Hochwild-Schutzpark Rothaargebirge - Sauerländer Heimatbund e.V.
Hochwild-Schutzpark Rothaargebirge - Sauerländer Heimatbund e.V.
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<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
Gefordert durch<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
Der Ministerprasident<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
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<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
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SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
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© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
Zeitschrift des<br />
Sauerlander<br />
<strong>Heimatbund</strong>es<br />
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<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
WILLKOMMEN IM GASTLICHEN SAUERLAND<br />
URLAUB UND<br />
WOCHENENDE<br />
IM<br />
RUHR-VALME-<br />
ELPETAL<br />
Ein Uriaubsgebiet vor Ihrer Haustur.<br />
Hohenlage zwischen 300 und 750 m.<br />
Gesundes, ozonreiches Bergkllma.<br />
Zahlreiche Angebote individueller Freizeitgestaltung:<br />
Bergbau-Museum mit Besucherbergwerk,<br />
Freizeitzentrum Fort Fun,<br />
Super-Rutschbahn (760 m),<br />
Doppel-Sessellift, Sloper-Bahn,<br />
Bergrestaurant,<br />
Planwagen- und Kutschfahrten,<br />
Ponyreiten, Vitaparcours und Waldlehrpfade.<br />
Reiten - schwimmen - kegein - saunieren.<br />
Auskunft und Prospekte: Verkehrsamt, 5780 Bestwig, Tel. 02904/2066<br />
<strong>Hochwild</strong>-<strong>Schutzpark</strong> <strong>Rothaargebirge</strong><br />
5942 Oberhundem/Hochsauerland<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
Ein Erholungsort fur Jung und Alt. Bequeme Wanderwege —<br />
herrliche Aussichtspunkte — schattige Ruheplatze — uber<br />
250 Stuck Wild (Rotwild, Damwild, Mufflons, Wisente,<br />
Auerochsen, Bison u.a. mehr).<br />
Gemutliches Restaurant mit Sitzplatzen fur Gesellschaften<br />
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Ausfijhriiche Informationen erteilt:<br />
DEUTSCHE HOCHWILD-SCHUTZPARKE<br />
Ant. Schulte-Wrede<br />
5942 Kirchhundem 1 - Rinsecke<br />
Telefon (02723) 2045 Prospekte gratis<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong>
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Hochsauarlandkrel^^fe<br />
Sauerland-Muteuffi<br />
Arnaberg<br />
„Gestatten,<br />
Sauerland"<br />
Auf der 10. internationalen Touris-<br />
musborse in Berlin hatten sich die<br />
Sauerlander auch diesmal etwas be-<br />
sonderes einfallen lassen: sle luden<br />
alle Berliner ein, die Sauerland hei-<br />
Ben. Der Einfall lohnte sich. Es gab<br />
keine Berliner Zeitung, die nicht dar-<br />
ijber berichtete. Auch in Funk und<br />
Fernsehen kam das Land der 1000<br />
Berge nicht zu kurz. U. a. rnulJte der<br />
Arnsberger „Schiefer-Schnitzer" Ernst<br />
Bierbaum vor der Kamera antreten.<br />
Und was die Sauerlands angeht: sle<br />
sorgten nicht nur fur kostenlose Wer-<br />
bung, sie wollen auch ins Land der<br />
1000 Berge konnmen. Eine von ihnen,<br />
Frau Hanna Sauerland, geboren in<br />
Berlin, wohnhaft in Milnchen, gewann<br />
eine Reise und viele der anderen<br />
Namenstrager sind nun auch neugie-<br />
rig, das Land kennenzulernen, das so<br />
heiBt wie sie.<br />
Um den Fremdenverkehr ging es auch<br />
in Brilon. Dort wurde der OKD des<br />
Hochsauerlandkreises und Vorsitzen-<br />
de des Sauerlander <strong>Heimatbund</strong>es,<br />
Dr. Adalbert Mijllmann, zum neuen<br />
Vorsitzenden des Gebietsausschusses<br />
Sauerland im Landesverkehrsverband<br />
gewahlt. Sein Stellvertreter wurde<br />
Olpes OKD, Dr. Joachim Grunewald.<br />
Der bisherige Vorsitzende, Stadt-<br />
direktor i. R. Dr. Gerhard Groot aus<br />
Soest, blieb stellvertretender Vorsit-<br />
zender des Landesverkehrsverban-<br />
des. Dem GebietsausschuB gehoren<br />
die Stadt Hagen, der Markische Kreis,<br />
die Kreise OIpe und Soest sowie der<br />
Hochsauerlandkreis an. Um die Eigen-<br />
standigkeit des Sauerlandes in Sa-<br />
chen Fremdenverkehr zu dokumen-<br />
tieren, wird in Brilon eine AuBenstelle<br />
des Landesverkehrsverbandes einge-<br />
richtet. Aktives Mitglied des Landes-<br />
verkehrsverbandes und damit des<br />
Gebietsausschusses wurde auch der<br />
private Fremdenverkehrsverband Sau-<br />
erland.<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
Zeitschrift<br />
des<br />
Sauerlander<br />
<strong>Heimatbund</strong>es<br />
SAPERIAND<br />
Fruher Trutznachtigall, Heimwachtund Sauarlandruf<br />
Titelbild:<br />
Mit der Grubenbahn fah ren die<br />
Besucher in das Erzbergwerk in<br />
Ramsbeok ein.<br />
Aus dem Inhalt: Seite<br />
Gemeinde Bestwig 92<br />
StraBen in Berlin 96<br />
1000 Jahre Stockum 98<br />
Stockum heute 101<br />
Madonnen im Sauerland 102<br />
100 Jahre in den USA 104<br />
J. Schulte-Attendorn 105<br />
Wilzenberg-Waffenfund 106<br />
Autoren:<br />
Werner Vorderwulbecke, Fritz<br />
Droste, Theo Hundt, Dr. Hubert<br />
Schmidt, Siegfried Richter, Dr.<br />
Magdalena Padberg, Jupp Schott-<br />
ler, Dr. Philipp Homberg, Theodor<br />
Tochtrop, Hedwig Jungblut-Ber-<br />
genthal, Martha Schlinkert<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong>
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Bestwig:<br />
Probleme<br />
einer neuen<br />
Gemeinde<br />
Von Werner VorderwiJlbecke<br />
Die Gemeinde Bestwig, in der Ruhrtal-<br />
achse an der B 7 zwischen den Ent-<br />
wicklungsschwerpunkten Meschede<br />
und Brilon gelegen, wurde am 1. Janu-<br />
ar 1975 aus den politischen Gemein-<br />
den Velmede, Ramsbeck, Nuttlar, Ost-<br />
wig, Heringhausen und Grimlinghau-<br />
sen, sowie aus Ortsteilen der fruheren<br />
Gemeinde Bodefeld-Land gebildet. Die<br />
neue Gemeinde ist der folgerichtige<br />
ZusammenschluB einer jahrhunderte-<br />
alten gemeinsamen Verbindung. Alle<br />
Ortsteile mit Ausnahme von Grimling-<br />
hausen und Obervalme gehorten bis<br />
1826 zur Landgemeinde Velmede und<br />
waren bis zum Jahre 1974 im Amt Best-<br />
wig zusammengeschlossen. Die Ge-<br />
schichte der Gemeinde Bestwig findet<br />
Ihre erste urkundliche Erwahnung in<br />
der Urpfarrei Velmede, die zusammen<br />
mit Nuttlar 1072 in der Errichtungsur-<br />
Burgermeister Karl Senge<br />
92<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
Gemeindedirektor<br />
Werner Vorderwulbecke<br />
kunde des Klosters Grafschaft ge-<br />
nannt wurde.<br />
Den Leser mag es uberraschen, da6<br />
die Gemeinde Bestwig mit rund 12.500<br />
Einwohnern nach der neuen Stadt<br />
Arnsberg mit 183 Einwohnern/1 qkm<br />
die dichtbesiedeltste Gemeinde des<br />
Hochsauerlandkreises ist.<br />
Selbst kein Entwicklungsschwerpunkt,<br />
aber fast in der Mitte zwischen den<br />
Entwicklungsschwerpunkten Mesche-<br />
de und Brilon gelegen und damit bei<br />
Forderungsantragen benachteiligt, hat<br />
Bestwig vielerlei besondere Struktur-<br />
probleme.<br />
Die Bundesbahn in Bestwig<br />
Im Ortsteil Bestwig befindet sich mit<br />
dem Bahnhof Bestwig und dem Bahn-<br />
betriebwerk Bestwig die groRte und<br />
bedeutendste Bundesbahnbehorde<br />
des gesamten Hochsauerlandkreises.<br />
Zur Zeit sind bei den verschiedenen<br />
Bundesbahndienststellen in Bestwig<br />
607 Beamte, Angestellte und Arbeiter<br />
beschaftigt. Der Bahnhof Bestwig wird<br />
taglich von 84 Zugen und 194 Omni-<br />
bussen angefahren.<br />
Im Rahmen der BetriebsiJberlegungen<br />
wurde der Bahnhof Bestwig als zen-<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
trale GiJterabfertigungsstelle fur die<br />
Stadte Olsberg, Winterberg, Brilon,<br />
Meschede, Medebach und Eslohe be-<br />
stimmt. Besonders erwahnenswert ist<br />
die Aktivitat im Rahmen einer zentra-<br />
len Ausbildungs- und Lehrwerkstatte.<br />
Die Bundesbahndienststellen in Best-<br />
wig geben zur Zeit 40 jungen Men-<br />
schen die Moglichkeit, einen zukunfts-<br />
orientierten Beruf zu eriernen.<br />
Die Verkehrsprobleme im Hochsauer-<br />
landkreis und die Stillegungsabsichten<br />
der Deutschen Bundesbahn erfullen<br />
die Gemeinde Bestwig jedoch fiJr die<br />
Zukunft mit Serge.<br />
Wirtschaft<br />
Die Wirtschaftsstruktur der Gemeinde<br />
hat neben den Bundesbahndienststel-<br />
len keinen besonderen Schwerpunkt<br />
mehr in einem einzelnen Wirtschafts-<br />
zweig. Nach der SchlieRung der Erz-<br />
grube in Ramsbeck im Jahre 1974 gibt<br />
es neben der Land- und Forstwirt-<br />
schaft, dem Dienstleistungsgewerbe,<br />
der Eisen- und Metallindustrie, der<br />
Holz-, Schiefer- und Steinindustrie die<br />
verschiedensten Handworks- und<br />
Kleinbetriebe.<br />
Die Ortsteile Ramsbeck und Andreas-<br />
berg haben die bereits erwahnte<br />
SchlieBung der Gruben Ramsbeck bis-<br />
her nicht iiberwinden konnen. Rams-<br />
beck, seit 1559 Bergfreiheit mit eige-<br />
nen Bergrechten, war einzig und allein<br />
auf den Bergbau ausgerichtet. Die<br />
Grube Ramsbeck, die in der Mitte des<br />
19. Jahrhunderts ca. 2.000 Mitarbeiter<br />
hatte, beschaftigte zum Zeitpunkt der<br />
SchlieBung noch 450 Bergleute. Der<br />
weitgehendst auf die Grube ausgerich-<br />
tete Dienstleistungsbereich in Rams-<br />
beck und Andreasberg hat seit der<br />
SchlieBung der Grube Umsatzverluste<br />
zwischen 30 und 50% hinnehmen<br />
mussen. Gemeinsam mit dem Hoch-<br />
sauerlandkreis und dem Lande Nord-<br />
rhein-Westfalen bemCiht sich die Ge-<br />
meinde Bestwig diesen Ortsteilen eine<br />
neue Lebensgrundlage zu schaffen.<br />
Der Fremdenverkehr<br />
Eine neue Lebensgrundlage kann nur<br />
langfristig geschaffen werden. Die Ge-<br />
meinde sieht diese Lebensgrundlage<br />
in Verbindung mit den Fremdenver-<br />
kehrseinrichtungen in Wasserfall, Ost-<br />
wig, Heringhausen und Gevelinghau-<br />
sen, das bis zur Neugliederung zum<br />
Amt Bestwig gehorte.
