Das Magazin - Oldies Hannover

GESUNDHEIT
Wenn die Augen schwächer werden
Neues aus Medizin, Technik und Selbsthilfe bei Veranstaltung in Laatzen
Im Zentrum einer Veranstaltung
in Laatzen im Rahmen der bundesweiten
„Woche des Sehens“
stand ein Vortrag der Augenspezialistin
Dr.Nicola Bothe,die über
neueste Forschungsergebnisse in
der Diagnostik und Therapie von
Augenkrankheiten informierte.
Mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen
und einer früh
einsetzenden Therapie könne
man einige der häufigen Augenerkrankungen
im Alter sehr
gut behandeln, berichtete die
Langenhagener Ärztin und
Spezialistin für Netzhauterkrankungen
im gut gefüllten
Saal der Seniorenpflegeeinrichtung
„Victor´s Residenz
Margarethenhof“ in Laatzen.
Auch wenn es bis heute noch
keinen wirklich funktionieren-
den Ersatz für das komplizierte
Organ Auge gebe, so Bothe, könne
man durch die Fortschritte in
der Diagnostik und Therapie viele
Augenkrankheiten mittlerweile
sehr gut behandeln.
Früherkennung ist wichtig
Bei der häufigsten altersbedingten
Augenerkrankung, der
Linsentrübung („Grauer Star“)
sei der operative Ersatz der ge-
trübten Linde durch eine
Kunstlinse heute ein „sehr sicherer
und sehr erfolgreicher
Eingriff“, versicherte die Augenärztin.
Auch bei einer anderen zunehmend
verbreiteten Alterserkrankung
des Auges, der so
genannten „feuchten Makuladegeneration“,
könne man
durch eine gezielte Spritzentherapie
die Sehschärfe erhalten
beziehungsweise den Abbau
aufhalten, berichtete
Nicola Bothe. Zur wichtigen
regelmäßigen Überprüfung
der Sehschärfe gebe es auch
eine Selbsttestkarte beim Augenarzt.
Tückisch seien zwei
weitere Augenerkrankungen,
die lange Zeit nicht bemerkt
würden,weil sie zunächst
symptomfrei seien: diabetisch
bedingte Veränderungen und
ein hoher Augeninnendruck
(„Glaukom“ oder „Grüner
Star“). Auch hier seien Vorsorgeuntersuchungen
immens
wichtig. „Gehen Sie bitte regelmäßig
zum Augenarzt“,
appellierte die Ärztin abschließend,„wir
sind nicht nur
dazu da, Ihnen Brillen zu verordnen.
Bei vielen Menschen
kann die Sehfähigkeit heute
(von links): Helmut Künnecke (Becker und Flöge), Augenärztin Dr.
Nicola Bothe, Achim Wenger (Blinden- und Sehbehindertenverband),
Klaus-Dieter Meyer (Seniorenbeirat Laatzen)
sehr lange erhalten werden,
wenn die Augen fachlich überprüft
werden!“
Die Veranstalter Achim Wenger
vom Regionalverein Hannover
des Blinden- und Sehbehindertenverbandes
Niedersachsen
und Klaus-Dieter Meyer, Vorsitzender
des Seniorenbeirates
Laatzen freuten sich über die
sehr gute Resonanz der Veranstaltung.
Und Residenzleiter
Adrian Grandt, der den Veranstaltungssaal
zur Verfügung
gestellt hatte,fühlte sich bestätigt:
„Es ist mir wichtig, solche
Themen in unser Haus zu holen,
die auch viele unserer Bewohnerinnen
und Bewohner
interessieren“, sagte Grandt.
Der Augenoptiker „Becker und
Flöge“ stellte zur Veranstaltung
neueste technische Hilfen
für Sehbehinderte und
Blinde vor. Darunter sehr kleine
und leicht, aber effektive beleuchtbare
Taschenlupen, Spezialbrillen
für Menschen mit
Lichtempfindlichkeiten und
moderneTexterkennungsgeräte mit Sprachausgabe, in die
ganze Bücher eingelegt werden
können. Auch Lautstärke und
Tempo können reguliert werden.
„Man kann sich sogar aussuchen,
ob eine männliche oder
eine weibliche Stimme vorliest“,
erläuterte Helmut Künnecke
von „Becker und Flöge“.
Gesprächskreis für
Sehbehinderte und Blinde
Damit Menschen mit Sehbehinderungen
auch weiterhin
auf dem neuesten Stand bleiben
und sich über Probleme im
Alltag austauschen können,
bietet die Laatzener Gruppe für
Menschen mit Sehbehinderungen
gemeinsam mit dem
Seniorenbeirat Laatzen ein monatliches
Treffen (jeweils am
dritten Montag) im „Bauerncafé“,
Kastanienhof 1a in 30880
Laatzen an. Nächster Termin ist
am 16. November um 14.30 Uhr.
10 SENIORA - DAS MAGAZIN für Hannover und Region · November 2009