Festschrift 100 Jahre Handelsschule Lustenau

Handelsschule
neuen Handelsakademie sichtbar zu
machen. Diese abschließende Qualitätssicherung
soll garantieren, dass Absolventinnen
und Absolventen unserer Schulen
bestmöglich auf die neuen Anforderungen
in Wirtschaft und Gesellschaft vorbereitet
sind und auf dem Arbeitsmarkt auch
erfolgreich sein werden.
Aus der Menge der Ideen und Vorschläge,
wie sich die kaufmännischen Schulen in
Zukunft entwickeln werden, seien hier
einige, aufbauend auf einige Trend-Vorhersagen,
erwähnt, wieweit diese jedoch
berufliche Relevanz haben werden, kann
mit Sicherheit jedoch niemand sagen.
Wenn John Naisbitt, der in Wien lebende
Trendforscher und ehemalige Berater von
John F. Kennedy, unter 10 Thesen zur
Vorhersage zukünftiger Entwicklungen
die Beobachtung macht, dass "wir in
Informationen ertrinken", aber "uns
gleichzeitig nach Wissen dürstet", so ist
dies indirekt auch eine Herausforderung
für Schulen, nicht nur im operationalen
Bereich Schülerinnen und Schüler zu
befähigen, mit neuen Informations- und
Telekommunikationssystemen professionell
umgehen zu können, sondern auch
inhaltlich im Sinne der Anforderungen der
modernen Wissensgesellschaft zu wirken:
zielorientiert Wissen auszuwählen
und einzusetzen, Wissen zu interpretieren
und im Sinne des lebensbegleitenden
Lernens ständig zu erneuern.
Die Handelsakademie der Zukunft wird
weiterhin eine fundierte kaufmännische
Ausbildung anbieten, übergreifende und
in vielen Berufsfeldern von Wirtschaft,
Verwaltung, Organisation und Management
einsetzbare Qualifikationen ausbilden
und eine nach Wahl des Schülers bzw
der Schülerin moderate Spezialisierung
beinhalten.
Allgemeinbildung und Fremdsprachen
werden verstärkt unter dem Aspekt des
Kulturerwerbes unterrichtet, soziale und
kulturelle Kompetenzen werden vor allem
im Hinblick auf die europäische Integration
Österreichs vermittelt. Eine kaufmännische
Spezialisierung erfolgt in den
Bereichen wirtschaftsberatender Berufe,
wobei Controlling vermehrt als Steuerungs-
und Führungsinstrument Einsatz
findet. In den Berufsbereichen Banken,
Kredit, Versicherung sowie in finanzberatenden
Berufen ist ein professionelles
Umgehen mit Einrichtungen der Informationstechnologie
und mit Kommunikationsnetzen
ebenso Voraussetzung für
eine erfolgreiche Bewältigung beruflicher
Anforderungen wie soziale Kompetenz
und Kommunikationsfähigkeit. Dafür
sowie für eine profunde fachliche Kompetenz
wird eine Handelsakademie in
Zukunft verstärkt ausbilden müssen. Das
vermehrte Arbeiten in Projektstrukturen
macht eine gute Basisschulung im Projektmanagement
erforderlich, eine Intensivierung
der Entrepreneurship-Education,
in der neben Schlüsselqualifikationen
vor allem unternehmerisches Denken und
Handeln betont wird, ist Ausbildungsziel
der kaufmännischen Schulen.
Da sich in den nächsten zehn Jahren
neue Berufsfelder entwickeln werden,
sind die Lehrpläne kaufmännischer Schulen
auf alle Fälle so konzipiert, dass neuen
Anforderungen an die Ausbildung
durch ein regional bestimmtes Bildungsangebot
begegnet werden kann, wobei
die autonom angebotenen Inhalte vom
Schulstandort stärker als bisher in einen
Ausbildungsgang aufgenommen werden
können. Die durchaus verschiedenen
Ausbildungsgänge tragen aber das unverwechselbare
Markenzeichen Handelsakademie
oder Handelsschule, sodass eine
verlässliche und im ganzen Bundesgebiet
vergleichbare kaufmännische Ausbildung
auch für zukünftig neue kaufmännische
Berufsbereiche zur Verfügung steht.
MR Mag. Fred Burda
Abteilung für kaufmännische Schulen
BMBWK
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