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
"^^^MM^<br />
Der erste erfolgreiche Schritt wurde in<br />
Verbindung mit dem Kreis Meschede<br />
und dem Landschaftsverband Westfa-<br />
len-Lippe und der Sachtleben Bergbau<br />
GmbH durch die Schaffung eines Berg-<br />
baumuseums und eines Besucherberg-<br />
werkes getan. Das Erzbergbaumuse-<br />
um informiert den Besucher CJber den<br />
Erzbergbau des Sauerlandes vom Mit-<br />
telalter bis zur heutigen Zeit. Schau-<br />
tafeln und Originale zeigen die Ge-<br />
schichte des Ramsbecl
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Das Bergbaumuseum Ramsbeck stellt<br />
in Verbindung mit dem Freizeitzentrum<br />
Fort Fun in Wasserfall eine wohl Im<br />
Sauerland einmalige Erganzung dar.<br />
Das weit iJber die Grenze Nordrhein-<br />
Westfalens bekannt gewordene Frei-<br />
zeitzentrum mit der langsten Rutsch-<br />
bahn der Welt soli im Jahre 1976 wei-<br />
ter ausgebaut werden. Eine Western-<br />
stadt, eine Wildwasserbahn, ein Wild-<br />
park sollen mit einer Oldtimerbahn<br />
die Verbindung herstellen zu weite-<br />
ren Fremdenverkehrsattraktionen, die<br />
in Geveiinghausen, das heute zur<br />
Stadt Olsberg gehort, geschaffen<br />
werden. Zwischen den Ortsteilen Ge-<br />
veiinghausen in der Stadt Olsberg,<br />
und Ostwig in der Gemeinde Bestwig,<br />
entsteht unter der Tragerschaft des<br />
Hochsauerlandkreises, der Stadt Ols-<br />
berg und der Gemeinde Bestwig die<br />
einzige wetterunabhangige Freizeit-<br />
anlage, die im Rahmen des Nordrhein-<br />
Westfalen-Programms gefordert wird.<br />
Aber auch fiir Heringhausen und Ost-<br />
wig stellt der Fremdenverkehr eine<br />
scheidende Grundlage dar. Die Ort-<br />
schaft Ostwig war im Jahre 1973 im<br />
Kreiswettbewerb „Unser Dorf soil<br />
schoner werden" Sieger in der B-<br />
Gruppe. Dieser Ortsteil bereitet sich<br />
jetzt wieder auf den Wettbewerb 1976<br />
vor. Der Antrag, als Luftkurort aner-<br />
kannt zu werden, wird hoffenlich in<br />
diesem Jahre Erfolg haben.<br />
Planen und Bauen<br />
Die in der Gemeinde Bestwig zusam-<br />
mengeschlossenen Ortstelle haben<br />
seit dem Jahre 1972 im Rahmen eines<br />
Planungsverbandes viele Probleme<br />
gemeinsam angefaftt. Grundlage fur<br />
die weitere gemeinsame Planung ist<br />
ein Flachennutzungsplan, der noch am<br />
28.12.1974 rechtskraftig werden konn-<br />
te. Der Rat der Gemeinde hat be-<br />
schlossen, diesen Plan im Jahre 1976<br />
den jetzigen Neugliederungsgegeben-<br />
heiten anzupassen. Rechtskraftige Be-<br />
bauungsplane liegen zur Zeit fiir die<br />
Ortschaften Ostwig, Nuttlar, Velmede<br />
und Wasserfall vor. Eine besondere<br />
Aufgabe fiir die Gemeinde ist die<br />
Schaffung eines gemeind|ichen Mittel-<br />
punktes in Bestwig. Bestwig hat in der<br />
Vergangenheit planungsmaBig sicher-<br />
lich darunter gelitten, daB es keine<br />
selbstandige Gemeinde, sondern nur<br />
ein Ortsteil der groBeren Gemeinde<br />
94<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
In Wasserfall gibt es den einzigen Wasserfall des Sauerlandes: die Plasterlegge.<br />
Velmede war. Fiir den Ortskern Best-<br />
wig lauft z.Z. das Verfahren fur die<br />
Aufstellung eines Sanierungsplanes<br />
nach dem Stadtebauforderungsgesetz.<br />
Erfreulich ist, daB der neue Rat diese<br />
Beschliisse einstimmig gefaBt hat. Der<br />
Ortskern Bestwig bietet die Grundvor-<br />
aussetzungen fur eine standortorien-<br />
tierte Planung, da Bestwig neben meh-<br />
reren Arzten und Zahnarzten, zwei<br />
leistungsfahigen Bankinstituten und<br />
vielen Geschaften fijr die mittlere Ver-<br />
sorgung, den erwahnten Bundesbahn-<br />
dienststellen auch in der Deutschen<br />
Bundespost eine groBe Dienststelle<br />
hat, die den Bereich des oberen Sauer-<br />
landes versorgt.<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
Besonders finanztrachtige Aufgaben<br />
ergeben sich fiir die neue Gemeinde<br />
durch den Bau eines Hauptsammlres<br />
uber eine Entfernung von ca. 10 km<br />
zwischen Ramsbeck und der im Jahre<br />
1976 vom Ruhrverband zu errichtenden<br />
Klaranlage im Bereich Velmede. Diese<br />
BaumaBnahme wird in Verbindung mit<br />
der Verbesserung der Wasserversor-<br />
gung die Gemeinde sehr stark be-<br />
lasten.<br />
Jugend und Bildung<br />
Funf Kindergarten und 1 Kinderhort<br />
mit insgesamt 14 Gruppen in freier<br />
Tragerschaft, sowie ein kommunaler
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Kindergarten mit 2 Gruppen stehen<br />
den Kleinkindern zur Verfugung. Ein<br />
erheblicher Fehlbedarf zeichnet sich<br />
noch im Raum Ramsbeck - Heringhau-<br />
sen ab. Hier bemijht sich die Gemein-<br />
de mit dem Hochsauerlandkreis bei der<br />
Aufstellung des neuen Kindergarten-<br />
bedarfplanes eine Losung zu finden.<br />
Der sportbegeisterten Jugend wird auf<br />
6 Sportplatzen, 4 Tennisplatzen, in 4<br />
Turnhallen und in 2 Hallenschwimm-<br />
badern die Moglichkeit der korper-<br />
lichen Ertuchtigung gegeben. Beson-<br />
ders ist die im Jahre 1975 fertiggestell-<br />
te Valmekampfbahn in Bestwig, eIn<br />
Sportplatz des Typs B mit grol3zugig<br />
gebauten Umkleide- und sanitaren An-<br />
lagen, sowie einem Sportlerheim zu<br />
erwahnen. Diese Aniage, die ebenfalls<br />
eine Trainingsflutlichtanlage besitzt,<br />
wurde mit einem Kostenaufwand von<br />
rd. 1 Million DM errichtet.<br />
Die schulische Bildung der Kinder der<br />
Gemeinde hat sich bis vor einigen Jah-<br />
ren entsprechend der GroBe der dama-<br />
ligen selbststandigen Ortschaften fast<br />
ausschlie(5lich auf das Volksschul-<br />
wesen beschrankt. Ein Grund ist<br />
sicherlich auch darin zu suchen, daB<br />
man den Kindern die Schulwege zu<br />
den weiterfuhrenden Schulen in Me-<br />
schede, Olsberg und Brilon zumutete,<br />
Heute ist die Gemeinde Bestwig in der<br />
Lage, ein Schulwesen vorzuzeigen,<br />
das im vollen Umfang dem Ziel des<br />
Schulentwicklungsplanes, der gemein-<br />
sam mit dem damaligen Kreis Mesche-<br />
de aufgestellt wurde, entspricht.<br />
Neun Schulen wurden in der Vergan-<br />
genheit geschlossen. Heute werden<br />
die Kinder in drei Grundschulen, einem<br />
Schulkindergarten, einer Sonderschu-<br />
le, einer Hauptschule, sowie in einer im<br />
Aufbau befindlichen Realschule unter-<br />
richtet. Die voile Sekundarstufe I wird<br />
angestrebt. Im Bergkloster Bestwig<br />
der Heiligenstadter Schulschwestern,<br />
ist eine inzwischen wegen ihrer beson-<br />
deren Leistungsfahigkeit bekanntge-<br />
wordene Berufsfachschule fijr pflege-<br />
rische Berufe mit Internat vorhanden.<br />
Da die alten Schulgebaude dieser zij-<br />
gigen Entwicklung nicht Rechnung<br />
trugen, wurde im Jahre 1975 nach nicht<br />
ganz 1 i^jahriger Planung mit dem Bau<br />
eines Schulzentrums begonnen. Die-<br />
ses Schulzentrum, in unmittelbarer Na-<br />
he des Bergklosters, liegt zentral zwi-<br />
schen den Ortschaften Nuttlar, Ost-<br />
wig, Velmede und Bestwig und wird<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
Schulzentrum Bestwig (Modell). Die Kosten werden auf 15 Millionen DM ge-<br />
schatzt. Im August 1977 soil es bezugsfertig sein.<br />
29 Klassen mit Nebenraumen, eine<br />
Dreifachsporthalle und Freisportanla-<br />
gen erhalten. Fur dieses, mit 15 Milli-<br />
onen DM veranschlagte Objekt, erwar-<br />
tet die Gemeinde noch eine erhebliche<br />
Hilfe des Hochsauerlandkreises.<br />
Zielkonflikte<br />
Die Gemeinde Bestwig bietet von<br />
ihrer Lage her die Grundvoraus-<br />
setzungen fur die Industrie und fur<br />
den Fremdenverkehr. Der Ausbau<br />
von zwei Gewerbegebieten von 35 und<br />
10 ha schaffen sowohl fiir neue Ar-<br />
beitsplatze als auch im Rahmen der<br />
Ortskernsanierungen die Grundvor-<br />
aussetzungen fur die An- und Aussied-<br />
lung von Betrieben. Eine entschei-<br />
dende Frage fur die Industriever-<br />
besserung und den Fremdenverkehr,<br />
ist der notwendige Ausbau der<br />
BundesstraBe 7 als Autobahn. Diese<br />
Autobahn bringt innerhalb der Ge-<br />
meinde Bestwig auf einer Lange von<br />
nur 10 km drei gro(3e Bruckenbau-<br />
werke, die das Ruhrtal iJberspannen,<br />
Blick auf Ostwig<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
mit sich und berijhrt gerade in Ostwig<br />
sehr nah die Wohnbebauung. Ein Ziel-<br />
konflikt, der bewaltigt werden mu(i.<br />
Die BemiJhungen um Schaffung weite-<br />
rer Arbeitsplatze bringen im Bereich<br />
Heringhausen und Ramsbeck ebenfalls<br />
Zielkonflikte mit sich. Die Aniage eines<br />
Steinbruches mit insgesamt 60 bis 70<br />
Arbeitsplatzen im Bruchbetrieb und im<br />
Zulieferergewerbe kann dem Wunsch<br />
des Ausbaues des Fremdenverkehrs<br />
ebenso im Wege stehen, wie die vom<br />
Hochsauerlandkreis im Bereich Hal-<br />
beswig geplante zentrale Mulldeponie.<br />
Hier sto(3en sachllch fundierte Dber-<br />
legungen und Emotionen toils sehr<br />
stark aufeinander, teils erganzen sie<br />
sich. Die Bildung einer aktiven BiJr-<br />
geraktion in Heringhausen zeigt, wie<br />
stark die Bevolkerung an solchen Pro-<br />
blemen Anteil nimmt.<br />
Aber gerade die Vielzahl und die Ver-<br />
schiedenartigkeit der in der Gemeinde<br />
Bestwig anstehenden Aufgaben lassen<br />
Rat und Verwaltung der Gemeinde alle<br />
Probleme mit frischem Mut anfassen.<br />
95
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Sauerldndische<br />
StraBenamen<br />
in Berlin<br />
Auf Drangen der Bundespost stehen<br />
die neugebildeten GroRgemeinden vor<br />
dem Problem, in ihrem Gebiet die Stra-<br />
Benbezeichnungen zu uberprijfen. Da-<br />
bei kommt es darauf an, Doppelnamen,<br />
die in den einzelnen Stadt- bzw. Ge-<br />
meindeteilen vorkommen (z.B. Haupt-<br />
stra(3e, Bahnhofstralie u.a.) zu vermei-<br />
den und soweit notwendig, neue Stra-<br />
Bennamen festzulegen. Die betroffene<br />
Bevolkerung trennt sicin meist nur un-<br />
gern von liebgewordenen lokalen Stra-<br />
Ren- und Wegebezeiclinungen, so da(5<br />
liieruber manclierorts lieftig diskutiert<br />
wird.<br />
Die alte Reichshauptstadt Berlin —<br />
schon seit geraumer Zeit aus zahl-<br />
reichen mehr oder weniger groBen<br />
„D6rfern" zusammengeschlossen —<br />
hat dieses Problem gelost: Um die<br />
Verbundenheit mit den ijbrigen Land-<br />
schaften und Stadten Deutschlands<br />
zum Ausdruck zu bringen, gibt es dort<br />
z.B. neben der PreuBenallee eine Bay-<br />
ernallee, Wurttembergallee, Baden-<br />
allee, einen Sachsendamm und dane-<br />
ben eine Bayrische-, WiJrttembergi-<br />
sche-, Sachsische-, Hamburger-, Mun-<br />
chener-, Niirnberger-, Bochumer- und<br />
Dortmunder Stra(3e, um nur einige zu<br />
nennen. Charakteristisch dabei ist: Je<br />
groRer die Bedeutung eines Landes,<br />
sines Flusses oder einer Stadt im frij-<br />
heren Deutschen Reich, um so hervor-<br />
gehobener die StraBenbenennung in<br />
Berlin!<br />
Fur uns Sauerlander ist recht interes-<br />
sant, inwieweit unsere Heimat be! den<br />
StraBenbezeichnungen in Berlin be-<br />
rijcksichtigt wurde. Nun, zunachst gibt<br />
es eine etwa 1,5 km lange „Westfa-<br />
lische StraBe", die vom Kurfursten-<br />
damm in Richtung Wilmersdorf ab-<br />
zweigt. Sie mundetdann laut Stadtplan<br />
in die Sauerlander- und RuhrstraBe<br />
ein. Beide StraBen beziehen sich also<br />
eindeutig auf unsere Heimat.<br />
Wo die „BfA" steht<br />
Nun ist die RuhrstraBe 2 in'Wilmers-<br />
dorf zumindest alien Angestellten und<br />
Selbstandigen ein Begriff: Hier hat die<br />
Bundesversicherungsanstalt fiJr Ange-<br />
stellte (BfA) ihren Sitz, von der jeder<br />
96<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
Namen aus GroB-Bestwig<br />
Aus den Gemeinden des ehe-<br />
maligen Amtes Bestwig, heute<br />
— ohne Eversberg und Geveling-<br />
hausen — die Gemeinde Bestwig<br />
bildend, sind eine ganze Reihe<br />
von Personlichkeiten hervorge-<br />
gangen, deren Wirken CJber das<br />
Grab hinaus segensreich war.<br />
Sie verdienen es, in unserer<br />
dankbaren Erinnerung zu bleiben.<br />
August Beule, der „Hans-Sachs"<br />
von Ramsbeck, war in den Jahren<br />
nach dem 1. Weltkrieg der belieb-<br />
teste Poet des Sauerlandes, der<br />
in der Sprache der Vater in zahl-<br />
losen Heimatabenden seine<br />
Schelmenstreiche erzahlte und in<br />
dem weitverbreiteten Volksbuch<br />
„Biargwind" das Sauerland er-<br />
heiterte(t 1923).<br />
Im Jahre 1924 starb der in Hering-<br />
hausen geborene Prof. Gottfried<br />
Hoberg, Lehrer an der Universi-<br />
tat Freiburg. Als Wissenschaftler<br />
genoB er Internationales Anse-<br />
hen.<br />
In der Bergmannssiedlung An-<br />
dreasberg wurde im Jahre 1864<br />
Bernhard Jost geboren. Sein Le-<br />
benswerk war die Erforschung<br />
des Radiums, oft in Zusammen-<br />
arbeit mit Madam Curie. Seine<br />
Forschungen und Enthullungen in<br />
Aufsehen erregenden Prozessen<br />
machten ihn in ganz Deutschland<br />
bekannt.<br />
Auf seinem Heimatfriedhof in<br />
Ramsbeck ruht Franz Hoffmeister,<br />
der durch die Kraft seiner Per-<br />
Angestelltenversicherte spatestens<br />
nach seinem Ausscheiden aus dem<br />
Erwerbsleben den ersehnten und<br />
wohlverdienten Rentenbescheid erhalt.<br />
Das in den letzten Jahren stark erwei-<br />
terte im typischen Behordenstil da-<br />
stehende Gebaude der BfA ist natur-<br />
lich nichtzu iibersehen. Genau genom-<br />
men sind es mehrere Gebaudekom-<br />
plexe, wobei die RuhrstraBe — nur<br />
knapp 300 m lang — gewissermaBen<br />
durch die BfA hindurchfuhrt.<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
sonlichkeit nach dem 1. Weltkrieg<br />
eine tiefgrCJndige sauerlandische<br />
Heimatbewegung entfachte. Von<br />
Antfeld aus, wo er als Vikar wirk-<br />
te, leitete er 8 Jahre den Sauer-<br />
lander <strong>Heimatbund</strong>. Er starb im<br />
Jahre 1943 an den Folgen eines<br />
schweren Kriegsleidens.<br />
In Eversberg, seinem ange-<br />
stammten Heimatstadtchen, wur-<br />
de 1943 Pralat Dr. August Pieper<br />
zu Grabe getragen. Als Sozial-<br />
politiker hat er an der Spitze des<br />
Volksvereins fur das kath.<br />
Deutschland und als Abgeord-<br />
neter des Reichstages und Land-<br />
tages bahnbrechend gewirkt.<br />
Im hohen Ater starb 1947 Wil-<br />
helm Kathol aus Berlar, der erste<br />
und langjahrige Leiter des Krels-<br />
bauamtes in Meschede. In dem<br />
Dorfbuch „Bassmes Hof" wurde<br />
seinem Heimatort ein bleibendes<br />
Denkmal gesetzt.<br />
Verdienstreich ist auch das Wir-<br />
ken des 1972 verstorbenen<br />
Hauptlehrers Otto Rhode, der als<br />
Padagoge der Landschule einen<br />
Ruf hatte und an der Seite Franz<br />
Hoffmeisters im Sauerlander Hei-<br />
matbund wirkte.<br />
Enge familiare Beziehungen zu<br />
Ramsbeck knupfte der 1972 ver-<br />
storbene Alt-Bundesprasident<br />
Heinrich LiJbke, dessen Gattin<br />
Wilhelmine geb. Keuthen hier in<br />
ihrem Geburtsort ihre Jugendzeit<br />
verlebte.<br />
Theodor Tochtrop<br />
Hingegen ist die laut Stadtplan noch<br />
verzeichnete, unmittelbar benachbarte<br />
etwas kleinere „Sauerlander StraBe"<br />
inzwischen nicht mehr auffindbar. Kein<br />
StraBenschild ist mehr vorhanden;<br />
denn vor wenigen Jahren wurde sie —<br />
wie es im behordendeutsch heiBt —<br />
„entwidmet", d.h. sie wurde fur den<br />
