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neue Küche - Regionales Pflegezentrum Baden

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4<br />

leitthema<br />

Wasser als Therapieform<br />

(Hydrotherapie)<br />

Die Hydrotherapie (griech. hydor = Wasser)<br />

ist die methodische Anwendung von Wasser<br />

zur Behandlung akuter oder chronischer<br />

Beschwerden, Stabilisierung der Körperfunktionen<br />

(«Abhärtung»), zur Vorbeugung, Rehabilitation<br />

und Regeneration. Größtenteils wird der Temperaturreiz<br />

des Wassers, weniger der Druck oder der<br />

Auftrieb, als therapeutischer Reiz ausgenutzt.<br />

Historisches<br />

Wasserbehandlungen gibt es schon seit Jahrtausenden.<br />

So glaubten bereits die Griechen, dass<br />

das Wasser Heilkraft besitze. Auch die Römer<br />

bauten öffentliche Bäder, die sich zu Erholungs-<br />

und Gesellschaftszentren der Städte entwickelten<br />

(= Vorläufer der heutigen Kurorte). Als Vater der<br />

Hydrotherapie wird der römische Ehrenbürger<br />

Antonius Musa angesehen, der angeblich 23 v. Chr.<br />

den Kaiser Augustus mit kalten Bädern geheilt haben<br />

soll. Im 15. Jahrhundert wurde der Ruf der<br />

Hydrotherapie geschädigt, weil man glaubte,<br />

Wasser übertrage Infektionskrankheiten. Erst im<br />

18. Jahrhundert wurde sie wieder beliebter.<br />

Als tatsächliche Begründer der «Wassertherapie»<br />

bzw. Hydrotherapie in Deutschland gelten die niederschlesischen<br />

Ärzte Siegmund Hahn (1664–1742)<br />

Sebastian Kneipp<br />

und besonders sein Sohn Johann Siegmund Hahn<br />

(1696–1773), dessen Buch von 1738 erst – 100<br />

Jahre später – 1849 der damalige Philosophie-Student<br />

Sebastian Kneipp (1821–1897) in der Münchener<br />

Hofbibliothek fand und daraus später seine<br />

eigene Therapie entwickelte. Beide «Wasserhähne»<br />

waren Stadtphysikus in Schweidnitz. Vincenz<br />

Prießnitz (1799–1851) behandelte seine eigenen<br />

Beschwerden mit kalten Kompressen und hatte<br />

damit Erfolg. Er gründete ein Therapiezentrum, in<br />

dem er versuchte, seine Patienten mit Schockmethoden<br />

abzuhärten. Beispielsweise schnallte er sie<br />

auf eisernen Liegen fest und ließ eisiges Wasser<br />

aus 6 m Höhe auf sie herabschütten.<br />

Pfarrer Sebastian Kneipp wandte weniger heftige<br />

Methoden an. Auch er hatte die Kaltwasserbehandlung<br />

erstmals erfolgreich an sich selbst getestet.<br />

Um seine Tuberkulose zu behandeln, stieg er jeden<br />

Tag in die eiskalte Donau. Seine hydrotherapeutischen<br />

Maßnahmen ergänzte er durch die Pflanzenheilkunde.<br />

1<br />

1 aus Wikepedia, die freie Enzyklopädie,<br />

de.wikipedia.org/wiki/Hydrotherapie<br />

Siegmund Hahn Vincenz Prießnitz

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