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Wer die Natur schützt, lebt gefährlich

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Thema<br />

<strong>Wer</strong> <strong>die</strong> <strong>Natur</strong> <strong>schützt</strong>, <strong>lebt</strong> <strong>gefährlich</strong><br />

glieder befragt. Die Betroffenen entscheiden,<br />

ob sie das Bergbauprojekt wollen oder nicht.<br />

Bis jetzt wurden drei Gemeinden im Departamento<br />

Chalatenango befragt. Eine weitere ist<br />

im November 2015 geplant.<br />

Die Anti-Bergbau-Bewegung trägt symbolisch<br />

den ausbeuterischen Kapitalismus zu Grabe.<br />

„Stop Mad Mining“<br />

in El Salvador<br />

Transnationale Bergbaukonzerne versuchen<br />

in El Salvador, sich das knappe Land<br />

unter den Nagel zu reißen, um Gold abzubauen.<br />

CIR-Partnerorganisation und Stop<br />

Mad Mining-Mitglied CRIPDES wehrt sich<br />

gegen den Ausverkauf und setzt sich für<br />

ein komplettes Bergbauverbot ein. Am 8.<br />

November führt CRIPDES <strong>die</strong> vierte lokale<br />

Volksbefragung durch, um <strong>die</strong> Bevölkerung<br />

vor der Gier der Konzerne und der Umweltzerstörung<br />

zu bewahren. Die Gegner<br />

sind mächtig: Unternehmen, rechtsgerichtete<br />

Politiker und der Schiedsgerichtshof<br />

der Weltbank. Die Mobilisierungsarbeit<br />

verlangt AktivistInnen wie Marcos Gálvez<br />

nicht nur unermüdlichen Einsatz ab, sondern<br />

kostet auch viel Geld.<br />

Bitte unterstützen Sie CRIPDES bei<br />

<strong>die</strong>ser wichtigen politischen Arbeit mit<br />

einer Spende.<br />

Stichwort »CRIPDES«<br />

Versprechen <strong>die</strong>se Volksbefragungen<br />

denn Erfolg?<br />

Als Präsident von CRIPDES war es in den vergangenen<br />

vier Jahren meine Aufgabe, eine<br />

neuartige Form des Widerstands in El Salvador<br />

zu verbreiten, <strong>die</strong> explizit auf friedlichen<br />

Mitteln beruht. Wir haben von den bestehenden<br />

Mechanismen der Bürgerbeteiligung<br />

Gebrauch gemacht, <strong>die</strong> in den Gesetzen von<br />

El Salvador verankert sind – sie wurden nur<br />

bisher selten genutzt. Aber sie befähigen <strong>die</strong><br />

Bevölkerung, Entscheidungen in Angelegenheiten<br />

zu treffen, <strong>die</strong> sie direkt betreffen. Wie<br />

im Fall des Bergbaus.<br />

Die kommunalen PolitikerInnen müssen <strong>die</strong><br />

Entscheidung der Gemeinde ohne Einschränkung<br />

umsetzen, so schreibt es Artikel 117 des<br />

kommunalen Gesetzbuches vor. Das gilt vor<br />

allem, wenn <strong>die</strong> Befragung von der Bevölkerung<br />

angestoßen wurde, wie in <strong>die</strong>sem Fall.<br />

In den drei durchgeführten Gemeindebefragungen<br />

haben sich 98 bzw. 99 Prozent gegen<br />

den Bergbau ausgesprochen. Die Verordnung<br />

ist dann zwar nur auf <strong>die</strong> Rechtsprechung der<br />

betroffenen Gemeinde anwendbar. Dennoch<br />

handelt es sich um ein friedliches Mittel, um<br />

sich vor der Bedrohung Bergbau zu schützen.<br />

War <strong>die</strong> Anti-Bergbau-Bewegung in<br />

El Salvador trotz friedlicher Methoden auch<br />

Repressionen oder Verfolgung ausgesetzt?<br />

Ja. Menschen wurden ermordet, verletzt und<br />

bedroht. Einige mussten das Land verlassen.<br />

Andere mussten beim Staat um Personenschutz<br />

bitten.<br />

Obwohl <strong>die</strong> Behörden sich weigerten, nach<br />

den Verantwortlichen zu suchen, gibt es Spekulationen,<br />

dass es sich dabei um Personen<br />

handelt, <strong>die</strong> mit den Bergbaufirmen in Verbindung<br />

stehen. Ein Beweis dafür ist <strong>die</strong> Verurteilung<br />

eines ehemaligen hohen Funktionärs<br />

der Bergbaufirma Pacific Rim. Er muss für 11<br />

Jahre ins Gefängnis, weil er an der Ermordung<br />

und Zerstückelung von Personen beteiligt war.<br />

Seine Verurteilung bezog sich allerdings auf<br />

8 presente 3/2015

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