offentlichen Verkehr nicht mehr frei-<br />
gegeben und eingezogen. Im Zuge der<br />
Expansion der BfA sind dort Hoch-<br />
garagen entstanden, und zwar aus-
schlieBlich fiJr Bedienstete dieser<br />
Dienststelle. So ist die Sauerlander<br />
Stral5e in Berlin dem Trend, in Wirt-<br />
schaft und Verwaltung immer mehr An-<br />
gestellte zu beschaftigen, zum Opfer<br />
gefallen. Bleibt noch fur uns Sauerlan-<br />
der der Trost, dal3 indessen die Ruhr-<br />
straBe bekannter geworden ist. Aber<br />
wer denkt schon bei einem Rentenbe-<br />
zug von der BfA an das Sauerland?<br />
Weitere Sauerlander Namen<br />
Nun gibt es in Berlin aber neben die-<br />
sen beiden StraBenbezeichnungen<br />
noch eine ganze Reihe StraBen mit<br />
sauerlandischen Stadtenamen: In Ber-<br />
lin-Tegel, nordlich des neuen Verkehrs-<br />
flughafens und unmittelbar angren-<br />
zend an die Jungfernheide" gibt es<br />
eine Wohnsiedlung, die fast aus-<br />
schlieBlich westfalische Namen tragt.<br />
LaBt man die MiJnsterlander (wie z.B.<br />
Coesfelder-, BillerbeckerstraBe) und<br />
Siegerlander (Kreuztaler-, Weidenau-<br />
erstraBe) auBer Acht, so bleiben fur<br />
uns Sauerlander noch folgende Stra-<br />
Bennamen authentisch: Werdohler<br />
Weg, davon abzweigend in nordlicher<br />
Rich tung der Finnentroper-.Attendorner<br />
Weg, Plettenberger Pfad, Nordheller-<br />
Steg, Herscheider Weg: Westiger und<br />
Breckerfelder Pfad sowie Letmather-<br />
und Hattinger Weg. Zwischen der<br />
Strafanstalt Tegel und den StraBen mit<br />
Siegerlander Namen (u.a. auch Hil-<br />
chenbacher Weg, liegt der Mescheder<br />
Weg. Nordlich davon schlieBen sich<br />
die Stockumer- und Wickeder StraBe<br />
und der etwas verkehrsreichere Nehei-<br />
merWegan.<br />
In Berlin-Spandau gibt es einen weite-<br />
ren Siedlungsbereich mit westfalischen<br />
Namen wie Siegener StraBe, Wittgen-<br />
steiner Weg, Unnaer- und Iserlohner<br />
StraBe; in Haselhorst kennt man<br />
schlieBlich noch den Ludenscheider<br />
Weg.<br />
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Manches mehr zufallig<br />
Wenn es dagegen im Grunewald eine<br />
HagenstraBe gibt, durfte diese Be-<br />
zeichnung kaum mit unserer sauerlan-<br />
dischen GroBstadt Hagen in Verbin-<br />
dung zu bringen sein. Auch die im<br />
Stadtkern unmittelbar an die Mauer<br />
mehr in Ost-Berlin liegende Lenne-<br />
StraBe hat im Gegensatz zur Ruhr<br />
nichts mit unserer Lenne zu tun, son-<br />
dern geht zuriick auf den General-<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
„Heimat" musikalisch<br />
Eine wahre Begebenheit aus dem Sauerland<br />
Kijrzlich war ich bei einer heimat-<br />
verbundenen Feier, deren musi-<br />
kalische Einrahmung ein Musik-<br />
corps und ein Mannerchor be-<br />
stritten. Beide, das sei von vorn-<br />
herein gesagt, haben ausgezeich-<br />
net gespielt und gut gesungen.<br />
Aber: MuB die Musik zu einer<br />
Heimat-Veranstaltung denn unbe-<br />
dingt elegisch und getragen sein,<br />
wie fur die Prozession? Sucht<br />
Euch Komponisten aus, die die<br />
Heimat schon und munter und mit<br />
Tempo sehen! — Und dann der<br />
Chor: Erst etwas mit „heilige Hei-<br />
mat", voll von begeistertem Pa-<br />
thos. Nun, ich gestehe es, Begei-<br />
sterung, ohne ins Pathetische zu<br />
verfallen, ist schwer. Doch es gibt<br />
so viele hubsche, alte westfa-<br />
lische, ja auch sauerlandische<br />
Lieder! Man braucht nur einmal<br />
direktor der konigl. Garten in PreuBen<br />
und Grander der ersten deutschen<br />
Gartnerlehranstalt Peter Joseph Lenne<br />
(1789—1866). Auch die Andreasberger<br />
StraBe in Tempelhof bezieht sich nicht<br />
auf unser Andreasberg (Gemeinde<br />
Bestwig), sondern auf St. Andreasberg<br />
im Harz. Eine DornbergstraBe (Nahe<br />
Siegessaule) hat mit dem noch kleine-<br />
ren Ortsteil Dornberg (bei Andreas-<br />
berg, Gemeinde Bestwig) sicher nichts<br />
gemeinsam. Das gleiche giltwohl auch<br />
fiJr die Insel Scharfenberg im Tegeler<br />
See mit der benachbarten Scharfen-<br />
berger StraBe einerseits und dem Dorf<br />
Scharfenberg (Stadt Brilon) anderer-<br />
seits.<br />
Arnsberg fehit<br />
Bei den sonst zutreffenden Sauerlan-<br />
der Namen in Berlin vermiBt man, daB<br />
Arnsberg — 130 Jahre lang Sitz eines<br />
(preuBischen) Regierungsprasidenten<br />
westfalischer Provinz — keinen Stra-<br />
Bennamen in Berlin besitzt. Es sei<br />
denn, man sieht das Wahrzeichen<br />
Arnsbergs, den Glockenturm, als Be-<br />
ziehung zu Berlin an: Es gibt namlich<br />
in Berlin-Pichelsberg eine Glocken-<br />
turmbrijcke und einen Platz „Am Glok-<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
aufmerksam Hatzfelds Lieder-<br />
buch „Tandaradei" durchzublat-<br />
tern; dort findet man eine ganze<br />
Menge von ihnen in zwei- und<br />
dreistimmigem Satz. Ich fragte<br />
meinen Nachbarn: „Warum sin-<br />
gen sie denn kein Lied in Platt?"<br />
Und er antwortete: „Viele von<br />
ihnen konnen es sicher nicht."<br />
Es folgte der Festvortrag und was<br />
sonst noch alles zu dieser Feier<br />
gehorte, und zum AbschluB wie-<br />
der der Chor: ich traute meinen<br />
Ohren nicht, der Chor sang<br />
(ubrigens ein herrliches Lied fur<br />
andere Veranstaltungen) „La<br />
Montanara"! Bestimmt konnten<br />
weniger Chormitglieder Italie-<br />
nisch als PlattdeutschI Ja, und<br />
beim nachsten Lied lautete der<br />
Refrain: „0 cara mia ...". Heilige<br />
Heimat! Kyon<br />
kenturm". Doch das ware leichtfertig<br />
konstruiert.<br />
Vergeblich sucht man auch — um nur<br />
alte Kreisstadte zu nennen — eine<br />
Briloner — oder Olper-Chaussee, -Al-<br />
lee, -StraBe, -Gasse bzw. einen -Weg,<br />
-Pfad Oder -Steg. Man findet auch we-<br />
der einen Soester- noch Lippstadter-<br />
Platz, -Ring, -Damm oder gar -Park.<br />
Weshalb das so ist, weiB man nicht in<br />
Berlin.<br />
Mehr Berliner StraBen bei uns!<br />
Mag es gleichgiJltig sein, ob StraBen-<br />
benennungen in Berlin direkt oder nur<br />
zufallig mit Sauerlander Namen im Zu-<br />
sammenhang stehen und sind es auch<br />
nur kleine Wege, Pfade und Stege in<br />
Berlin die diese Sauerlander Stadte-<br />
und FluBnamen tragen: Wie war's,<br />
wenn es umgekehrt im Sauerland mehr<br />
Berliner StraBen geben wijrde? Viel-<br />
leicht kann dies die vorerwahnten Pro-<br />
bleme in den neuen GroBgemeinden<br />
losen helfeni Und es wurde doch gut<br />
anstehen, wenn beispielsweise der<br />
beschriebene „Mescheder Weg" auch<br />
sein Gegenstuck in der neuen Kreis-<br />
stadt des Hochsauerlandes finden<br />
wurde. (FD)<br />
97
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
lOOOJahre Stockum<br />
Bilder aus der<br />
Stockumer<br />
Geschichte<br />
Von Dr. Hubert Schmidt<br />
Bei Ausschachtungsarbeiten in der<br />
Dorenschlade in Stockum wurden 1959<br />
zwei kleine Scherben und ein Korn-<br />
quetscher aus Oberkarbonsandstein<br />
gefunden. Der Fundplatz stellt die er-<br />
ste vorgeschichtliche, vielleicht eisen-<br />
zeitiiche Siedlung zwischen oberer<br />
Lenne und Mohne dar, die der For-<br />
schung bisher bekannt geworden ist.<br />
Ihr Alter betragt mindestens 2000 Jah-<br />
re.<br />
Der Kolner Erzbischof Warinus (976—<br />
985) schenkte den Stockumer Pfarr-<br />
zehnten, die Pfarrkirche und einen<br />
Hofesverband an das Kolner Chor-<br />
herrenstift St. Andreas. Der entspre-<br />
chende Text befindet sich in einem<br />
Foliobande des St. Andreas-Stifts, der<br />
im Historischen Archiv des Erzbistums<br />
Kbin aufbewahrt wird. Er hat folgen-<br />
den Wortlaut: „Warinus archiepisco-<br />
pus, qui dedit nostre ecclesie decimas<br />
in Stockum et construxit capellam<br />
s.Pauli 1 flor. de iisdem bonis in Sto-<br />
ckum" (Erzbischof Warinus, der unse-<br />
rer Kirche den Zehnten in Stockum<br />
gab ... ein Florin von den GiJtern in<br />
Stockum). In einem zweiten Folioband<br />
ist die Schreibweise „Stocheim" ange-<br />
wandt. Die Weihe der Stiftskirche St.<br />
Andreas hatte Erzbischof Gero (Vor-<br />
ganger des Erzbischofs Warinus) am<br />
2. Mai 974 vollzogen. Die Beziehungen<br />
zwischen Stockum und dem Stiff St.<br />
Andreas reichten bis in die napoleo-<br />
nische Zeit,<br />
In der Stockumer Pfarrkirche stoBt<br />
man ganz unerwartet auf einen bemer-<br />
kenswerten romanischen Taufstein. Er<br />
ist in einer 1963 gebauten Taufkapelle<br />
seitlich des Turmes untergebracht, die<br />
die gesamte AuRenwand des Tauf-<br />
steins au(3erordentlich gut zur Geltung<br />
kommen Ial3t. Die Wandung ist aufge-<br />
gliedert in Arkaden mit Darstellungen<br />
der VerkiJndlgung, der Geburt Jesu,<br />
der drei Konige, der Huldigung, der<br />
Taufe Jesu im Jordan, der Kreuzigung,<br />
98<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
Blick auf Stockums Ortskern mit der Kirche.<br />
der „maiestas Domini" und des Kir-<br />
chenpatrons St. Pankratius (Bild). Aus<br />
dem letzten Relief kann mit Sicherheit<br />
geschlossen werden, da(5 der Taufstein<br />
(zu Beginn des 13. Jahrhunderts) ei-<br />
gens fur die Pfarrkirche in Stockum<br />
gesohaffen worden ist. Pankratius, den<br />
man um 300 an der via Aurelia in Rom<br />
enthauptete, wurde im Mittelaltar als<br />
Ritter dargestellt. Am Stockumer Tauf-<br />
stein tragt er unter dem lockeren Ober-<br />
gewand ein Kettenhemd, dazu Schild<br />
und Schwert In Verlangerung des<br />
St. Par)kratius am Taufstein.<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
Schildes erscheint die Palme, die ihn<br />
als Martyrer kennzeichnet.<br />
*<br />
Die Betreuung des Stockumer Hofes-<br />
verbandes wurde 1268 dem „Otto de<br />
Stocheim" entzogen. Im Jahre 1272 er-<br />
hielt der Ritter Johann von Neheim das<br />
Lehen zugesprochen. Die Familie der<br />
Ritter von Neheim ist bis 1494 in Sto-<br />
ckum ansassig gewesen.<br />
*<br />
Nach der GriJndung der Freiheit Ha-<br />
gen (1296) und der Freiheit Sundern<br />
(vor 1310) kam es zu Auseinanderset-<br />
zungen zwischen dem Grafen Ludwig<br />
von Arnsberg und dem Pastor Hein-<br />
rich von Stockum, die dann am 8. Mai<br />
1310 mit einem Vergleich endeten. Die<br />
Abtrennung der beiden Freiheiten als<br />
selbstandige kirchliche Bereiche wur-<br />
de eingeleitet. Beim Verkauf der Graf-<br />
schaft Arnsberg an den Erzbischof von<br />
Koln im Jahre 1368 sind beide Kirchen<br />
als Pfarrkirchen („parochialis eccle-<br />
sia") bezeichnet. Allendorf schied erst<br />
bei der Visitation vom 13. Juli 1587 aus<br />
dem Pfarrverbande aus. Seit diesem<br />
Zeitpunkt ist Allendorf selbstandige<br />
Pfarrei. ,<br />
Am 13. August 1452 vermachte der<br />
Stockumer Pfarrer Johann Dresseler
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Am Chorgestuhl der Stockumer Pfarrkirche: Stolz und Hoffart (links) Klatsch und Verleumdung (rechts).<br />
de Susato (Soest) der Pfarrkirche St.<br />
Pankratius neben dem Kornspeicher<br />
auf dem Friedhof auch eine sehr lange<br />
Sitzbank, die im Volksmund „Raste-<br />
staul" heil3t. Dieses Chorgestuhl ent-<br />
halt einige mit grower Geschicklichkeit<br />
ausgefiJhrte Schnitzarbeiten, die spe-<br />
zielle menschliche Unarten (SCinden)<br />
herausstellen (vgl. Abbildungen).<br />
Im Jahre 1482 setzte „Bernd baven<br />
dem Dorpe" als Freigraf der Freigraf-<br />
schaft Stockum (der vrlen Graeschopp<br />
to Stochem) eine Gerichtssltzung an<br />
uber Herman Bodener. Zustandig fur<br />
dieses Gericht als .Junker und Stuhl-<br />
herr" war der Ritter Friedrich von Ne-<br />
heim. Als sich der Angeklagte Bodener<br />
dem Urteil widersetzte, wurde erneut<br />
Auch am Chorgestuhl der Pfarrkirche: Vollerei und Fras (links), Wut und Zorn (rechts).<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
^/•/l"'<br />
„tzu der hemelichen Achte'<br />
richtssitzung) aufgefordert.<br />
(Freige-<br />
Wegen der langwierigen Streitigkeiten<br />
zwischen den Rittern von Neheim und<br />
den Kolner Kurfursten um die Einnah-<br />
men aus den Bleigruben bei Bonkhau-<br />
sen verkauften die Neheimer am 12.<br />
Marz 1494 ihr Eigengut und das Recht<br />
99
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Karte der Seidfelder Mark aus dem Jahre 1795<br />
auf das Lehnsgut an Heinrich von<br />
Plettenberg zu Lenhausen. Die Frei-<br />
herren von Plettenberg waren bis<br />
1818/1819 in Stockum als Besitzer des<br />
Rittergutes ansassig.<br />
Das Gericht Stockum wurde 1346 erst-<br />
mals erwahnt und umfaBte den Bereich<br />
des Kirchspiels Stockum. Neben den<br />
Aufgaben der eigentlichen Rechtsspre-<br />
chung hat der Jeweilige kurfiJrstliche<br />
Richter auch die Aufgaben der Verwal-<br />
tung ijbernommen. Diese Verbindung<br />
von Justiz und Verwaltung wurde erst<br />
zu Beginn des 19. Jahrhunderts gelost.<br />
Das Gericht Stockum als Verwaltungs-<br />
einheit mu(5 als Vorganger des spate-<br />
ren Amtes Allendorf-Sundern angese-<br />
hen werden. *<br />
Bei der Seidfelder Mark, die 1438 erst-<br />
mals erwahnt wurde, handelt es sich<br />
um die groBeren Waldgebiete Lands-<br />
berg und Buchholz nordlich von Wulf-<br />
ringhausen und Amecke und westlich<br />
von Seidfeld. Sie werden durch die<br />
Settmecke getrennt. 38 Bauernhofe<br />
100<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
aus Amecke, Seidfeld, lllingheim, Wulf-<br />
ringhausen, Bruchhausen, Rohre, Reck-<br />
linghausen und Henninghausen waren<br />
zu Beginn des 19. Jahrhunderts in die-<br />
ser Mark berechtigt. Erbholzrichter<br />
dieser Mark war zunachst der Schulte<br />
zu Seidfeld; im 18. Jahrhundert ging<br />
dieses Amt an den Freiherrn von Wre-<br />
de zu Amecke uber.<br />
*<br />
Das Herzogtum Westfalen wurde 1802<br />
der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt<br />
zugeteilt. Durch Okkupationspatent<br />
(Besetzungsschreiben) vom 6. Oktober<br />
1802 wurde dann „provisorischer Ci-<br />
vil-Besitz" genommen.<br />
Am 8. Oktober 1802 muBten sich in<br />
Stockum alle Einwohner der Bauern-<br />
schaft Stockum versammeln. Dann<br />
wurde in Gegenwart des Richters Gro-<br />
narz und des Stockumer Vorstehers<br />
Christoph SchiJmer, ferner des hessen-<br />
darmstadtischen Majors von Zangen<br />
und des Premierleutnants Goez „mit<br />
dem bei sich habenden militalre und<br />
erschienenen Einsassen das furstliche<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
Wappen an dem bisherigen Gerichts-<br />
hause des Scheffen Lithegener ange-<br />
heftet ..." und das Okkupations-<br />
patent verlesen. Dieses Patent wurde<br />
anschlieRend an der Kirchentijr be-<br />
festigt. *<br />
Nach dem Wiener KongreB (1815) kam<br />
Stockum in das Konigreich Preutien.<br />
Es wurde dem Kreis Arnsberg einge-<br />
gliedert. Die Gemeinde Stockum be-<br />
stand aus den Ortschaften Stockum,<br />
Dornholthausen und Seidfeld. Aus<br />
dem ehemaligen Kirchspiel Stockum<br />
bildete man ab 1826 die Burgermeiste-<br />
rei Allendorf (ab 1844 Amt Allendorf).<br />
Nach der starken wirtschaftlichen Ent-<br />
wicklung der Gemeinde Sundern wur-<br />
de am 16.1.1906 der Amtssitz von<br />
Allendorf nach Sundern verlegt. Seit<br />
dem 1.1.1975 gehort Stockum zu der im<br />
Rahmen der kommunalen Neugliede-<br />
rung aus bisher 19 selbstandigen Ge-<br />
meinden entstandenen neuen Stadt<br />
Sundern mit etwa 27 500 Einwohnern<br />
und einer Flache von 193 Quadratkilo-<br />
metern.
