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Ein Roboter übernimmt das Melken
(Familie Berling stellt ihren neuen Kuhstall vor)
Wenn jemand vor 20 Jahren gesagt hätte, in
einigen Jahren werden sich die Kühe frei im Stall
bewegen und sich quasi selbst melken, man hätte
ihn für verrückt erklärt.
Schon längst jedoch war die Landwirtschaftsindustrie
dabei, nach Lösungen zu suchen, wie
die schwere und zeitaufwändige Arbeit im Kuhstall
leichter gemacht werden kann.
Neue Haltungsformen mit frei laufenden Kühen
wurden entwickelt und neue Melkstände wurden
geschaffen und erleichterten die Arbeit. Aber es blieb immer noch dabei, dass die Kühe
für eine bestimmte Zeit auf dem Hof festgesetzt und gemolken werden mussten.
Familie Berling ist einen anderen Weg gegangen.
Der Computer macht’s möglich. Familie Berling „lässt“ melken. In den neuen Kuhstall
wurde die zurzeit modernste Melktechnik eingebaut. Ein Roboter übernimmt alle
anfallenden Arbeiten, der Computer überwacht Stall und Kühe.
Über elektronische Halsbänder kann der Computer feststellen, wie viel Futter ein Tier
benötigt und kontrolliert auch, wann und wie viel Milch eine Kuh abgegeben hat oder
noch abgeben will. Und es funktioniert! Die Kühe gehen gern in den Melkstand, gibt es
doch jedes Mal, wenn gemolken wird, etwas Leckeres. Also gehen die Kühe auch ein
zweites und drittes Mal durch die Melkanlage.
Große Kuhaugen gibt es allerdings, wenn der Futtertrog leer bleibt, weil der steuernde
Rechner selbstverständlich genau weiß, wie hoch der Futterbedarf einer jeden Kuh ist.
Das Neue im Stall Berling ist die Durchführung der Melkarbeit durch Maschine und EDV.
Der Roboter LELY ASTRONAUT führt praktisch
all die Arbeiten aus, die sonst per Hand erledigt
werden mussten.
Er macht die Tiere fest, reinigt sie sanft im
Euterbereich und legt die Saugnäpfe an den
Zitzen an. Aber auch die Aufgaben im Hintergrund
werden von dem Roboter zum Teil
erledigt. So prüft er die Milch, trennt ggf.
belastete Milch ab und verwaltet die
Milchleistung aller Kühe. Der Landwirt muss in
der Regel in den Prozess des Melkens nicht
eingreifen und hat dadurch weniger körperliche Belastung. Dafür wird seine
Aufmerksamkeit noch mehr als bisher gefordert. Weniger direkte Kontake mit den Kühen
verlangt mehr Beobachtung der Vorgänge im Stall. Insgesamt wird die Arbeit der
Bauernfamilie nicht weniger, sondern ändert sich. So wird sich Schritt für Schritt die
Arbeit in den landwirtschaftlichen Betrieben an neue Möglichkeiten anpassen.