Geschlossen für Südtirol
ZiS 6/2015
ZiS 6/2015
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aktuell<br />
Versorgung vor Ort aufrecht erhalten<br />
gesundheit. Die wohnortnahe Versorgung mit Medikamenten<br />
ist eine Grundsäule der Gesundheitsversorgung in<br />
<strong>Südtirol</strong>. „Wir arbeiten daher mit ganzer Kraft daran,<br />
die Medikamentenausgabestellen und Landapotheken<br />
aufrechtzuerhalten“, erklärt Martha Stocker.<br />
Medikamentenausgabestellen und Landapotheken<br />
sind wichtige Partner der<br />
<strong>Südtirol</strong>er Gesundheitsdienste. Deren Absicherung<br />
zählt zu den Zielen der Leitlinien<br />
„Gesundheitsversorgung <strong>Südtirol</strong> 2020“.<br />
Die Leitlinien „Gesundheitsversorgung<br />
<strong>Südtirol</strong> 2020“ sehen bedarfsorientierte<br />
und wohnortnahe Gesundheitsdienste<br />
<strong>für</strong> die Bevölkerung vor.<br />
„Dies gilt auch <strong>für</strong> die Apotheken und Ausgabestellen<br />
<strong>für</strong> Medikamente, die <strong>für</strong> uns<br />
wichtige Partner sind“, unterstreicht Gesundheitslandesrätin<br />
Martha Stocker. In der<br />
aktuellen Diskussion um mögliche Umsatzeinbußen<br />
<strong>für</strong> die Landapotheken sei man<br />
daher bemüht, insbesondere den Dienst der<br />
Ausgabestellen <strong>für</strong> Medikamente auch <strong>für</strong><br />
die Zukunft zu gewährleisten.<br />
Konkret geht es dabei um die Kriterien<br />
<strong>für</strong> die Abrechnung der Rückerstattung<br />
von Medikamentenspesen mit dem <strong>Südtirol</strong>er<br />
Sanitätsbetrieb: Die aktuelle Berechnung<br />
des Umsatzes <strong>für</strong> die Anwendung<br />
der Rabattsätze gründet auf vier Staatsratsurteile<br />
aus dem Jahr 2014. Insgesamt<br />
elf Landapotheken sind im Rahmen der<br />
Neuregelung von einer Umklassifizierung<br />
betroffen und weisen einen berechneten<br />
Jahresumsatz ohne Mehrwertsteuer von<br />
399.401,55 bis 547.636,12 Euro auf. Der „private“<br />
Umsatz <strong>für</strong> nicht dem Sanitätsbetrieb<br />
in Rechnung gestellte verkaufte Produkte<br />
und Leistungen ist dabei nicht berücksichtigt.<br />
Laut den neuen Kriterien müssen die<br />
betroffenen Apotheken durchschnittlich<br />
einen zusätzlichen Rabatt von 11.528,89<br />
Euro jährlich gewähren. „Wir loten derzeit<br />
einerseits aus, ob es andere Berechnungsmöglichkeiten<br />
gibt“,<br />
erklärt Landesrätin<br />
Stocker. „Andererseits<br />
prüfen wir eventuelle<br />
Ersatzmaßnahmen,<br />
um die Versorgung<br />
mit Medikamenten<br />
<strong>für</strong> die Bevölkerung in<br />
benachteiligten Gebieten<br />
auch in Zukunft in<br />
bewährtem Ausmaße<br />
zu gewährleisten“, betont<br />
Stocker. Zudem<br />
sei man derzeit dabei,<br />
den außerordentlichen<br />
Wettbewerb <strong>für</strong><br />
19 neue Apotheken in<br />
<strong>Südtirol</strong> voranzubringen.<br />
„Leider sind wir<br />
Die Versorgung<br />
mit Medikamenten<br />
müssen wir<br />
vor Ort <strong>für</strong> die<br />
Zukunft gewährleisten.<br />
Gesundheitslandesrätin<br />
Martha Stocker<br />
an Termine und Wettbewerbsvorschriften<br />
gebunden, die nicht von uns abhängen<br />
und die immer wieder zu Verzögerungen<br />
führen“, berichtet Landesrätin Stocker. Im<br />
September 2015 wird jedoch die zuständige<br />
Bewertungskommission ihre Arbeiten<br />
abschließen.<br />
integration<br />
Friedliches Zusammenleben in <strong>Südtirol</strong> garantieren<br />
Die Integration neuer Mitbürger/-innen ist eine Schlüsselaufgabe unserer Zeit. Um ein friedliches Zusammenleben<br />
zu ermöglichen, braucht es verbindliche Regeln. Diese sollen in der Integrationsvereinbarung festgelegt werden.<br />
In <strong>Südtirol</strong> leben derzeit rund 46.000 Personen<br />
mit ausländischer Herkunft. Dies<br />
bringt neue Herausforderungen <strong>für</strong> unsere<br />
Gesellschaft mit sich. Die <strong>Südtirol</strong>er Integrationsvereinbarung<br />
wird noch in diesem Jahr<br />
im Landtag diskutiert. Ziel dieser Vereinbarung<br />
ist es, die Rahmenbedingungen zu<br />
schaffen sowie<br />
die Rechte und<br />
Jedes Zusammenleben<br />
braucht Regeln, die<br />
Rechte und Pflichten<br />
definieren.<br />
Landesrat Philipp Achammer<br />
Pflichten zu<br />
definieren, um<br />
das friedliche<br />
Zusammenleben<br />
zu gewährleisten.<br />
Dialog und Konsens<br />
Alle interessierten Bürger/-innen – mit<br />
und ohne Migrationshintergrund – konnten<br />
sich bei der Ausarbeitung der Integrationsvereinbarung<br />
einbringen. Zu diesem Zweck<br />
wurde ein mehrgliedriger Prozess unter<br />
Einbindung aller gesellschaftlicher Akteure<br />
und Multiplikatoren ins Leben gerufen.<br />
Neben moderierten Arbeitstischen fanden<br />
auch öffentliche Zukunftswerkstätten<br />
statt, ein erster Entwurf wurde diskutiert<br />
und eine Online-Plattform eingerichtet.<br />
Die Eurac hat zudem eine Erhebung<br />
zur Integration auf Bezirks- und Gemeindeebene<br />
initiiert, um gemeindeübergreifende<br />
Themenschwerpunkte und Herausforderungen<br />
zu ermitteln. Alle gesammelten Inputs<br />
sind maßgeblich in die Ausarbeitung<br />
der Integrationsvereinbarung eingeflossen.<br />
Landesrat Philipp Achammer mit Ressortdirektorin<br />
Vera Nicolussi-Leck bei der Vorstellung<br />
der Integrationsvereinbarung<br />
ZiS – September 2015<br />
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