Dollen- Bruch 46 - Crefelder Ruder-Club 1883 eV
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Doppelzweier Schregel/Koch:<br />
Platz 5 in Europa<br />
Wichtige Erkenntnis:<br />
Oben ist die Luft dünn<br />
Während Jochen Urban nach strapaziöser<br />
Saison eine Wettkampfpause einlegte, wurden<br />
die Bronze-Gewinner der U23-Weltmeisterschaft,<br />
Christoph Schregel und Moritz Koch, für die<br />
erstmals seit 1973 wieder ausgetragenen<br />
Europameisterschaften der <strong>Ruder</strong>er nominiert.<br />
Im polnischen Poznan setzten sich die beiden<br />
Skuller des <strong>Crefelder</strong> <strong>Ruder</strong>-<strong>Club</strong>s in den Vor-<br />
und Halbfinalläufen sicher durch und belegten im<br />
Finale einen achtbaren fünften Platz. Rückblick<br />
auf eine bemerkenswerte Saison von Moritz<br />
Koch.<br />
Durch glückliche Fügung (oder was auch immer)<br />
bekamen Christoph und ich in dieser Saison die<br />
Chance, einen Vereinsdoppelzweier auf der<br />
Regatta in Ratzeburg zu fahren. Dieser so nie<br />
ausprobierte Zweier lief zum Erstaunen aller so<br />
gut, dass wir alles auf eine Karte setzten und für<br />
die Deutsche Meisterschaft meldeten. Dort<br />
konnten wir uns dann sogar für die U23-<br />
Weltmeisterschaften in Schottland qualifizieren<br />
und am Ende eine Bronze-Medaille errudern.<br />
Dies an sich war für uns schon ein toller Erfolg,<br />
der uns außerdem für die Europameisterschaft in<br />
Poznan qualifizierte. Hieran durften – eigentlich<br />
klar - nur europäische Verbände teilnehmen; bei<br />
früheren EM-Regatten waren noch alle Länder<br />
weltweit zugelassen. Außerdem galt die U23-<br />
Altersbeschränkung nicht mehr, so dass wir in<br />
der offenen Männerklasse starteten. Unsere<br />
Gegner waren demzufolge Teilnehmer von<br />
Olympia und der WM in München wie z.B.<br />
Griechen, Polen und Ungarn. Die Chancen<br />
waren also ganz anders einzuordnen als bei der<br />
U23-WM.<br />
Aber natürlich war es eine einmalige<br />
Gelegenheit, Deutschland bei solch einer für uns<br />
sehr hochkarätigen Regatta zu repräsentieren,<br />
bei der wir erstmals erlebten, wie es in der<br />
Königsklasse des <strong>Ruder</strong>sports zuging. Somit war<br />
unser Ziel gar keine Medaille, sondern das<br />
Erreichen des A-Finales.<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>46</strong><br />
13<br />
Hierbei sollte ich anmerken, dass natürlich nicht<br />
nur Weltklasseboote an den Start gingen, da<br />
viele WM-Teilnehmer von München vom <strong>Ruder</strong>n<br />
erst mal nichts mehr wissen wollten. Deshalb<br />
hatten wir durchaus die Möglichkeit, durch<br />
konzentrierte <strong>Ruder</strong>arbeit unser Ziel zu<br />
erreichen.<br />
Die äußeren Bedingungen waren jedenfalls<br />
gegeben. Wir wohnten in einem luxuriösen Hotel<br />
mitten in Poznan zusammen mit dem deutschen<br />
<strong>Ruder</strong>team. Der Zusammenhalt der Gruppe war<br />
vom ersten Augenblick an kameradschaftlich,<br />
und das durchgehend schöne Wetter mit<br />
gleichmäßigem schwachen Wind ließ eher das<br />
Gefühl eines Urlaubs aufkommen als das einer<br />
Teilnahme an einer internationalen Regatta.<br />
Täglich fuhr uns ein Shuttlebus zur optisch<br />
schönen, weil in einem Freizeitpark gelegenen<br />
Regattastrecke. Die Stadt Poznan überraschte<br />
uns ebenfalls mit dem größten polnischen<br />
Einkaufscenter und einer urigen Altstadt.<br />
In unseren Qualifikationsrennen wurden wir<br />
zweimal hintereinander Zweiter, und die Zeiten<br />
der anderen Läufe lagen dicht an unseren.<br />
Tatsächlich erreichten wir so das A-Finale, bei<br />
dem uns vom vierten bis zum sechsten Platz alle<br />
Möglichkeiten offen standen.<br />
Unser Plan: von den ungefähr gleich schnellen<br />
Franzosen mitziehen lassen und dann im<br />
Endspurt das letzte Hemd geben. Leider gelang<br />
unsere gut gedachte Taktik nicht so recht. Am<br />
Ende belegten wir den fünften Platz. Die<br />
Medaillen wurden für uns unerreichbar<br />
ausgefahren, was zu erwarten war.<br />
Keineswegs enttäuscht, sondern mit neuer<br />
Erfahrung und einer Vorstellung von der nötigen<br />
Leistung im A- Bereich fuhren wir zufrieden und<br />
mit dem bleibenden Eindruck einer perfekt<br />
organisierten Europameisterschaft nach Hause -<br />
und endlich in Urlaub. Moritz Koch