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20 Jahre Studiengang Architektur an der FH Erfurt - Fachhochschule ...

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Vorwort<br />

Ein Buch zum <strong>20</strong>-jährigen Jubiläum hält viele Versuchungen<br />

bereit...<br />

Wie schön wäre z.B. ein Rückblick gewesen, ein<br />

Geschichtsbuch darüber, wie alles <strong>an</strong>fing und wie<br />

sich die <strong>Architektur</strong>fakultät so trefflich weiterentwickelt<br />

hat und welche Stationen sie auf diesem Wege<br />

durchlaufen hat: die spont<strong>an</strong>e Gründung, bei <strong>der</strong> es<br />

wenig mehr als ein paar Tische und Stühle gab, aber<br />

einen ungeheueren Enthusiasmus; die zusätzliche<br />

Übernahme <strong>der</strong> AZ-Studenten <strong>der</strong> DDR-Fachschulen<br />

und die gemeinsamen Stammtischnächte, bei denen<br />

m<strong>an</strong> zum Schluss unweigerlich bei <strong>der</strong> Diskussion<br />

über Sozialismus und Kapitalismus l<strong>an</strong>dete; die Einführung<br />

des «<strong>Erfurt</strong>er Modells <strong>der</strong> Architektenausbildung»1993,<br />

die dem St<strong>an</strong>dort sein unverwechselbares<br />

Profil gab; die Gründung <strong>der</strong> 5 Institute gemäß<br />

den großen Leistungsphasen <strong>der</strong> HOAI, aus denen<br />

sich später programmgemäß die Vertiefungsrichtungen<br />

<strong>der</strong> Oberstufe mit ihren g<strong>an</strong>z eigenen Profilen<br />

entwickelten; schließlich die Umstellung auf die<br />

neuen Bachlor/Master-Studiengänge <strong>20</strong>06, die das<br />

zehnsemestrige <strong>Architektur</strong>studium <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>FH</strong> institutionalisierten;<br />

etc...<br />

Schön wäre aber auch ein Geschichtenbuch gewesen,<br />

zusammengesetzt aus tausend Facetten, Spiegelungen<br />

und Brechungen in <strong>der</strong> Erinnerung jedes Einzelnen:<br />

schon <strong>der</strong> Geruch nach Braunkohle 1991, wenn<br />

m<strong>an</strong> im Winter aus dem Zug stieg; die verfallenen Altstadthäuser<br />

<strong>an</strong> je<strong>der</strong> Ecke, aber auch die Aufbruchstimmung<br />

in allem und jedem; die ersten legendären<br />

<strong>Architektur</strong>feten mit dem Trabbi im Treppenhaus als<br />

Kasse; die Kompaktwochen, in denen die Lichter die<br />

g<strong>an</strong>ze Nacht nicht ausgingen; die staunende Frage<br />

<strong>der</strong> Außenstehenden, wo denn die Professoren seien,<br />

weil m<strong>an</strong> sie von den Studierenden nicht unterscheiden<br />

konnte; die ersten stolzen Diplom<strong>an</strong>den, die<br />

schon fast zur Familie gehörten; die vielen Exkursionen,<br />

Gruppenerlebnisse, Theateraufführungen, Starterwochen;<br />

etc...<br />

Schön wäre schließlich auch ein Rechenschaftsbericht<br />

gewesen über all das, was in <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n erreicht<br />

wurde: die schnelle Ver<strong>an</strong>kerung <strong>der</strong> <strong>Erfurt</strong>er<br />

Architektenausbildung im R<strong>an</strong>king unter den ersten<br />

10 <strong>Fachhochschule</strong>n in g<strong>an</strong>z Deutschl<strong>an</strong>d; die S<strong>an</strong>ierung<br />

und d<strong>an</strong>n <strong>der</strong> optimale Ausbau des St<strong>an</strong>dortes<br />

Schlüterstraße, aber auch die Verteidigung dieses<br />

St<strong>an</strong>dortes gegen Umzugs- und Versetzungspläne;<br />

die ebenfalls erfolgreiche Verteidigung <strong>der</strong> Selbstständigkeit<br />

gegen immer neue Wellen bürokratischer<br />

Verwaltungsstrukturreformen und Fusionierungspläne<br />

mit benachbarten Fakultäten o<strong>der</strong> Hochschulen;<br />

die Bil<strong>an</strong>z von über 1500 Architekten, die inzwischen<br />

aus <strong>der</strong> Hochschule hervorgeg<strong>an</strong>gen sind, betreut<br />

von <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs nur 8, später bis zu 22 und heute 17<br />

Professorinnen und Professoren, darunter 9 Dek<strong>an</strong>e,<br />

allen vor<strong>an</strong> <strong>der</strong> Gründungsdek<strong>an</strong> Dietrich Neum<strong>an</strong>n,<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> Architektenausbildung in <strong>Erfurt</strong> die optimalen<br />

Startch<strong>an</strong>cen und die entscheidenden Impulse gegeben<br />

hat; etc....<br />

Aber so ein festliches, informatives, seriöses, abgerundetes<br />

Buch ist es nicht geworden – das hätte einfach<br />

nicht zu uns gepasst. Immer noch zählen für uns<br />

Bil<strong>der</strong> mehr als Texte, Zeichnungen mehr als Worte,<br />

Aktion mehr als Kontemplation, Kreativität mehr als<br />

Bil<strong>an</strong>zierung, Energie mehr als Masse, Spont<strong>an</strong>ität<br />

mehr als Ausgewogenheit, Schwarz mehr als Weiß,<br />

gute Stimmung mehr als gute Führung, fröhliches<br />

Lernen mehr als <strong>an</strong>gestrengte Gelehrsamkeit, Ph<strong>an</strong>tasie<br />

mehr als Regelmaß, Studierende mehr als Studienordnungen,<br />

Visionen mehr als Rückschau – und so<br />

ist daraus ein Buch geworden, dass letztlich nur eine<br />

Botschaft hat: die auch nach <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n immer noch<br />

ungebrochene Begeisterung für die <strong>Architektur</strong>.<br />

Viel Spaß beim Schauen!<br />

Günther Fischer<br />

Dek<strong>an</strong>

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