenschaften<br />

Dipl.-Ing. Arnd Lemhöfer compositionX GmbH<br />

Monika Lemhöfer compositionX GmbH<br />

Tino Leutnitz GRV LUTHE Kampfmittelbeseitigung GmbH<br />

GF Kaus Löhle Schollenberger Kampfmittelbergung GmbH<br />

Christian Meinhardt Mull und Partner Ingenieurgesellschaft mbH<br />

Jürgen Meyers Ebinger Prüf- und Ortungstechnik GmbH<br />

Dipl.-Geograph Wolfgang Müller Luftbilddatenbank Ingenieurbüro Dr. Carls<br />

Peer Müller Regierungspräsidium Stuttgart -KpfmBesD Baden-Württemberg<br />

Dr. Stefan Nehring<br />

Dr. Michael Neuhaus Fugro-Consult GmbH Burgwedel<br />

GF Bernd Neumann UAB Unterwasserarbeiten und Bauleistungsgesellschaft FFO mbH<br />

Prof. Jürgen Niemeyer Georg-August-Universität Göttingen<br />

Dipl.-Geoökol. Martin Nöbel Arge PMK - Projektmanagement Kampfmittel<br />

Bernd Nötzold Technisches Polizeiamt Sachsen-Anhalt<br />

Stefan Plainer EOD Munitionsbergung GmbH<br />

Maud Redecke Bun<strong>des</strong>anstalt für Immobilienaufgaben<br />

Projektmanager Heinz Reinert Lan<strong>des</strong>betrieb Liegenschafts- und Baubetreuung NL Trier<br />

Emil Riedmann Wasserstraßen Neubauamt Aschaffenburg<br />

Heiko Riemer KMB Kampfmittelbergung GmbH<br />

Gerd Schelberg Zentrale Polizeidirektion Hannover Dezernat 55<br />

Dipl.-Ing. Willibald Schiefer ÖBB-Infrastruktur Bau AG<br />

Dipl.-Ing. Stefan Schiessl TERRASOND GmbH & Co. KG<br />

Jürgen Schindler Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz<br />

Ralf Schlöffel Schlöffel-Pyrotechnik


Titel Vorname Name Dienststelle/Unternehmen<br />

Dr. Jürgen Schmalholz HKB GmbH<br />

Gerhard Schmitt Projektorganisation Gerhard Schmitt<br />

Isolde Schmitt DFAB GmbH<br />

Ronny Schneider IC TEAM Bautzen Ges. für Zeitarbeit mbH, GSt Halberstadt<br />

Brigitte Schulz Ministerium für Gesundheit und Soziales <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Sachsen-Anhalt<br />

Hauptmann Jörg Schulze TrÜbPl Munster Gruppe KpfmBes<br />

Dipl.-Geophys. Edgar Schwab SeaTerra GmbH<br />

Oberst im Generalstab Walter Schweizer Schweizer Armee Kompetenzzentrum KAMIR<br />

Dipl.-Geol. Alexander Schwendner LGA Institut für Umweltgeologie und Altlasten GmbH<br />

Jürgen Sebald Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft BG Bau<br />

Sebastian Semmler Semmler Munitionsbergungs GmbH<br />

Geschäftsführer Günther Sobieralski Franz Lutomsky GmbH<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Spyra Brandenburgische Technische Universität Lehrstuhl Altlasten<br />

Jens Sternheim Innenministerium Schleswig-Holstein - Amt für Katastrophenschutz -<br />

Sabine Strackharn Staatliches Gewerbeaufsichtsamt Celle<br />

Dipl.-Geophys. Christian Süssenbach Tauber DeDeComp GmbH<br />

Truppführer Volker Tetz Hettmannsperger Bohrgesellschaft mbH<br />

Dipl.-Ing. Reinhard Timm Ingenieurbüro Timm<br />

Ing. Gert van der Velde OmniSTAR B.V.<br />

Dipl.-Ing. Joachim Vogel Wehrbereichsverwaltung Süd<br />

Christian Voigts KMB Kampfmittelbergung GmbH<br />

Dipl.-GeoPhys Gudela von Gronefeld Bezirksregierung Düsseldorf -Referat Kampfmittelbeseitigung<br />

