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Tagungsunterlagen Fachtagung „Kampfmittelbeseitigung“ 2010 des ...

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Abstand zur<br />

Ladung [m]<br />

Δp<br />

p<br />

0<br />

1<br />

=<br />

⎛ Z'<br />

⎞<br />

1+<br />

⎜ ⎟<br />

⎝0.<br />

048⎠<br />

∆p0 [mbar]<br />

ohne Schaumschutz<br />

2 ⎡ ⎛ Z'<br />

⎞ ⎤<br />

808 ⎢1<br />

+ ⎜ ⎟ ⎥<br />

⎢⎣<br />

⎝ 4.<br />

5⎠<br />

⎥⎦<br />

2<br />

⎛ Z'<br />

⎞<br />

1+<br />

⎜ ⎟<br />

⎝0.<br />

32⎠<br />

2<br />

⎛ Z'<br />

⎞<br />

1+<br />

⎜ ⎟<br />

⎝1.<br />

35⎠<br />

∆p1 [mbar]<br />

mit Schaumschutz<br />

2<br />

mit<br />

Z'<br />

=<br />

3<br />

Dämpfungsfaktor<br />

∆p0 / ∆p1<br />

10 590 100 5.9<br />

20 180 50 3.6<br />

30 120 35 3.5<br />

40 80 25 3.2<br />

50 60 20 3.0<br />

Folgende physikalische Effekte tragen zur Stosswellendämpfung im Schaum bei.<br />

(1) In der Nähe der Sprengladung verdunstet der Wasserschaum und verdampft teilweise;<br />

die Detonationsschwaden werden dadurch abgekühlt und ihr Druck sinkt entsprechend.<br />

(2) Plastit (wie TNT) kennzeichnet sich durch bedeutenden Sauerstoffmangel; die vollkommene<br />

Oxydation <strong>des</strong> Sprengstoffs benötigt Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Der<br />

Schaum hemmt die Zufuhr von frischer Luft, so dass die Verbrennung <strong>des</strong> Sprengstoffs<br />

nicht vollständig ist.<br />

(3) In grösserer Entfernung der Ladung, wird die Schockwelle auf der Oberfläche von<br />

jeder Schaumblase teilweise reflektiert; dies führt zur Streuung der Stosswelle und zur<br />

Verminderung <strong>des</strong> Spitzendrucks.<br />

Wenn eine Schaummasse M rund um eine Ladung W gepackt wird, zeigt die Analyse der<br />

Druckdaten, dass der Spitzenüberdruck ∆p1 in gegebenem Abstand R zur Ladung einer<br />

Funktion <strong>des</strong> Verhältnis M/W entspricht: je grösser M/W, <strong>des</strong>to kleiner ∆p1, <strong>des</strong>sen Werts mit<br />

folgender Formel abgeschätzt werden kann:<br />

R ⎛<br />

exp ⎜ 0.<br />

282<br />

W ⎝<br />

3<br />

M ⎞<br />

⎟ ,<br />

W ⎠<br />

wobei p0 den atmosphärischen Druck bezeichnet. Wird zum Beispiel ein Grenzwert ∆p1 in<br />

gewissem Abstand R der Ladung W gegeben, kann der entsprechende Wert von Z’ bestimmt<br />

werden. Damit ist man dann in der Lage, die notwendige Schaummasse M zu bestimmen,<br />

welche notwendig ist um den Grenzwert ∆p1 im Abstand R nicht zu überschreiten.<br />

Die Schutzwirksamkeit von Wasserschaum für die Kampfmittelbeseitigung lässt sich wie<br />

folgt zusammenfassen.<br />

1) Wegen seiner geringen Dichte eignet sich Schaum nicht, um Splitter abzubremsen;<br />

andere Materialien (zum Beispiel Wasser oder Sand) wirken deutlich besser.<br />

2) Wasserschaum ist ein ideales Mittel, um den Spitzendruck einer Stosswelle zu<br />

mindern.<br />

Unsere Versuchsergebnisse zeigen, dass eine kleine Änderung der üblichen Formel für den<br />

Spitzenüberdruck ermöglicht, die notwendige Schaummasse zu berechnen um im Rahmen der<br />

Kampfmittelbeseitigung ein Schutzdispositiv zu erzielen.

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