Gruß aus Lomnitz Sommer 2011 - Verein zur Pflege schlesischer ...

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Rettung des Schönwaldauer Bethauses durch
Translozierung in den Park des Kulturzentrums
Schloss Lomnitz / Pałac Łomnica
von Dr. Gerhard Schiller
Im Jahr 2008 entschloss sich der VSK in einer spontanen Rettungsaktion die
schon eingestürzte und unmittelbar vom Abriß bedrohte ehemalige evangelische
Kirche des Dorfes Rząśnik /Schönwaldau durch eine Translozierung in
den Park von Schloss Lomnitz zu retten. Als erster Schritt wurden noch
vorhandenen Fachwerkelemente im Rahmen einer Bauaufnahme inventarisiert
und daraufhin eine Bergung aller noch vorhandenen Elemente durchgeführt.
Dann begann der langwierige Prozess der Konzepterarbeitung,
Bauplanung und des Genehmigungsverfahren. Inzwischen ist die Baugenehmigung
erteilt und mit dem Wiederaufbau soll bald begonnen werden.
Dieses letzte noch als Ruine vorhandene Fachwerkbethaus in Niederschlesien
verkörpert eine wichtige geschichtliche Epoche Schlesiens.
Gemeinsam mit den älteren Friedenskirchen- ebenfalls Fachwerkkonstruktionen
und den prächtigen Gnadenkirchen stellen die Bethäuser eine religionsgeschichtliche
Entwicklung dar, die so nur in Schlesien stattgefunden hat
und bis heute fasziniert.
Mit dieser Rettungsaktion für eines der letzten Fachwerkbethäuser, das die
frühe Zeit der friderizianischen Religionstoleranz im vormals habsburgischen
Schlesien versinnbildlicht, wollen wir gleichzeitig auf die dramatische Situation
der noch etwas zahlreicher vorhandenen, dann später in massiver Bauweise
errichteten barocken Bethäuser Niederschlesiens aufmerksam
machen, von denen ein großer Teil in den Jahrzehnten nach 1945 verloren
gegangen ist. Einige wenige jedoch haben, dank einer Umwidmung als katholische
Kirchen oder leider nur noch als Ruinen bis heute Bestand. Mit der
Rettung und dem Wiederaufbau des Schönwaldauer Bethauses soll ein
generelles Umdenken im Umgang mit diesem kulturellen Erbe Schlesiens
bewirken werden, welches die Kulturlandschaft Schlesiens stark geprägt hat
und bis heute von anderen Regionen in Mitteleuropa unterscheidet.
Geschichtlicher Abriß:
Noch bis heute ist für den aufmerksamen Besucher Niederschlesiens sichtbar,
dass in einigen Dörfern nahe der katholischen Kirche noch ein zweites,
oft turmloses Gotteshaus steht. Diese Gebäude sind sog. Bethauskirchen,
die in der Zeit ab 1742 von evangelischen Gläubigen erbaut wurden. Die