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Afrikanische Kunst - Koller Auktionen

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<strong>Afrikanische</strong> <strong>Kunst</strong><br />

YORUBA FIGUREN (Lot 1670 bis 1674)<br />

Über Zwillinge wurde schon immer gerätselt: Vergöttert oder verteufelt,<br />

in Legenden und Mythen, ja sogar in der Astrologie finden wir die Paare<br />

als Ausdruck der Faszination, die von Ihnen ausgeht, so auch bei den<br />

Yoruba im Südwesten Nigerias, welche nachweislich die weltweit höchste<br />

Zwillingsgeburtenrate für sich beanspruchen können.<br />

Bei den Yoruba werden Zwillingen besondere übernatürliche Kräfte zugeschrieben.<br />

Sie bringen der Familie einerseits Glück, Gesundheit sowie<br />

Wohlstand und können andererseits Unheil, Krankheit und Tod abwehren.<br />

Aus diesem Grund geniessen sie ein Leben lang besonderes Interesse. Für<br />

die Yoruba verfügen Zwillinge über eine gemeinsame unteilbare Seele.<br />

Stirbt einer der Zwillinge, ist das Gleichgewicht dieser Einheit gestört und<br />

der überlebende Zwilling folglich gefährdet.<br />

1668<br />

AKAN FIGUR<br />

Ghana. H 33,5 cm.<br />

Provenienz:<br />

Marcel De Schryver (1926-1992), Genf.<br />

Schweizer Privatsammlung.<br />

Diese sensible Figur mit mustergültiger Patina diente als Anschauungsmittel<br />

für die Initiation der Jugendlichen. Angefertigt wurde sie auf Anweisung<br />

eines Priesters, der die Fruchtbarkeitsfigur einer Gottheit weihte.<br />

Die Figur wurde eine Zeit lang wie ein wirkliches Kind umsorgt und nach<br />

einer erfolgreichen Schwangerschaft auf einem Schrein aufbewahrt.<br />

Weiterführende Literatur: Cole, Herbert M. / Ross, Doran H. (1977).<br />

The Arts of Ghana. Los Angeles: University of California.<br />

CHF 5 000.- / 8 000.-<br />

(€ 3 470.- / 5 560.-)<br />

1669 Abb. S. 76<br />

FON FIGURENGRUPPE<br />

Benin. H 36 cm.<br />

Provenienz: Nachlass L. Hoesch, Schönenberg.<br />

Schutzfiguren wie diese wurden rituell von Priestern besprochen und<br />

beopfert, wodurch sie die Macht erhalten sollten, bestimmte, an sie<br />

gerichtete Aufträge zu erfüllen. Diese kuriose Darstellung vereint drei<br />

Charaktere in einer Figur und greift mit Sicherheit die Themen Wissen,<br />

Macht, Alter, Respekt und Reichtum auf. In der Schulterpartie ist eine<br />

verschliessbare Vertiefung für kraftspendende Substanzen ausgespart.<br />

Weiterführende Literatur: Chesi, Gert (1997). Die Medizin der schwarzen<br />

Götter. Innsbruck: Haymon Verlag.<br />

CHF 1 000.- / 2 000.-<br />

(€ 690.- / 1 390.-)<br />

1670 Abb. S. 57<br />

YORUBA FIGUR<br />

Nigeria. H 28,5 cm.<br />

Provenienz: Nachlass Hermann Brügger, Solothurn.<br />

CHF 400.- / 800.-<br />

(€ 280.- / 560.-)<br />

| 38<br />

Um dies zu vermeiden, wird in einem zeremoniellen Ritual eine Holzfigur,<br />

ibeji genannt, zur symbolischen Ersatz-Wohnstätte für die Seele des<br />

Verstorbenen geweiht. Von der Pflege und Verehrung dieses ibeji hängt<br />

dann das Wohl des zweiten Zwillings ab. Zugleich wird auch eine weitere<br />

Figur gefertigt, die die Seele des zweiten Zwillings beherbergen wird.<br />

Sind beide Zwillinge gestorben, werden die Figuren weiterhin sorgfältig<br />

behütet und als Erinnerung aufbewahrt, bis sich niemand mehr an die<br />

Verstorbenen erinnern kann.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Polo Fausto (2008). Enzyklopädie der Ibeji. Turin: Ibeji Art.<br />

1671 Keine Abb.<br />

2 YORUBA FIGUREN<br />

Nigeria. H 28 cm, 29,5 cm.<br />

Provenienz: Nachlass Hermann Brügger, Solothurn.<br />

CHF 300.- / 500.-<br />

(€ 210.- / 350.-)<br />

1672 Keine Abb.<br />

YORUBA FIGUR<br />

Nigeria. H 27 cm.<br />

Provenienz: Nachlass Hermann Brügger, Solothurn..<br />

CHF 400.- / 800.-<br />

(€ 280.- / 560.-)<br />

1673 Keine Abb.<br />

3 YORUBA FIGUREN<br />

Nigeria. H 20 cm, 24 cm, 25 cm.<br />

Provenienz: Nachlass Hermann Brügger, Solothurn.<br />

CHF 300.- / 500.-<br />

(€ 210.- / 350.-)<br />

1674 Abb. S. 57<br />

YORUBA FIGUR<br />

Nigeria. H 26,5 cm.<br />

Provenienz:<br />

Pater Luitfried Marfurt, Mont Febe, Kamerun (1965).<br />

Schweizer Privatsammlung.<br />

CHF 800.- / 1 000.-<br />

(€ 560.- / 690.-)

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