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Stockum heute<br />
Innerhalb der Stadt Sundern gehort<br />
Stockum nicht zum Industrie- und<br />
Gewerbebereich, sondern zu derfrem-<br />
denverkehrsrelevanten Zone. In den<br />
Ortschaften der ehemallgen Gemeinde<br />
Stockum (Stockum, Dornholthausen<br />
und Seidfeld) gibt es 7 Hotels und<br />
Gasthofe mit 848 Sitzplatzen und<br />
140 Batten, ferner 16 Pensionen mit<br />
84 Batten und 7 Pansions-Bauernhofe<br />
mit 88 Batten. Es ergibt aine Kapa-<br />
zitat von 312 Betten. Diasa Zahl ist<br />
recht beachtlich bei ainam Bevolke-<br />
rungsstand von etwa 1900 Einwoh-<br />
nern, eine Zahl die sich seit 1939<br />
(977 Einwohner) fast verdoppelt hat.<br />
Nach der „Entwicklungsplanung fur<br />
den Planungsraum Sundarn" liegt fur<br />
Stockum in der Bevolkarungsentwick-<br />
lung ein Wachstum von 130—150%<br />
vor. Es entspricht dem Wachstum des<br />
Zantralortes Sundern.<br />
Bei den Beschaftigtan in der Land- und<br />
Forstwirtschaft ist die Zahl dar Betrie-<br />
be in der Zeit von 1960—1971 von 86<br />
auf 71 zurijckgegangen, die Zahl dar<br />
Beschaftigten in der Landwirtschaft<br />
vermlnderta sich von 157 auf 62. Trotz-<br />
dem gibt die Landwirtschaft den Ort-<br />
schaften Stockum, Dornholthausen<br />
H.&F. SCHNEIDER KORNBRENNEREI<br />
NUnLAR-flOCHSAUERLAND<br />
und Seidfeld noch eine basondere<br />
Pragung. Die noch vorhandena Land-<br />
wirtschaft kann als funktionsfahig be-<br />
zeichnet werden. Sie tragt auch zur Er-<br />
haltung und Forderung das Fremdan-<br />
verkehrs bei, von dem sie in mancher<br />
Hinsicht profitieren kann.<br />
AuBer mehraran ertragraichen Hand-<br />
werksbetrieben gibt es in Stockum nur<br />
drei Industriebetriebe mit mehr mehr<br />
als 10 Beschaftigten. Im Bereich der<br />
Stadt Sundern mijssen viele Beschaf-<br />
tigte aus den umliagenden Ortschaften<br />
in das industriella Zentrum einpendaln.<br />
So kommen von den ca. 1900 Einpend-<br />
lern des Zentralortes Sundern etwa<br />
250 aus der ehemallgen Gemeinde<br />
Stockum. Daher liegt auch die Zahl der<br />
taglich zwischen Stockum und Sundern<br />
verkehrenden Buspaare mit 12 var-<br />
haltnismaBig hoch.<br />
Die groBe Anzahl von Festan und Tra-<br />
ditionsvaranstaltungen liefart dan Be-<br />
weis, dal3 das Freizeitverhalten der<br />
Stockumer Bevolkerung weitgehand<br />
traditionsgeleitet ist. Hierzu tragen be-<br />
sonders die 10 Vereine bei, mit deren<br />
Zahl sich Stockum im Bereich der<br />
Spitzengruppe vergleichbarer Orts-<br />
teile (Gemainden) dar Stadt Sundern<br />
bafindat.<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
An wetterunabhangigen Freizeitein-<br />
richtungen gibt as in Stockum eine<br />
Turn- und Sporthalle, eine Schijtzen-<br />
halle, ein Kleinschwimmbad, das weit-<br />
gehend von Fremden genutzt wird,<br />
eine Kegelbahn und die ortlichen Ver-<br />
anstaltungen der Kreisvolkshochschu-<br />
le. Wettarabhangig sind Sportplatz,<br />
Minigolfanlage, Fast- und Rummal-<br />
platz, 2 Spielplatze fur Kinder, sowie<br />
Skilift und Skipiste.<br />
Der in Stockum vorhandena Kinder-<br />
garten verfijgt uber genugend Raume,<br />
soda5 alle Kinder der entsprechanden<br />
Jahrgange einen Kindergartenplatz er-<br />
halten konnen. FiJr die Betreuung der<br />
altaran Mitbijrgar, die die Frauenge-<br />
meinschaft ubernomman hat, steht im<br />
Kindergarten ein Raum mit Theka und<br />
TaekiJche zur Verfijgung. Hier treffan<br />
sich einmal wochentlich 30—40 Stok-<br />
kumer Burger.<br />
In der Grundschule Stockum unterrich-<br />
ten z.Z. fiinf Lehrkrafte insgesamt 134<br />
Kinder.<br />
Stockum liegt mit Dornholthausen und<br />
Seidfeld im Landschaftsschutzgebiet<br />
„Homert". Im Jahre 1975 hat as sich<br />
am Landaswettbewerb „Unser Dorf<br />
soil schoner werden" beteiligt und<br />
nach beispiellosem Einsatz eine Sil-<br />
bermedaille gewonnen.<br />
r:s^e-^ ^^/i^^f^^ie. /^.A-icf^. ^o-fi^(-^\t "^cc^clck.<br />
Die Kornbrennerei H. & F. Schneider, Nuttlar im Sauerland,<br />
hat seit dem 1. August 1975 die Produktion und den Vertrieb<br />
des bekannten DLG pramierten Markenartikels<br />
KAHLERASTEN 35 Vol. "/o<br />
Delikater Halbbitter<br />
ijbernommen.<br />
Der Artikel wurde bisher durch die Firma Huth, Rhynern,<br />
hergestellt. Die Firma H. & F. Schneider ubernlmmt mit ihrem<br />
breiten Vertriebsnetz weit iJber das Sauerland hinaus die<br />
schnelle und zuverlassige Belieferung der Kunden.<br />
Der KAHLE ASTEN ist das beliebte Getrank fur den Ferien-<br />
gast und, als Mitbringsel, ein herzhafter GruB aus dem<br />
Sauerland.<br />
Trotz starker Konkurrenz konnte sich der KAHLE ASTEN gut<br />
behaupten. Die hervorragende Qualitat und seine eigen-<br />
willige Aufmachung weiB der Kunde zu schatzen. Er trinkt<br />
nicht nur einen Likor, er „trinkt" den markantesten Berg des<br />
Sauerlandes.<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
101
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Ausstellung:<br />
Madonnen<br />
aus dem<br />
Sauerland<br />
Mehr als 7000 Besucher in nur zehn<br />
Tagen: das ist das Ergebnis der Aus-<br />
stellung „Madonnen Im Sauerland",<br />
die vom 10. bis 19. November vergan-<br />
genen Jahres im Arnsberger Sauer-<br />
landmuseum zu sehen war, Eine unge-<br />
wohnliche Schau mit einem ebenso un-<br />
gewohnlichen Erfolg.<br />
Gezeigt wurden 66 Madonnen, durch-<br />
weg Holzschnitzerei, aus der Zeit zwi-<br />
schen 1200 und 1800. Sie haben ihren<br />
Platz in Kirchen und Klostern des ehe-<br />
mals kurkblnischen Sauerlandes oder<br />
befinden sich in Privatbesitz. So war<br />
es ein Verdienst der Initiatoren dieser<br />
Ausstellung, dal3 tells auch bisher un-<br />
bekannte Werke vorgestellt wurden,<br />
um deren Einordnung sich die Kunst-<br />
historiker Jezt bemiihen.<br />
Es gibt einen vorzuglich gemachten<br />
Katalog mit vielen Fotos und einem<br />
Text von Hiltrud Westermann-Anger-<br />
hausen und Geerd Westermann. Die<br />
Verfasser versuchen, dem Betrachter<br />
der Bilder ordnend zu helfen. Das ist<br />
ihnen veil gelungen.<br />
Mit keinem Wort ist freilich erwahnt,<br />
unter welch ungewohnlichen Umstan-<br />
den, mit wieviel Einsatz diese Ausstel-<br />
lung uberhaupt zustande gekommen<br />
ist. Tells war das nicht moglich, well<br />
die Hauptarbeit noch lief oder gar erst<br />
beginnen sollte, als der Text schon<br />
geschrieben war, tells liegt es auch<br />
etwas aul5erhalbder fachllchen Selbst-<br />
beschrankung, die sich die Verfasser<br />
von Begleittexten aufzuerlegen pfle-<br />
gen. Hier ist die Geschichte:<br />
Die Idee war schon zehn Jahre alt. Mit-<br />
arbeiter des Arnsberger <strong>Heimatbund</strong>es<br />
besprachen sie mit Kreisheimatpfleger<br />
Carl Kessemeier, aber zunachst schei-<br />
terte alles an den Kosten. Intefisiv vor-<br />
bereitet wurde die Ausstellung erst in<br />
den letzten zwei Jahren. Friedhelm Ak-<br />
kermann, Karl-Heinz Strothmann und<br />
Henner Schauerte vom Arnsberger<br />
<strong>Heimatbund</strong>, Museumsdirektor Artur<br />
Harder und der schon erwahnte Carl<br />
102<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
t-"\<br />
Muttergottes mit Kind, Westfalen,<br />
Anfang 16. Jahrliundert, Madfeld,<br />
Pfarrkirche<br />
Kessemeier waren die Hauptakteure,<br />
umgeben von einem Dutzend stiller<br />
Heifer.<br />
Es war gar nicht einfach, an die Ma-<br />
donnen heranzukommen. Erst ein Em-<br />
pfehlungsbrief vom erzbischoflichen<br />
Generalvikariat in Paderborn wirkte so<br />
manchem sauerlandischen Pfarrhaus<br />
wie ein „Sesam-6ffne-dich".<br />
Aber schlichte Volksfrommigkeit ent-<br />
puppte sich hier und da noch als Hin-<br />
dernis. Man befiJrchtete, im Dorf wer-<br />
de ein groRes Ungluck geschehen,<br />
wenn die Madonna fiJr zehn Tage ih-<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
Muttergottes mit Kind, Westfalen,<br />
Anfang 16. Jafirfiundert, Arnsberg,<br />
Propsteikirche<br />
ren angestammten Platz in der Kirche<br />
verlasse.<br />
Zehn Tage war das auBerste an Zeit:<br />
langer hatte hohere Versicherungsge-<br />
buhren bedeutet, und die konnte man<br />
nicht aufbringen. Immerhin war der<br />
Versicherungswert siebenstellig.<br />
Das bedeutete auch: Transport und<br />
Aufbau in letzter Minute. Ein Dutzend<br />
freiwilliger Heifer des <strong>Heimatbund</strong>es<br />
fuhren nach genau ausgeklugeltem<br />
Plan kreuz und quer durch das Sauer-<br />
land und holten die Madonnen ab. Die<br />
Versicherungsscheine hatten sie in der<br />
Tasche, und im Kopf die Erinnerung an<br />
einen Dbungsabend, an dem demon-<br />
striert wurde, wie man die kostbare<br />
Fracht am besten verpackt. Zunachst<br />
wurde jede Madonna in dunne Folie<br />
gelegt und dann mit viel weichem Ma-<br />
terial umgeben. Einer der Heifer zerrte<br />
zu diesem Zweck gar die Federbetten<br />
aus dem Schlafzimmer und polsterte<br />
damit die Rucksitze seines Wagens.<br />
Als alles aufgestellt war, wurde jedes<br />
Stuck fotografiert und registriert:<br />
Grundlage fur weitere Arbeit der<br />
Kunsthistoriker.<br />
Ein Erfolg wurde selbst das Kuriosum,<br />
dal5 man Gaste zu einem Eroffnungs-<br />
vortrag nicht direkt in die Ausstellung<br />
einlud, wo wenig Platz war, sondern in
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Trauernde Muttergottes, Westfalen,<br />
erste Halfte 16. Jahrhundert, Privat-<br />
besitz<br />
die Aula des Arnsberger Gymnasiums<br />
Laurentianum. Hier wirkten Kreis und<br />
kath. Kirche mit, und siehe da: der<br />
Saal war „proppenvoH" wie man im<br />
Sauerland zu sagen pflegt.<br />
Am ersten Abend wurden schon 830<br />
Besucher gezahlt. Und bald muBte der<br />
Arnsberger <strong>Heimatbund</strong> erkennen, da(5<br />
seine Rechnung, die Ausstellung wiir-<br />
de nur einen kleinen Kreis von Freun-<br />
den religibser Kunst interessieren,<br />
nicht aufging. Es kamen — wie gesagt<br />
— mehr als 7000 Besucher. Vom Ka-<br />
talog muBten vier Auflagen gedruckt<br />
werden, der Museumsdirektor und die<br />
freiwilligen Heifer machten Dberstun-<br />
den.<br />
Sie batten bei aller Freude ijber das<br />
Echo auch Sorgen. Der Kunstraub im<br />
Kolner Dom „steckte ihnen in den<br />
Knochen": Feuerwehrleute und Mit-<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
Anna Selbdritt, Westfalen, drittes Viertel 15. Jahrhundert, Rerr)blinghausen,<br />
Pfarrkirche<br />
glieder des Arnsberger Boxerclubs be-<br />
wachten mit ihren Hunden und mit<br />
Funksprechgeraten Tag und Nacht die<br />
66 Madonnen.<br />
Am Bu(3- und Bettag 1975 wurde die<br />
Ausstellung geschlossen. Und sofort<br />
begann das Abbauen und Verpacken,<br />
und die Veranstalter atmeten auf, als<br />
die letzte der Holzplastiken wieder<br />
ordnungsgemaB abgeliefert war.<br />
Fur die Fachleute — wir erwahnten es<br />
schon — ist die Madonnenschau von<br />
Arnsberg noch nicht vorbei. So stellte<br />
Dr. Heinrich Appel, frijher Museums-<br />
direktor in DCiren, fest, da(5 die Arns-<br />
berger Madonna aus der Bildnische<br />
am „Alten Rathaus" vermutlich nicht<br />
aus Schwaben stammt, sondern in den<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
Bereich des Kolner Bildhauers Til-<br />
man van den Burch zu lokalisieren ist.<br />
Skulpturen von ihm wurden jetzt auch<br />
im Siegerland entdeckt.<br />
Dr. Appals Meinung zur Gesamtschau:<br />
„Hier wurde das Augenmerk einmal<br />
auf eine bisher wenig beachtete deut-<br />
sche Kunstlandschaftgelenkt, die noch<br />
manche Oberraschung anzubieten<br />
