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DIE GESUND AUSGABE
DER PRAXIS
häufiger bei uns auf den Tisch.“ Und
die TCM-Therapeutin ergänzt: „Es galt
bei Frau Klein die Mitte zu stärken.
Das mache ich grundsätzlich bei allen
älteren Menschen. Denn Milz und Magen
sind in der TCM die so genannten
Energieumwandler.“ Diese Organe
produzieren ab dem 40. Lebensjahr
weniger Energie und genau dann sollte
man sehr bewusst auf seine Ernährung
achten und die Mitte des Körpers,
also Magen und Milz, aber auch
Galle und Leber, gut stärken.
„Ältere Menschen muss man an dem
Punkt abholen, wo sie gerade sind“,
so beschreibt Christ ihren Therapieweg.
„Aber sie müssen auch bereit
sein, etwas zu verändern. Meine Oma
ist 103 Jahre alt geworden. Ich habe
sie auch ab und an mal genadelt und
massiert. Sie blieb bis in dieses hohe
Alter neugierig und aktiv. Aber sie
achtete auch, vielleicht unbewusst,
auf eine gute Ernährung, sie fuhr noch
mit 100 Jahren mit ihrem Rad durch
die Gegend, sie aß sehr langsam und
nahm ihre Mahlzeiten immer zur gleichen
Tageszeit zu sich. Nach der Lehre
der TCM machte sie eigentlich alles
richtig!“
Franziska Klein aus Goldbach liegt
inzwischen auf einer angewärmten
Therapieliege. Obwohl sich durch
Akupunktur, Schröpfen, chinesische
Tuina-Massage, Kräutermischungen
und eine andere Ernährung in den
letzten Monaten erhebliche Verbesserungen
ihres Gesundheitszustandes
eingestellt haben, kommt sie doch
ab und an noch in die Praxis. Heute
klagt die 74-jährige über Schmerzen
im unteren Rücken. „Ich habe mich
einfach die letzten Wochen wieder zu
wenig bewegt“, erklärt sie auf Nachfrage
der Therapeutin. Für die akuten
Schmerzen bekommt sie eine neue
Kräutermischung zusammengestellt
und als „Erste-Hilfe-Maßnahme“ setzt
die Heilpraktikerin Akupunkturnadeln
und Schröpfkugeln auf den unteren
Rücken.
„Wenn die älteren Menschen grundsätzlich
in einer besseren Balance
sind, also die Lebensenergie der Mitte
wieder aufgefüllt ist, dann hilft
bei einem akuten Problem oft schon
40 | Herbst 2015