Wirtschaftszeitung_26102015
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4 MACHER &<br />
Große Chance<br />
und enorme<br />
Herausforderung<br />
Handwerkskammer Münster und IHK Nord Westfalen helfen Unternehmen<br />
bei der Integration von Flüchtlingen in den Betrieb<br />
Schweißgeräte in Münster –Service und Beratung<br />
Wir bieten Ihnen ein umfangreiches Programm an Schweißtechnik, mit der Sie jede Aufgabe im<br />
Betriebsalltagbewältigen. Als Fachmann für Schweißgeräte in Münster und Umgebung stellen<br />
wir auch das erforderliche Zubehör in großer Auswahl zur Verfügung.<br />
Sollten Sie in unserem umfangreichen Sortiment keine passenden Artikel für Ihren Einsatzbereich<br />
finden, helfen wir Ihnen fachkompetent weiter.LassenSie sich persönlich von Ihrem Profi für<br />
Schweißgeräte in Münster beraten!<br />
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So entsteht ein Konzept nach Ihren Vorstellungen –„individual by rommelmann“!<br />
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zur Stelle, um Ihnen in allen Fragen rund um die Schweißgeräte beratend zur Seite zu stehen, ob<br />
MIG/MAG, WIG/TIG oder Widerstand. Wir weisen Sie in die Bedienung sämtlicher Schweißgeräte<br />
ein und führen elektrische Prüfungen nach EN 60974-4 oder VDE 544-4 durch. Für Instandsetzungen<br />
aller Geräte steht eine eigene Meister-Werkstatt zur Verfügung.<br />
Präsentation im Demo-Center von Rommelmann<br />
In unserem Demo-Center für Schweißgeräte in Münster haben Sie die Möglichkeit, sich einen<br />
Eindruck von unserer Leistungsfähigkeit zu verschaffen. Gerne präsentieren wir unsere Produkte<br />
auch bei Ihnen im Haus.<br />
IN<br />
Arbeitsrecht<br />
Betriebsverfassungsrecht<br />
Handelsvertreterrecht<br />
Uta-Maria Gaubitz<br />
Rechtsanwältin<br />
Fachanwältin für<br />
Arbeitsrecht<br />
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Dass der Flüchtlingsstrom eine enorme<br />
Chance für die immerstärker von<br />
Fachkräftemangel geplagte Wirtschaftbedeutet,<br />
darin sind sich Bund<br />
und Länder einig. Doch die Wirtschaft<br />
steht damit vor sehr großen<br />
und teilweise ganz neuen Herausforderungen<br />
–auch im Münsterland.<br />
„Mich hat einfach Feners Motivation<br />
beeindruckt.“<br />
Aus den Flüchtlingen sollen<br />
möglichst schnell Nachbarn<br />
und Kollegen werden.“ Diesem<br />
Slogan von Bundesa<br />
Andrea Arbeitsministerin<br />
Nahles pflichtet auch Handwerkskammerpräsident<br />
Hans Hund bei. Der aber<br />
gibt zu bedenken: „Unsere Unternehmer<br />
erwarten, dass alle jungen Flüchtlinge,<br />
die ausgebildet werden, bleiben dürfen<br />
und unabhängig von ihrem Alter auch<br />
nach der Ausbildung mindestens zwei<br />
Jahre das Aufenthaltsrecht haben. Denn<br />
die Betriebe gehen mit der Ausbildung<br />
auch ein Kostenrisiko ein.“<br />
Dass das postulierte „Möglichst-schnell“<br />
beim Start einer Ausbildung allerdings<br />
relativ ist, wissen all diejenige, die in der<br />
Region bei der Flüchtlingshilfe konkret<br />
mit anpacken.<br />
Denn berufliche Integration erfordert als<br />
Voraussetzung ein Ankommen der<br />
FlüchtlingeimMünsterland, ein Zurechtfinden<br />
in der<br />
westfälischen<br />
Kultur und ein Erlernen<br />
der deutschen<br />
Sprache –<br />
zumindest deren Monika Jöcker<br />
Grundkenntnisse.<br />
„Ein bis eineinhalb<br />
Jahre“<br />
daueredieses Einfinden in die deutschen<br />
Lebensverhältnisse, haben Mustafa<br />
Schat, Ausbildungsvermittler der Handwerkskammer,und<br />
Carsten Taudt, Leiter<br />
des IHK-Geschäftsbereichs Bildung, beobachtet.<br />
Eine der aussichtsreichsten Perspektiven<br />
für gelungene Integration ist die Vermittlung<br />
in eine passgenaue Ausbildung:<br />
„Aber dafür müssen die jungen Menschen<br />
erst einmal lernen, nach der meist<br />
traumatischen Flucht wieder aufrecht zu<br />
gehen und zu altem Selbstvertrauen zurückfinden“,<br />
laut die Erfahrung vonMustafa<br />
Schat.<br />
Vor zweieinhalb Jahren hat Fener Hamo<br />
in Qamschili,einer ehemals 200000 Einwohner<br />
großen Stadt im Nordosten Syriens,<br />
Eltern und Geschwister zurückgelassen,<br />
ist monatelang durch die Türkei<br />
geirrt und endlich inMünster angekommen.<br />
Der 26-Jährige spricht nach einem<br />
Integrationskurs der Diakonie recht gut<br />
Deutsch. Diesen und andere Integrationskurse<br />
besucht HWK-Ausbildungsvermittler<br />
Schat und gibt jungen Flüchtlingen<br />
und Zuwanderern berufliche<br />
Orientierung. Der technikbegeisterte Syrer<br />
