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Denkmalpflegepreis 2014

Sonderdruck der Denkmalpflege des Kantons Bern und der Zeitschrift UMBAUEN+RENOVIEREN, Archithema Verlag

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› kaum gegliederten Fassaden, den nüchternwirkenden Innenräumen. Zudem gelten dievor der Ölkrise entstandenen Bauten als Energiefresserund sind gewissermassen «politischunkorrekt» geworden. Bei solcher Kritik gehenhäufig ihre Qualitäten vergessen: die klarestädtebauliche Setzung, präzise Umsetzungbetrieblicher Anforderungen, beeindruckendeInnenräume und kluge Detaillierung. Vieleausgezeichnete Bauten dieser Epoche, privateWohn- und Geschäftshäuser wie auch öffentlicheBauten, sind in den letzten Jahren bis zurUnkenntlichkeit verändert worden – so auchim Kanton Bern. Aufstockungen, aussen aufgebrachteWärmedämmungen und innere Eingriffelassen heute ihre Qualitäten kaum mehrerahnen.Zu den wenigen Ausnahmen von solch unqualifiziertenVorgehensweisen gehört die Modernisierungdes Berufs- und Weiterbildungszentrumsin Lyss. Beispielhaft zeigt sie den Wegauf, einen Bau, der in seiner Gesamtdisposition,seiner architektonischen Erscheinung und seinenklaren, grosszügigen Innenräumen für die1960er-Jahre zeugnishaft ist, behutsam an heutigeVorstellungen anzupassen. Der Betriebwurde optimiert, die Energieeffizienz wesentlichverbessert, die Erdbebensicherheit erhöhtund der aufgelaufene Unterhalt nachgeholt,ohne dass die wesentlichen Charakteristika desBaus und damit der Denkmalwert beeinträchtigtworden wären. So wurden die Betonfassadenwiederhergestellt und innen gedämmt, undder filigrane Abschluss des Baukörpers bliebgewahrt, obwohl sich der Dachaufbau wegender neuen Wärmedämmung erhöhte.Ein solches Unterfangen kann nur gelingen,wenn sorgfältig und umsichtig arbeitende Architektinnenauf verständige Vertreter der Eigentümerschaftund eine flexibel denkendeNutzerschaft treffen. Der Spezialpreis würdigtdaher gleichermassen das hervorragende Resultatwie alle Beteiligten in ihrer verständnisvollenZusammenarbeit.»‹«Die wesentlichen Charakteristikades Baus und damit der Denkmalwertwurden nicht beeinträchtigt.»Bernhard Furrer, Fachkommission für Denkmalpflege des Kantons Bern3 Durch den teilweisen Einbezug desInnenhofs wurde ein zusätzlicherNutzungsraum geschaffen.4 Blick in den Innenhof: Der feingliedrigeAbschluss des Baukörpersblieb trotz Dachaufbaus durch dieneue Wärmedämmung erhalten.5 Die neuen Fenster orientieren sichoptisch an der Gestaltung der alten.36 Die Schulzimmer erhielten eine neuetechnische Ausrüstung, die Oberflächenwurden punktuell saniert.43 20.03.14 15:04

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