scheint".<br />
Die Initiatoren vom Arnsberger Hei-<br />
matbund schmunzein uber eine andere<br />
Geschichte, die aber auch welter nichts<br />
ist, als ein Zeichen fiJr den Erfolg der<br />
Madonnen-Ausstellung: Der Wirt der<br />
Arnsberger Gaststatte zur Krim, ein<br />
Jugoslawe, wunderte sich, als er am<br />
Stammtisch bediente: „Was is bios los<br />
103
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Olper<br />
Franziskanerinnen<br />
seit 100 Jahren<br />
in den Staaten<br />
Die 1863 gegrundete Kongregation<br />
der Olper Franziskanerinnen war noch<br />
klein an Mitgliedern, als sie zwblf Jah-<br />
re spater ein halbes Dutzend Schwe-<br />
stern nach Obersee schickte. Der Kul-<br />
turkampf hatte dem Mutterhaus diese<br />
schwere Entscheidung aufgezwungen,<br />
denn seine Gesetze verboten sowohl<br />
alle padagogische Tatigkeit in Schulen<br />
und Waisenhausern wie die Aufnahme<br />
von Nachwuchs. So fiirchtete man in<br />
OIpe, daB moglicherweise die ganze<br />
Genossenschaft auswandern musse.<br />
Ihre „Vorhut", von der Grunderin Mut-<br />
ter Maria Theresia Bonze! bis Rotter-<br />
dam begieitet, landete unter diesen<br />
Aspekten im Dezember 1875 in New<br />
York.<br />
Lanfayette (Indiana) hieB das Endziel.<br />
Ein Franziskaner aus der Warburger<br />
Gegend hatte dort den Weg soweit<br />
geebnet, da(5 man die Ankommlinge<br />
haute? Mittag war alles voll und hab<br />
ich verkauft so viele Essen wie noch<br />
niemals, wenn Montag ist. Habt ihr Ta-<br />
gung oder was? Leute, die zum Essen<br />
kamen, hatten alle Buch in der Hand<br />
mit kleine bunte Frau mit Kind vorne<br />
drauf." — Das Titelbild zeigte die<br />
Arnsberger Madonna vom „Aten Rat-<br />
haus".<br />
Fur Interessenten: Karl-Heinz Stroth-<br />
mann hat inzwischen einen Dia-Vor-<br />
trag von der Madonnen-Schau zu-<br />
sammengestellt. Er ist bei der Stadt-<br />
verwallung Arnsberg 2 zu erreichen.<br />
Obrigensi Arnsbergs <strong>Heimatbund</strong> will<br />
welter machen. Ihm schwebt jetzt eine<br />
Ausstellung mit dem Titel „Kunst in<br />
Burgerbesitz" vor. Termin: fruhestens<br />
1977.<br />
S. R.<br />
Muttergottes mit Kind, Westfalen oder<br />
Rheinland, drittes Viertel 14. Jalirliun-<br />
dert, Belecke, Pfarrkirche<br />
104<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
als Krankenpflegerinnen erwartete.<br />
Schon bald wurde ihnen auch die St.-<br />
Bonifatius-Schule ubertragen. Mit dem<br />
gleichen Pioniergeist, der damals so<br />
viele deutsche Emigranten auszeich-<br />
nete, gingen die sauerlandischen<br />
Schwestern an ihr Werk, und da man<br />
in der Umgebung bald erkannte, wel-<br />
cher Segen der preuBische Kultur-<br />
kampf fur die Neue Welt bedeutete,<br />
fanden sie zahllose Wohltater.<br />
Wahrend der nachsten zehn Jahre<br />
konnten die Olper Franziskanerinnen<br />
weitere Filialen in Indiana, aber auch<br />
Niederlassungen in den Staaten Ne-<br />
braska, Kansas und Ohio grunden.<br />
Spater griffen sie dank starken Nach-<br />
wuchses noch ferner in den ..Wilden<br />
Westen" und nach SiJden aus. Neue<br />
Hauser wurden in Colorado, Missouri,<br />
Tennessee und New Mexiko eroffnet.<br />
Die Generaloberin Mutter Maria The-<br />
resia Bonzel kam dreimal zur Visita-<br />
tion, widmete sich den weit zerstreu-<br />
ten oft nur durch abenteuerliche Eisen-<br />
bahnfahrten zu erreichenden Klostern<br />
monatelang, schickte von OIpe aus<br />
Ratschlage, die auBer dem Namen<br />
auch der Besetzung dieser jungen<br />
Zweige und dem Zusammenhalt mit<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
Maria Theresia Bonzel<br />
dem Mutterhaus im Sauerland galten.<br />
Heute gibt es in den USA rund 1000<br />
meist amerikanische Schwestern, die<br />
zu zwei Provinzhausern in Colorado<br />
und Indiana gehoren. Sie widmen sich<br />
der Krankenpflege, dem Schulwesen<br />
bis zu eigenen Colleges und vor allem<br />
der Indianerseelsorge. Von hier aus<br />
wurde vor einigen Jahren auch der<br />
Sprung auf die Philippinen gewagt, wo<br />
inzwischen funf Niederlassungen mit<br />
60 Schwestern arbeiten.<br />
Die Olper Generaloberin Mutter Al-<br />
traud besuchte diese NeugriJndungen<br />
zum ersten Male Anfang 1975. Dort<br />
wird das hundertjahrige Bestehen<br />
dieses uberseeischen Zweiges in al-<br />
ien Konventen gebuhrend gefeiert.<br />
Zur Berufswahl<br />
Dr. Magdalena Padberg<br />
Meschede. Die Verwaltung des Hoch-<br />
sauerlandkreises hat eine Broschure<br />
zur Information aller Jugendlichen her-<br />
ausgegeben, die vor der Berufswahl<br />
stehen. Die Schrift bietet einen Dber-<br />
blick Liber alle Schulformen und -typen<br />
des Hochsauerlandkreises und erlau-<br />
tert Stundentafein und Fachgebiete.<br />
Die Schulstandorte werden durch eine<br />
Obersichtskarte verdeutlicht. Die An-<br />
schriften der Fachabteilungen sind an-<br />
gegeben. Mit dieser Schrift wird alien<br />
interessierten jungen Menschen eine<br />
fundlerte Orientierungshilfe an die<br />
Hand gegeben.
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Auf die Bijhne<br />
gestelltes<br />
Volksleben<br />
Johannes Schulte-Attendorn<br />
Sie haben beide WeihnachtenGeburts-<br />
tag — und sie batten viel Gemein-<br />
sames vor allem liebten sie ihr Land<br />
und sein Volkchen mit der alten Mut-<br />
tersprache dem „oilen, laiwen Platt",<br />
fur das sie in Wort und Schrift ein-<br />
traten: Friedrich Wilhelm Grimme und<br />
Johannes Schulte.<br />
Leider gibt es „Das Sauerland und<br />
seine Bewohner" von Grimme nicht<br />
mehr, und von Johannes Schulte gibt<br />
es nicht mal ein gedrucktes Buch, ab-<br />
gesehen von den TextbiJchern zu<br />
„Christinl
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Der Waffenfund<br />
vom Wilzenberg<br />
vor 25 Jahren<br />
Von Dr. Philipp R. Homberg<br />
Etwa zwei Kilometer ostlich von<br />
Schmallenberg erhebt sich zwischen<br />
Lenne und dem Grafschaftbach der<br />
658 m hohe Wilzenberg, auf dessen<br />
langovaler, nach Osten leicht anstei-<br />
gender Kuppe zwei Wallburgen lie-<br />
gen, von denen die gr66ere der vor-<br />
romischen Eisenzeit und die kleinere<br />
(ostliche) dem fruhen Mittelalter an-<br />
gehoren durfte.<br />
Vor 25 Jahren (7. April 1950) fanden<br />
die beiden Schmallenberger Arbeiter<br />
Paul Muller und Josef Schutte bei der<br />
Aniage eines Kaffeeausschankes 48 m<br />
nordwestlich der Kapelle unter dem<br />
hier verlaufenden Wall der alteren<br />
Befestigung zwei Schwerter und vier<br />
Lanzenspitzen aus Eisen. Die stark<br />
zerrosteten und vom endgultigen Zer-<br />
fall bedrohten Funde gelangten durch<br />
Kauf an das Westfalische Landesmu-<br />
seum fur Vor- und Fruhgeschichte in<br />
Munster. Nachdem die Waffen Jetzt<br />
endgijltig restauriert und so vor dem<br />
weiteren Verfall bewahrt worden sind,<br />
sei hier noch einmal eine kleine Zu-<br />
sammenfassung dieses fur das Sauer-<br />
land einmaligen und wichtigen Fundes<br />
eriaubt.<br />
Die beiden Schwerter waren noch 49<br />
bzw. 64 cm lang und an der Parier-<br />
stange 5,3 bzw. 6,5 cm breit; da die<br />
Griffpartien und Teile der Spitzen<br />
durch Rost stark gelitten batten,<br />
konnte die ehemalige Lange nicht<br />
mehr ermittelt warden. Beide hatte<br />
man spiralformig zusammengebogen.<br />
Die vier Lanzenspitzen waren zwi-<br />
schen 15 und 26 cm lang, an den<br />
Spitzen verbogen und dadurch z. T.<br />
abgebrochen. Da die beiden Schwer-<br />
terbewul3t und nicht zufallig verbogen<br />
worden waren, darf man auch bei den<br />
Lanzenspitzen ahnliches atmehmen.<br />
Nach den Fundumstanden hat es sich<br />
um einen „geschiossenen Fund" ge-<br />
handelt, d. h. Schwerter und Lanzen-<br />
spitzen sind zusammen in den Boden<br />
gelangt.<br />
Eine Datierung st6(5t kaum auf<br />
Schwierigkeiten. Schwerter ahnlicher<br />
Form finden sich in spatlatenezeit-<br />
lichen Fundverbanden von denen die<br />
nachsten in der Wetterau liegen.<br />
106<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
Gleiches gilt fur die Lanzenspitzen.<br />
Formen dieser Art finden sich zwar<br />
noch gelegentlich in der romischen<br />
Kaiserzeit, doch erscheint eine solche<br />
Datierung der Waffen unwahrschein-<br />
lich, da Wallburgen dieser Zeit bisher<br />
aus Westfalen nicht bekannt sind.<br />
Von besonderem Interesse sind na-<br />
turgemaB die naheren Fundumstande<br />
der Schwerter und Lanzenspitzen, da<br />
hierdurch ein Hinweis auf das Alter<br />
der Wilzenbergbefestigungen gege-<br />
ben ist. Auf Grund zweier Probe-<br />
schiJrfungen der Jahre 1950 und 1963<br />
lal3t sich sagen, dal3 unter der Wall-<br />
schijttung — diese hatte man bei der<br />
Errichtung des Kaffeeausschankes ab-<br />
gegraben — eine 0,05 bis 0,20 m<br />
starke Schicht mit kleinen Holzkohle-<br />
einschlCissen vorhanden war. Sie darf<br />
als Siedlungshorizont oder alte Ge-<br />
landeoberflache aus der Zeit vor Er-<br />
richtung des Walles angesprochen<br />
werden. Nach den Angaben der Fin-<br />
der haben die Waffen In diesem Be-<br />
reich gelegen, wobei auch die unter-<br />
sten Partien der Wallschuttung noch in<br />
Frage kommen konnten. Der Befund<br />
reicht aber auf jeden Fall fijr eine<br />
Datierung der alteren Wallanlagen auf<br />
dem Wilzenberg aus, denn eine Zu-<br />
ordnung zur Gruppe der Wallburgen<br />
der vorromischen Eisenzeit erscheint<br />
auf Grund vergleichender Oberlegun-<br />
gen mit anderen Burgen dieser Zeit<br />
als gesichert.<br />
Von Bedeutung ist welter die Tatsa-<br />
che, daB die Schwerter spiralformig<br />
verbogen und die Blatter der vier<br />
Lanzenspitzen abgeknickt sind. Zwar<br />
konnte man bei den letzteren noch<br />
an einen Zufall denken (vielleicht<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
Verformung durch den auf den Waf-<br />
fen lastenden Erddruck?), doch ist<br />
dies bei den Schwertern mit Sicher-<br />
heit auszuschlieBen. Da ahnliches<br />
„Verbiegen" in latenezeitlichen Gra-<br />
bern auBerhalb Westfalens begegnet,<br />
wird man auch bei den Wilzenberg-<br />
funden annehmen durfen, da(3 es sich<br />
um ein gewolltes Unbrauchbarmachen<br />
handelt; die Ursachen durften im Ri-<br />
tuellen zu suchen sein. Da es sich bei<br />
unseren Waffen aber sicherlich nicht<br />
funde widersprechen einer solchen<br />
um die Beigaben eines Grabes han-<br />
delt (auch die spateren Scherben-<br />
Annahme), darf man wohl an einen<br />
Zusammenhang mit der Errichtung der<br />
Wallanlagen der latenezeitlichen Burg<br />
denken, eine bisher in Westfalen nicht<br />
bekannte Beobachtung.<br />
Die Waffen vom Wilzenberg wurden<br />
zwar bereits in den fiJnfziger Jahren<br />
vom Romisch-Germanischen-Zentral-<br />
museum in Mainz vorlaufig restauriert,<br />
doch war leider ein weiterer lang-<br />
samer Zerfall der stark angegriffenen<br />
Eisengegenstande nicht zu verhindern.<br />
Erst mit der Errichtung eines Neu-<br />
baues fur das Westfalische Landes-<br />
museum fur Vor- und Fruhgeschichte<br />
und der damit verbundenen Einrich-<br />
tung einer ausreichenden Werkstatt<br />
war 1972 eine endgultige Wiederher-<br />
stellung und Erganzung der zwei<br />
Schwerter und der vier Lanzenspitzen<br />
moglich. Die Arbeiten sind inzwischen<br />
abgeschlossen und die Waffen wer-<br />
den demnachst im Rahmen der latene-<br />
zeitlichen Wallburgen des sudlichen<br />
Westfalen in der Schausammlung des<br />
Museums ihren standigen Platz fin-<br />
den, wo sie endlich auch der Dffent-<br />
lichkeit zugangig sein werden.
