26.10.2015 Aufrufe

Wirtschaftszeitung_26102015

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4 MACHER &<br />

Große Chance<br />

und enorme<br />

Herausforderung<br />

Handwerkskammer Münster und IHK Nord Westfalen helfen Unternehmen<br />

bei der Integration von Flüchtlingen in den Betrieb<br />

Schweißgeräte in Münster –Service und Beratung<br />

Wir bieten Ihnen ein umfangreiches Programm an Schweißtechnik, mit der Sie jede Aufgabe im<br />

Betriebsalltagbewältigen. Als Fachmann für Schweißgeräte in Münster und Umgebung stellen<br />

wir auch das erforderliche Zubehör in großer Auswahl zur Verfügung.<br />

Sollten Sie in unserem umfangreichen Sortiment keine passenden Artikel für Ihren Einsatzbereich<br />

finden, helfen wir Ihnen fachkompetent weiter.LassenSie sich persönlich von Ihrem Profi für<br />

Schweißgeräte in Münster beraten!<br />

Planung individueller Schweißtechnik<br />

So entsteht ein Konzept nach Ihren Vorstellungen –„individual by rommelmann“!<br />

Professionelle Betreuung in Ihrem Unternehmen<br />

Unsere fachlich bestens geschulten Außendienst- und Service-Mitarbeiter sind in Ihrem Betrieb<br />

zur Stelle, um Ihnen in allen Fragen rund um die Schweißgeräte beratend zur Seite zu stehen, ob<br />

MIG/MAG, WIG/TIG oder Widerstand. Wir weisen Sie in die Bedienung sämtlicher Schweißgeräte<br />

ein und führen elektrische Prüfungen nach EN 60974-4 oder VDE 544-4 durch. Für Instandsetzungen<br />

aller Geräte steht eine eigene Meister-Werkstatt zur Verfügung.<br />

Präsentation im Demo-Center von Rommelmann<br />

In unserem Demo-Center für Schweißgeräte in Münster haben Sie die Möglichkeit, sich einen<br />

Eindruck von unserer Leistungsfähigkeit zu verschaffen. Gerne präsentieren wir unsere Produkte<br />

