29.09.2015 Aufrufe

Geschlossen für Südtirol

ZiS 6/2015

ZiS 6/2015

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

eform<br />

Landtag bringt sich ein<br />

Bei einem Treffen mit Staatssekretär Gianclaudio Bressa hat<br />

sich Landtagspräsident Thomas Widmann <strong>für</strong> eine aktive<br />

Einbindung der Landtage und Regionalräte im laufenden<br />

Prozess der Verfassungsreform stark gemacht.<br />

kinderlandtag<br />

„Visionäre Vorschläge“<br />

Im Februar 2015 fand der erste<br />

<strong>Südtirol</strong>er Kinderlandtag statt. Nun<br />

wurde eine lange Liste an Vorschlägen<br />

und Forderungen vorgestellt.<br />

Foto: Jungschar<br />

Im Plenum und in Arbeitsgruppen haben<br />

über 150 <strong>Südtirol</strong>er Kinder und Jugendliche<br />

ihre Vorschläge an die Politik formuliert.<br />

Landtagspräsident Thomas Widmann (2.v.r.), Regionalratspräsidentin Chiara Avanzo (3.v.l.)<br />

und Vertreter aus dem Trentino und dem Aostatal haben sich bei einem Arbeitstreffen mit<br />

Staatssekretär Gianclaudio Bressa (3.v.r.) ausgetauscht.<br />

Die Regionalräte der Regionen mit<br />

Sonderstatut müssen im Prozess<br />

der Verfassungsreform eine aktive<br />

Rolle einnehmen!“: So lautet der Appell,<br />

den die Präsidenten der gesetzgebenden<br />

Versammlungen der Regionen mit Sonderstatut<br />

unter der koordinierenden Leitung<br />

der Regionalratspräsidentin Chiara Avanzo<br />

an Gianclaudio Bressa, Staatssekretär <strong>für</strong><br />

regionale Angelegenheiten und Koordinator<br />

der Fachkommission <strong>für</strong> die Überarbeitung<br />

der Statuten, richteten.<br />

Dieses Arbeitstreffen sei besonders<br />

in der momentanen Phase, in welcher der<br />

Zentralismus in Italien wieder an Aufwind<br />

gewinnt, von großer Bedeutung gewesen.<br />

„Der Austausch der autonomen Provinzen<br />

mit dem Autonomiekenner Bressa war extrem<br />

wichtig und hat unseren Standpunkt<br />

gefestigt“, betont Landtagspräsident Thomas<br />

Widmann.<br />

Beim Treffen<br />

Als Landtag<br />

wollen wir eine<br />

führende Rolle<br />

beim Schutz unserer<br />

Autonomie<br />

einnehmen.<br />

Landtagspräsident<br />

Thomas Widmann<br />

in Aosta erläuterte<br />

Staatssekretär<br />

Gianclaudio Bressa<br />

den aktuellen<br />

Stand der Arbeiten<br />

an der Reform des<br />

V. Titels der Verfassung<br />

(Regionen)<br />

und sprach von der<br />

wesentlichen Rolle, welche die regionalen<br />

gesetzgebenden Versammlungen einnehmen<br />

müssen: „Es liegt auf der Hand, dass<br />

die Bestimmungen, die <strong>für</strong> die Regionen mit<br />

Sonderstatut von Belang sind, nicht ohne<br />

Miteinbeziehung der gesetzgebenden Versammlungen<br />

abgeändert werden können.“<br />

„Das Arbeitstreffen war sehr fruchtbringend,<br />

aus dem klar hervorgeht, dass<br />

gerade die gesetzgebenden Organe vorrangig<br />

an diesem Reformprozess beteiligt<br />

sind“, berichtet Thomas Widmann. In den<br />

kommenden Wochen werden die Regionalräte<br />

und die Landtage Trients und <strong>Südtirol</strong>s<br />

die Aufgabe haben, im Schutz der Autonomie<br />

eine führende Rolle einzunehmen.<br />

„Nun gilt es, zusammenzuarbeiten, damit<br />

aus der dritten Lesung der Reform ein Gesetzestext<br />

hervorgehen wird, dem Überlegungen<br />

zu den wirklich wesentlichen<br />

Fragen zugrunde liegen“, so Landtagspräsident<br />

Widmann. Die Regionen und Provinzen<br />

mit Sonderstatut würden eine aktive<br />

Rolle einnehmen und in Abstimmung mit<br />

der Fachkommission der Regierung die Arbeiten<br />

weiter vorantreiben.<br />

Am Treffen haben neben den Vertretern<br />

aus <strong>Südtirol</strong> und dem Trentino die<br />

Regionalratspräsidenten des Aostatales,<br />

von Friaul-Julisch-Ventien und Sizilien teilgenommen.<br />

Organisiert worden war der erste<br />

<strong>Südtirol</strong>er Kinderlandtag am<br />

13. Februar 2015 von der Katholischen<br />

Jungschar, in Zusammenarbeit mit dem<br />

Landtag, Landesrat Philipp Achammer,<br />

der Kinder- und Jugendanwaltschaft<br />

und dem <strong>Südtirol</strong>er Jugendring. Über<br />

150 Kinder und Jugendliche aus dem<br />

gesamten Land beteiligten sich an den<br />

Diskussionen und Workshops und erarbeiteten<br />

gemeinsam einen umfangreichen<br />

Forderungskatalog, welcher zu einer<br />

Broschüre zusammengefasst wurde<br />

(und auf der Seite des <strong>Südtirol</strong>er Landtages<br />

heruntergeladen werden kann).<br />

„Beim Kinderlandtag wurden nicht<br />

nur realistische, sondern auch visionäre<br />

Vorschläge gemacht, die als Maß auch<br />

<strong>für</strong> andere Regionen zu sehen sind“,<br />

berichtete Landtagspräsident Thomas<br />

Widmann bei der Vorstellung der Ergebnisse<br />

Mitte September. Auch Jugendlandesrat<br />

Phi lipp Achammer misst dem<br />

Kinderlandtag einen wichtigen Stellenwert<br />

zu: „Der Kinderlandtag darf nicht<br />

nur Show sein und kein einmaliger Anlass,<br />

seine Ergebnisse müssen weiterverfolgt<br />

und konkret in die Überlegungen<br />

der Politik einfließen.“<br />

Dessen sind sich auch Lisa Huber<br />

und Fabian Plattner, die Vorsitzenden<br />

der Katholischen Jungschar <strong>Südtirol</strong>s,<br />

bewusst. „Beim nächsten Kinderlandtag<br />

sollen sich die Kinder mit einem aktuellen<br />

Thema auseinandersetzen und<br />

dann dem Landtag der Erwachsenen sagen,<br />

was sie gut finden und was nicht“,<br />

betont Lisa Huber.<br />

14 ZiS – September 2015

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!