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neue Küche - Regionales Pflegezentrum Baden

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Schärer Heinrich, Bewohner Station 3B<br />

Was uns sicher alle interessiert, weshalb bist<br />

du so fasziniert von Russland?<br />

Dafür gibt es drei Gründe: Mein Hauptinteresse gilt<br />

den durch das ganze Land führenden Bahnstrecken,<br />

welche zum Teil kilometerlang geradeaus verlaufen.<br />

Die russische Landschaft hat für mich die gleichen<br />

Reize wie die schweizerische, es gibt Berge, Seen,<br />

wunderschöne Städte, es ist alles nur viel grösser. Das<br />

Gefühl, als ich dieses Land bereiste, war fantastisch.<br />

Während den vielen Aufenthalten in Russland ist mir<br />

auch die russische Musik sehr ans Herz gewachsen,<br />

die lustigen, fröhlichen, zum Teil auch traurigen Lieder<br />

verbinden mich mit Russland.<br />

Aus welchem Grund wurde Russland<br />

zu deinem Lieblingsland?<br />

In meiner Kindheit und Jugend herrschte in Russland<br />

der Kalte Krieg. Die übrigen Länder Europas (auch die<br />

Schweiz) hatten Angst, dass die Russen alles überneh-<br />

men und der Kommunismus Europa regiert. Die eu-<br />

ropäischen Bewohner fürchteten sich vor den Russen<br />

und nannten sie Teufel. Auch mir erzählte man solch<br />

schreckliche Geschichten über Russland, wodurch mein<br />

Interesse geweckt wurde. Ich fragte mich, ob wirklich<br />

alle Russen so schlecht sind wie sie dargestellt werden.<br />

Um dies herauszufinden reiste ich nach Russland.<br />

Wie oft warst du in Russland,<br />

welche Städte hast du besucht?<br />

1968 habe ich die erste Reise nach Russland unter-<br />

nommen. Ich fuhr mit anderen «Isebähndler» nach<br />

Moskau und von dort mit der transsibirischen Bahn<br />

die 9 277 km lange Strecke nach Sibirien. Das Klima<br />

in Sibirien ist nicht immer so frostig, wie wir es anneh-<br />

men. Im Sommer misst man 36 Grad im Schatten. Im<br />

Ganzen reiste ich acht Mal nach Russland, natürlich<br />

immer mit der Eisenbahn. Während meinen Aufent-<br />

Steckbrief<br />

Name: Schärer<br />

Vorname: Heinrich (genannt Heiri)<br />

Geburtsdatum: 30. Mai 1943<br />

Sternzeichen: Zwilling<br />

Lieblingsland Russland<br />

Erlernter Beruf: Führer von kleinen Lokomotiven<br />

halten habe ich die Städte Moskau, St. Petersburg,<br />

Wladimir, Odessa, Irkutsk und Chabarovsk besucht.<br />

Preisfrage: Wie oft muss man bei der Zugsreise Lenz-<br />

burg – St. Petersburg umsteigen? Ratet mal!!<br />

Du hast auch Freundschaften in Russland<br />

geschlossen, wie unterscheiden sich die<br />

Russen von den Schweizern?<br />

Meiner Meinung nach sind viele Schweizer zu neugie-<br />

rig und stehen gerne im Mittelpunkt, im Gegensatz<br />

zu den Russen, welche dir das Gefühl geben, etwas<br />

Besonderes zu sein. In Russland sind die Menschen<br />

sehr offen und mutig, sie kommen auf dich zu. Die<br />

Schweizer sind eher zurückhaltend und schweigen.<br />

Wenn man zum Beispiel einen Russen nach dem Weg<br />

zum Bahnhof fragt, kommt dieser mit und zeigt dir<br />

persönlich den gesuchten Ort.<br />

stafetteninterview<br />

Sind deine Vorstellungen, was Russland und die<br />

Bewohner betrifft, von der Realität abgewichen?<br />

Was mich am meisten überraschte, waren die sehr<br />

sauberen Städte in Russland und das grosse Allge-<br />

meinwissen der Bewohner. Als ich in Sibirien eine<br />

Schule besuchte, fragte ich die Kinder nach dem Ge-<br />

burtsnamen von Jeremias Gotthelf. Was viele Schwei-<br />

zer nicht wissen, haben diese Schüler ohne Problem<br />

beantwortet. Das hat mich sehr beeindruckt.<br />

Möchtest du gerne wieder nach Russland?<br />

Ende Mai dieses Jahres hoffe ich, dass ich nach St. Pe-<br />

tersburg an die Weissen Nächte reisen kann. Am 30. Mai<br />

feiert der Gründer von St. Petersburg, Peter der Grosse,<br />

Geburtstag, und Heiri der Kleine ebenfalls «lachend».<br />

Wen wählst du für das nächste Stafetteninterview?<br />

Marivone Hausammann, Mitarbeiterin Station 3B<br />

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