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tionsmenüs ersetzt eine Vielzahl von Schaltern. Somit gewinnt<br />
das Cockpit ein klareres Design. Auch das Hyundai-<br />
Modell Genesis bedient sich dieser Philosophie.<br />
Doch warum setzen eigentlich nicht viel mehr OEMs auf<br />
zentrale Bediensysteme? Einige OEMs haben sich für Touchscreen-Systeme<br />
entschieden. Nicht nur Endkunden, die täglich<br />
mit iPhone, TomTom und Co. umgehen, kommen mit der<br />
Bedienung von Touchscreens gut klar. Dennoch gehen solche<br />
Systeme in Sachen Ergonomie und Ablenkung Kompromisse<br />
ein: Bei der Funktionsauswahl muss sich der Fahrer –<br />
je nach Körperbau – mehr oder weniger weit nach vorn strecken,<br />
um das Touchdisplay mit der Hand zu erreichen. Dabei<br />
haben Arm und Hand keine Abstützmöglichkeit. Bei unebener<br />
Fahrbahn sucht der Daumen am Touchscreen-Rahmen<br />
Halt, damit der Zeigefinger ins Ziel findet. Bei dieser<br />
Prozedur genügt zur Funktionsauswahl nicht mehr nur ein<br />
kurzer Seitenblick aus dem Augenwinkel, sondern die Blickabwendung<br />
ist unvermeidlich intensiver und bringt eine vergleichsweise<br />
stärkere Ablenkung mit sich.<br />
Magnet-Haptik. Um die Ablenkung beim Bedienvorgang<br />
zu minimieren, entwickelte <strong>Preh</strong> in den vergangenen Jahren<br />
Konzepte einer fortgeschrittenen Benutzerführung. Beispielsweise<br />
wird dem Fahrer mit gezielten Verriegelungen<br />
der Bedienwege des zentralen Controllers eine haptische<br />
Hilfestellung bei der Funktionsauswahl gegeben. Der Zulieferer<br />
setzt hier unter anderem auf den Einsatz von Magnettechnologie.<br />
Dafür haben sich einige <strong>Preh</strong>-Kunden bereits in<br />
aktuellen Serienanwendungen entschieden. So wird das taktile<br />
Feedback eines multifunktionalen Dreh-, Drück- und<br />
Kippelements nicht mehr auf herkömmliche Weise mit Federn,<br />
Rastkurven und Hebeln erzeugt, sondern mit Magneten.<br />
Daraus ergeben sich gleich drei Vorteile: Erstens sind<br />
die Magnete robuster gegen Verschleiß und Verschmutzung.<br />
Zweitens lässt sich eine in alle Richtungen gleichmäßigere<br />
Haptik erzielen <strong>als</strong> mit den zuvor genannten herkömmlichen<br />
Elementen. Dazu muss der konstruktive Aufbau so erfolgen,<br />
dass nur ein einziges Magnetsystem erforderlich ist. Drittens<br />
wird auch die für eine Haptik charackteristische Kraft-Weg-<br />
Kennlinie gleichmäßiger, wenn Magnete verwendet werden.<br />
<strong>Preh</strong> verfügt hier über langjähriges Erfahrungswissen da-<br />
rüber, wie die Kennlinien-Eigenschaften gezielt verändert<br />
und eingestellt werden können. So lassen sich verschiedene<br />
Haptiken darstellen. Aber nicht nur in der Entwicklung sind<br />
die Anforderungen hoch. Um Systeme mit Magnet-Haptik<br />
zuverlässig und in hoher Qualität fertigen zu können, muss<br />
auch in der Produktion ein spezielles Prozess-Know-how zur<br />
Befestigung der Magnetelemente vorhanden sein.<br />
Touchpads im Automobil. Mit dem MMI-Bediensystem<br />
der aktuellen Generation des Audi A8 hat auch das Touchpad<br />
Einzug in die Serie gehalten und BMW kündigte bereits<br />
an, dass es zukünftig einen modifizierten iDrive-Controller<br />
<strong>Preh</strong>-Konzepte mit Touchpad sowie einem zentralen Bedienelement mit haptischer Benutzerführung aus den Jahren 2005 und 2007.<br />
Automobil Industrie 6 / 2011<br />
mit integriertem Touchpad geben werde. Insbesondere im<br />
weltweiten (Automobil-)Wachstumsmarkt Nummer eins –<br />
China – hat eine Touchpadintegration große Vorteile: Indem<br />
Haptische Qualitätswahrnehmung<br />
Robby Rieger, Leiter Konstruktion bei <strong>Preh</strong>: „Das Bediensystem<br />
für die Klimaautomatik des Audi A1 verfügt über drei<br />
Drehsteller, deren Achsenspiel praktisch bei Null liegt. Sie wurden<br />
jeweils mit einem Kugellager ausgestattet. Im Ergebnis<br />
erzielten wir eine Premium-Haptik, die keinen Zweifel daran<br />
lässt, dass hier ein Höchstmaß an Qualität vorliegt. Eine solche<br />
positive Wahrnehmung der Interieurkomponenten strahlt<br />
beim Endkunden unterbewusst immer auch auf die Gesamtwahrnehmung<br />
eines Fahrzeugs ab.“<br />
Klimabediensystem für Audi A1.<br />
15<br />
Fotos: <strong>Preh</strong>