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Aus dem Gemeinderat - Gemeinde Radelfingen

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Radelfinger - Nr. 36 / Dezember 2011 Seite 16 / 32<br />

kommen (meist ohne Verletzungsfolge) Mit der Aufgabe des schwächeren Vogels endet dann das<br />

Duell.<br />

Zwischen Februar und März jedoch streifen<br />

Eisvögel während einer kurzen Periode<br />

laut rufend den Gewässern entlang.<br />

Haben sie einen möglichen Partner ausfindig<br />

gemacht, finden ausgedehnte Verfolgungsflüge<br />

flach über <strong>dem</strong> Wasser<br />

statt, auch mitten durch den Wald bis<br />

über die Bäume. Zur Balz trägt das<br />

Männchen kleine Fische herbei, um sie<br />

mit einer Verbeugung <strong>dem</strong> Weibchen zu<br />

überreichen, welches sie rufend und mit<br />

zitternden Flügeln entgegennimmt. Die<br />

Balzfütterung stärkt die Paarbindung und<br />

dient auch der Beurteilung des Partners.<br />

An einer lotrechten oder leicht nach vorn<br />

geneigten Steilwand aus Lehm oder festem<br />

Sand, die unbewachsen, trocken und frei von zu vielen Wurzeln ist, wird möglichst im oberen<br />

Abschnitt eine ca. 40 bis 80 cm lange und etwa 8 cm hohe Bruthöhle gegraben. Sie ist leicht ansteigend<br />

mit einem Kessel am Ende. Der Kessel hat einen Durchmesser von 17 cm und ist ungefähr<br />

12 cm hoch. Zu Beginn des Höhlenbaus sitzt das Brutpaar vor der Steilwand, bis plötzlich das<br />

Männchen losfliegt und kurz im Rüttelflug vor einer geeigneten Stelle verharrt, um mit <strong>dem</strong> Schnabel<br />

in die Erde zu hacken. Danach kehrt es auf den Ast zurück, reibt die Erde vom Schnabel und<br />

arbeitet danach weiter. Bald beteiligt sich auch das Weibchen und nach einiger Zeit haben sich<br />

beide auf eine Stelle für die Anlage der Höhle geeinigt, so dass sie nun abwechselnd das Loch<br />

vergrössern. Der Bau einer Bruthöhle kann zwei bis drei Wochen dauern.<br />

Zur Markierung werden fertiggestellte<br />

Höhlen mit weissen<br />

Kotspritzern versehen und es<br />

können noch weitere Höhlen angelegt<br />

werden. Oft werden auch<br />

alte, eigene oder fremde noch intakte<br />

Bruthöhlen nach einer Säuberung<br />

wieder bezogen oder es<br />

werden unvollendete Höhlen aus<br />

vergangenen Jahren fertiggestellt.<br />

Ende März oder Anfang April haben<br />

die meisten Brutpaare ihre<br />

geeignete Höhle gefunden. Das<br />

Weibchen legt dann im Abstand<br />

von je 24 Stunden etwa 6 bis 8<br />

Eier. Wenn das Gelege vollständig<br />

ist, wechseln sich Männchen und<br />

Weibchen mit <strong>dem</strong> Brutgeschäft<br />

ab. 23 bis 28 Tage nach <strong>dem</strong> Schlüpfen, also etwa Ende Mai bis Mitte Juni, fliegen die Jungen<br />

aus. Vorerst versorgt sie vor allem das Männchen noch mit Nahrung aber schon nach ein bis zwei<br />

Tagen werden sie von den Altvögeln aus <strong>dem</strong> Revier vertrieben. Im Juni bis Juli folgt in der Regel<br />

nach einer verkürzten Balz eine zweite Brut und diese Jungvögel fliegen in der Zeit von Mitte Juli<br />

bis Anfang August aus. Bemerkenswert sind Beobachtungen, wonach bereits selbstständige

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