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Afrikanische Kunst - Koller Auktionen

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<strong>Afrikanische</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 40<br />

1675<br />

OWO WIDDERKOPF<br />

Nigeria. 41,5 cm.<br />

Provenienz: Schweizer Privatsammlung.<br />

Das owo-Königreich, mit der gleichnamigen Hauptstadt Owo, befindet<br />

sich im heutigen Yoruba-Gebiet, zwischen den Reichen Benin<br />

und Ife. Zwischen 1400 und 1600 war Owo das Zentrum des Yoruba-<br />

Staates und archäologische Funde belegen die Kultur bis in das frühe<br />

15. Jahrhundert.<br />

Durch geschicktes Agieren und auch durch Zahlung von Tribut konnte<br />

Owo bis heute seine Unabhängigkeit gegenüber den mächtigen Nachbarn<br />

bewahren. Trotz dieser Eigenständigkeit fand eine stetige gegenseitige<br />

Beeinflussung der Kulturen statt, die auch in der Formensprache<br />

klar zu erkennen ist. Die für ihre meisterhaft gefertigten Elfenbein- und<br />

Holzskulpturen weitherum bekannten Schnitzer von Owo verkauften<br />

z.B. viele ihrer <strong>Kunst</strong>werke in das Benin-Reich.<br />

Dieser aus einem Stück geschnitzte Kopf eines Widders stand einst<br />

auf einem Altar in einem Hausschrein eines Amtsträgers. Regelmässige<br />

Huldigung, vor allem bei der Yams Ernte, und rituelle Handlungen<br />

sichern die Stellung und das Wohlergehen der Familie, die auch durch<br />

das Kraftobjekt mit den Vorfahren kommuniziert. Es weist auch deshalb<br />

rückseitig einen schmalen Hohlraum für kraftspendende Attribute auf.<br />

Wegen der Eigenschaften des Widders (Wachsamkeit, Ausdauer,<br />

Potenz, Kraft, Kampffähigkeit, Beharrlichkeit usw.) ist die massive<br />

Skulptur ein dynastisches Symbol und steht damit sinnbildlich für die<br />

Autorität und Macht der Herrscher. Der dynamische Schwung der<br />

Hörner, die alerten Ohren der kräftige Hals auf der kunstvoll verzierten<br />

Standfläche sind musterhaft für die ausdrucksstarke <strong>Kunst</strong> der Owo.<br />

Weiterführende Literatur: Eyo, Ekpo (1977). Two Thousand Years<br />

Nigerian Art. Lagos: Federal Department of Antiquities.<br />

CHF 10 000.- / 20 000.-<br />

(€ 6 940.- / 13 890.-)

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