Feuerwerker Peter Waffler EMC Kampfmittelbeseitigungs GmbH<br />

Hagen Wallburg BLM GEOTEST GmbH<br />

Hans Warfsmann KMB Kampfmittelbergung GmbH<br />

Marcel Warfsmann KMB Kampfmittelbergung GmbH<br />

Andreas West Tauber DeDeComp GmbH<br />

Markus Wiek HKB GmbH<br />

GF Thomas Wietfeldt Schollenberger Kampfmittelbergung GmbH<br />

Uwe Winkel Eggers Kampfmittelbergung GmbH<br />

Dr.-Ing. Kay Winkelmann Sensys GmbH<br />

Steffi Wirthgen Bun<strong>des</strong>anstalt für Immobilienaufgaben<br />

Hauptmann Dipl.-Ing. (FH) Jochen Wolff WBK III G4/4 Technische Sicherheit<br />

Hauptfeldwebel Jürgen Wölk Zentrum für Verifikationsaufgaben der Bun<strong>des</strong>wehr<br />

Frank Wosnitza Lan<strong>des</strong>amt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz<br />

Prof. Dr. Kurt Ziegler DAKKS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH<br />

Ing. Werner Zsidek ÖBB-Infrastruktur Bau AG<br />

Brigitte Zsidek ÖBB-Infrastruktur Bau AG


Die DFAB GmbH informiert über die<br />

Wiederholungslehrgänge<br />

“Verfahren der Kampfmittelbeseitigung“<br />

gemäß § 32 Abs. 4 der 1. SprengV<br />

Lehrgang 1 / <strong>2010</strong> vom 10. - 13. März <strong>2010</strong><br />

Lehrgang 2 / <strong>2010</strong> vom 15. – 18. Dezember <strong>2010</strong><br />

Lehrgangsgebühr Euro 415,00 + gesetzl. MWST<br />

Unterkunft Europa-Haus Marienberg<br />

Pensionspreis im Einzelzimmer, Euro 168,00 + gesetzl. MWST<br />

(Du/WC bei Vollpension und Kaffeepausen für die gesamte Lehrgangszeit)<br />

Der Lehrgang wird jeweils am Mittwoch, den 10.03. <strong>2010</strong> oder 15.12.<strong>2010</strong> um<br />

11.00 Uhr beginnen und endet jeweils am folgenden Samstag, am späten<br />

Vormittag.<br />

Der Stoffplan umfasst 35 Ausbildungsstunden.<br />

Lehrgangsort: 56470 Bad Marienberg / WW<br />

Fachliche Leitung: Peter Bens / Gerhard Schmitt<br />

Der Absolvent erhält eine Bescheinigung zur Vorlage bei der Behörde zur<br />

Verlängerung der Gültigkeit seines Befähigungsscheines nach § 20 SprengG.<br />

Die Anmeldung wird schriftlich, per Email info@dfabgmbh.de, per Fax 02667/1574<br />

oder Brief ab sofort entgegen genommen.<br />

Den Antrag zur Erteilung einer Unbedenklichkeitsbescheinigung (UB) müssen Sie<br />

direkt bei Ihrem zuständigen Gewerbeaufsichtsamt beantragen. Bitte, beachten Sie,<br />

dass für die Bearbeitung min<strong>des</strong>tens 6 Wochen erforderlich sind und die UB bei<br />

Lehrgangsbeginn vorliegen muss. Immer mehr Bun<strong>des</strong>länder gehen dazu über, den<br />

Befähigungsschein verfallen zu lassen, wenn der Lehrgang nicht vor dem Ablauf<br />

absolviert bzw. eine entsprechende Verlängerung beantragt wurde. Bei dem Antrag<br />

auf Verlängerung sind wir Ihnen gerne behilflich.<br />

Sämtliche erforderlichen Formulare und Einzelheiten finden Sie auf unserer<br />

Homepage www.dfabgmbh.de/Ausbildung/Formulare.

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