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sauberes Wasser? - Wuppertaler Stadtwerke

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8<br />

Energie<br />

Das neue Kraftwerk liegt direkt an<br />

der Küste, was die Anlieferung des<br />

Baumaterials und später der Kohle<br />

logistisch vereinfacht.<br />

GDF-Kraftwerk Wilhelmshaven wächst kontinuierlich<br />

Die Kesselstützen schweben ein<br />

Gebannt schaut Frank Albers in den norddeutschen Himmel. Etwa zehn Meter über ihm<br />

schwebt eine 100 Tonnen schwere und fast 15 Meter lange Stahlstütze. Vorsichtig bewegt<br />

der Kran den wuchtigen Koloss durch die Luft, fast in Zeitlupe sinkt die Säule auf ihr<br />

Betonfundament. Elf Männer helfen dabei, das Monstrum in Position zu bringen – die<br />

Schrauben zum Fixieren sind 1,50 Meter lang.<br />

„Das war Millimeterarbeit“, sagt Frank<br />

Albers anschließend erleichtert. Er ist der<br />

lokale Projektkoordinator von GDF SUEZ<br />

Energie Deutschland für das Kraftwerk in<br />

Wilhelmshaven. „Das Setzen der ersten<br />

Stütze ist beim Kesselbau ein ganz besonderer<br />

Moment, ähnlich wie die Errichtung<br />

des Dachstuhls beim Hausbau. Wir feiern<br />

heute also Richtfest.“ Die Stahlstütze war<br />

die erste von insgesamt 28, die später das<br />

Gerüst für einen fast 100 Meter hohen<br />

und insgesamt 25 000 Tonnen schweren<br />

Brennkessel bilden. Der Kessel ist das Herzstück<br />

des ersten Steinkohlekraftwerks<br />

benötigt weniger Kohle für die gleiche<br />

elektrische Leistung und kann so den<br />

CO 2 -Ausstoß im Vergleich zu bestehenden<br />

Anlagen in Deutschland deutlich reduzie-<br />

ren. GDF SUEZ hat sich darüber hinaus<br />

freiwillig verpflichtet, bei den wesent-<br />

lichen Emissionen um mehr als 50 Prozent<br />

unter den gesetzlich geforderten Grenz-<br />

werten zu bleiben. Der Aufwand für eine<br />

maximale Umweltverträglichkeit ist im-<br />

mens: Filter- und Reinigungsanlagen des<br />

Kraftwerks beanspruchen einen ähnlich<br />

großen Raum wie die eigentlichen Anlagen<br />

zur Stromerzeugung.<br />

von GDF SUEZ in Deutschland.<br />

Im Sommer 2008 hatte das Unternehmen Günstige Standortbedingungen<br />

mit dem Bau des 800-MW-Steinkohle- „Wir haben uns ganz bewusst für Wilhelmskraftwerks<br />

begonnen. Seither ist viel pashaven als Standort für unser erstes Steinsiert.<br />

Die Baustelleninfrastruktur wurde kohlekraftwerk entschieden“, erklärt Albers.<br />

geschaffen, die Arbeiten am Fundament Der Hamburger begleitet das Projekt seit<br />

für den Kraftwerksblock sind abgeschlos- dem ersten Tag. Bereits 2004 hat GDF SUEZ<br />

sen, die Außenhülle des 177 Meter hohen damit begonnen, Standorte für einen Kraft-<br />

Schornsteins ist errichtet, und auch das werksbau zu prüfen. Für die Auswahl und<br />

Turbinenhaus wird bereits gebaut. „Anfang Bewertung mussten zahlreiche Faktoren<br />

2012 wird hier an dieser Stelle eines der berücksichtigt werden, zum Beispiel die<br />

modernsten Steinkohlekraftwerke Europas Kohlelogistik, die Anbindung an das Strom-<br />

stehen“, erklärt Albers. „Unser Kessel netz, die Verkehrsinfrastruktur sowie die<br />

wird Temperaturen von bis zu 620 °C und Möglichkeit einer späteren CO -Abtren-<br />

2<br />

Drücken von bis zu 280 Bar standhalten. nung. „Wir finden hier in Wilhelmshaven<br />

Dafür setzen wir spezielle Stahllegierungen optimale Bedingungen vor. Und gleich-<br />

ein, die diesen extremen Materialanforzeitig profitiert die Region von unserem<br />

derungen genügen.“ Durch die moderne Kraftwerk“, fasst er zusammen.<br />

Materialtechnik erreicht das Kraftwerk Die Baustelle ähnelt einem Bienenstock.<br />

einen Wirkungsgrad von über 46 Prozent, Mehr als 500 Menschen sind derzeit damit<br />

wsw · information · Nr. 139 · 2009<br />

beschäftigt, das Kraftwerk weiter wach-<br />

sen zu lassen – und bis zu 1 000 werden<br />

noch hinzukommen. Viele der Firmen<br />

stammen aus Wilhelmshaven oder der<br />

Region. GDF SUEZ hat sich ganz bewusst<br />

dazu entschlossen, auf regionale Kompe-<br />

tenz zu setzen. „Wir setzen auf kurze<br />

Wege und regionales Know-how – über-<br />

all dort, wo es möglich ist“, sagt Albers.<br />

Und so mischen regionale Unternehmen<br />

den Beton für den Schornstein, verlegen<br />

Rohre oder sorgen für eine störungsfreie<br />

EDV auf der Baustelle. Nach Inbetriebnahme<br />

im Jahr 2012 werden 110 Mitarbeiter<br />

im Kraftwerk tätig sein, weitere<br />

190 Jobs entstehen bei Zulieferunternehmen<br />

und in der Konsumgüter industrie.<br />

Kraftwerk in<br />

Wilhelmshaven<br />

Die WSW sind mit 15 Prozent am Großkraftwerk<br />

des Partners GDF SUEZ beteiligt.<br />

Die WSW schließen damit eine strategische<br />

Lücke vieler <strong>Stadtwerke</strong> in der<br />

Eigenerzeugung. Die Investition in das<br />

hochmoderne Kohlekraftwerk trägt erheblich<br />

zur Versorgungssicherheit Wuppertals<br />

bei. 2012 soll die Anlage in Betrieb<br />

genommen werden.<br />

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