Hochwild-Schutzpark Rothaargebirge - Sauerländer Heimatbund e.V.

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Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Stockum heute Innerhalb der Stadt Sundern gehort Stockum nicht zum Industrie- und Gewerbebereich, sondern zu derfrem- denverkehrsrelevanten Zone. In den Ortschaften der ehemallgen Gemeinde Stockum (Stockum, Dornholthausen und Seidfeld) gibt es 7 Hotels und Gasthofe mit 848 Sitzplatzen und 140 Batten, ferner 16 Pensionen mit 84 Batten und 7 Pansions-Bauernhofe mit 88 Batten. Es ergibt aine Kapa- zitat von 312 Betten. Diasa Zahl ist recht beachtlich bei ainam Bevolke- rungsstand von etwa 1900 Einwoh- nern, eine Zahl die sich seit 1939 (977 Einwohner) fast verdoppelt hat. Nach der „Entwicklungsplanung fur den Planungsraum Sundarn" liegt fur Stockum in der Bevolkarungsentwick- lung ein Wachstum von 130—150% vor. Es entspricht dem Wachstum des Zantralortes Sundern. Bei den Beschaftigtan in der Land- und Forstwirtschaft ist die Zahl dar Betrie- be in der Zeit von 1960—1971 von 86 auf 71 zurijckgegangen, die Zahl dar Beschaftigten in der Landwirtschaft vermlnderta sich von 157 auf 62. Trotz- dem gibt die Landwirtschaft den Ort- schaften Stockum, Dornholthausen H.&F. SCHNEIDER KORNBRENNEREI NUnLAR-flOCHSAUERLAND und Seidfeld noch eine basondere Pragung. Die noch vorhandena Land- wirtschaft kann als funktionsfahig be- zeichnet werden. Sie tragt auch zur Er- haltung und Forderung das Fremdan- verkehrs bei, von dem sie in mancher Hinsicht profitieren kann. AuBer mehraran ertragraichen Hand- werksbetrieben gibt es in Stockum nur drei Industriebetriebe mit mehr mehr als 10 Beschaftigten. Im Bereich der Stadt Sundern mijssen viele Beschaf- tigte aus den umliagenden Ortschaften in das industriella Zentrum einpendaln. So kommen von den ca. 1900 Einpend- lern des Zentralortes Sundern etwa 250 aus der ehemallgen Gemeinde Stockum. Daher liegt auch die Zahl der taglich zwischen Stockum und Sundern verkehrenden Buspaare mit 12 var- haltnismaBig hoch. Die groBe Anzahl von Festan und Tra- ditionsvaranstaltungen liefart dan Be- weis, dal3 das Freizeitverhalten der Stockumer Bevolkerung weitgehand traditionsgeleitet ist. Hierzu tragen be- sonders die 10 Vereine bei, mit deren Zahl sich Stockum im Bereich der Spitzengruppe vergleichbarer Orts- teile (Gemainden) dar Stadt Sundern bafindat. SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund An wetterunabhangigen Freizeitein- richtungen gibt as in Stockum eine Turn- und Sporthalle, eine Schijtzen- halle, ein Kleinschwimmbad, das weit- gehend von Fremden genutzt wird, eine Kegelbahn und die ortlichen Ver- anstaltungen der Kreisvolkshochschu- le. Wettarabhangig sind Sportplatz, Minigolfanlage, Fast- und Rummal- platz, 2 Spielplatze fur Kinder, sowie Skilift und Skipiste. Der in Stockum vorhandena Kinder- garten verfijgt uber genugend Raume, soda5 alle Kinder der entsprechanden Jahrgange einen Kindergartenplatz er- halten konnen. FiJr die Betreuung der altaran Mitbijrgar, die die Frauenge- meinschaft ubernomman hat, steht im Kindergarten ein Raum mit Theka und TaekiJche zur Verfijgung. Hier treffan sich einmal wochentlich 30—40 Stok- kumer Burger. In der Grundschule Stockum unterrich- ten z.Z. fiinf Lehrkrafte insgesamt 134 Kinder. Stockum liegt mit Dornholthausen und Seidfeld im Landschaftsschutzgebiet „Homert". Im Jahre 1975 hat as sich am Landaswettbewerb „Unser Dorf soil schoner werden" beteiligt und nach beispiellosem Einsatz eine Sil- bermedaille gewonnen. r:sê-^ ^^/i^^f^îe. /^.A-icf^. ô-fi^(-^\t "^cc^clck. Die Kornbrennerei H. & F. Schneider, Nuttlar im Sauerland, hat seit dem 1. August 1975 die Produktion und den Vertrieb des bekannten DLG pramierten Markenartikels KAHLERASTEN 35 Vol. "/o Delikater Halbbitter ijbernommen. Der Artikel wurde bisher durch die Firma Huth, Rhynern, hergestellt. Die Firma H. & F. Schneider ubernlmmt mit ihrem breiten Vertriebsnetz weit iJber das Sauerland hinaus die schnelle und zuverlassige Belieferung der Kunden. Der KAHLE ASTEN ist das beliebte Getrank fur den Ferien- gast und, als Mitbringsel, ein herzhafter GruB aus dem Sauerland. Trotz starker Konkurrenz konnte sich der KAHLE ASTEN gut behaupten. Die hervorragende Qualitat und seine eigen- willige Aufmachung weiB der Kunde zu schatzen. Er trinkt nicht nur einen Likor, er „trinkt" den markantesten Berg des Sauerlandes. © Copyright Sauerlander Heimatbund 101
