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Jungschar- und Ministrantenlager

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Gedanken über eine Theologie der Geburt<br />

Die Menschwerdung unseres Gottes hat<br />

mich zu den nachfolgenden Zeilen angeregt.<br />

Dieses Ereignis, von dem im Lukasevangelium<br />

berichtet wird, erzählt ganz<br />

wenig über Maria <strong>und</strong> die Geburt ihres<br />

Kindes. Wie wird es ihr wohl ergangen<br />

sein? Eine ganz junge Frau mit ihrem Verlobten<br />

in einem Stall. Für unsere westlich<br />

zivilisierte Welt, in der Schwangerschaft<br />

<strong>und</strong> Geburt schon fast als Krankheiten<br />

behandelt werden, unvorstellbar. Von einer<br />

Hebamme wissen wir nichts. Die Geburt<br />

geschieht hier ganz unspektakulär.<br />

Und doch ist sie ein gewaltiges Ereignis,<br />

bei dem Frauen über ihre Grenze hinausgehen,<br />

um dem Kind das Leben zu geben.<br />

Durch diese Grenzerfahrung werden<br />

Frauen gestärkt <strong>und</strong> ergriffen. Nach den<br />

großen <strong>und</strong> vielfach fast nicht auszuhaltenden<br />

Schmerzen gibt es einen tiefen<br />

Moment der Seligkeit, der Heiligkeit, des<br />

Berührt-Seins. Das passiert bei der Geburt<br />

<strong>und</strong> im Grenzbereich des Sterbens.<br />

Wenn Sie liebe Leserin an die Geburt ihrer<br />

eigenen Kinder denken oder bei Geburten<br />

dabei gewesen sind, dann werden<br />

Sie mir vielleicht in manchen Dingen recht<br />

geben <strong>und</strong> Sie, lieber Leser, der Sie vielleicht<br />

schon das Glück erfahren durften,<br />

eine Geburt mitzuerleben, werden mir zustimmen,<br />

wenn ich sage, dass bei diesem<br />

Geschehen die eigene Ursprünglichkeit<br />

erkannt werden kann. Eine Geburt ist etwas<br />

Besonderes - gefühlsintensiv <strong>und</strong> unfassbar.<br />

Wenn das Kind aus dem Mutterleib<br />

herauskommt, kommt ein Stück Glück<br />

heraus. Durch viele Gespräche mit meiner<br />

Hebamme Eva kann ich behaupten, dass<br />

eine Geburt auch eine Begegnung mit<br />

dem Heiligen sein kann. Alle Menschen,<br />

die bei der Geburt dabei sind - die Gebärende,<br />

das Kind, der Vater, die Hebamme<br />

nehmen an diesem Geschehen teil. Die<br />

Mutter setzt ihre ganze Körperkraft ein<br />

<strong>und</strong> presst unter Schmerzen da Kind aus<br />

ihrem Leib - ein neuer Mensch ist da <strong>und</strong><br />

fast augenblicklich breitet sich die Seligkeit<br />

aus. Es ist mir durchaus bewusst,<br />

dass es oft nicht so r<strong>und</strong> geht, doch auch<br />

Frauen mit schwierigen Geburten berich-<br />

18<br />

ten über die intensiven Momente nach der<br />

Geburt.<br />

Vor 2000 Jahren war es Maria möglich,<br />

Gottesgebärerin zu werden <strong>und</strong> sie ist dadurch<br />

auch zur Mitschöpferin geworden.<br />

Die Philosophin Hannah Arendt schreibt in<br />

ihrer Vita activa: "Wegen dieser Einzigartigkeit,<br />

die mit der Tatsache der Geburt<br />

gegeben ist, ist es, als würde in jedem<br />

Menschen noch einmal der Schöpfungsakt<br />

Gottes wiederholt <strong>und</strong> bestätigt."<br />

Ich lade Sie ein, wenn Sie heuer in der<br />

Christmette oder in der Kinderkrippenfeier<br />

sind oder anderswo das Weihnachtsevangelium<br />

hören, doch auch an das Geschehen<br />

im Stall zu denken, an diese einfache<br />

Geburt <strong>und</strong> vielleicht kommen Ihnen dann<br />

Bilder von Frauen, die Ihnen in Ihrem Leben<br />

wichtig <strong>und</strong> wertvoll sind.<br />

Ein schönes Fest der Geburt des Lichtes<br />

verb<strong>und</strong>en mit dem Wunsch nach Dankbarkeit,<br />

dass sich auch in unserem Leben<br />

immer wieder das W<strong>und</strong>er des Lebens<br />

ereignet.<br />

Andrea Leisinger<br />

Vorankündigung<br />

<strong>Jungschar</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Ministrantenlager</strong><br />

Wir fahren in der<br />

2. Ferienwoche,<br />

vom 15. bis 20. Juli 2012,<br />

auf die Burg Altpernstein<br />

in Oberösterreich.<br />

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