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Gruß aus Lomnitz Sommer 2011 - Verein zur Pflege schlesischer ...

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deberg, Stara Kamienica/Altkemnitz, Maciejowa/Maiwaldau, Piechowice/Petersdorf,<br />

Piastów//Kaiserswaldau und Kopaniec/Seifershau sowie auch<br />

Lomnica /<strong>Lomnitz</strong> im Hirschberger Tal, um nur einige Beispiele zu<br />

nennen. An ihrer Stelle stehen heute Supermärkte, Sportplätze oder Parkanlagen.<br />

Da das Schönwaldauer Beth<strong>aus</strong>, nicht unter Denkmalschutz steht, gab es<br />

von Seiten der Denkmalbehörde keine Möglichkeit, einen Abriss zu<br />

verbieten. Zudem wären Proteste ins Leere gelaufen, da damit argumentiert<br />

werden konnte, dass das Gebäude kein „Original“ sondern eine „Kopie“ sein<br />

und der Verfall schon zu stark vorangeschritten.<br />

Diese Argumentation ist zumindest nicht absolut abwegig, wenn man die<br />

ungewöhnliche Geschichte dieses Gottesh<strong>aus</strong>es betrachtet: 1919 brannte<br />

das barocke Fachwerkgebäude nach einem Blitzschlag total nieder und<br />

wurde in den kommenden Jahren wieder aufgebaut. Die Einweihung fand im<br />

Jahr 1923 statt. Dieser Wiederaufbau erfolgte im Stil des Vorgängerb<strong>aus</strong>. Er<br />

musste zu einem großen Teil von den Gemeindemitgliedern finanziert werden<br />

und verlangte - in der Zeit von Inflation und Wirtschaftskrise – großen Einsatz<br />

und viele Entbehrungen. Umso erstaunlicher ist die Qualität des B<strong>aus</strong>. Das<br />

neue Beth<strong>aus</strong> verfügte über alle stilistischen Elemente und die Stimmung<br />

eines barocken Fachwerkbeth<strong>aus</strong>es, ist jedoch dennoch mit baulichen Techniken<br />

des frühen 20. Jahrhunderts errichtet, vor allem was die Mauerbautechnik<br />

und Zimmererarbeiten betrifft. Diese ungewöhnliche Symbiose von<br />

moderner Technik, großer Wirtschaftlichkeit und dem Bemühen dennoch ein<br />

atmosphärisch überzeugendes Gebäude im Stil des 18. Jahrhunderts wiede<br />

entstehen zu lassen, kommt nicht von ungefähr. Der Neubau wurde unter Beteiligung<br />

des späteren schlesischen Landeskonservator Prof. Günther Grundmann<br />

errichtet. Er war einer der ersten Kunsthistoriker, der auf die für die<br />

Kulturlandschaft Schlesiens so wichtigen Bethäuser schon in seiner Promotion<br />

hinwies. So wurden beim Wiederaufbau bis ins Detail darauf geachtet,<br />

typische Elemente und charakteristische Eigenheiten der Fachwerkbethäuser<br />

Schlesiens in diesem Gebäude beispielhaft darzustellen. Es gelang der Dorfgemeinde<br />

mit diesem Aufbau den Prototyp eines schlesischen barocken<br />

Fachwerkbeth<strong>aus</strong>es zu schaffen.<br />

Als Ende 2007 die Pläne vom bevorstehenden Abriss des Beth<strong>aus</strong>es von<br />

Rząśnik/Schönwaldau bekannt wurden, begannen die Rettungsbemühungen<br />

des VSK in Zusammenarbeit mit anderen kulturell engagierten Institutionen.<br />

Erhofft hatten sich alle Beteiligten zunächst eine Lösung zu finden, bei der<br />

„die Kirche im Dorf“ bleiben könnte. Durch diese Hoffnung erwies sich nach<br />

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