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Berechnung großer Flanschverbindungen von ... - GL Group

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zusatzkräfte. Für die Versuchsbeispiele wurde zur besseren Vergleichbarkeit auch bei den VDI- An-<br />

sätzen die Elastizität <strong>von</strong> Schraubenkopf, -mutter und Gewinde vernachlässigt.<br />

4.1 Linearer Ansatz nach VDI 2230<br />

Beim linearen <strong>Berechnung</strong>sansatz nach VDI 2230 liegt einer SV mit exzentrischem Kraftangriff und<br />

exzentrischer Schraubenanordnung die Forderung zugrunde, daß beginnendes einseitiges Klaffen<br />

vermieden wird. So wird zwangsläufig sichergestellt, daß die Relation Betriebskraft zu Schrauben-<br />

kraft linear ist. Die Dimensionierung einer solchen SV führt oft zu sehr konservativen Ergebnissen<br />

bzw. zur Überdimensionierung. Die in der VDI 2230 zugrundegelegte lineare Druckverteilung zwi-<br />

schen den Trennfugen der gedrückten Flansche führt mit der Bedingung, daß die Druckverteilung an<br />

einem Rand gegen Null geht zu einer Bestimmungsgleichung der erforderlichen Klemmkraft.<br />

Die Exzentrizität a, Exzentrizität der Schraubenanordnung s, usw. sind für die hier behandelte<br />

Flanschverbindung in Abbildung 4.1 skizziert.<br />

Wie bereits erwähnt ist die Forderung, den Beginn einseitigen Klaffens zu verhindern aus konstrukti-<br />

ver Sicht nicht zu begründen ( es muß keine Dichtigkeitsfunktion erfüllt werden, wie z.B. bei Rohr-<br />

leitungen, Schornsteinen,...). Mit der Forderung soll lediglich das nichtlineare Verhalten der Schrau-<br />

benkraft beim Klaffen bzw. der damit verbundene <strong>Berechnung</strong>saufwand verhindert werden.<br />

Mit Zunahme der Flanschgrößen <strong>von</strong> WEA lohnt jedoch u.U. ein erhöhter <strong>Berechnung</strong>saufwand. Im<br />

folgenden Abschnitt soll daher auf den nichtlinearen <strong>Berechnung</strong>sansatz der VDI 2230 eingegangen<br />

werden.<br />

4.2 Nichtlinearer Ansatz nach VDI 2230<br />

Beim nichtlinearen Ansatz erfolgt die <strong>Berechnung</strong> der Schraubenkraft iterativ durch sukzessive Er-<br />

höhung der Betriebskraft bis zum Bemessungswert der Betriebskraft. Bleibt die Schraubenkraft inkl.<br />

Berücksichtigung der Materialsicherheitsfaktoren unter der Streckgrenze, so ist der Nachweis der<br />

allgemeinen Festigkeit erbracht. Bei der Bestimmung der Vorspannkraft sind Anziehfaktor und Setz-<br />

betrag zu berücksichtigen. Auch beim nichtlinearen Ansatz wird eine lineare Pressungsverteilung in<br />

der Trennfuge angenommen. Die Integration der Pressungsverteilung über die Trennfugenoberfläche<br />

ergibt die resultierende Klemmkraft FK und deren Angriffspunkt, die Klemmkraftexzentrizität sK, (s.<br />

Abb. 4.1). Der als Klemmkraftexzentrizität bezeichnete Abstand zum Flächenschwerpunkt der<br />

Trennfuge wandert bei Erhöhung der Betriebskraft in Richtung des Drehpunktes beim Kantentragen.<br />

Ab einer kritischen Klemmkraftexzentrizität beginnt die Trennfuge einseitig aufzuklaffen. Unter<br />

Berücksichtigung des elastischen Verhaltens (Krümmung der Flansche) wird in jedem Iterations-<br />

schritt die Klemmkraftexzentrizität ermittelt. Anschließendes Kräftegleichgewicht am Druckkörper<br />

ergibt die Schraubenkraft.<br />

Ist die Klemmkraft infolge Aufklaffens theoretisch bis an den linken Rand gewandert, so beginnt das<br />

Kantentragen.<br />

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