Hamo schilderte Schat seine beruflichen<br />
Erfahrungen aus der Heimat, wo er<br />
nach derachtenKlasse die Schule verlassen<br />
hat: „In der Autowerkstatt meines<br />
Onkels habe ich fünf Jahre mitgeschraubt“,<br />
erzählt Hamo, während er<br />
nach einemÖlwechsel an einem40-Tonner<br />
die Schrauben wieder festzieht. Seit<br />
Anfang August kann Hamo seiner beruflichen<br />
Zukunft beim Lkw-Service Münster<br />
mit gesundem Optimismus entgegenblicken.<br />
Denn auf Vermittlung Schats und seines<br />
HWK-Kollegen Michael Wichtrup, die<br />
durch intensiven Kontakt mit den Handwerksbetrieben<br />
der Region so manchen<br />
maßgeschneiderten Ausbildungsplatz im<br />
Hinterkopf haben, konnte Hamo beim<br />
Lkw-Service von Monika Jöcker an der<br />
Hansalinie in Münster probearbeiten.<br />
Und hatte nach nur drei Tagen seinen<br />
Ausbildungsvertrag in der Tasche.<br />
Das klapptenicht nur,weildie Unternehmerin<br />
in der Flüchtlingskrise helfen will<br />
und in ihrem Betrieb ein Quäntchen Familienanschluss<br />
sozusagen Programm<br />
ist. Sondern: „Mich hat einfach Feners<br />
Motivation beeindruckt“, gesteht die<br />
Münsteranerin. „Und trotz der fremden<br />
kulturellen Wurzeln hat Fener sich auch<br />
sehr schnell auf uns eingelassen. Auch<br />
auf unsere sehr eigene westfälische Art<br />
des Humors.“ Die herzliche Art der Chefin<br />
bekommt der neue Azubi oft zu spüren,<br />
da Jöcker auch nach Dienstschluss<br />
noch viel Zeit in Fener investiert: „Im Betriebsalltag<br />
hat Fener überhaupt keine<br />
Probleme, ganz im Gegenteil. Aber für<br />
die Berufsschule pauken wir oft gemeinsam.“<br />
Nur den Ausbildungsplatz mit einem<br />
Flüchtling besetzen, damit ist es nicht getan,<br />
stellt IHK-Geschäftsbereichsleiter<br />
Carsten Taudt<br />
klar. „Es melden<br />
sich viele Unternehmen<br />
bei uns,<br />
die Flüchtlingen<br />
helfen wollen und<br />
Ausbildungsstellen<br />
bereitstellen.<br />
In erster Linie aus<br />
Menschlichkeit und erst in vierter oder<br />
fünfter, umFachkräfte für den eigenen<br />
Betrieb zu finden.“ Trotzdem sollten sich<br />
die Firmen klar sein, welche Verantwortung<br />
sie für einen eventuell traumatisierten<br />
Menschen übernähmen, dass der Erklärungsbedarf<br />
weit über das rein Betriebliche<br />
hinausgehe. So möchte Bundesarbeitsministerin<br />
Nahles nicht nur<br />
eine Willkommens-, sondern auch eine<br />
Begleitkultur etablieren. Und das kann<br />
Taudt sonur unterschreiben.<br />
Begleitet wurde Sumon Tarafder aus<br />
Bangladesch auf seinem Weg inden Job<br />
nicht nur vonder IHK, sondern auch von<br />
der ehrenamtlichen Integrationshelferin<br />
Gabi Farwick-Achterhold aus Warendorf.<br />
Ölwechsel unter dem Führerhaus: Nutzfahrzeugmecha<br />
Steuern im Rahmen der passgenauen Besetzung von Azubi-Stellen ineine Richtung: Mustafa<br />
Schat (HWK, l.), Betriebsleiter Siegfried Taube und Unternehmerin Monika Jöcker.<br />
Der En<br />
beiter M<br />
Lager R<br />
Bei der Firma Vectron, einem Anbieter<br />
vonKassensystemen und Kassensoftware<br />
mit 130 Mitarbeitern in der münsterischen<br />
Loddenheide, absolviert der in Warendorf<br />
lebende Flüchtling eine Ausbildung<br />
als Lagerlogist. Das verdankt der<br />
27-Jährige nicht nur den sehr guten Noten<br />
seines Realschulabschlusses am Hansa-Berufskolleg<br />
Münster, sondern auch<br />
dem vom Europäischen Sozialfonds für<br />
Deutschland (ESF) geförderten Projekt<br />
„Passgenaue Besetzung“ bei der IHK, dessen<br />
Ziel unter anderem die Etablierung<br />
einer Willkommenskultur in Unternehmen<br />
ist. IHK-Ausbildungsvermittler Henrik<br />
Dartmann nahm Tarafders Bewerbungsunterlagen<br />
unter die Lupe und<br />
Kontakt mit Unternehmen auf, die an<br />
einer Bewerbung des 27-Jährigen interessiert<br />
waren, der als Hindu in seiner<br />
Heimat von radikalen Moslems verfolgt<br />
worden sei. Obwohl sein Aufenthaltsstatus<br />
nur in einer Duldung besteht, habe<br />
Tarafder, dem vor drei Jahren in kleinen<br />
Booten zusammengepfercht und hinter<br />
Lkw-Ladung versteckt die Flucht nach<br />
Deutschland gelang, Eigeninitiative entwickelt<br />
und nicht nur Vectron-Personalerin<br />
Ramona Kremer überzeugt: „Sumon<br />
Tarafder und ein weiterer Azubi-Kandidat<br />
haben zur Probe gearbeitet. Ersterer<br />
hat sich in nur wenigen Stundensehr engagiert<br />
in die Betriebsläufe hineingedacht<br />
u<br />
Tarafd<br />
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