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Fight Back #2 - Nazis auf die Pelle rücken

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RUDOW FIGHT BACK MAI/03<br />

RUDOW<br />

IM SÜDNEUKÖLLNER RANDBEZIRK RUDOW KAM ES IN DEN LETZTEN JAHREN IMMER WIEDER<br />

ZU ÜBERGRIFFEN VON JUGENDLICHEN NEONAZIS AUF AUSLÄNDISCHE JUGENDLICHE. FÜR<br />

WESTBERLINER VERHÄLTNISSE GIBT ES HIER EINE RECHT GROSSE NEONAZISZENE DIE SICH<br />

AUF EINEN RECHT KLEINEN ÖRTLICHEN AKTIONSRADIUS BESCHRÄNKT.<br />

So traten in den letzten Jahren drei Orte immer wieder<br />

in Zusammenhang mit den meist jugendlichen<br />

Neonazis in Erscheinung. Zum Einen ist es das Fussballstadion<br />

des TSV 1888 Rudow. Hier treffen sich<br />

bei den sonntäglichen Heimspielen des Vereins gelegentlich<br />

rechte Hooligans <strong>die</strong> auch Heimspiele von<br />

Hertha BSC Berlin besuchen. Dazu kommen noch<br />

ca. ein dutzend jugendliche Möchtegernhooligans <strong>die</strong><br />

bei fast jedem Heimspiel anzutreffen sind. Beide<br />

Gruppen haben anscheinend gute Kontakte zu rechten<br />

BFC Dynamo Hools; so standen beim Heimspiel<br />

gegen den BFC ca. 200 rechte Anhänger beider Vereine<br />

gemischt im Stadion und gaben gemeinsam rassistische<br />

Sprüche zum Besten.<br />

Als weiterer Kristallisationspunkt muss sicherlich der<br />

U-Bahnhof Rudow gezählt werden. Die an den U-<br />

Bahnhof angrenzende Kreuzung Rudower Spinne,<br />

mit dem sich <strong>auf</strong> ihr befindlichen Ketchup Imbiss,<br />

wurde in den letzten Jahren immmer wieder als Treffpunkt<br />

großer Gruppen rechter Skinheads genutzt.<br />

Mehrmals kam es hier zu Auseinandersetzungen mit<br />

türkisch- und arabischstämmigen Jugendlichen. So<br />

wurde im Jahr 2001 bei einem Angriff von <strong>Nazis</strong> <strong>auf</strong><br />

mehrere Jugendliche ein Nazi mit einem Messer am<br />

Hals verletzt, dar<strong>auf</strong>hin überfielen <strong>die</strong> Rechten einige<br />

Wochen später eine Party von mehreren hundert Ju-<br />

Rene Bethage (mitte) aus Treptow hier bei einer NPD Kundgebung gegen den Irak Krieg in Rudow<br />

gendlichen und schlugen das Mobiliar des gastgebenden<br />

ev. Gemeindehauses kurz und klein. Ausgangspunkt<br />

eines weiteren Überfalls am gleichen Wochenende<br />

war das Fest an der Rudower Spinne, <strong>auf</strong><br />

dem sich jedes Jahr neben den etablierten Parteien<br />

auch <strong>die</strong> NPD mit einem Infostand präsentiert.<br />

Hauptakteur der NPD <strong>auf</strong> <strong>die</strong>sem Fest ist der Treptower<br />

Neonazi Rene Bethage, der seine Aktivitäten<br />

verstärkt auch nach Neukölln zu verlagern scheint.<br />

An <strong>die</strong>sem Überfall, bei dem ausländische Jugendliche<br />

unter „Sieg Heil“ Rufen durch <strong>die</strong> Strassen gejagt<br />

wurden, beteiligten sich ca. 50-60 mit Messern und<br />

Baseballkeulen bewaffnete Neonazis. Im April 2003<br />

gab es erneut einen größeren Überfall von rechten Jugendlichen<br />

<strong>auf</strong> ausländische MitbürgerInnen. So griff<br />

ein Mob von 25 Deutschen eine Gruppe von 6 Migranten<br />

mit Baseballkeulen an; einer der Jugendlichen<br />

wurde verletzt und alle 25 <strong>Nazis</strong> festgenommen.<br />

Ein Wochenende später kam es zu einem ähnlichen<br />

Überfall im benachbarten Treptow, ob es zwischen<br />

<strong>die</strong>sen beiden Vorkommnissen einen Zusammenhang<br />

gibt kann aber nicht mit Bestimtheit<br />

gesagt werden.<br />

Ein dritter Ort, an dem es in der Vergangenheit immer<br />

wieder zu Auseinandersetzungen mit Faschisten<br />

kam ist der Jugendclub im Neudecker Weg 80 ge-<br />

Neonazis aus Neukölln<br />

NPDler aus Neukölln<br />

nannt NW80. Rund um den Jugendclub hielten sich<br />

immer wieder größere Gruppen von Neonazis <strong>auf</strong><br />

und gerieten mit den meist ausländischen BesucherInnen<br />

des Jugendzentrums aneinander.<br />

Trotz der zahlenmäßigen Stärke der Szene, <strong>die</strong> insgesamt<br />

bei ca. 50 Personen liegen dürfte ist der Organisierungsgrad<br />

der meist sehr Jungen <strong>Nazis</strong> anscheinend<br />

sehr gering. So gibt es ausser beim Fest an der<br />

Rudower Spinne kaum Aktivitäten der NPD mit lokalem<br />

Charakter.<br />

Neonazi aus Neukölln

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