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Aus der Klinik für Anästhesiologie der Universität zu Lübeck Direktor ...

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4 Diskussion<br />

Das Ziel <strong>der</strong> Untersuchung war die Prüfung des Einflusses einer im Geburtsverlauf<br />

applizierten PDA auf den Geburtsmodus. Die Analyse <strong>der</strong> Stichprobe zeigte einen<br />

signifikanten Zusammenhang zwischen PDA und Entbindungsmodus. Dabei traten<br />

die Kombinationen PDA mit nachfolgend vaginal operativer Entbindung und PDA<br />

mit Entbindung durch Sectio caesarea über<strong>zu</strong>fällig häufig auf. Die zentrale Frage<br />

<strong>der</strong> Diskussion ist, ob dieser Befund so gedeutet werden darf, dass die PDA eine<br />

erhöhte Wahrscheinlichkeit <strong>der</strong> Sektiorate verursacht.<br />

4.1 Die Beeinflussung des Geburtsverlaufs durch die PDA<br />

Die in <strong>der</strong> konfirmatorischen Prüfung <strong>der</strong> Daten erwiesenen Zusammenhänge<br />

zwischen im Geburtsverlauf erhaltener PDA und Sectio caesarea legen die<br />

Schlussfolgerung nahe, dass die PDA ursächlich den Geburtsmodus beeinflusst.<br />

Die Vielzahl von Studien, die sich mit diesem Thema beschäftigen, und keine<br />

erhöhte Sectio caesarea-Rate bei PDA feststellten, verglichen in randomisierten<br />

Studiendesigns die PDA mit <strong>der</strong> systemisch applizierten Opioid-Gabe (Sharma et<br />

al., 1997, Clark et al., 1998, Sharma et al., 2004) o<strong>der</strong> verschiedene Zeitpunkte<br />

<strong>der</strong> PDA-Anlage miteinan<strong>der</strong> (Chestnut et al., 1994). Diese Ergebnisse<br />

wi<strong>der</strong>sprechen unserem Ergebnis nicht, da jeweils innerhalb <strong>der</strong><br />

Analgesiemethoden variiert wurde, nicht aber zwischen PDA und einer<br />

Kontrollgruppe.<br />

In einer retrospektiven Studie <strong>zu</strong>r Fragestellung, ob eine vermehrte Nut<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong><br />

PDA die Sectiorate erhöht, wobei die PDA-Rate bei Erstgebärenden von 10% auf<br />

57% anstieg, blieb die Sektiorate und auch die Rate vaginal operativer<br />

Entbindungen nahe<strong>zu</strong> konstant (Impey et al., 2000). In diesem Design wurde nur<br />

die Möglichkeit, eine PDA <strong>zu</strong> erhalten, variiert bei ansonsten ähnlichen<br />

Rahmenbedingungen. Die multifaktoriellen Einflüsse auf den Geburtsverlauf<br />

ließen keine <strong>Aus</strong>sage <strong>zu</strong>, ob die Sektiorate möglicherweise trotz erheblich<br />

gesteigerter Anwendung <strong>der</strong> PDA über mehrere Jahre konstant blieb.<br />

In Untersuchungen, die eine Erhöhung <strong>der</strong> Sektiorate in <strong>der</strong> PDA-Gruppe<br />

nachweisen konnten, wurde die Kausalität dieser beiden Ereignisse nicht gezeigt<br />

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