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von <strong>Preh</strong> erhalten können. Ein Börsengang wäre sicher auch<br />

attraktiv gewesen. Allerdings sind wir hier zehn Jahre zu spät<br />

dran. Das Börsenumfeld in Deutschland ist für ein Unternehmen<br />

unserer Größe derzeit nicht geeignet. Aber Joyson führt<br />

mit seinen Automotive-Aktivitäten aktuell einen Börsengang<br />

durch und hat erklärt, uns innerhalb von drei Jahren in diese<br />

Börsenstory einbringen zu wollen. Insofern wäre <strong>Preh</strong> dann<br />

ein wesentlicher Bestandteil der Joyson-Börsenstory.<br />

Ü Wo ist die Win-win-Situation? Die technische Kompetenz<br />

von Joyson dürfte doch weit hinter der von <strong>Preh</strong><br />

zurückliegen?<br />

Û <strong>Preh</strong> ist <strong>als</strong> Technologie- und Innovationsführer in Europa<br />

und Amerika sicherlich auf einem anderen technischen<br />

Niveau. Aber Joyson verfügt über alle Grundkompetenzen,<br />

und wir halten das Unternehmen für sehr ausbaufähig. Auf<br />

der anderen Seite profitieren wir von der guten Kapitalausstattung<br />

und dem exzellenten Marktzugang von Joyson in<br />

China.<br />

Gemeinsam wollen wir ein stark wachsendes Technologieunternehmen<br />

schaffen, das weltweit die Anforderungen der<br />

OEMs an globale Plattformvergaben bedienen kann.<br />

Ü Was bedeutet die Übernahme für den nordbayrischen<br />

Stammsitz Bad Neustadt?<br />

Û Bad Neustadt ist und bleibt der Innovationsstandort<br />

von <strong>Preh</strong>, und wir werden dort weiterhin unsere hoch spezialisierte<br />

Fertigungskompetenz erhalten. Außerdem steuern<br />

wir von dort aus sämtliche Aktivitäten unserer Produktgruppen.<br />

Darüber hinaus haben wir bei <strong>Preh</strong> in der<br />

Breite das robustere, international erfahrenere Automotive-Management.<br />

Jeff Wang, der Eigentümer von<br />

Joyson, weiß, dass er dieses Know-how nicht nach<br />

China transferieren kann. Diese Kompetenz zu erhalten<br />

und zu schützen, hat für ihn nach eigener Aussage<br />

oberste Priorität.<br />

Ü Wird Joyson operativ in die europäischen und<br />

amerikanischen <strong>Preh</strong>-Gesellschaften einsteigen?<br />

Û Nein, wir steuern unsere Tochtergesellschaften<br />

<strong>als</strong> <strong>Preh</strong>-Geschäftsführung. Allerdings werden wir<br />

Joyson bei der Akquisition von Projekten unterstützen.<br />

Schließlich haben wir die Absicht, das Produktprogramm<br />

beider Unternehmen weltweit anzubieten.<br />

Ü Welche neuen Wachstumsmärkte wollen Sie gemeinsam<br />

mit Joyson erschließen?<br />

Û Im ersten Schritt gehört unser Hauptaugenmerk dem<br />

chinesischen Heimatmarkt, immer mit dem Ziel, unsere Kunden<br />

mit einer lokalen Fertigung bedienen zu können. Indien,<br />

Malaysia oder Japan von China aus zu beliefern, ist für uns<br />

derzeit keine strategische Option.<br />

Ü Welche Geschäftsfelder von <strong>Preh</strong> werden von dem<br />

Know-how beider Unternehmen profitieren?<br />

Automobil Industrie Special / 2011<br />

Û Mit den Klimabedien- und Fahrerbediensystemen werden<br />

wir <strong>als</strong> Erstes auf unsere chinesischen Kunden zugehen.<br />

Dort ist der Bedarf am höchsten. Aber auch Produktgruppen<br />

wie Steuergeräte mit Funktionssicherungselektronik sowie<br />

Sensorsysteme oder innovative Automationskonzepte werden<br />

mittelfristig für den Markt China interessant. Umgekehrt<br />

sind die Luftausströmer von Joyson ein weltweit vielversprechendes<br />

Produkt.<br />

Ü Sehen Sie durch die Zusammenarbeit mit Joyson<br />

auch Chancen für neue Produktgruppen, etwa für Low-<br />

Cost-Fahrzeuge in China oder Indien?<br />

Û Zunächst einmal sind wir bekannt für unsere Premium-<br />

Produkte, die wir typischerweise von oben nach unten in<br />

den Markt einführen. Low-Cost-Fahrzeuge aus den Emerging<br />

Markets sind für uns weniger interessant. Allerdings sehen<br />

wir generell den Trend nach höherer Wertigkeit und Anmutung<br />

im Innenraum – gerade auch im Kleinwagensegment<br />

und in neuen Märkten wie China. Die Erwartungshaltung der<br />

Kunden an Haptik und Optik verändert sich weltweit zu unseren<br />

Gunsten.<br />

Ü Wie sieht sich <strong>Preh</strong> nach der Internationalisierungsstrategie<br />

der vergangenen Jahre mittlerweile im<br />

Wettbewerbsumfeld positioniert?<br />

Û In Europa sind wir mit Werken in Deutschland, Portugal<br />

und Rumänien sehr gut aufgestellt. Weiterhin sind wir in<br />

Nordamerika inzwischen die Nummer zwei im Bereich Klimabediensysteme<br />

– unter anderem durch den starken Ausbau<br />

unserer Ende 2005 in Mexiko gestarteten Aktivitäten.<br />

Und in China produzieren wir ab dem dritten Quartal dieses<br />

Jahres. Wir haben dort erste Aufträge und wollen bis 2012<br />

vier Produkte vor Ort fertigen.<br />

Generell ist der globale Footprint extrem wichtig geworden;<br />

es gibt schon noch lokales Geschäft, aber ohne unsere Internationalisierungsstrategie<br />

hätten wir das hohe Wachstum<br />

der vergangenen Jahre nicht erreicht.<br />

Ü Wie will <strong>Preh</strong> von der Elektromobilität profitieren?<br />

Û Bei der Elektromobilität konzentrieren wir uns auf das<br />

Batteriemanagement. Um hier die Entwicklung voranzutreiben,<br />

haben wir eine stark spezialisierte Mannschaft aufgebaut.<br />

In einem Fahrzeug eines deutschen Premiumherstellers<br />

findet unser Batteriemanagementsystem erstmalig in<br />

einer Kleinserie Anwendung. Aktuell qualifizieren wir das<br />

System gemeinsam mit einem Kunden für die Großserie.<br />

Ü Wo wird die <strong>Preh</strong> GmbH in fünf Jahren stehen?<br />

Û Im Jahr 2010 haben wir im Automotive-Geschäft einen<br />

Umsatz von 343 Millionen Euro erwirtschaftet. In fünf<br />

Jahren rechne ich mit einer Verdoppelung dieser Zahl. Und<br />

wer weiß: Vielleicht überspringen wir einige Jahre später<br />

sogar die Eine-Milliarde-Euro-Umsatzgrenze. Parallel dazu<br />

wollen wir gemeinsam mit Joyson eine gute Börsenstory<br />

hinlegen. Das Interview führte Claus-Peter Köth.

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