Netzwerk Winter - Österreichischer Arbeitskreis Schneesport an ...
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Mit den Prognosen für den <strong>Winter</strong>sport<br />
beschäftigte sich auch der Zukunftsforscher<br />
Peter Zellm<strong>an</strong>n, der in<br />
seiner Präsentation eine „schneesichere<br />
Tourismuszukunft“ vorhersagte.<br />
„Jeder dritte Arbeitsplatz in Österreich<br />
hängt wenigstens indirekt mit der<br />
Tourismusindustrie zusammen“, stellte<br />
er fest. Er rief deshalb dazu auf, die<br />
volkswirtschaftliche Bedeutung dieses<br />
Industriezweiges nicht zu unterschätzen<br />
und vor allem die „Nicht-Skifahrer“<br />
mit ins Boot zu holen.<br />
Potenzial der <strong>Winter</strong>sportwochen<br />
Mag. Dr. Sepp Redl, der Vorsitzende<br />
des <strong>Arbeitskreis</strong>es <strong>Schneesport</strong> in<br />
Schulen, wies auf das Potenzial der<br />
<strong>Winter</strong>sportwochen in den Schulen<br />
hin. Er stellte die Zahlen (Teilnahmerückg<strong>an</strong>g,<br />
hohe LehrerInnebeteiligung),<br />
die Fakten (Kosten, Migrationshintergrund,<br />
nicht immer akzeptierte<br />
Inhalte) und Visionen (Begründung eines<br />
Lebensstils in der Schule, Betreuung<br />
druch eine professionelle Stelle)<br />
vor. Redl schlug vor: „Die Initiative<br />
„Pro <strong>Winter</strong>sportwochen“ des <strong>Netzwerk</strong>s<br />
<strong>Winter</strong> sollte wieder <strong>an</strong> Bedeutung<br />
gewinnen und vermehrt für das<br />
gesamte Bundesgebiet tätig werden<br />
können.”<br />
Plattform „Alli<strong>an</strong>z Zukunft <strong>Winter</strong>“<br />
Auch in der abschließenden Podiumsdiskussion<br />
waren sich Interessensvertreter<br />
und Br<strong>an</strong>chensprecher der 2008 gegründeten<br />
nationalen Plattform „Alli<strong>an</strong>z<br />
Zukunft <strong>Winter</strong>“ einig: „Die Br<strong>an</strong>chen<br />
müssen enger als bisher zusammenarbeiten,<br />
um den Wettbewerb um die<br />
Gäste von morgen zu gewinnen.“<br />
INITIATIVE „PRO<br />
WINTERSPORT-<br />
WOCHEN“ IN DEN<br />
SKIREGIONEN DER<br />
SALZBURGER<br />
SUPER SKI CARD<br />
Das „<strong>Netzwerk</strong> <strong>Winter</strong>” hat im<br />
Auftrag der Österreichischen Skiindustrie<br />
mit einer repräsentativen<br />
Studie von Frau Dr. Helene Karmasin<br />
jene Gründe untersucht,<br />
die dafür ver<strong>an</strong>twortlich sein<br />
könnten, dass <strong>Winter</strong>sportwochen<br />
nicht mehr so gefragt sind wie<br />
früher. <strong>Netzwerk</strong> <strong>Winter</strong> sah sich<br />
aufgrund dieser repräsentative<br />
Studie ver<strong>an</strong>lasst mit dem Unterrichtsministerium<br />
in Kontakt zu<br />
treten und hat für die Salzburger<br />
Initiative grünes Licht bekommen.<br />
Wenn Sie sich für die Org<strong>an</strong>isation<br />
oder Begleitung von <strong>Winter</strong>sportwochen<br />
interessieren und für<br />
Ihr Engagement eine personifizierte<br />
KeyCard von Skidata bekommen<br />
wollen … d<strong>an</strong>n senden Sie<br />
dem <strong>Netzwerk</strong> <strong>Winter</strong> Ihre persönlichen<br />
Daten und Sie erhalten<br />
vor Saisonstart Ihre persönliche<br />
KeyCard mit weiteren Informationen<br />
über die Initiative!<br />
Die Registrierung ist freiwillig<br />
und für LehrerInnen, die <strong>Winter</strong>sportwochen<br />
org<strong>an</strong>isieren<br />
oder begleiten, kostenlos.<br />
NETZWERK WINTER<br />
ZUR DISKUSSION<br />
„VERLIEREN EINE GENERATION SKIFAHRER“<br />
Die Wirtschaftskammer will die Pflicht zum Schulskikurs wieder<br />
einführen, um den Nachwuchs auf den Pisten zu sichern.<br />
Im Ministerium will m<strong>an</strong> die Wahlfreiheit beibehalten.<br />
