07.12.2012 Aufrufe

Dollen- Bruch 46 - Crefelder Ruder-Club 1883 eV

Dollen- Bruch 46 - Crefelder Ruder-Club 1883 eV

Dollen- Bruch 46 - Crefelder Ruder-Club 1883 eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

schwebten von Nordwesten aus über die<br />

Mongolei auf Peking zu. Voller Erwartung hoffte<br />

ich die Millionenstadt zu entdecken. Doch alles,<br />

was zu sehen war, war eine neblige Dunstglocke,<br />

in die wir eintauchten, und erst 30 Minuten später<br />

tauchte plötzlich 500m unter uns der Flughafen<br />

auf.<br />

Etwas mulmig zumute war mir schon, als wir die<br />

Parkposition erreichten, wusste ich doch, dass<br />

meine Vorhut-Kameraden erst anderthalb<br />

Stunden nach mir ankommen würden. Wie groß<br />

mag der Flughafen sein? Wo sollte ich auf sie<br />

warten? Ist mein Gepäck da, oder ist es in Paris?<br />

Funktioniert das China-Handy, das ich vom DRV<br />

bekommen hatte? Werden mir beim Warten die<br />

Augen zufallen, und sie finden mich nicht und<br />

fahren ohne mich ins Hotel? Und wie soll ich den<br />

Taxifahrern meine Hoteladresse, die ich nur in<br />

„normalen“ Buchstaben hatte, klarmachen? Und<br />

wann geht das Grummeln im Magen von dem<br />

pappigen Flugzeugessen endlich weg?<br />

Als erster WM-Teilnehmer in Peking<br />

Ich kramte meine Sachen zusammen und<br />

machte mich auf den Weg zur Tür. Doch ich<br />

hatte noch keine zwei Füße vor die Maschine<br />

gesetzt, da sprang mir auch schon ein Schild<br />

„World Rowing Junior Championships - Mr Volker<br />

Lechtenberg“ ins Auge. Zwei Volunteers konnten<br />

meine Ankunft kaum erwarten.<br />

Wie sich herausstellte, war ich als Erster aller<br />

Teilnehmer angekommen. Keine andere Nation<br />

war bisher angereist, meine deutschen<br />

Kameraden waren noch in der Luft. Ich wurde<br />

durch den Diplomaten-Ausgang geschleust, mein<br />

Gepäck war da, ein Spalier traditionell<br />

gekleideter Chinesinnen säumte einen roten<br />

Teppich, und ich durfte die nächste Stunde ein<br />

Interview nach dem anderen geben. Ob ich<br />

schon mal in China war, was ich mir ansehen<br />

werde, wie stark unsere Mannschaft ist, ob ich<br />

chinesische Leistungssportler kenne, welche<br />

Sportart ich am Liebsten ansehe, wer die<br />

erfolgreichste Nation bei den Spielen 2008 sein<br />

wird, wie gut die chinesischen <strong>Ruder</strong>er sind und<br />

<strong>Dollen</strong>bruch <strong>46</strong><br />

20<br />

vieles mehr.<br />

Nachdem die beiderseitige Behelfs-Englisch-<br />

Kommunikation zur chinesischen Zufriedenheit<br />

beendet war, musste ich nur noch für 10-20<br />

Fotos (bin ja so groß) Modell stehen, und endlich<br />

konnte ich unseren lieben Bootsmeister Gunki,<br />

Cheforganisatorin Kathrin Seegers und<br />

Dolmetscher Dr. Liu (den hätte ich mal vorher<br />

gebraucht) begrüßen. Die Vorhut war komplett.<br />

Nerviges Warten auf Akkreditierung<br />

Dann 30 Minuten Fahrt ins Hotel, kurzes Check-<br />

In, Hotel für 1a befunden, Mittagessen – halb<br />

rohes Hund-Katze-Maus, man weiß es nicht,<br />

aber lecker. Nach dem Mittagessen machten<br />

Gunki und ich uns zur Regattastrecke auf. Nach<br />

30 Minuten Fußweg wollten wir unsere Boote aus<br />

dem Container holen, auftrimmen, einstellen,<br />

Blätter schwarz-rot-gold bekleben. Doch denkste.<br />

Ohne Akkreditierung kein Zutritt. Klar soweit.<br />

Doch die FISA reist erst in drei Tagen an,<br />

solange also auch keine Akkreditierungen.<br />

Wir schauten uns noch nach anderen<br />

Möglichkeiten. um auf das Gelände zu kommen,<br />

doch so richtig zu spaßen war mit Chinas Militär<br />

nicht. Also, wieder zurück ins Hotel, Kathrin<br />

erreichte FISA-Mitarbeiter, man versicherte uns,<br />

am Nachmittag auf das Gelände zu kommen.<br />

Nachmittags allerdings hatte sich der Ober-<br />

Sicherheitsbeamte eine Generalüberprüfung des<br />

gesamten Geländes ausgedacht. Überall<br />

wimmelte es von Soldaten und Polizisten, nicht<br />

einmal die Chefin des Organisationskomitees<br />

konnte herein.<br />

Irgendwann am nächsten Tag bekamen wir<br />

Zutritt. Doch nun stellte sich die Frage: Wo ist<br />

unser Material? Die Flotte wurde komplett von<br />

Filippi gestellt, von denen war allerdings weit und<br />

breit keine Spur. Riemen, Skulls und Werkzeug<br />

waren in einem Container des DRV. Der hing,<br />

wie sich herausstellte, wegen zuviel<br />

medizinischen Gerätes an Bord im Zoll fest. So

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!