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Claudia Maier Migration und rehabilitative Versorgung in Deutschland

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stämmiger Rehabilitanden, die auf diesen Fall zutreffen, sehr ger<strong>in</strong>g ist, da die<br />

Nationalität erfasst wird, sobald die Person erstmalig bei der Deutschen<br />

Rentenversicherung Rhe<strong>in</strong>land versichert wird. Dies geschieht rout<strong>in</strong>emäßig bei<br />

Antritt e<strong>in</strong>er sozialversicherungspflichtigen Erwerbstätigkeit. E<strong>in</strong>e weitere<br />

Limitation der Studie besteht <strong>in</strong> der Heterogenität der Vergleichsgruppe, die<br />

unabhängig ihres ethnischen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>s als nicht-türkischstämmig<br />

zusammengefasst wurde. Obwohl die Mehrheit der Rehabilitanden <strong>in</strong> der<br />

Vergleichsgruppe deutscher Abstammung ist, gibt es zusätzlich e<strong>in</strong>e nicht<br />

quantifizierbare Zahl von Rehabilitanden ausländischer (nicht-türkischer)<br />

Herkunft. Wie bereits erwähnt, hat diese Heterogenität der Vergleichsgruppe<br />

höchstwahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong>e Unterschätzung der bestehenden Unterschiede im<br />

Behandlungsergebnis zur Folge.<br />

Limitationen <strong>in</strong> Bezug auf die erste Hypothese be<strong>in</strong>halten die re<strong>in</strong> deskriptive<br />

Analyse der Daten <strong>und</strong> die Tatsache, dass der 5-Jahreszeitraum relativ kurz ist<br />

um Rückschlüsse auf Zeittrends schließen zu können, da Zu- oder Abnahmen<br />

ebenso Teil von kurzzeitigen, zyklischen Schwankungen se<strong>in</strong> könnten.<br />

In Bezug auf die zweite Hypothese gab es e<strong>in</strong>e Reihe von Variablen, die<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer möglichen Rolle als Confo<strong>und</strong>er für die Analyse von Interesse<br />

gewesen wären, aber nicht <strong>in</strong> die Analyse mite<strong>in</strong>bezogen werden konnten.<br />

Diese Variablen s<strong>in</strong>d z.B. der Schweregrad der Diagnose/Erkrankung,<br />

chronifizierter Krankheitszustand <strong>und</strong> Multimorbidität (GEISELMANN & LINDEN<br />

2001). Andere Faktoren, für die gezeigt wurde, dass sie e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf das<br />

Rehabilitationsergebnis haben, konnten ebenfalls nicht <strong>in</strong> die Datenanalyse<br />

mite<strong>in</strong>bezogen werden. Dies waren die Motivation des Patienten (NÜBLING,<br />

MUTHNY et al. 2006), Antragstellung auf Frühberentung oder der Wunsch nach<br />

Frühberentung bereits vor der Inanspruchnahme von Leistungen der Rehabilitation<br />

(NICKEL, LOJEWSKI et al. 2006). Zusätzlich wären Variablen wie z.B.<br />

Akkulturationsstatus, Kenntnisse der deutschen Sprache oder das Wissen über<br />

das deutsche Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Rehabilitationssystem von Interesse <strong>in</strong> dieser<br />

Studie gewesen, die ebenfalls mögliche E<strong>in</strong>flussfaktoren auf das Behandlungsergebnis<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Schlussfolgerung<br />

Die hier vorgestellte Studie ist die erste ihrer Art, die Rout<strong>in</strong>edaten der<br />

Deutschen Rentenversicherung Rhe<strong>in</strong>land analysierte, um die Inanspruchnahme<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Indikator für den Erfolg der mediz<strong>in</strong>ischen Rehabilitation bei<br />

türkischstämmigen <strong>und</strong> nicht-türkischstämmigen Rehabilitanden zu untersuchen.<br />

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