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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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Kapitel 1<br />

� Obwohl Luft keine sich verringernde Ressource darstellt, so ist ihre Reinheit lebenswichtig (Stichworte<br />

sind z. B. Klimaveränderung <strong>und</strong> Abbau der Ozonschicht). Deshalb sind größere Anstrengungen <strong>zu</strong> unternehmen,<br />

die Freiset<strong>zu</strong>ng von Schadstoffen in die Atmosphäre <strong>zu</strong> vermeiden <strong>und</strong> sie stattdessen wieder in<br />

den Produktionsprozess <strong>zu</strong>rück <strong>zu</strong> führen oder sie anderweitig am Standort ein<strong>zu</strong>setzen.<br />

� Im Gegensatz <strong>zu</strong>m <strong>Abwasser</strong> gibt es beim Abgas wesentliche Bestandteile - namentlich nicht abgeleitetes<br />

Abgas -, die einer Behandlung nicht <strong>zu</strong>gänglich sind. Ihrer kann man nur mit Vermeidungstechniken Herr<br />

werden. Das Management von Leckverlusten bezieht sich auf Detektion, Quantifizierungsmethoden, Materialauswahl,<br />

Organisation <strong>und</strong> vorbeugende Wartungsmaßnahmen.<br />

� Bei Planung <strong>und</strong> Design eines Fertigungsprozesses sollte das erste Ziel die Vermeidung von in die Umwelt<br />

<strong>zu</strong> entlassenden Abfallstoffen sein. Dies wird unterstützt durch die Wahl einer "sauberen Technologie" <strong>und</strong><br />

von "sauberen Rohstoffen".<br />

� Bei Planung <strong>und</strong> Design eines <strong>Abgasbehandlung</strong>ssystems ist die Entscheidung für Verfahren mit oder ohne<br />

Wasserverbrauch (z. B. Nasswäsche, Biofiltration, Wasserkühlung) ein wichtiger Faktor, besonders in Regionen,<br />

in denen Wasserknappheit herrscht.<br />

� Wenn - wie in der Regel der Fall - eine vollständige Vermeidung von Abfallstoffen nicht machbar ist, folgt<br />

als nächster Schritt seine Minimierung, <strong>und</strong> zwar nicht nur bezüglich seines Volumens, sondern auch bezüglich<br />

seiner Auswirkung durch gefährliche Stoffe, die dann eventuell im Produktionsprozess ersetzt werden<br />

müssten.<br />

� Wenn alle Maßnahmen <strong>zu</strong>r Minderung von Abfallstoffen getroffen sind, so folgt als nächster Schritt die<br />

Behandlung des unvermeidlichen Anfalls von Abfallstoffen durch Einsatz eines Behandlungssystems mit<br />

der größtmöglichen Wirksamkeit <strong>zu</strong>r Minimierung der Gesamtauswirkungen auf die Umwelt. Die Wahl<br />

dieses Behandlungssystems basiert auf der Bewertung:<br />

­ seiner Wirksamkeit,<br />

­ seines Energiebedarfs,<br />

­ seines Platzbedarfs,<br />

­ der möglichen Erzeugung von Abgasen oder <strong>Abwasser</strong>, Abfall <strong>und</strong> Lärm,<br />

­ seines Ressourcenverbrauchs,<br />

­ seiner Investitionskosten,<br />

­ seiner störenden Auswirkungen auf andere Betriebseinheiten <strong>und</strong> Sicherheitseinrichtungen,<br />

­ seiner Wartungsanforderungen.<br />

� Die Qualität des Mediums (Luft, Wasser, Boden), in das der Industriestandort seine Abfallstoffe entlässt,<br />

kann dergestalt sein, dass spezielle <strong>und</strong> schärfere Anforderungen an die Qualität des <strong>Abwasser</strong>s <strong>und</strong>/oder<br />

des Abgases gestellt werden müssen.<br />

Aktionsplanung ist nur ein Teil des Umweltmanagements. Der nächste <strong>und</strong> bedeutendere Schritt ist ein Prozess<br />

der kontinuierlichen Verbesserung der gegebenen Situation, d. h. alle die verschiedenen Stufen <strong>und</strong> Schritte<br />

müssen im Laufe der Zeit wieder <strong>und</strong> wieder durchgeführt werden. Dies wird in der Regel unterstützt durch die<br />

Umweltpolitik einer Firma für alle ihre Standorte sowie die Gesetzgebung der EU-Mitgliedsstaaten.<br />

Die Gr<strong>und</strong>lage für ein Umweltmanagement - oder <strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> Abgasmanagement -, bezogen auf die Behandlung<br />

von Abfallstoffen, ist, dass die Einleitung von Schadstoffen in ein Behandlungssystem, dass nicht für<br />

die Beseitigung dieser Schadstoffe geeignet ist, vermieden oder wenigstens auf ein Minimum reduziert werden<br />

muss.<br />

Die Möglichkeiten, ein Umweltmanagement ein<strong>zu</strong>führen oder an<strong>zu</strong>wenden, sind unterschiedlich für neue <strong>und</strong><br />

bestehende Anlagen. Bei neuen Anlagen können vorbeugende Minderungsmaßnahmen, die Behandlung von<br />

getrennten Abfallstoffströmen <strong>und</strong>/oder prozessintegrierte Maßnahmen schon in der Planungsphase der Anlage<br />

erfolgreich in Betracht gezogen werden. Bei bestehenden Anlagen kann das Nachrüsten in bestehende Einrichtungen<br />

hinein <strong>und</strong> bei vorgegebener Infrastruktur technische <strong>und</strong> organisatorische Schwierigkeiten <strong>und</strong> höhere<br />

Kosten nach sich ziehen. Allerdings sind die Herangehensweise <strong>und</strong> das Prinzip - möglicherweise nicht das Ergebnis<br />

- eines Umweltmanagements, wie sie in diesem Dokument vorgeschlagen werden, für neue <strong>und</strong> bestehende<br />

Anlagen gr<strong>und</strong>sätzlich gleich.<br />

<strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong> 5

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