auch bei Ihnen im Haus.<br />

IN<br />

Arbeitsrecht<br />

Betriebsverfassungsrecht<br />

Handelsvertreterrecht<br />

Uta-Maria Gaubitz<br />

Rechtsanwältin<br />

Fachanwältin für<br />

Arbeitsrecht<br />

AKTIVIEREN<br />

KONZENTRIEREN<br />

ENTSPANNEN<br />

3-D-Sitzen in Bestform,<br />

mit Trimension®.<br />

Rommelmann GmbH<br />

Geister Landweg 7–9<br />

48153 Münster<br />

Telefon (0251) 76002-0<br />

Fax(02 51) 76002-50<br />

info@rommelmann.com<br />

www.rommelmann.com<br />

Forderungseinzug<br />

Verkehrsrecht<br />

Seniorenrecht<br />

Fritz Klingsporn<br />

Rechtsanwalt<br />

Universitätsstraße 21 ·48143 Münster<br />

Telefon (02 51)400 79 ·Telefax (02 51)565 47<br />

www.anwalt-muenster.de ·info@anwalt-muenster.de<br />

Jetzt Probesitzen!<br />

Kesslerweg 55 | 48155 Münster<br />

Tel. 0251/96110-0 | www.gotzen.de<br />

Dass der Flüchtlingsstrom eine enorme<br />

Chance für die immerstärker von<br />

Fachkräftemangel geplagte Wirtschaftbedeutet,<br />

darin sind sich Bund<br />

und Länder einig. Doch die Wirtschaft<br />

steht damit vor sehr großen<br />

und teilweise ganz neuen Herausforderungen<br />

–auch im Münsterland.<br />

„Mich hat einfach Feners Motivation<br />

beeindruckt.“<br />

Aus den Flüchtlingen sollen<br />

möglichst schnell Nachbarn<br />

und Kollegen werden.“ Diesem<br />

Slogan von Bundesa<br />

Andrea Arbeitsministerin<br />

Nahles pflichtet auch Handwerkskammerpräsident<br />

Hans Hund bei. Der aber<br />

gibt zu bedenken: „Unsere Unternehmer<br />

erwarten, dass alle jungen Flüchtlinge,<br />

die ausgebildet werden, bleiben dürfen<br />

und unabhängig von ihrem Alter auch<br />

nach der Ausbildung mindestens zwei<br />

Jahre das Aufenthaltsrecht haben. Denn<br />

die Betriebe gehen mit der Ausbildung<br />

auch ein Kostenrisiko ein.“<br />

Dass das postulierte „Möglichst-schnell“<br />

beim Start einer Ausbildung allerdings<br />

relativ ist, wissen all diejenige, die in der<br />

Region bei der Flüchtlingshilfe konkret<br />

mit anpacken.<br />

Denn berufliche Integration erfordert als<br />

Voraussetzung ein Ankommen der<br />

FlüchtlingeimMünsterland, ein Zurechtfinden<br />

in der<br />

westfälischen<br />

Kultur und ein Erlernen<br />

der deutschen<br />

Sprache –<br />

zumindest deren Monika Jöcker<br />

Grundkenntnisse.<br />

„Ein bis eineinhalb<br />

Jahre“<br />

daueredieses Einfinden in die deutschen<br />

Lebensverhältnisse, haben Mustafa<br />

Schat, Ausbildungsvermittler der Handwerkskammer,und<br />

Carsten Taudt, Leiter<br />

des IHK-Geschäftsbereichs Bildung, beobachtet.<br />

Eine der aussichtsreichsten Perspektiven<br />

für gelungene Integration ist die Vermittlung<br />

in eine passgenaue Ausbildung:<br />

„Aber dafür müssen die jungen Menschen<br />

erst einmal lernen, nach der meist<br />

traumatischen Flucht wieder aufrecht zu<br />

gehen und zu altem Selbstvertrauen zurückfinden“,<br />

laut die Erfahrung vonMustafa<br />

Schat.<br />

Vor zweieinhalb Jahren hat Fener Hamo<br />

in Qamschili,einer ehemals 200000 Einwohner<br />

großen Stadt im Nordosten Syriens,<br />

Eltern und Geschwister zurückgelassen,<br />

ist monatelang durch die Türkei<br />

geirrt und endlich inMünster angekommen.<br />

Der 26-Jährige spricht nach einem<br />

Integrationskurs der Diakonie recht gut<br />

Deutsch. Diesen und andere Integrationskurse<br />

besucht HWK-Ausbildungsvermittler<br />

Schat und gibt jungen Flüchtlingen<br />

und Zuwanderern berufliche<br />

Orientierung. Der technikbegeisterte Syrer<br />

Hamo schilderte Schat seine beruflichen<br />

Erfahrungen aus der Heimat, wo er<br />

nach derachtenKlasse die Schule verlassen<br />

hat: „In der Autowerkstatt meines<br />

Onkels habe ich fünf Jahre mitgeschraubt“,<br />

erzählt Hamo, während er<br />

nach einemÖlwechsel an einem40-Tonner<br />

die Schrauben wieder festzieht. Seit<br />

Anfang August kann Hamo seiner beruflichen<br />

Zukunft beim Lkw-Service Münster<br />

mit gesundem Optimismus entgegenblicken.<br />

Denn auf Vermittlung Schats und seines<br />

HWK-Kollegen Michael Wichtrup, die<br />

durch intensiven Kontakt mit den Handwerksbetrieben<br />

der Region so manchen<br />

