Dornbirner Gemeindeblatt KW 09 vom 02.03.2012

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DAZUD
Dornbirner Gemeindeblatt
2. März 2012 – Seite 74
ländle-Fahrräder helfen in südafrika
nächster DAZUD-sammeltag:
samstag, 3. März 2012, von 8.00 bis 16.00 Uhr
in der Riedgasse 38a
DAZUD will die Mobilität mittelloser Menschen in Entwicklungsländern
mit Fahrrädern und nachhaltigen, fairen
Produkten verbessern. Es werden Arbeitsplätze geschaffen
und die farbige, oft mittellose Bevölkerung im Landesinneren
hat erstmals Zugang zu eigenen, umweltfreundlichen
Transportmitteln.
Der Gründer des Wolfurter Sozialunternehmens DAZUD,
Johan Kotze, hat 2011 beinahe seinen gesamten Urlaub
für den Aufbau des Projektes investiert. Er selbst hat noch
immer Verwandte in Südafrika, die sich als Kontaktstellen
für den schon seit Jahren in Vorarlberg lebenden Entwickler
als sehr hilfreich erweisen.
Für die Mehrheit der farbigen Bevölkerung hat sich die
wirtschaftliche Situation in den letzten Jahren und
eigentlich seit Ende der Apartheit 1994 nicht wesentlich
verbessert. Es gibt immer noch sehr viele mittellose
Menschen, die gerade genug zum Leben haben, doch
keine Chance auf Bildung und einen sozialen Aufstieg.
DAZUD unterhält im Landesinneren von Südafrika bei
Riebeek Kasteel auf der Bio Farm Goedgedacht eine kleine
Fahrrad-Werkstatt. Dort werden alle in Vorarlberg gespendeten
Räder in Schuss gebracht. Inzwischen wurden
bereits weit über 100 Räder für unter 30 Euro verkauft.
Einer der glücklichen Käufer ist Lock Booysen (65) aus
Riebeek Kasteel. Lock ist seit Kurzem in Pension, hat sein
Leben lang auf Farmen in der Umgebung hart gearbeitet.
Doch erst seit wenigen Wochen verfügt er über ein eigenes
Rad, das ihm den Weg zu seinen Arbeitsstätten wesentlich
erleichtert, denn die staatliche Pension ist bei weitem
nicht ausreichend.
Der DAZUD Mechaniker Carlton Claasen ist verantwortlich,
dass alle Räder wieder fahrtauglich und auch an die
richtigen Personen kommen. So manchen sind sogar die
10 – 30 Euro für ein gebrauchtes Rad zu viel. Diese
mittellosen Menschen können sich ein eigenes Rad durch
Mithilfe beim Schleifen und Instandsetzen der Fahrräder
verdienen, denn es ist einer der Grundsätze von DAZUD,
dass keine Almosen verteilt, sondern jedem Menschen
eine Möglichkeit geboten werden soll, sich mit Stolz
und Würde als Besitzer eines eigenen Fahrrades fühlen
zu können. Aber natürlich sind auch die Kosten für
den Transport eines Schiffscontainers mit Rädern von
über 4.500 Euro eine Hürde, die genommen werden
muss.
DAZUD möchte aber den Menschen in den armen Regionen
Südafrikas noch auf andere Weise helfen und weist
auch auf wichtige Themen wie Nachhaltigkeit und
Umweltschutz hin. Noch bezieht DAZUD nachhaltige
Naturtextilien wie Biobaumwolle und Bambusstoffe für
T-Shirts aus GOTS (Globaler Organischer Textil Standard)
zertifizierter Herstellung in Asien. Diese T-Shirts werden
über den Internetshop auf DAZUD.COM verkauft. Doch in
Zukunft sollen alle in Südafrika verkauften T-Shirts aus
lokaler Produktion stammen. „Ideal wäre es, wenn wir es
schaffen Naturmaterialien wie Merinowolle, Biobaumwolle
und andere, die in Südafrika hergestellt werden
auch gleich vor Ort verarbeiten und bedrucken, das bringt
neue Arbeitsplätze“, meint Johan Kotze. Die Kontakte zu
seinen Verwandten und die Telefonleitungen laufen schon
heiß, denn nur wenn der soziale Unterschied zwischen
den Bevölkerungsgruppen verringert wird, können Frieden
und ein gemeinsames Nebeneinander gelingen.
Spenden auch Sie Ihre nicht mehr gebrauchten Fahrräder
(alle sind willkommen) diesen Samstag in Dornbirn oder
Feldkirch. Mehr Informationen auf DAZUD.COM
DAZUD Fahrrad sammeltag für Afrika
Samstag, 3.März 2012, von 8.00 bis 12.30 Uhr
Stadtbauhof Feldkirch, Kapfstraße 109
Jeden ersten Samstag im Monat
Samstag, 3.März 2012, von 8.00 bis 16.00 Uhr
Riedgasse 38a, Dornbirn
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