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Unermijdiich rege,<br />
und doch:<br />
Theodor Tochtrop<br />
75 Jahre alt<br />
von Theo Hundt<br />
Zwei Dinge sind im Leben Theodor<br />
Tochtrops ganz offenbar: Er war Leh-<br />
rer aus Berufung; die Bildung und Er-<br />
ziehung der Kinder war fur ihn kein<br />
Job — und: Er war und ist — in Ben-<br />
ninghausen, Kreis Lippstadt, am 31.1.<br />
1901 geboren — von Jung an bis in sein<br />
Alter der Heimat in Liebe zutiefst ver-<br />
bunden. Bereits in der ersten Zeit kam<br />
er zum SGV und zum Sauerlander Hei-<br />
matbund, dem er treu blieb bis zum<br />
heutigen Tag. Auch als in den Jahren<br />
des Dritten Reichs derSHB „gleichge-<br />
schaltet" wurde und im Westfalischen<br />
<strong>Heimatbund</strong> aufgehen mu6te, liielt er<br />
sich zu jenen, die entsprechend der<br />
Empfehlung Franz Hoffmeisters den<br />
wohlmeinenden ..Gebietsfiihrern" des<br />
Sauerlandes, Dr. Evers und nach ihm<br />
Dr. Luhmann, nicht jede Mitarbeit ver-<br />
weigerten und es so im sauerlandi-<br />
schen Raum fur das Gebiet der Hei-<br />
matarbeit erreichten, dal5 hier nicht<br />
Parteibonzen und Schwarmgeister das<br />
Geschehen allein bestimmen konnten.<br />
Nach dem Krieg war er es, der Seite<br />
an Seite mit Theodor Propper die Neu-<br />
begrijndung des Sauerlander Heimat-<br />
bundes e.V. betrieb, dessen engerem<br />
Vorstand er von 1950 bis heute ange-<br />
hort, in den 6 schwersten Jahren als<br />
2. Vorsitzender. Als Naturschutzbeauf-<br />
tragter im Kreis Meschede setzte er<br />
sich in der gleichen Zeit ein fiir die<br />
Erhaltung der Landschaft in ihrer ge-<br />
sunden Substanz.<br />
Neben seinem Beruf als Lehrer hat<br />
sich Theodor Tochtrop vor allem<br />
schriftstellerisch hervorgetan. Sechs<br />
Jahre arbeitete er im Verlag Laumanns<br />
„Der Patriot", Lippstadt, zuletzt als<br />
Schriftleiter der „Burener Zeitung".<br />
Wo uberall seine Schriften und Bei-<br />
trage zur Heimatkunde zu suchen sind,<br />
wird wahrscheinlich er selbst kaum<br />
noch zu sagen vermdgen. Seine Mit-<br />
arbeit im Schrifttum des <strong>Heimatbund</strong>es<br />
jedoch ist zu verfolgen: Selbst im er-<br />
sten Westfalischen Heimatkalender<br />
(1944) finden wir seinen Namen neben<br />
Autoren wie Hubertus Schwartz Au-<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
Theodor Tochtrop<br />
gust Stieren, Wilhelm Schulte-Ahlen,<br />
Hermann Rothert u.a. Ein besonderes<br />
Verdienst des Schriftstellers Theodor<br />
Tochtrop liegt in seiner Verbindung<br />
von Heimatkunde mit dem schulischen<br />
Bereich. Mit Bernhard Gobel und den<br />
Schulraten Leines und Baulmann schuf<br />
er die vorbildhaften „Arbeits- und Le-<br />
sebogen fijr die Schulen des Kreises<br />
Meschede" (H. 1, Lippstadt 1949), aus<br />
denen schlieBlich die Schul-Heimat-<br />
kunde „Das obere Sauerland — Land<br />
und Leute" (Bigge 1966) entstand. Ihr<br />
drifter Mitautor Ferdinand Tonne wur-<br />
digte1971 in SAUERLAND (H. 1, S. 14)<br />
Theodor Tochtrop zu seinem 70. Ge-<br />
burtstag. Die Lesebogen wurden s.Z.<br />
vielerorts nachgeahmt, doch nirgends<br />
wurden sie erreicht. So suchte der<br />
Schriftsteller und Lehrer Tochtrop sei-<br />
nen Kollegen und den SchiJlern des<br />
Kreises Meschede die Heimat naher-<br />
zubringen. Doch auch im nicht didak-<br />
tischen Schrifttum hat er sich goldene<br />
Sporen erworben. So finden wir ihn<br />
mal3geblich beteiligt an den Jubilaums-<br />
banden ,,150 Jahre Kreis Brilon" und<br />
,,750 Jahre Brilon" wie auch im Dorf-<br />
buch von Scharffenberg. Es ist natijr-<br />
lich nur ein Teil seiner Verdffentlichun-<br />
gen. In diesen Tagen erst ist ein von<br />
ihm verfal3ter Stadtfuhrer fiJr Brilon er-<br />
schienen, und ein Bandchen Erzahlun-<br />
gen zur Briloner Geschichte steht in<br />
Auss:cht. FiJr den <strong>Heimatbund</strong> jedoch<br />
ist das zweifellos bedeutendste Pro-<br />
dukt seiner Feder die im vergangenen<br />
Jahr zum 25jahrigen Bestehen des wie-<br />
derbegrCindeten <strong>Heimatbund</strong>es fertig-<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
gestellte „Chronik des Sauerlander<br />
<strong>Heimatbund</strong>es". Man konnte versucht<br />
sein, sie als ein geschichtlich aufge-<br />
bautes Lehrbuch der organisierten<br />
Heimatarbeit zu bezeichnen. Fiir diese<br />
unsere Zeitschrift SAUERLAND setzt<br />
sich Tochtrop seit ihrer Begrundung i.J.<br />
1968 als Mitglied des Redaktionsstabs<br />
mit nie ermijdender Aktivitat ein.<br />
Neben dem Nestor des Bundes Theo-<br />
dor Propper schuldet der Sauerlander<br />
<strong>Heimatbund</strong> keinem Lebenden einen<br />
groReren Dank als Theodor Tochtrop!<br />
Neue Wanderkarten<br />
Gleich 2 neue Wanderkarten 1 : 50.000<br />
des Landesvermessungsamtes sind<br />
anzuzeigen: Das Blatt „Naturpark<br />
Ebbegebirge" Cibersandte der SGV<br />
seinen Mitgliedern als Jahresgabe. Die<br />
Ruckseite der Karte ist bedruckt mit<br />
Texten und Bildern, die uber die Land-<br />
schaft, Erdgeschlchte, Tier- und Pflan-<br />
zenwelt, besondere Attraktionen, Ge-<br />
schichte, Siedlung und Wirtschaft des<br />
Naturparkgebietes AufschluB geben.<br />
Die Verfasser sind Gtinter Becker, Dr.<br />
Rainer Feldmann, Theo Hundt, Dr.<br />
Franz Krins. Nicht verstandlich ist,<br />
warum die Texte mit der Geschichte<br />
beginnen und mit Landschaft, Erdge-<br />
schlchte und Tier- und Pflanzenwelt<br />
abschlieBen. Die Karte „Naturpark Ho-<br />
mert" erscheint in 2. verbesserter Auf-<br />
lage und in neuem Gewand. Auch sie<br />
ist jetzt rijckseitig mit Text und Bildern<br />
bedruckt, die, hier in der logischen Rei-<br />
henfolge iJber Landschaft, Siedlung<br />
und Geschichte, Wirtschaft, Pflanzen-<br />
und Tierwelt Auskunft geben. Autoren<br />
sind Prof. Dr. Rosenfeld, Prof. Dr.<br />
Stichmann und Theo Kintrup. Die Kar-<br />
ten mit RCickentext kosten DM 6,50.<br />
Fur den Naturpark Homert ist die Karte<br />
auch ruckseitig unbedruckt und mit et-<br />
was erweitertem Text in einem eige-<br />
nen Heft (46 S.) erschienen zum Preis<br />
von DM 8,50. Fur den, der am Text<br />
ernsthaft interessiert ist, ist das Heft<br />
zweifellos angenehmer; es hat auch<br />
mehr Abbildungen. Es soil nun gete-<br />
stet werden, ob diese Form trotz des<br />
Mehrpreises Freunde findet oder nicht.<br />
107
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
„Realitdten<br />
am Briloner<br />
Marktplatz"<br />
Der Landschaftsverband Westfalen-<br />
Lippe (Landeskonservator) hatte zum<br />
Jahre des Denkmalschutzes neben po-<br />
sitiven auch negative Beispiele her-<br />
ausgestellt. Eins davon war Brilons<br />
Marktplatz. Dazu meldet sich jetzt die<br />
Kreissparkasse Brilon zu Wort. Vorab:<br />
Zuschriften miissen sich nicht unbe-<br />
dingt mit der Meinung der Redaktion<br />
decken. Kiirzungen mussen wir uns<br />
vorbehalten.<br />
Und hier der Sparkassentext:<br />
Der Vorstand der Kreissparkasse Bri-<br />
lon vertritt naclihaltig die Auffassung,<br />
da(3 alias getan wurde, urn den Bri-<br />
loner Mari
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Sepp Geilen<br />
70 Jahre alt<br />
Am 19. Januar wurde Sepp Geilen aus<br />
Niedersfeld 70 Jahre alt. Er ist ein her-<br />
vorragender Padagoge, dazu Biologe,<br />
Maler, Kameramann, NaturschiJtzer<br />
und Heimatpfleger, und auf alien Ge-<br />
bieten auch heute noch aktiv tatig.<br />
Als Biologe kamen ihm seine kijnst-<br />
lerischen Fahigkeiten ebensogut ent-<br />
gegen wie als Zeichenlehrer. Sein wa-<br />
cher Sinn fur Fauna und Flora der Hei-<br />
mat, die er in seiner Freizeit erwan-<br />
derte, kam dem Kameramann zugute.<br />
Mehrere tausend Dias hielten fest, was<br />
der Maler sah und der Biologe beob-<br />
achtete. In zahlreichen Vortragen gab<br />
er Eriebtes und Erarbeitetes welter,<br />
und das nicht nur im Sauerland.<br />
Was er in der Stille in liebevoller Ar-<br />
beit erforschte, schlug und schlagt sich<br />
auch heute noch nieder in Archiven<br />
und Schulen, in Zeitschriften, wissen-<br />
schaftlichen Publikationen und in Hbr-<br />
bildern. Studienseminare und natur-<br />
kundliche Vereine vertrauen sich sei-<br />
ner Fuhrung an, gilt er doch als der<br />
beste Kenner der heimatlichen Fauna<br />
und Flora. Schon 1928 machte er die<br />
zustandigen Stellen auf die Hochheide,<br />
den „Neuen Hagen", aufmerksam, das<br />
spatere grol3e Naturschutzgebiet.<br />
Heinrich Luhmann<br />
Heinrich Luhmann<br />
wurde 85 Jahre alt<br />
Der Nestor der westfalischen Schrift-<br />
steller, Heinrich Luhmann, wurde am<br />
Montag, 22. Dezember 1975, in Hamm<br />
85 Jahre alt. Geboren wurde er in<br />
Hultrop bei Soest. Er war Lehrer und<br />
Rektor im Sauerland, in Soest und in<br />
Durch seine Initiative wurde das<br />
Quellmoor „ln der Strei" unter Schutz<br />
gestellt. Aus der Eigenart der heimat-<br />
lichen Landschaft entratselt er auch die<br />
Geschichte mit Funden aus Jungstein-<br />
zeit und Bronzezeit. Zwei Funde las-<br />
sen zum Beispiel darauf schliel3en,<br />
daR die Rbmer Winterberg als Rast-<br />
statte kannten.<br />
Verdient machte sich Sepp Geilen<br />
auch um die Vertriebenen. In den Ost-<br />
seminaren von Prof. Wilhelm Menzel<br />
aus Dortmund machte er sie mit ihrer<br />
neuen Heimat in Wort und Bild ver-<br />
traut.<br />
Bis Ende des Schuljahres 1974/75 gab<br />
er noch vollen Unterricht am Gymna-<br />
sium in Winterberg, auch heute unter-<br />
richtet er noch einige Stunden in der<br />
Woche. Viele Jahre war er hier als Leh-<br />
rer tatig.<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
Sepp Geilen vermag auf ein reiches<br />
und von groBem Idealismus getrage-<br />
nes Leben zurijzublicken. Noch viele<br />
Jahre Gesundheit und Freude an seiner<br />
Arbeit wtinschen alle, die ihn kennen,<br />
achten und schatzen.<br />
Martha Schlinkert<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
Munster, promovierte in Munster zum<br />
Dr. phil, wurde Schulrat in Waren-<br />
dorf und war dann bis zur Pensionie-<br />
rung Oberregierungsschulrat beim<br />
Regierungsprasidenten in Arnsberg.<br />
Diese Stationen eines erfolgreichen<br />
Schulmannes sind der Hintergrund<br />
eines vielseitigen literarischen Schaf-<br />
fens.<br />
Heinrich Luhmann stammt aus der<br />
bauerlichen Welt. Aus dieser Welt<br />
schopfte er die Motive und Gestalten<br />
fur sein Werk. Bereits mit seinen<br />
ersten BiJchern, „Wo die Walder<br />
Wache halten", „Die Heiligen in Holz-<br />
schuhen" u. a. reihte er sich in die<br />
Reihe der bedeutenden zeitgenossi-<br />
schen Erzahler Westfalens ein. Es<br />
folgten weitere Geschichten-, Sagen-<br />
und Legendenbucher sowie die aus-<br />
sagestarken Romane „Das Sunden-<br />
wasser", „Pflug im Acker", „Nach-<br />
glanz der Sterne", „Flucht durch<br />
PreuRen", „Der Bauernreiter". Seine<br />
BiJcher erschienen in den Verlagen<br />
Kbsel (Munchen), Velhagen und Kla-<br />
sing (Bielefeld), Aschendorff und Cop-<br />
penrath (Munster) und fanden weite<br />
Verbreitung, auch uber Westfalen<br />
hinaus. In dem Lyrikband „An de<br />
Poote" hat Luhmann der Soester<br />
Mundart ein Denkmal gesetzt. Als<br />
volkskundliche Kostbarkeit gilt sein<br />
„Landliches Jahr".<br />
Sein umfangreiches literarisches Le-<br />
benswerk, das rund 60 ErzahlbiJcher<br />
umfal3t und fur das Heinrich Luhmann<br />
mit dem Westfalischen Literaturpreis<br />
ausgezeichnet wurde, ist der epische<br />
Spiegel von Menschen und Land-<br />
schaft Westfalens.<br />
Wilhelm Damwerth<br />
Kulturzentrum Brilon<br />
Brilon. Zur Errichtung eines Kultur-<br />
zentrums hat die Stadtverwaltung<br />
einen Architektenwettbewerb mit Prei-<br />
sen von insgesamt 70 000 DM ausge-<br />
schrieben. Kernstuck des Zentrums ist<br />
ein Saal mit 800 Platzen.<br />
Franz-Hoffmeister-<br />
StraBe<br />
Antfeld. Der Gemeinderat beschloB,<br />
die Schulstra6e in Franz-Hoffmeister-<br />
Stral5e umzubenennen. Franz Hoff-<br />
meister wirkte von 1924 bis 1932 als<br />
Pfarrvikar in Antfeld und leitete von<br />
dort aus den Sauerlander Heimat-<br />
bund.<br />
109
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Gedenkblatt fiir<br />
Hermann<br />
Bergenthal<br />
Im Alter von 84 Jahren starb der Senior<br />
der sauerlandischen Maler, Hermann<br />
Bergenthal. In selnem Helmatort Ober-<br />
schledorn, wo der freischaffende<br />
Kunstler seit 1918 im Garten seines<br />
Elternhauses ein kleines Atelier besaB,<br />
hat er seine letzte Ruhestatte gefun-<br />
den.<br />
Die Lebensumstande Bergenthals sind<br />
typisch fiir einen Sauerlander seiner<br />
Generation, dessen Begabung uber<br />
die handwerkliche Familientradition<br />
hinauswies. Von 1906 an ging er bei<br />
Vater Bergenthal in die Lehre als<br />
..Kirchenmaler", und nur im Winter,<br />
wenn es unmoglich war, in den damals<br />
noch meist unbeheizbaren Sakralrau-<br />
men zu arbeiten, studierte er an der<br />
Munchener Akademie der Kijnste. Aus<br />
dieser vom 1. Weltkrieg abgeschlosse-<br />
nen Zeit stammen Aktzeichnungen und<br />
Portrats, die dem vorletzten Kunstver-<br />
standnis wenig galten, die aber heute<br />
als Fortfiihrung der realistischen Bild-<br />
nis-Kunst fruherer Jahrhunderte wie-<br />
der groBes Interesse finden.<br />
Hermann Bergenthal nahm es in Kauf,<br />
da6 Oberschledorn abseits von Mu-<br />
seen, Ausstellungsmoglichkeiten und<br />
Koilegengesprachen lag. Er malte<br />
meist im Auftrag: Jagdbilder, Kopfe,<br />
Landschaftsmotive. Vieles davon ist in<br />
die gute Stube der Kaufer gelangt und<br />
hat mehr handwerklichen „Ahnlich-<br />
keitswert" als kunstlerischen Belang.<br />
Aber immer wieder fahrt der liebens-<br />
wurdige Sauerlander mit einem uralten<br />
Vehikel an Waldrander und Wiesen-<br />
grunde, um zauberhaft duftige Aqua-<br />
relle auf das Blatt zu bannen.<br />
Sie sind mit den Studien und Portrats<br />
seiner Munchener Zeit 1968 in der<br />
Landjugendakademie Fredeburg ge-<br />
zeigt worden. Das war meines Wis-<br />
sens Hermann Bergenthals einzige<br />
Einzelausstellung.<br />
Bei seiner Beerdigung aber sprach<br />
man davon, daB langst ubermalte Kir-<br />
chenausstattungen der Familie Bergen-<br />
thal — Vater und Sohn — heute wie-<br />
der freigelegt werden.<br />
Dr. Magdalena Padberg<br />
110<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
Hedwig Jungblut-Bergenthal:<br />
Te spat<br />
BoiJ mancher wert eis hauge ehrt,<br />
wann hai mol begraben wert.<br />
Dann wert grienen, unweys dohn:<br />
De Besten mot am eisten gohn!<br />
Et wert kuiert dCit un dat:<br />
Hai hat doch nix vam Liaven hat,<br />
kenne Rugge, kenne Rast.<br />
Ja, et Enge driet de Last. —<br />
Me verteilet, wat hai machte,<br />
wat hai Guerres deh un sagte,<br />
dat hai ne rechten Baaskeerl woar,<br />
boij echt seyn Wesen was un kloar.<br />
Un klank seyn Woart mol'n kitzken butt,<br />
im Grunde moinre hai't doch guett,<br />
un wat hai deh, dat deh hai ganz.<br />
Sa kuiert me un liet dian Kranz:<br />
doip ergriepen op de Eer.<br />
Dai Daue aver sport nit mehr,<br />
dat se iahme Blaumen strogget.<br />
Harr me frogger sik bemogget,<br />
as hai na am liaven woar,<br />
dann wor me vielies nit sa schwoar<br />
un sa moihesalleg schienen. —<br />
Ja, et wert vieli Tranen grienen;<br />
wann doij op em Kiarkhoaf bis<br />
un nix mehr guett te maken is.<br />
Die zwei neuen<br />
Weihbischofe<br />
sind Sauerlander<br />
Nachdem am 9. 3. 1975 der Dompropst<br />
Prof. Dr. Paul-Werner Scheele im Dom<br />
zu Paderborn als Weihbischof geweiht<br />
worden war, ist nunmehr am 1.2. die-<br />
ses Jahres Dr. Paul-Josef Cordes zum<br />
zweiten Weihbischof der Diozese Pa-<br />
derborn geweiht worden. Weihbischof<br />
Scheele, Titularbischof von Drua in<br />
Nordafrika, ist 1928 in OIpe geboren<br />
und hat 1948 in Attendorn Abitur ge-<br />
macht. Weihbischof Dr. Cordes ist Ti-<br />
tularbischof von Naisso, Jahrgang<br />
1934, stammt aus Kirchhundem und<br />
ist ebenfalls Attendorner Abiturient.<br />
SAUERLAND ist stolz auf seine bei-<br />
den sauerlandischen Bischofe und<br />
wunscht ihnen viel Erfolg in ihrem<br />
schweren und verantwortungsvollen<br />
Amt.<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
Bergenthal-<br />
Bibliograpliie<br />
Eine Bibliographie der Werke von Jo-<br />
sef Bergenthal ist jetzt erschienen.<br />
Der in Oberschledorn geborene Sauer-<br />
lander lebt seit vielen Jahren als freier<br />
Schriftsteller in Munster. Er ist 75 Jah-<br />
re alt.<br />
Mit 70 000 Exemplaren und Dberset-<br />
zungen ins Franzosische und Englische<br />
wurde das Buch „Munster steckt voller<br />
MerkwiJrdigkeiten" der Haupterfolg<br />
des Autors. Bisher funf Auflagen er-<br />
reichte sein 1954 erschienenes Werk<br />
„Das Sauerland, Gesicht einer Land-<br />
schaft", in der 4. Auflage liegt Bergen-<br />
thals Lesebuch von westfalischer Art<br />
und Kunst unter dem Titel „Sonder-<br />
bares Land" vor. Kulturhistorische und<br />
kulinarische Notizen aus dem Gesamt-<br />
raum enthalt sein Buch „Schinken,<br />
Korn und Pumpernickel". Neben 16<br />
Buchtitein sind viele Einzelbeitrage<br />
erschienen.
