Dollen- Bruch 46 - Crefelder Ruder-Club 1883 eV

Lovestory unseres
holländisch-israelischen
Ruderimports
Wie Raanan Genah
seine Nathalie kennen
und dann Rudern lernte
Für sein Heimatland Israel nahm unser
holländisch-israelischer Ruderimport Raanan
Genah an den Ruderweltmeisterschaften in
München teil. Im Einer stand er zwar auf
verlorenem Posten, schied früh aus und
platzierte sich als 27. ziemlich weit hinten. Doch
einige Wochen später gewann der 27-jährige
„spätberufene“ Ruderer bei der Deutschen
Sprintmeisterschaft auf dem heimischen Elfrather
See im Einer die Bronzemedaille und deutete an,
dass eine Qualifikation für die übernächsten
Olympischen Spiele 2012 in London vielleicht
doch nicht ganz so illusorisch ist.
Raanans Geschichte, wie er zum Rudern und
zum CRC kam, ist eine Lovestory, wie sie das
Leben manchmal bereit hält – aber wie sie so
schön-kitschig eigentlich nur auf holländischen
Hochzeits-Websites im Internet dargestellt wird.
Unter dem Leitspruch "And the two shall become
one" wird hier die Hochzeit zwischen dem
„Meisje“ Nathalie Wassen aus Roermond und
Raanan Genah am 28. Juli 2006 angekündigt, zu
der übrigens auch eine CRC-Delegation geladen
war. Vor allem wird auf den Webseiten die
Vorgeschichte geradezu poetisch beschrieben.
Raanan, so heißt es hier, ist geboren in Israel
und wuchs dort auch als Jüngster unter fünf
Brüdern auf. Als 15-Jähriger begann er mit Radrennen,
fuhr ganz erfolgreich und zählte in Israel
zur erweiterten Spitze. Seit 1998 kam Raanan
jeden Sommer für ein paar Monate in die Niederlande,
um zu trainieren und Rennen zu fahren.
Im Sommer 2002 war Raanan wieder mal mit
dem israelischen Radrennteam im Nachbarland.
Und dann funkte es zwischen ihm und Nathalie.
Lassen wir
besser den
Web-Poeten
sprechen:
„Der Zufall
wollte es,
dass
Raanan mit
Dollenbruch 46
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seinem Team in der Nachbarschaft wohnten.
Wenn Nathalie in ihrem Haus arbeitete, hatte sie
schon längst gesehen, dass da eine Gruppe
fremder Jungens in ihrer Straße lebte. Der
riesige dunkelhaarige Junge war ja nicht zu
übersehen, immer mit seinem Handy am Ohr und
ein unwiderstehliches Lachen auf seinem Mund.
Auch Raanan hatte schon schnell bemerkt, dass
drei Häuser weiter ein sehr hübsches Mädchen
eingezogen war. Jeden Abend ging er an ihrem
Haus vorbei, natürlich immer am Telefonieren,
um einen Schatten von der attraktiven jungen
Dame sehen zu können. An einem Abend hat
Raanan all seinen Mut zusammengepackt, und
als Nathalie mit ihrem Hund spazieren gehen
wollte, hat er sie auf Englisch angesprochen:
What a nice dog you have. Das war sein ersten
Satz. Erstaunt hat Nathalie ihn angeschaut, er
war nur interessiert in ihrem Hund. Doch Boca,
der Hund, hatte unglaubliche Angst vor ihm.
Seitdem kreuzten sich die Wege regelmäßig,
wenn Nathalie morgens um sechs zur Arbeit fuhr
und Raanan schon fleißig trainierte. Nach einer
Weile, die uns wie eine Ewigkeit erschien, fragte
Nathalie, ob Raanan eine DVD gucken kommen
wollte, da der Film sogar mit hebräischen
Untertiteln sein sollte. Seitdem ist unser Leben
zusammen...“
Und wie kam Raanan nun zum Rudern und dann
nach Krefeld? 2005 tauschte das sportliche
Multitalent den Radrennsport gegen eine neue
Herausforderung, das Rudern, ein. Bereits nach
einem halben Jahr gewann er in Roermond die
Clubmeisterschaft und wollte dann doch in einem
Club rudern, in dem er etwas mehr gefordert und
gefördert würde. Das war der CRC, wo ihn unser
Cheftrainer Christoph Lüke unter seine Fittiche
nahm und mit Übungen zum Aufbau seiner
Oberkörpermuskulatur quälte. Die Erfolge kamen
sensationell schnell. Siehe oben. Raanan und
Nathalie, junge Eltern und mit Töchterchen
Eliana nun eine richtige Familie, wohnen
übrigens in Grefrath, wo Nathalie ihre Praxis als
Physiotherapeutin hat. Die täglichen Fahrten zum
Training auf dem Elfrather See, 25 km hin und
noch mal zurück, bewältigt Raanan auf dem Rad
– für einen wie ihn eine Kleinigkeit. pb