Sauerländer Heimatbund SAUERLAND Ausstellung: Madonnen aus dem Sauerland Mehr als 7000 Besucher in nur zehn Tagen: das ist das Ergebnis der Aus- stellung „Madonnen Im Sauerland", die vom 10. bis 19. November vergan- genen Jahres im Arnsberger Sauer- landmuseum zu sehen war, Eine unge- wohnliche Schau mit einem ebenso ungewohnlichen Erfolg. Gezeigt wurden 66 Madonnen, durch- weg Holzschnitzerei, aus der Zeit zwischen 1200 und 1800. Sie haben ihren Platz in Kirchen und Klostern des ehe- mals kurkblnischen Sauerlandes oder befinden sich in Privatbesitz. So war es ein Verdienst der Initiatoren dieser Ausstellung, dal3 tells auch bisher un- bekannte Werke vorgestellt wurden, um deren Einordnung sich die Kunst- historiker Jezt bemiihen. Es gibt einen vorzuglich gemachten Katalog mit vielen Fotos und einem Text von Hiltrud Westermann-Anger- hausen und Geerd Westermann. Die Verfasser versuchen, dem Betrachter der Bilder ordnend zu helfen. Das ist ihnen veil gelungen. Mit keinem Wort ist freilich erwahnt, unter welch ungewohnlichen Umstan- den, mit wieviel Einsatz diese Ausstel- lung uberhaupt zustande gekommen ist. Tells war das nicht moglich, well die Hauptarbeit noch lief oder gar erst beginnen sollte, als der Text schon geschrieben war, tells liegt es auch etwas aul5erhalbder fachllchen Selbst- beschrankung, die sich die Verfasser von Begleittexten aufzuerlegen pfle- gen. Hier ist die Geschichte: Die Idee war schon zehn Jahre alt. Mit- arbeiter des Arnsberger Heimatbundes besprachen sie mit Kreisheimatpfleger Carl Kessemeier, aber zunachst schei- terte alles an den Kosten. Intefisiv vor- bereitet wurde die Ausstellung erst in den letzten zwei Jahren. Friedhelm Ak- kermann, Karl-Heinz Strothmann und Henner Schauerte vom Arnsberger Heimatbund, Museumsdirektor Artur Harder und der schon erwahnte Carl 102 SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund t-"\ Muttergottes mit Kind, Westfalen, Anfang 16. Jahrliundert, Madfeld, Pfarrkirche Kessemeier waren die Hauptakteure, umgeben von einem Dutzend stiller Heifer. Es war gar nicht einfach, an die Ma- donnen heranzukommen. Erst ein Em- pfehlungsbrief vom erzbischoflichen Generalvikariat in Paderborn wirkte so manchem sauerlandischen Pfarrhaus wie ein „Sesam-6ffne-dich". Aber schlichte Volksfrommigkeit ent- puppte sich hier und da noch als Hin- dernis. Man befiJrchtete, im Dorf wer- de ein groRes Ungluck geschehen, wenn die Madonna fiJr zehn Tage ih- © Copyright Sauerlander Heimatbund Muttergottes mit Kind, Westfalen, Anfang 16. Jafirfiundert, Arnsberg, Propsteikirche ren angestammten Platz in der Kirche verlasse. Zehn Tage war das auBerste an Zeit: langer hatte hohere Versicherungsge- buhren bedeutet, und die konnte man nicht aufbringen. Immerhin war der Versicherungswert siebenstellig. Das bedeutete auch: Transport und Aufbau in letzter Minute. Ein Dutzend freiwilliger Heifer des Heimatbundes fuhren nach genau ausgeklugeltem Plan kreuz und quer durch das Sauer- land und holten die Madonnen ab. Die Versicherungsscheine hatten sie in der Tasche, und im Kopf die Erinnerung an einen Dbungsabend, an dem demon- striert wurde, wie man die kostbare Fracht am besten verpackt. Zunachst wurde jede Madonna in dunne Folie gelegt und dann mit viel weichem Ma- terial umgeben. Einer der Heifer zerrte zu diesem Zweck gar die Federbetten aus dem Schlafzimmer und polsterte damit die Rucksitze seines Wagens. Als alles aufgestellt war, wurde jedes Stuck fotografiert und registriert: Grundlage fur weitere Arbeit der Kunsthistoriker. Ein Erfolg wurde selbst das Kuriosum, dal5 man Gaste zu einem Eroffnungs- vortrag nicht direkt in die Ausstellung einlud, wo wenig Platz war, sondern in
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