(Presse, cim). Wenn der Nachwuchs nicht freiwillig auf die Skipisten kommt, d<strong>an</strong>n<br />
müsse m<strong>an</strong> ihn dazu eben verpflichten. So oder so ähnlich stellt m<strong>an</strong> sich in der<br />
Wirtschaftskammer (WKÖ) die Zukunftssicherung des <strong>Winter</strong>sports vor. H<strong>an</strong>s<br />
Schenner, Obm<strong>an</strong>n der Bundessparte Tourismus der WKÖ, fordert die<br />
Wiedereinführung der Skikurspflicht. Immerhin haben 1995 noch 240.000 Schüler<br />
<strong>an</strong> Skikursen teilgenommen, derzeit sind es etwa 150.000 pro Jahr.<br />
Einerseits, weil die Schülerzahl sinkt. Aber der <strong>Winter</strong>sport verliert auch<br />
gegenüber <strong>an</strong>deren Sportarten oder Sprachwochen. „Wir haben fast eine<br />
Generation Skifahrer verloren“, so Schenner. Eine halbe Million Schüler sei seit<br />
der Abschaffung der Pflicht zum Skikurs Mitte der 1990er nicht auf<br />
<strong>Winter</strong>sportwoche gefahren.<br />
Schenner fordert die Einführung verpflichtender „Österreich-Wochen“. Je<br />
eine Woche in der Unter- und Oberstufe soll als Sportwoche in Österreich<br />
verbracht werden, eine davon im Sommer, eine im <strong>Winter</strong>. Zwei solche<br />
„Bewegungs-wochen“ sind auch jetzt vorgeschrieben. Allerdings werde das oft<br />
nicht ernst genommen, meint Ewald Bauer, der Leiter der Abteilung für<br />
Bewegung und Sport im Bildungsministerium. Die letzte Erhebung habe ergeben,<br />
dass etwa 70 % der Schulen Sportwochen <strong>an</strong>bieten. „Auch d<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n aber<br />
niem<strong>an</strong>d die Schüler zwingen, dar<strong>an</strong> teilzunehmen“, sagt Bauer.<br />
Teurer Spaß im Schnee<br />
Im Ministerium sieht m<strong>an</strong> keinen Grund für eine neuerliche Skikurs-Pflicht.<br />
Schließlich sei die Wahlfreiheit eingeführt worden, weil es ein „enormes Interesse“<br />
<strong>an</strong> <strong>an</strong>deren Angeboten gegeben habe, sagt Nikolaus Pelinka, der<br />
Sprecher von Ministerin Claudia Schmied. Da die Sportwochen großteils in<br />
Österreich abgehalten werden, bleibe die Wertschöpfung ohnehin im L<strong>an</strong>d.<br />
Für den Tourismus bedeutet es dennoch einen enormen Verlust, wenn immer<br />
weniger Kinder Skifahren oder Snowboarden lernen. Immerhin hat der<br />
Schulskikurs jeden fünften österreichischen <strong>Winter</strong>sportler auf die Bretter<br />
gebracht, besagt eine Studie des Instituts für Sportökonomie (SpEA).<br />
Jem<strong>an</strong>d, der mit weniger als zehn Jahren mit dem Skifahren beginnt, gibt<br />
während eines Skifahrerlebens für dieses Hobby im Schnitt etwa 47.000 Euro aus,<br />
so eine Erhebung der Seilbahnbetreiber. Der hohe Preis hält viele Kinder von den<br />
Pisten fern. Eine Woche Skikurs kostet derzeit zwischen 280 und 450 Euro. Die<br />
WKÖ rechnet vor: Eine Woche in Radstadt kommt auf 330 Euro, 200 Euro davon<br />
für die Unterkunft, 75 Euro für eine (stark vergünstigte) Liftkarte, 50 Euro für den<br />
Tr<strong>an</strong>sfer, 35 Euro für den Verleih von Ausrüstung. Kinder aus ärmeren Familien<br />
werden unterstützt. Entweder direkt in den Schulen, durch Elternvereine oder<br />
private Sponsoren. Wenn eine gewisse Einkommensgrenze unterschritten wird,<br />
gibt es öffentliche Zuschüsse von maximal etwa 180 Euro. Schenners Ziel ist, dass<br />
jedes Kind, auch wenn es aus einer Migr<strong>an</strong>tenfamilie ohne Bezug zum <strong>Winter</strong>sport<br />
stammt, zumindest einmal auf Skikurs war. Sozial benachteiligten Kindern müsse<br />
m<strong>an</strong> den teuren Sport durch Förderungen zugänglich machen.<br />
Ski&Board 25