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Landwirt-<br />
schafts-<br />
minister<br />
Diether<br />
Deneke<br />
verteilte<br />
Praise<br />
in Brakel<br />
Nach Brakel kam<br />
der Minister<br />
1971 in der Halle Munsterland und In<br />
Attendorn 1973 war er verhindert;<br />
dies Jahr, nach Brakel, kam Minister<br />
Deneke personlich zum AbschluB des<br />
Landeswettbewerbs „Unser Dorf soil<br />
schoner werden", wo er den Vertretern<br />
von hunderttausend engagierten Land-<br />
bewohnern Dank sagte und Preise ver-<br />
teilte, von denen rd. 25% an Dorfer<br />
des Sauerlandes gingen. In seiner An-<br />
sprache machte der Minister zu dieser<br />
weitaus groBten BiJrgerinitiative<br />
Deutschlands einige beachtliche Aus<br />
fuhrungen. Er glaubt, sie in Gegensatz<br />
zu anderen BiJrgerinitiativen stellen zu<br />
konnen, die in der Regel einerti Protest<br />
entsprangen; ihre Ursache bilde ein<br />
Konflikt zwischen Burger und Staat<br />
Oder Gemeinde in einem konkreten<br />
Zielbereich der Politik, und nicht selten<br />
w/urden diese Initiativen von egoisti-<br />
schen Sonderinteressen Einzelner ge-<br />
genuber dem Interesse der groBeren<br />
Gemeinschaft getragen. Solchen Pro-<br />
testinitiativen stellte er die konstruk-<br />
tive BiJrgerinitiative der Dorfverbesse-<br />
rung entgegen. Man konnte da auch<br />
anderer Meinung sein.<br />
Der Minister hat ohne Zweifel Recht<br />
darin, dal5 die Quelle der Biirgerinitia-<br />
tiven regelmaBig in einem Unbehagen<br />
der Burger, im Protest zu suchen ist.<br />
Doch ist es letzten Endes mit „Unser<br />
Dorf soil schoner werden" wirklich an-<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
ders? Liegt der Grund des groBen In-<br />
teresses, das „Ankommen" dieser<br />
Burgerinltiative, nicht ebenfalls in<br />
einem Zielkonflikt zwischen Burgern<br />
und Regierenden? Liegt dieser Grund<br />
nicht in der von Jahr zu Jahr deutlicher<br />
werdenden Schlechterstellung des<br />
landlichen Raumes gegenijber Gro(5-<br />
stadt- und Ballungsgebieten? Das gro-<br />
Be Unbehagen entspringt zweifellos<br />
jener Haltung, fur die in einem einzel-<br />
nen Sektor des politischen Gesamt-<br />
konzepts, namlich in punktoBebauung,<br />
ein It. Baudirektor der Bezirksregie-<br />
rung Arnsberg vor dem Rat einer land-<br />
lichen Mehrortsgemeinde It. Presse-<br />
meldung die typischen Worte fand, daB<br />
„der Zug fur die kleineren Orte ...<br />
abgefahren" sei. In der betr. Gemein-<br />
de von mehr als 30 Wohnplatzen sollen<br />
nach dem Flachennutzungsplan kijnftig<br />
nur noch fiir 4 Dorfer Entwicklungs-<br />
moglichkeiten gegeben sein —.<br />
Auf anderen Sektoren des dorflichen<br />
Lebensbereichs ist die „Demontage<br />
von Amts wegen" nicht weniger deut-<br />
ich. Nicht so sehr der Zusammen-<br />
schluB mehrerer weit auseinander ge-<br />
legener Dorfer zu einer GroRgemein-<br />
de, aber ihre Deklassierung von Dor-<br />
fern, Orten, zu „Ortsteilen" (—welch<br />
eine torichte Wortbildung ubrigens!—)<br />
entwertet sie. Das Verschwinden der<br />
Schulen aus dem Dorf, die immer<br />
schlechter werdende Versorgung mit<br />
Arzten, die Verkehrskonzepte in Be-<br />
zug auf das sog. „Hinterland", ja die<br />
Aussiedlung der bauerlichen Betriebe<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
im Dorf selbst, all das sind nur einige<br />
wenige der vielen Konfliktsituationen,<br />
in denen sich der Burger im landlichen<br />
Raum heute benachteiligt sieht. Die-<br />
sem Abbau von oben setzt die Burger-<br />
initiative „Unser Dorf" von unten den<br />
Oberlebenswillen der landlichen Be-<br />
volkerung entgegen. Den Vorstellun-<br />
gen der Regierenden treten in dieser<br />
Aktion mehr oder weniger deutlich er-<br />
kennbar die abweichenden Interessen<br />
der Betroffenen gegeniJber, und ganz<br />
ohne Zweifel geht es hier nicht urn die<br />
Interessen Einzelner, sondern um die<br />
einer groBen Masse, moglicherweise<br />
der Mehrheit der deutschen Burger. In<br />
einem allerdings ist diese BiJrgerinitia-<br />
tive von anderen Protestaktionen ver-<br />
schieden: es wird nicht mit Worten,<br />
Fahnen und manipulierten Parolen pro-<br />
testiert; es wird nach Art dieser Men-<br />
schen gehandelt, namlich im Eigenen<br />
gearbeitet. Gleichwohl sollte die sich<br />
immer noch ausweitende Aktion bei<br />
denen, die zu bestimmen haben, AnIaB<br />
zu Oberlegungen sein, ob nicht in ihrer<br />
Grundhaltung dem landlichen Bereich<br />
gegeniJber einiges einer Korrektur,<br />
und ob nicht insbesondere infrastruk-<br />
turell „das Dorf" — und die Kleinstadt<br />
nicht minder — erheblicher Aufbesse-<br />
rungen bedarf. Man sollte nicht nur<br />
solche Proteste ernst nehmen, die mit<br />
Pflastersteinen argumentieren, son-<br />
dern die Haltung, die die landliche Bijr-<br />
gerschaft beweist, mit mehr als Ehren-<br />
diplomen und einem kleinen Scheck<br />
honorieren.<br />
Ill
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Westfdlischer<br />
Heimatkalender<br />
DerWESTFALISCHE HEIMATKALEN-<br />
DER ist nicht allein fur eingeschworene<br />
Heimatfreunde ein Begriff; er inter-<br />
essiert jeden, der zu Westfalen iJber-<br />
haupt eine engere Beziehung hat. Auch<br />
der Kalender fur 1976 bietet wieder<br />
eine Fijlle von Beitragen aller Art und<br />
bringt diesmal besonders viel, was uns<br />
Sauerlander besonders anspricht.<br />
Das Kalendarium zeigt diesmal Schlos-<br />
ser und Rathauser (aus Sijdwestfalen<br />
leider nur das von RiJthen). FiJr unse-<br />
ren Raum interessiert besonders ein<br />
guter Beitrag uber den hi. Engelbert,<br />
den wir als Stadtgrunder von Atten-<br />
dorn, Brilon und Geseke kennen,<br />
dessen Verehrung als Heiliger uns da-<br />
gegen so gut wie unbekannt ist. Th.<br />
Tochtrop berichtet im weiteren uber<br />
heitere Motive auf Sauerlander Not-<br />
geld. Eine Mordaffare aus der Arns-<br />
berger Gegend hat W. Wahle ausge-<br />
graben. Die „Krachnacht" in Hallen-<br />
berg und ein keltischer Steinwall bei<br />
Liesen werden von K. Berkenkopf be-<br />
schrieben. Dber Merkwijrdigkeiten aus<br />
dem fruheren Schulleben bei uns zu-<br />
lande — wer kann sich einen Lehrer<br />
als Radfahrer vorstellen? — und die<br />
Nach Brakel kam der Minister<br />
FiJr den Wettbewerb unmittelbar be-<br />
deutsam war eine weitere AuBerung<br />
des Ministers, da(3 man sich — so<br />
scheint es wenigstens in Nordrhein-<br />
Westfalen — mit dem Gedanken tragt,<br />
demnachst einen Sonderwettbewerb<br />
der ausgeschiedenen Dorfer („Seni-<br />
orenwettbewerb" nannte er es) zu ge-<br />
stalten. Auf die Wichtigkeit gerade<br />
eines solchen Wettstreites der Besten<br />
hat SAUERLAND erst noch in Heft 4/<br />
1975 hingewiesen.<br />
Nicht ganz einfach zu folgen war dem<br />
„Festvortrag" der Veranstaltung, den<br />
der President des Bundes deutscher<br />
Landschaftsarchitekten, Dipl.-lng. Die-<br />
ter Strube, hielt. Unter Verwendung<br />
zahlreicher Zitate von Mitscherllch, Lo-<br />
rentz und Conrad uber die Unnatur<br />
heutigen GroBstadtlebens (die groBen<br />
Wohnblocke und Hochhauser der<br />
Stadte wurden u.a. als „Batterien zur<br />
112<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
schwarze Hand von Bodefeld berich-<br />
ten Th. Tochtrop und M. Multhaupt.<br />
SchlieBlich schildert M. Padberg die<br />
Beschwernisse einer Pilgerfahrt aus<br />
dem Kolnischen Westfalen ins Heilige<br />
Land im Jahre 1519; ob allerdings der<br />
fur die Schiffsreise als Proviant em-<br />
pfohlene Schinken aus der sauerlan-<br />
dischen Heimat mitgebracht worden<br />
ist, mag der Leser getrost bezweifeln.<br />
Hedwig Jungblut-Bergenthal be-<br />
schreibt in Sauerlander Platt ein Er-<br />
lebnis aus der Zeit „als wir aus dem<br />
Bunker kamen"; in Plattdeutsch, so<br />
zeigt sie, kann man also nicht nur Ver-<br />
tellekes erzahlen. In dem Kalender ist<br />
diesmal das Kolnische Sauerland<br />
bestens vertreten Im iibrigen ist aber<br />
das ganze westfalische Gebiet behan-<br />
delt, und das ist gut so, denn die Hei-<br />
mat geht — zum mindesten heute —<br />
Ciber den Schatten unseres Kirchturms<br />
hinaus. WofiJr hat der Mensch schlieB-<br />
lich Auto und EisenbahnI — Kurz und<br />
gut: Der Kalender ist ein rechtes Buch<br />
zum Selbstlesen und auch noch nach<br />
Weihnachten ein schones Geschenk,<br />
wenn er noch zu haben ist.<br />
„Westfalischer Heimatkalender 1976",<br />
ein Text- und Bildband iiber Land und<br />
Leute, Zeiten und Ereignlsse, Munster<br />
1975, 170 S., DM 8,— kart, DM 10,--<br />
geb.; ijberden Buchhandel.<br />
Theo Hundt<br />
(SchiuB)<br />
Haltung von Nutzmenschen" bezeich-<br />
net; die Parallele zum Nutztier und zur<br />
Haltung von Legehennen in Batterien<br />
war uberdeutlich), wurden Stadt und<br />
Dorf, das er als den „den meisten<br />
Menschen angemessenen Lebens-<br />
raum" ansprach, gegenubergestellt.<br />
Der Redner mochte in der Sache nicht<br />
ganz Unrecht haben. DaB aber auch im<br />
Dorf heute schon Vieles nicht mehr so<br />
ist, wie in der von ihm heraufbeschwo-<br />
renen Idylle, und daf5 die meisten Dor-<br />
fer heute weit von dem durch ihn ge-<br />
schilderten Ideal entfernt sind, wieviel<br />
Baume beispielsweise heute in den<br />
meisten Dorfern fehlen, das well3 nle-<br />
mind besser als gerade jene Hundert-<br />
tausende, die Jahr fur Jahr daran arbei-<br />
ten, die Lebensqualitat speziell ihres<br />
Dorfes zu verbessern.<br />
Theo Hundt<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
Heimatkalender<br />
des Kreises Soest<br />
Auch wenn seine ganze Aufmachung<br />
und Ausstattung nicht so kostbar und<br />
aufwendig ware, wiirde dieser Kalen-<br />
der unser Interesse beanspruchen.<br />
Zum neuen Kreis Soest gehort sehr<br />
viel Substanz des alten Kolnischen<br />
Herzogtums Westfalen, und im Kalen-<br />
der kommt das in Text und Bild deut-<br />
lich zum Ausdruck. Es beginnt schon<br />
mit dem Kalendarium, etwa „20. Au-<br />
gust: 1200 Schenkung der Werler Kir-<br />
che an Kloster Wedinghausen, Arns-<br />
berg".<br />
Im ubrigen ist dieser Kalender ein aus-<br />
gezeichnetes Beispiel gutgemachter<br />
public relation, indem Gegenwart und<br />
Geschichte dem Kreisbewohner in gu-<br />
ter Mischung bewuBt gemacht werden.<br />
Speziell aus dem ehemaligen Kolni-<br />
schen: „Geseke, die ostlichste Stadt<br />
des Kreises — von der Ackerburger-<br />
stadt zum Industriezentrum"; ein<br />
Stadt-lmage, wie es SAUERLAND seit<br />
Jahren pflegt, wenn auch beneidens-<br />
wert besser illustriert. „RiJthen in Ver-<br />
gangenheit und Gegenwart — Flachen-<br />
groBte Stadt im neuen Kreis"; unter<br />
den Abbildungen besonders bemer-<br />
kenswert das Foto eines geradezu vor-<br />
bildlichen Modells der mittelalterlichen<br />
Stadt Ruthen. Ein Beitrag iJber alte<br />
Kirchenorgein ist ebenfalls von Inter-<br />
esse fur die Kulturlandschaft des Kol-<br />
nischen Westfalen. „Werk und Haus<br />
Kupferhammer — Anfange des War-<br />
steiner Industrialisierungsprozesses"<br />
verdient unsere groBte Aufmerksam-<br />
keit, da dies Haus heute Heimatmuse-<br />
um ist. Das Soester Stadtarchiv hat<br />
eine neue Unterkunft gefunden; da die<br />
Frage der Archive bei uns in den mei-<br />
sten Stadten noch im argen liegt, ist<br />
auch dieser Beitrag von exempla-<br />
rischer Bedeutung. Noch so manches<br />
andere ware erwahnenswert.<br />
Es genCigt hier nicht festzustellen, daB<br />
dies ein ausgezeichneter Kalender ist.<br />
Wichtlger ist, daB hier auch ein Vor-<br />
bild gegeben wird, das angesichts der<br />
Notwendigkeit, in den neu zusammen-<br />
gezwungenen GroBkreisen ein echtes<br />
Kreisgeftihl zu wecken, zur Nach-<br />
ahmung empfohlen werden kann.<br />
Th. Ht.