maßgeschneiderten Ausbildungsplatz im<br />

Hinterkopf haben, konnte Hamo beim<br />

Lkw-Service von Monika Jöcker an der<br />

Hansalinie in Münster probearbeiten.<br />

Und hatte nach nur drei Tagen seinen<br />

Ausbildungsvertrag in der Tasche.<br />

Das klapptenicht nur,weildie Unternehmerin<br />

in der Flüchtlingskrise helfen will<br />

und in ihrem Betrieb ein Quäntchen Familienanschluss<br />

sozusagen Programm<br />

ist. Sondern: „Mich hat einfach Feners<br />

Motivation beeindruckt“, gesteht die<br />

Münsteranerin. „Und trotz der fremden<br />

kulturellen Wurzeln hat Fener sich auch<br />

sehr schnell auf uns eingelassen. Auch<br />

auf unsere sehr eigene westfälische Art<br />

des Humors.“ Die herzliche Art der Chefin<br />

bekommt der neue Azubi oft zu spüren,<br />

da Jöcker auch nach Dienstschluss<br />

noch viel Zeit in Fener investiert: „Im Betriebsalltag<br />

hat Fener überhaupt keine<br />

Probleme, ganz im Gegenteil. Aber für<br />

die Berufsschule pauken wir oft gemeinsam.“<br />

Nur den Ausbildungsplatz mit einem<br />

Flüchtling besetzen, damit ist es nicht getan,<br />

stellt IHK-Geschäftsbereichsleiter<br />

Carsten Taudt<br />

klar. „Es melden<br />

sich viele Unternehmen<br />

bei uns,<br />

die Flüchtlingen<br />

helfen wollen und<br />

Ausbildungsstellen<br />

bereitstellen.<br />

In erster Linie aus<br />

Menschlichkeit und erst in vierter oder<br />

fünfter, umFachkräfte für den eigenen<br />

Betrieb zu finden.“ Trotzdem sollten sich<br />

die Firmen klar sein, welche Verantwortung<br />

sie für einen eventuell traumatisierten<br />

Menschen übernähmen, dass der Erklärungsbedarf<br />

weit über das rein Betriebliche<br />

hinausgehe. So möchte Bundesarbeitsministerin<br />

Nahles nicht nur<br />

eine Willkommens-, sondern auch eine<br />

Begleitkultur etablieren. Und das kann<br />

Taudt sonur unterschreiben.<br />

Begleitet wurde Sumon Tarafder aus<br />

Bangladesch auf seinem Weg inden Job<br />

nicht nur vonder IHK, sondern auch von<br />

der ehrenamtlichen Integrationshelferin<br />

Gabi Farwick-Achterhold aus Warendorf.<br />

Ölwechsel unter dem Führerhaus: Nutzfahrzeugmecha<br />

Steuern im Rahmen der passgenauen Besetzung von Azubi-Stellen ineine Richtung: Mustafa<br />

Schat (HWK, l.), Betriebsleiter Siegfried Taube und Unternehmerin Monika Jöcker.<br />

Der En<br />

beiter M<br />

Lager R<br />

Bei der Firma Vectron, einem Anbieter<br />

vonKassensystemen und Kassensoftware<br />

mit 130 Mitarbeitern in der münsterischen<br />

Loddenheide, absolviert der in Warendorf<br />

lebende Flüchtling eine Ausbildung<br />

als Lagerlogist. Das verdankt der<br />

27-Jährige nicht nur den sehr guten Noten<br />

seines Realschulabschlusses am Hansa-Berufskolleg<br />

Münster, sondern auch<br />

dem vom Europäischen Sozialfonds für<br />

Deutschland (ESF) geförderten Projekt<br />

„Passgenaue Besetzung“ bei der IHK, dessen<br />

Ziel unter anderem die Etablierung<br />

einer Willkommenskultur in Unternehmen<br />

ist. IHK-Ausbildungsvermittler Henrik<br />

Dartmann nahm Tarafders Bewerbungsunterlagen<br />

unter die Lupe und<br />

Kontakt mit Unternehmen auf, die an<br />

einer Bewerbung des 27-Jährigen interessiert<br />

waren, der als Hindu in seiner<br />

Heimat von radikalen Moslems verfolgt<br />

worden sei. Obwohl sein Aufenthaltsstatus<br />

nur in einer Duldung besteht, habe<br />

Tarafder, dem vor drei Jahren in kleinen<br />

Booten zusammengepfercht und hinter<br />

Lkw-Ladung versteckt die Flucht nach<br />

Deutschland gelang, Eigeninitiative entwickelt<br />

und nicht nur Vectron-Personalerin<br />

Ramona Kremer überzeugt: „Sumon<br />

Tarafder und ein weiterer Azubi-Kandidat<br />

haben zur Probe gearbeitet. Ersterer<br />

hat sich in nur wenigen Stundensehr engagiert<br />

in die Betriebsläufe hineingedacht<br />

u<br />

Tarafd<br />

und se<br />

Monat<br />

siko, d<br />

dieses<br />

so die<br />

ringen<br />

haben<br />

einem<br />

GE<br />

Wie<br />

die<br />

zu d<br />

ber<br />

gefö<br />

wor<br />

Des<br />

sen<br />

Beim<br />

Mün<br />

se m<br />

gez<br />

bish<br />

dur<br />

600<br />

und<br />

übe

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!