05.12.2012 Aufrufe

Afrikanische Kunst - Koller Auktionen

Afrikanische Kunst - Koller Auktionen

Afrikanische Kunst - Koller Auktionen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Afrikanische</strong> <strong>Kunst</strong><br />

1682 1683<br />

1682*<br />

YORUBA MASKE<br />

Nigeria. H 62 cm.<br />

Provenienz: österreichische Privatsammlung.<br />

Allgemein als otonporo bezeichnete und als Darstellung eines Büffels<br />

interpretierte Maske aus der Gegend von Ekiti.<br />

Laut der vorsichtigen Analyse von Hans Witte sind von diesem Maskentyp<br />

nur drei weitere Beispiele bekannt: eines im Musée du Quai Branly<br />

in Paris, eines im Afrika-Museum Berg en Dal und eines Im National<br />

Museum von Lagos. Weitere Masken können laut ihm trotz Ähnlichkeiten<br />

nicht mit diesem Modell verglichen werden. Seiner Meinung nach<br />

könnte es sich bei der Darstellung genau so gut um ein Nilpferd handeln.<br />

Laut Hélène Joubert tritt die Gestalt am vierten Tag des ogun-Festes auf<br />

und beschützt alle, die mit Metall arbeiten, wie Schnitzer, Giesser und<br />

Schmiede.<br />

Die Maske ist in den klassischen Yoruba Farben (Rot, Blau, Weiss) gefasst<br />

und weist Originalreparaturen mit Metallklammern auf. Ursprünglich war<br />

auf den Wangen beiderseits ein über die Nase verlaufender Bügel befestigt.<br />

Vergl.:<br />

Hans, Witte (2004). A Closer Look. Berg en Dal: Afrika Museum. Abb. 204.<br />

Martin, Jean-Hubert (1997). Arts du Nigeria. Paris: Réunion des Musées<br />

Nationaux. Abb. 114.<br />

CHF 3 500.- / 5 500.-<br />

(€ 2 430.- / 3 820.-)<br />

| 46<br />

1683<br />

YORUBA MASKE<br />

Nigeria. H cm.<br />

Provenienz: Nachlass L. Hoesch, Schönenberg.<br />

In der flachen Küstenregion von Ijebu schwellen die zahlreichen Flüsse<br />

mit ihren Hunderten von Flachwasser-Nebenflüssen in der Regenzeit zu<br />

einem wahren Labyrinth aus Bächen und Wasserwegen an, die mit der<br />

Lagunenküste verbunden sind. Diese fischreichen Gewässer ermöglichten<br />

als Transportwege Handelskontakte zwischen benachbarten Ethnien<br />

sowie mit Europäern. In einer solchen Umgebung wurden Wassergeister<br />

als spirituelle Kräfte für das Gedeihen und das Wohlergehen der lokalen<br />

Bevölkerung von Bedeutung.<br />

Diese für den Wohlstand und Kindersegen zuständigen Wesen wurden<br />

im agbo-ekine-Kult verehrt. Die ansässigen Ijebu-Yoruba hatten diesen<br />

ekine-Kult mit den Ijo und anderen Gruppen an der Küste im Nigerdelta<br />

gemeinsam und der Einfluss dieser Nachbarn zeigte sich deutlich in der<br />

Gestaltung bestimmter Wassergeist-Masken. Die Wassergeister erschienen<br />

in Gestalt verschiedener Masken, die igodo, der Vogel, agira, die Antilope,<br />

und oni, das Krokodil, heissen.<br />

Weiterführende Literatur: Wittmer, Marcilene K. / Arnett, William<br />

(1978). Three Rivers of Nigeria. Atlanta: The High Museum of Art.<br />

CHF 2 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 390.- / 2 780.-)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!