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Wer die Natur schützt, lebt gefährlich

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Der Arbeitsrechtsexperte Sergio<br />

Chávez berichtet von der problematischen<br />

Situation der NäherInnen<br />

in den Textilfabriken El Salvadors und<br />

plä<strong>die</strong>rt für existenzsichernde Löhne.<br />

El Salvador<br />

Kleidung Made in Salvador<br />

Ende Juni reiste der Arbeitsrechtsexperte Sergio Chávez eine Woche durch Deutschland<br />

und berichtete von den Zuständen in den Weltmarktfabriken großer Textilkonzerne<br />

in seiner Heimat El Salvador. Im Gespräch mit der CIR resümiert er seine<br />

Begegnungen mit dem Publikum und beantwortet <strong>die</strong> Frage, <strong>die</strong> ihm auf seiner<br />

Reise am häufigsten gestellt wurde.<br />

INTERVIEW: CANAN BARSKI, ÜBERSETZUNG: LISA STROETMANN (BEIDE CIR)<br />

FOTOS: CANAN BARSKI (CIR), FABIAN FELBRICK<br />

Vor welchen Problemen und Herausforderungen<br />

stehen <strong>die</strong> ArbeiterInnen aktuell in<br />

den Maquilas (Fabriken) El Salvadors?<br />

Die ArbeiterInnen der Maquilas<br />

erhalten Löhne, <strong>die</strong> unterhalb der<br />

Armutsgrenze liegen. Es ist eine<br />

enorme Herausforderung, mit 210,90 US-<br />

Dollar dem Teufelskreis der Armut zu entkommen.<br />

In manchen Fällen werden sogenannte Produktionsboni<br />

gezahlt. Aber <strong>die</strong> liegen gerade<br />

mal bei 3-4 US-Dollar pro Tag. Die ArbeiterInnen<br />

erlauben sich dann keine Mittagspause<br />

und kommen morgens noch früher zur Arbeit,<br />

um möglichst viel zu schaffen. Aber auch mit<br />

den Boni kommen sie nicht über <strong>die</strong> Armutsgrenze.<br />

Oft kämpfen <strong>die</strong> ArbeiterInnen mit Gesundheitsproblemen.<br />

In den Fabriken gibt es meistens<br />

„Betriebskrankenhäuser“. So gehen <strong>die</strong><br />

ArbeiterInnen nicht in <strong>die</strong> staatlichen Krankenhäuser,<br />

<strong>die</strong> über eine Sozialversicherung<br />

bezahlt würden und eine komplette Behandlung<br />

ermöglichten. In den Betriebskrankenhäusern<br />

gibt es meistens nur Medikamente,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Schmerzen betäuben. ><br />

presente 3/2015 23

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