Döbelner Allgemeine SINDELFINGER ZEITUNG BÖBLINGER - BDZV

Von der Handwerkskunst
zur High-Tech-Industrie
Ein Beispiel:
Von der Erfindung
des Papiers in China
bis in das späte 18.
Jahrhundert hinein
war seine Herstellung
eine hohe Handwerkskunst.
Jeder Bogen wurde einzeln
geschöpft, gepresst, getrocknet, mit Leim
bestrichen und zu handlichen Stücken
geschnitten – Papier war eine kostspielige
Angelegenheit, die sich lange Zeit nur
wenige Menschen leisten konnten.
Erst mit der Erfindung der Papiermaschine
im Jahre 1799 konnte das Papier in endlosen
Bahnen hergestellt und massenhaft
produziert werden. Das Schreib- und Druckmaterial,
das wir heute selbstverständlich
benutzen, wurde für jedermann erschwinglich.
Bücher waren nicht länger Luxusgüter.
1.
2.
3.
Was hat sich am Berufsbild des
Papiermachers bis heute verändert?
Kannst du eine ähnliche Entwicklung
für andere Berufe beschreiben?
Wie wirken sich diese Veränderungen
deiner Ansicht nach auf
die Arbeitswelt der Zukunft aus?
Klassenstufe 8-10
Halle Zanders, Anfang 20. Jahrhundert
ARBEIT
2020
Doch was wurde aus der Handwerkskunst?
Den Beruf der Papiermacherin
bzw. des Papiermachers gibt es immer
noch; doch sie schöpfen nicht mehr jeden
Bogen Papier einzeln: Sie bedienen eine
computergesteuerte Papiermaschine,
manchmal sogar 200 Meter lang. Damit
nicht genug: Sie wissen natürlich auch,
wie sie ihre Maschine instandhalten, wie
sie die Qualität der Faserstoffe bewerten,
die sie verarbeiten. Sie haben gelernt,
komplizierte Messergebnisse zu prüfen
und auszuwerten, wissen, wie die Ausrüstungsmaschinen
(z.B. zum Schneiden
des Papiers in Bögen und kleinere
Rollen) bedient werden. Sie kümmern
sich auch noch darum, dass der ganze
Prozess der Papierherstellung möglichst
umweltverträglich abläuft.
Kurz: Papiermacher sind Mechaniker,
Elektriker, Chemiker, Computerspezialisten
und Ökologen in einem, die sich
immer wieder auf neue technische Entwicklungen
in einer High-Tech-Industrie
einstellen müssen.
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