05.12.2012 Aufrufe

Tagungsunterlagen Fachtagung „Kampfmittelbeseitigung“ 2010 des ...

Tagungsunterlagen Fachtagung „Kampfmittelbeseitigung“ 2010 des ...

Tagungsunterlagen Fachtagung „Kampfmittelbeseitigung“ 2010 des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

"Tiefenreichweite" bei der Kampfmittelsuche mit Magnetometern<br />

Von Laien und Fachleuten gleichermaßen wird immer wieder die Frage nach der<br />

Tiefenreichweite von Magnetometern bzw. Eisensuchgeräten, wie sie in der<br />

Kampfmittelsondierung eingesetzt werden, gestellt. Prägend für das bis heute<br />

verbreitete Verständnis der Tiefenreichweite ist eine Darstellung in älteren<br />

Bedienungsanleitungen zu verschiedenen Eisensuchgeräten. In dieser Abbildung ist<br />

die Suchtiefe für typische Kampfmittel unterschiedlicher Größe dargestellt.<br />

Abbildungen entsprechender Objekte und horizontale Linien zu einer Tiefenskala<br />

lassen darauf schließen, dass z.B. eine 8,8-cm-Granate bis etwa 3 m unter<br />

Geländeoberkante (GOK), ein 250-kg-Bombenblindgänger bis 4,5 m unter GOK und<br />

eine 500-kg-Bombe bis 6 m unter GOK auffindbar sind. Aus diesen Abbildungen<br />

heraus hat sich ein allgemeines Verständnis der Tiefenreichweite entwickelt, dass in<br />

der Kampfmittelräumung bis heute als "Stand der Technik" angenommen wird.<br />

Die vorgenannte Darstellung suggeriert eine sehr einfach abzuleitende,<br />

allgemeingültige "Tiefenreichweite" von Magnetometern. Tatsächlich ist die Ableitung<br />

dieser aber wesentlich komplexer. Daher muss, wie im Vortrag ausgeführt, von dem<br />

Begriff "Tiefenreichweite" im Zusammenhang mit magnetischen Messungen für die<br />

Kampfmittelsuche grundsätzlich Abstand genommen werden. Die Tiefe, bis zu der<br />

ein einzelnes ferromagnetisches Objekt detektiert werden kann, hängt von einer<br />

Vielzahl von Faktoren ab und ist auch für Objekte gleichen Typs sehr unterschiedlich.<br />

Zu diesen Faktoren gehören<br />

• die Magnetisierbarkeit und die tatsächliche Magnetisierung der Objekte,<br />

• die Geometrie und Orientierung der Objekte im Raum,<br />

• das magnetische Rauschen am Messort,<br />

• die Qualität <strong>des</strong> eingesetzten Magnetometers, und<br />

• die Fähigkeiten <strong>des</strong> Sondierers im Umgang mit dem verwendeten<br />

Magnetometer.<br />

Die vorgenannten Faktoren werden im Vortrag ausführlicher betrachtet. Auf<br />

Grundlage der Ausführungen lassen sich zur Detektionsreichweite bei der<br />

Flächensondierung nach Kampfmitteln mit Magnetometern folgende<br />

Schlussfolgerungen treffen:<br />

• Es gibt keine einheitlichen Detektionsreichweiten für Kampfmittel einer<br />

bestimmten Größe oder eines bestimmten Typs bei magnetischen<br />

Flächensondierungen.<br />

• Die Magnetisierung von Kampfmitteln, auch solchen gleichen Typs und<br />

gleicher Größe unterliegt großen Schwankungen.<br />

• Stark magnetisierte Kampfmittel können in wesentlich größeren Tiefen<br />

gefunden werden, als schwach magnetisierte Kampfmittel gleichen Typs.<br />

• Die messbare Amplitude von magnetischen Störkörpern nimmt bei der<br />

Sondierung mit Fluxgate-Vertikalgradiometern mit der vierten Potenz der<br />

Entfernung ab.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!