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Personalien<br />
Stadtdirektor Hans Liese, Meschede<br />
ist nach fast 20jahrigem Wirken als<br />
Verwaltungschef im Alter von 62 Jah-<br />
ren in den Ruhestand getreten. Seit<br />
1956 stand Liese an der Spitze der<br />
Verwaltung von Amt und Stadt Me-<br />
schede. Um diese Zeit waren die ver-<br />
heerenden Folgen des Krieges zwar<br />
grolitenteils behoben, aber as folgte<br />
eine lange Epochs der Konsolidierung<br />
und Entwicklung der Stadt, die weit-<br />
tragende Entschliisse und Planungen<br />
verlangten. Der Ausbau und die Ge-<br />
staltung der Stadt zu einem Schwer-<br />
punkt im oberen Ruhrtal ist mit dem<br />
Wirken des scheidenden Stadtdirek-<br />
tors unlbsbar verbunden. In vielen ein-<br />
fluBreichen iiberbrtlichen Organisatio-<br />
nen und Gremien hat er in entschei-<br />
denden Funktionen tatkraftig mitge-<br />
wirkt.<br />
Amtsdirektor i.R. Hugo Wienand starb<br />
im Alter von 61 Jahren. Von 1949 bis<br />
1973 war er als Verwaltungschef des<br />
Amtes Hallenberg mit sichtbaren Erfol-<br />
gen tatig, um die wirtschaftliche Ent-<br />
wicklung der Gemeinden zu fbrdern.<br />
Der Freilichtbtihne Hallenberg gait sein<br />
besonderes Interesse. Er gehorte zu<br />
ihren GriJndern und hat an ihren Erfol-<br />
gen groBen Anteil.<br />
Robert Gebhardt (77) aus Scharfen-<br />
berg wurde fur eine SOjahrige ehren-<br />
amtliche Tatigkeit fur den Deutschen<br />
Wetterdienst mit der Verdienstmedail-<br />
le des Verdienstordens der Bundes-<br />
republik ausgezeichnet. Seit 1926 hat-<br />
te er schon fur das PreuBische Mete-<br />
orologische Institut gearbeitet. Der<br />
Leiter des Wetteramtes Essen, Dr.<br />
Faust, uberreichte die Auszeichnung.<br />
Im Namen des Hochsauerlandkreises<br />
und der Stadt Brilon gratulierten stellv.<br />
Landrat Kraft und Oberverwaltungsrat<br />
Kluber.<br />
Schulrat Theodor Baulmann (63) Me-<br />
schede ist nach kurzer Zeit des Ruhe-<br />
standes gestorben. Seit dem Jahre<br />
1958 betreute er uber 15 Jahre den<br />
Schulaufsichtskreis Meschede. Das<br />
padagogische Wirken des Heimgegan-<br />
genen war ausgepragt durch eine<br />
uberzeugende kollegiale Gesinnung<br />
und dem Bewul3tsein der grolben Be-<br />
deutung heimatpflegerischer Arbeit.<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
Jubildum der Olper<br />
„Heimatstimmen"<br />
Die heimatkundliche Vierteljahres-<br />
schrift „Heimatstimmen aus dem<br />
Kreise OIpe" hat unter Redaktion<br />
von Rektor a.D. Norbert Scheele, OI-<br />
pe, seit 1948 das 100. Heft herausge-<br />
bracht. Trager der Zeitschrift ist der<br />
Heimatvereiin OIpe; sie behandelt je-<br />
doch die verschiedenen Sektoren der<br />
Heimatkunde des gesamten Kreises<br />
OIpe: Geschichite, Kulturgeschichte,<br />
Kunstgeschichte, Geologie, Flora und<br />
Fauna. Anfangs in unbestimmten Ab-<br />
standen herausgebracbt, erscheint sie<br />
seit vielen Jahren reg©lmal3ig viermal<br />
im Jahr im Umfang von ca. 40 - 60 Text-<br />
seiten je Heft. Im Rahmen der „Hei-<br />
matstimmen" erschienen u.a. auch die<br />
Jubilaumsveroffentiichungen der Stadt<br />
OIpe zum 650jahrigen Gedachtnis der<br />
Stadterhebung und zum 150jahrigen<br />
Bestehen des Landkreises OIpe. Auch<br />
in Frag en der Neugliederung der Ge-<br />
meinden und Kreise hat die Zeitschrift<br />
teils berichtend, teils argumentierend<br />
mit eingegriffen.<br />
Die 100. Folge (116 S.) tragt dem Ju-<br />
bilaum durch einen goldenen Um-<br />
schlag Recbnung und man war gleich-<br />
zeitig um besondere Beitrage und Ge-<br />
staltung bemijht. Einleitend sprachen<br />
Landrat und Oberkreisdirektor der<br />
Zeitschrift und den Leuten, die dahin-<br />
ter standen, Anerkennung und Dank<br />
aus. Entsprechend melden sich auch<br />
die Historische Kommission von West-<br />
falen, die Fachschaft Geschichte des<br />
WHB und das Landesamt fur Archiv-<br />
pflege zu Wort.<br />
AnschlieRend ein Auszug aus dem<br />
Gluckwunsch von Professor Dr. Kohl<br />
(Leiter des Staatsarchivs und der Hi-<br />
storischen Kommission): „ . . . Fur eine<br />
regionale Zeitschrift dieses Zuschnitts<br />
ist es eine Seltenheit, ihr auBeres Ge-<br />
sicht und inneres Gewicht uber Jahr-<br />
zebnte hin zu wahren. Das verdanken<br />
Winterberg<br />
Auf tragische Weise starb im 50. La-<br />
bensjahr an den Folgen eines Ver-<br />
kehrsunfalles Pfarrer Alfons Wurm.<br />
Als Prases der Sauerlander Schutzen<br />
war der so jah aus dem Laben Geris-<br />
sene ein treuer Vertreter sauerlandi-<br />
scben Volkstums.<br />
© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
die Heimatstimmen — neben der Ob-<br />
hut des Kreises und seines langjahri-<br />
gen fijr das kulturelle Leben enga-<br />
gierten Kreisdirektors Theo Hundt —<br />
ohne Zweifel der Initiative, Kenner-<br />
schaft und der glucklichen Hand ihres<br />
Herausgebers Rektor i.R. Norbert<br />
Scheele, der stets Ernstes und Kurz-<br />
weiliges, Wissenschaftliches und All-<br />
gemeinbildendes gut zu mischen ge-<br />
wuBt hat. Der Historischen Kommis-<br />
sion geht es um die Wissenschaft, na-<br />
mentlich die in jedem Heft abgedruck-<br />
ten ortNchen Geschiichtsquellen, aber<br />
auch um manchen Beiitrag heimischen<br />
Geschehens, derzu oft bald vergessen<br />
ware, sowie um wichtige Personal-<br />
nachrichten. Wer ein Thema aus der<br />
sauerlandiscben Vergangenheit erfor-<br />
schen will, kann an den Olper Heimat-<br />
stimmen nicht vorbeigehen. Gabe es<br />
sie nicht schon, sie muBten erfunden<br />
warden."<br />
Jugenddorf<br />
OIpe. An der Einwaihung des Christ-<br />
lichen Jugenddorfas in Olpe-Eichhagen<br />
nahm auch der Prasidant dar Bundes-<br />
anstalt fiJr Arbeit Josef StingI tail. Er<br />
wurdigte die iJberragende Bedautung<br />
das Jugenddorfes, in dem kunftig 128<br />
Absolventen von Haupt- und Sonder-<br />
schulen bessara bildungsmaBige Ba-<br />
rufsvoraussetzungen in Jahreslahrgan-<br />
gen bekommen. OIpe ist einas der<br />
16 von insgasamt 97 Jugenddorfern<br />
des christlichen Jugendwerkes.<br />
50 Jahre Jugendherberge<br />
Winterberg. In der „Jugandherberga<br />
Asten" wurde das 50Jahrige Bestehen<br />
gafeiert. Gaburtstag dar vielbasuchten<br />
Herberga — im Durchschnitt jahrlich<br />
40 000 — ist der 6. Dezember 1925.<br />
Die Jugendherberge ist praktisch das<br />
ganze Jahr hindurch „ausgebucht". Die<br />
Harberge wird seit 15 Jahren von Gun-<br />
ther Gehde und seiner Frau Margarete<br />
liebevoll betreut. Die jungen Besucher<br />
empfangen von ihnan mancherlei An-<br />
regungen zum Warkan in Holz und<br />
Ton.<br />
Landesmusikfest<br />
Menden. Das Landesmusikfest das<br />
Deutschen Volksmusikerbundes soil<br />
am 8. und 9. Mai im Rahmen dar 700-<br />
Jahrfeier der Stadt Menden veranstal-<br />
tet warden.<br />
113
<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> SAUERLAND<br />
Neue Mitglieder<br />
und Abonnenten:<br />
Ludwig Klute, Sundern<br />
Franz Muntefering, Sundern<br />
Hans-Georg Walther, Sundern<br />
Manfred Minner, Sundern<br />
Hans Bruns, Sundern<br />
Anton Schulte-Wiethoff, Sundern-<br />
Westenfeld<br />
Klemens Teipel, Sundern-Westenfeld<br />
Philipp Daum, Arnsberg-Muschede<br />
Johannes u. Irmgard Droge, Sundern<br />
Pfr. Wilh. Zinselmeyer, Sundern-<br />
Westenfeld<br />
Herrriann Kunen, Sundern<br />
Karl Kuhlmann, Sundern<br />
Stadtverwaltung Sundern, Sundern<br />
Bernhard Pauly, Kirchhundem-Wlrme<br />
Josef Feldmann, Schmallenberg-<br />
Westfeld<br />
Paul Schrage, Arnsberg 1<br />
Elisabeth v. Putkamer, Sundern<br />
Herbert Lenze, Sundern<br />
Engelbert Freiherr v. Wrede,<br />
Sundern 12<br />
Heinrlch Gast, Sundern<br />
Manfred Franke, Sundern<br />
Horst Sender, Sundern<br />
Kaspar Hijttenmeister, Sundern<br />
Dr. Rudolf Nolte, Munchen 71<br />
Dr. Detlef Aust, Bestwag-Herlnghs.<br />
Gottfried Stratmann, Bestwig 2<br />
Alfons Liese, Bestwig 4<br />
Anni Beule, Olsberg 1<br />
Josef Niggemann, Olsberg<br />
Gunter Olbrich, Schmallenberg<br />
Klaus Dobbener, Schmallenberg-<br />
Grafschaft<br />
Friedhelm Kotthoff, Schmallenberg<br />
Bernhard Stegmann, Schmallenberg<br />
Helmut Brautigam, Schmallenberg<br />
Manfred Raffenberg, Schmallenberg<br />
114<br />
SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />
Pfr. R. Dalski, Schmallenberg<br />
Gerhard Schmidt, Schmallenberg<br />
Marion Rothen, Lennestadt-Langenei<br />
Claus Hagedorn, Schmallenberg-<br />
Fleckenberg<br />
Kathe Bluthgen, Schmallenberg-<br />
Jagdhaus<br />
Franz-Josef Schulte, Schmallenberg<br />
Johann Friedhoff, Schmallenberg-<br />
Berghausen<br />
Johannes Schmidt, Schmallenberg<br />
Willi Kleinsorge, Schmallenberg<br />
Albert Vollmers-Dunnebacke,<br />
Schmallenberg<br />
Reinhard Heilig, Lennestadt-Sallhs.<br />
Alfons Arens, Wenden 1<br />
Hermann Cramer, Wenholthausen<br />
Alfons Frieling, Schmallenberg<br />
Gasthof Geueke, Schmallenberg-<br />
Wormbach<br />
Arnold Siepe, Schmallenberg Holths.<br />
Werner Kramer, Schmallenberg<br />
Mechthild Willeke, Padernborn<br />
Josef SaBmannshausen, Schmallenbrg.<br />
Hilde Maybaum, Sundern<br />
Albert Johannknecht, Neheim-Hiisten<br />
Heinz Steinhoff, Schmallenberg-<br />
Fleckenberg<br />
Bernd Scholl, Schmallenberg<br />
Wolfgang Schultz, Fredeburg<br />
Johannes Vogt, Fredeburg<br />
Franz-Josef Pape, Schmallenberg-<br />
Oberkirchen<br />
Friedhelm Heimes, Schmallenberg-<br />
Selkentrop<br />
Fritz Konig, Schmallenberg<br />
Leo Konig, GriJnwald<br />
Ernst Grimberg, Schmallenberg-<br />
Grafschaft<br />
E. Neisser, Schmallenberg-<br />
Oberkirchen<br />
Irmtraud Schmidt, Sschmallenberg<br />
Hans Moll, Schmallenberg<br />
Norbert Hilgenhaus, Meschede<br />
Johannes Padberg, Meschede<br />
Peter Schutte, Schmallenberg-<br />
Oberkirchen<br />
Theo Russmann, Schmallenberg<br />
Werner Hoffmann, Schmallenberg<br />
Luise Meyer-Grobe, Essen<br />
Walter Guntermann, Fredeburg<br />
Franz-Josef Oberstadt, Schmallenberg<br />
Alfons Wiegel, Siegen<br />
Josef Hochstein, Schmallenberg<br />
Franz Koch, Schmallenberg-Latrop<br />
Alban SchuBler, Schmallenberg<br />
Ewald RoBler, Schmallenberg<br />
Friedel Bellinger, Schmallenberg<br />
Heinz Schulte, Schmallenberg<br />
Heinrlch VoB, Oberkirchen<br />
Anton Rauterkus, Schmallenberg<br />
Adolf Borgmann, Winterberg-<br />
Niedersfeld<br />
Franz Mickus, Winterberg-<br />
Siedlinghausen<br />
Hildegard Schoy, Koln<br />
August Kraas, Arnsberg<br />
Alfons Schrichten, Schmallenberg<br />
Sauerlander <strong>Heimatbund</strong><br />
Vorsltzender: Dr. Adalbert Mullmann,<br />
579 Brilon, Jupiterweg 7, Tel.: (02961) 91370.<br />
Geschaftsstelle: 5948 Schmallenberg, Post-<br />
fach 1140, Telefon (02972) 555. Geschafts-<br />
fuhrerin: HiltraudSchiJttler. Konten;40011116<br />
Sparkasse Fredeburg, 4876-461 Postscheck-<br />
amt Dortmund. Jahresbeitrag einschl. des<br />
Bezuges dieser Zeitschrift 6,- DM. Beitrags-<br />
zahlungen werden auf eines der vorgenann-<br />
ten Konten erbeten.<br />
Redaktionsstab: Vors. Theo Hundt, 596 OIpe,<br />
Keeschladeweg 3; Dr. Magdalene Padberg,<br />
Eslohe; Jupp Schottler, Bamenohl; Theodor<br />
Tochtrop, Brilon; Fritz Droste, EIpe; Josef<br />
Wiegel, Schmallenberg; Friedhelm Acker-<br />
mann, Arnsberg; Klemens Propper, Arns-<br />
berg.<br />
„Sauerland", Zeitschrift des Sauerlander<br />
<strong>Heimatbund</strong>es e. V., 5948 Schmallenberg<br />
Postfach 1140, Telefon (02972) 555,- Redak-<br />
tlon: Siegfried Richter, 577 Arnsberg, Bodel-<br />
schwinghstraBe 24. Druck: Strobel-Druck,<br />
Arnsberg.<br />
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Stadtsparkasse Medebach • Sparkasse Meschede • Stadtsparkasse Marsberg • Sparkasse Olpe-Drolshagen • Stadt-<br />
sparkasse Schmallenberg • Stadtsparkasse Winterberg<br />
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